Türkei / Osmanisches Reich

  1. Marranos / Osmanisches Reich
  2. Elijah Mizrachi
  3. Elijah ha-Levi
  4. Edmund Allenby, 1. Viscount Allenby
  5. Aleviten ( A – Levi – ten)
  6. Für einige Balkan-Muslime inspiriert ein jüdischer falscher Messias das interreligiöse Verständnis
  7. Großloge der Freien und Angenommenen Maurer der Türkei
  8. Jungtürken, Juden, Freimaurer und die Armenierdeportation

Vorab der Hinweis, dass das Osmanische Reich, Im Besitz Palästinas war, worauf es die Zionisten abgesehen hatten. Nicht nur die Zionisten, auch die Evangelikalen (England /USA) brauchen das Land Israel, wo sich das verstreute, jüdische Volk versammeln muss, eine messianische Voraussetzung, damit Jesus wieder erscheinen kann. Ähnliche Denkmuster haben auch messianisch-orthodoxe Juden.

Die Einnahme Palästinas, durch die Engländer, war eine wichtige Voraussetzung, um die Pläne der messianischen Gruppen umzusetzen, aber auch für die Balfour Deklaration ( an Lord Rothschild ), wodurch die USA dem 1. Weltkrieg beitraten. Deutschland kapitulierte und dies führte zum Versailler Vertrag. Maßgeblich und schicksalshaft waren die Entwicklungen im Osmanischen Reich, darum ist es gerade für Deutschland wichtig, welche Gruppen im Osmanischen Reich die Strippen zogen.

In das Osmanische Reich waren viele Juden bzw. Kryptojuden, wie Marranos und Conversos, während der Inquisition in Spanien und später Portugal, eingewandert. Besonders nach Saloniki. Istanbul und Izmir. Der wichtigste Akteur, im Bereich Türkei, ist für diesen Blog natürlich Shabbtai Zvi. Zuvor aber jewishhistory zu den Marranos ( Judenchristen ) in der Türkei :

An zweiter Stelle kamen die Marranen nach Kleinasien, das heute die Türkei, Griechenland und Thessaloniki umfasst.

Die Marranos folgten tatsächlich dem Migrationspfad, den das sephardische Judentum im Allgemeinen nach der Vertreibung aus Spanien eingeschlagen hatte. Aus der Türkei, Griechenland und Saloniki kamen sie schließlich nach Syrien und Aleppo.

Die Juden kamen zuerst nach Konstantinopel (heute Istanbul), was bedeutete, dass die Juden wieder unter der Herrschaft der Muslime standen. Die Muslime haben es ihnen nie leicht gemacht, aber sie haben sie auch nie zerstört. Es war kein bequemes Exil, aber es hatte weniger Höhen und Tiefen als das christliche Exil.

Der Gründer des türkischen Judentums war Rabbi Elijah Mizrachi, berühmt für seinen Super-Kommentar zu Rashi zum Pentateuch. Seine Familie stammte zwar nicht aus dem spanischen Exil, aber er scharte das spanische Judentum um sich. Als die Marranos kamen, konnte er sie in die türkische Gemeinschaft integrieren und sie wurden mehr als an jedem anderen Ort der Welt akzeptiert.

Rabbi Mizrachi war die zentrale rabbinische Figur und gilt als Grundlage des türkischen Judentums. Er unterstützte die sephardischen Bräuche und die Liturgie, die der arabischen Liturgie näher kamen als in Spanien, weil die Juden jetzt unter den Arabern lebten. Obwohl die Türken keine Araber sind, beherrschten sie den Nahen Osten, und jetzt nahmen jüdische Kleidung, Musik und allgemeine Lebensanschauungen die Insignien des Landes an, in dem sie lebten.

Es gab auch eine große jüdische Gemeinde in Thessaloniki, einer der Inseln Griechenlands. Diese Gemeinde wurde von den Nazis im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, als die dortigen 7.000 Juden nach Auschwitz deportiert wurden. Trotzdem lebten dort seit 400 Jahren Juden. Sie verdienten ihren Lebensunterhalt mit Bootfahren und Fischen – so sehr, dass es unter den Nichtjuden bekannt war, dass man am Sabbat keinen Fisch kaufen konnte. Selbst nachdem die Nazis die Juden vernichtet hatten, blieb dieser Brauch, dass keine Boote in die Häfen ein- und ausfahren, bis vor kurzem in der nichtjüdischen Gemeinde bestehen.

Auf die Sekte „Dönme“, in Thessaloniki“, geht der Artikel nicht ein. Shabbtai Zvi hatte eine sehr große Anhängerschaft. Wieviel von den Juden in Thessaloniki, waren Dönme ? Etwa die Mehrheit ? Gerade das Judentum in Thessaloniki, dürfte aus vielen Marranos bestanden haben, die versiert in Kabbala waren.

Wenn Rabbi Elijah Mizrachi, der Begründer des türkischen Judentums war, dann schauen wir ihn doch mal genauer an :

2. Elijah Mizrachi

Elijah Mizrachi (ca. 1455 – 1525 oder 1526) war ein Talmudist und Posek , eine Autorität auf Halacha und ein Mathematiker. Am bekanntesten ist er für sein Sefer ha-Mizrachi , einen Superkommentar zu Rashis Kommentar zur Tora .

Mizrachi wurde in Konstantinopel geboren ; Er war romaniotischen Ursprungs, was bedeutet, dass seine Familie griechischsprachig war und nicht aus dem spanischen Exil stammte. Er studierte bei Elijah ha-Levi und Judah Minz aus Padua. Als junger Mann zeichnete er sich als Talmudist aus, studierte aber auch weltliche Wissenschaften, insbesondere Mathematik und Astronomie ;

Als Hakham Bashi war er für seine milde Haltung gegenüber den Karaiten bekannt , eine Haltung, die er von seinem Lehrer Elijah ha-Levi geerbt hatte; er hielt es sogar für erlaubt, sie Talmud zu lehren .

https://en.wikipedia.org/wiki/Elijah_Mizrachi

Von Kabbala steht auf Wikipedia nichts, doch schauen wir uns den Lehrer Elijah ha-Levi an, dann stellen wir mit erstaunen fest, dass es Elijah Levita war, laut seinem Wikieintrag, ein „Freund von Martin Luther“ : * Er ist auch bekannt unter den Namen Elija Bachur Levita, Elija Levita Bachur (Bachur = „der Jüngere“), Eliyahu Bahur, Elija ben Asher ha Levi, Elia Levi Ben Ascher Aschkenasi („Elia, Sohn des Ascher, genannt der Deutsche“) oder jiddisch Elje Bocher. Sein Vater war der hochgelehrte Rabbiner Ascher Levita (Ascher ha Levi).* Levi war auch Quelle für die christlichen Kabbalisten Sebastian Münster , Reuchlin und  Philipp Melanchthon. Juda Minz, sein zweiter Lehrer