Biographien

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  1. Karoline Kaulla
  2. Rudolf Kaulla
  3. Richard Coudenhove-Kalergi

1. Karoline Kaulla

Karoline „Chaile“ Kaulla, geborene Karoline Raphael (* 1739 ; †  1809 ), bekannt vor allem unter dem Namen Madame Kaulla, war zu ihrer Zeit eine der größten Hoffaktorinnen und galt als die reichste Frau Deutschlands. Sie ist Namensgeberin der schwäbischen Unternehmerfamilie Kaulla.

Karoline „Chaile“ Kaulla wurde 1739 in Buchau als ältestes von sechs Kindern von Isak Raphael und seiner Ehefrau Rebecca Wassermann aus Regensburg († 1797) geboren. Der Vater war Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Buchau und Hoffaktor in Diensten des Hauses Hohenzollern-Hechingen. Der Urenkel ihres zweitjüngsten Bruders Hirsch Raphael Kaulla (ca. 1756–1798) war der Bankier und Industrielle Alfred von Kaulla (1852–1924). 

Karoline erhielt mit ihren Geschwistern eine Erziehung, wie sie in aufgeklärten Familien der jüdischen Oberschicht des 18. Jahrhunderts üblich war: Unterricht erteilte ein Hauslehrer. Karoline übernahm die Leitung des Pferdehandels, da sich ihr Mann vornehmlich mit dem Studium der Tora und des Talmud befasste und die wirtschaftliche Absicherung der rasch wachsenden Familie seiner Ehefrau überließ.

 1770 wurde sie auf ihr Gesuch hin Herzoglich-Württembergische Hoffaktorin und damit Nachfolgerin des württembergischen Hoffaktors Joseph Süß Oppenheimer (1672–1738), der in Stuttgart hingerichtet worden war. 1780 wurde Karoline Kaullas jüngerer Bruder, Jacob Raphael Kaulla (ca. 1750–1810), ebenfalls Hoffaktor der Fürsten zu Fürstenberg in Donaueschingen.

Den ersten großen Auftrag als Heereslieferantin erhielten die Kaullas 1790 für die in den Niederlanden stehenden habsburgischen Truppen. Während der Koalitionskriege (1792–1815) belieferten sie insbesondere die kaiserlichen Armeen. Der aus diesem Handel erzielte Reichtum bildete die Grundlage für die seit etwa 1800 in vermehrtem Maße festzustellenden Geldgeschäfte der Kaullas. Insbesondere wurden Kredite an das Herzogtum Württemberg vergeben, welche durch zu erwartende britische Hilfszahlung („Subsidien“) gedeckt waren. Diese Zahlungen gingen im Laufe der Koalitionskriege in die Millionen von Gulden.

1802 überführten Karoline Kaulla und ihr Bruder Jacob Raphael Kaulla den Hauptsitz ihres Handelshauses nach Stuttgart. Außerdem gliederten sie das Geldgeschäft des Handelshauses in eine ebenfalls in Stuttgart ansässige Tochtergesellschaft aus und nannten das so geschaffene Bankhaus „M. & J. Kaulla“. Das „M“ stand für „Madame“. Damit hatte Karoline Kaulla neben dem blühenden Handelshaus auch die erste Privatbank in Stuttgart ins Leben gerufen. Herzog (ab 1806 König) Friedrich Wilhelm Karl von Württemberg beteiligte sich mit 50 % an dem 150.000 Taler betragenden Startkapital der Bank. Aufgabe dieser Hofbank war nicht nur die Abwicklung der königlichen Geldgeschäfte, sondern auch die Gewährung von Darlehen für Unternehmensgründungen.

1805 in „Königlich Württembergische Hofbank“ umbenannt, blieb dieses Institut unter gleichbleibender Beteiligung des Königs eine halbstaatliche Privatbank. Diese Bank wurde bis 1915 von Mitgliedern der Familie Kaulla geleitet. 1922 wurde sie von der Württembergischen Vereinsbank übernommen und ging 1924 mit dieser in der Deutschen Bank auf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karoline_Kaulla

2. Rudolf Kaulla

Rudolf Benedikt Kaulla (*1872  † 1954 ) war ein deutscher Nationalökonom, Hochschullehrer, Buchautor und Teilhaber des Bankhauses Jacob S.H. Stern aus der Unternehmerfamilie Kaulla.

Er gehörte in Stuttgart auch dem Aufsichtsrat der Königlich Württembergischen Hofbank an, die von seiner Vorfahrin, der Hoffaktorin Karoline Kaulla (1739–1809), mitbegründet und bis 1915 von Mitgliedern der Familie Kaulla geführt wurde.

1920 zog Kaulla mit seiner Familie nach Frankfurt am Main und wurde Mitinhaber des Bankhauses Jacob S. H. Stern. Zugleich war er Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Effekten- und Wechselbank, der Deutsch-Asiatischen Bank und der Schantung-Eisenbahngesellschaft.

Rudolf Kaulla war der Sohn des Stuttgarter Juristen Max Kaulla (1829–1906) und dessen Ehefrau Jeanette Kaulla geb. Goldschmidt (1833–1920, Mitglied der Frankfurter Bankiersfamilie Goldschmidt und Nichte von Benedikt Hayum Goldschmidt (1798–1873), Gründer der Frankfurter Bank B.H. Goldschmidt und Konsul des Großherzogtums Toskana). Seine Urgroßmutter väterlicherseits war die hohenzollerische Hoffaktorin Karoline Kaulla (1739–1809), mit dem Bankier, Genossenschaftler und Sozialreformer Eduard Pfeiffer (1835–1921) war er verwandt. Rudolf Kaullas Schwester, Lucie Kaulla (1866–1955, genannt Luz), war verheiratet mit Georges Gabriel Siegmund Warburg (1871–1923; aus der deutsch-jüdischen Bankiersfamilie Warburg, Mitinhaber des Hamburger Bankhauses M. M. Warburg & Co.). Ihr gemeinsamer Sohn war der deutsch-britische Bankier Siegmund G. Warburg, Gründer der britischen Bank S. G. Warburg & Co

Am 20. März 1907 heiratete Rudolf Kaulla in Frankfurt am Main Louise Maria Stern (1874–1933), eine Tochter des Frankfurter Bankiers Theodor Stern (1839–1900).

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Kaulla

3. Richard Coudenhove-Kalergi

Richard Coudenhove-Kalergi  (1894 in Tokio; †  1972 in Schruns, Österreich) war ein österreichischer, später tschechoslowakischer und französischer Schriftsteller, Philosoph, Politiker und Gründer der Paneuropa-Union. Zudem war er der erste Träger des Karlspreises.

Väterlicherseits hatten die brabantischen Coudenhoves den Adelstitel für die Teilnahme am Kreuzzug 1099 erhalten und konnten lückenlos zurückblicken auf den am 3. März 1259 verstorbenen Vorfahren Gerolf. Der Name Kalergi stammt von dem gleichnamigen byzantinisch-kretischen Adelsgeschlecht (mit Nebenlinie Calergi in Venedig).

1923 schrieb er auf Schloss Würting in Oberösterreich sein programmatisches Buch „Pan-Europa“. Im Jahr 1924 gründete Coudenhove-Kalergi die Paneuropa-Union, die älteste europäische Einigungsbewegung. Im Lauf der Zeit gehörten dieser Albert EinsteinThomas Mann und Otto von Habsburg ebenso an wie Spitzenpolitiker wie Konrad Adenauer, der französische Außenminister und Friedensnobelpreisträger Aristide Briand, der tschechoslowakische Außenminister Edvard Beneš und der französische Ministerpräsident Edouard Herriot. Die österreichische Sektion führten der damalige Bundeskanzler Karl Renner und dessen Stellvertreter Ignaz Seipel an. Coudenhove-Kalergi war damit Vordenker der heutigen europäischen Idee und des europäischen Selbstverständnisses und der europäischen Identität. 

Seit 1922 war Coudenhove-Kalergi Mitglied der Wiener Freimaurerloge Humanitas, die sich in erster Linie karitativen Aufgaben widmete, für soziale Reformen einsetzte und die pazifistische Bewegung für ein besseres Verständnis zwischen den Völkern unterstützte.

Der von Coudenhove-Kalergi vorgeschlagene europäische Staatenbund von Polen bis Portugal, den er Paneuropäische Union oder Vereinigte Staaten von Europa nannte, sollte als ein politischer und wirtschaftlicher Zweckverband einen erneuten Weltkrieg verhindern.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte seine Paneuropa-Idee eine Renaissance. Winston Churchill hielt 1946 in Zürich eine von Coudenhove-Kalergis Visionen inspirierte Rede, in der er die Schaffung der „Vereinigten Staaten von Europa“ anregte und dabei die zentralen Forderungen der Paneuropa-Idee aufnahm.

1948 gründete Coudenhove-Kalergi in New York das Amerikanische Komitee für ein vereintes Europa.

Mit Ähnlichkeiten zur nationalsozialistischen Propaganda entstand Jahrzehnte später eine Verschwörungstheorie, der sogenannte „Kalergi-Plan“. Dabei handelt es sich um eine in rechtsextremen Kreisen verbreitete Verschwörungstheorie, die besagt, dass es ein Komplott zur Vermischung der weißen Europäer mit anderen „Rassen“ durch Einwanderung gäbe, das von Coudenhove-Kalergi entwickelt und von aristokratischen Gesellschaftskreisen gefördert worden sei. Sie wird am häufigsten mit europäischen Gruppen und Parteien in Verbindung gebracht, hat sich aber auch auf die nordamerikanische Politik ausgebreitet. Erfinder der Verschwörungstheorie war der österreichische Neonazi Gerd Honsik, der 2005 das Buch Kalergi-Plan veröffentlichte.

Die Legende vom Kalergi-Plan erzählt vom „Großen Austausch“, nach dem globalistische Eliten absichtsvoll die europäische Zivilisation durch Förderung von Masseneinwanderung von Arabern, Schwarzafrikanern und Asiaten zersetzen würden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Coudenhove-Kalergi

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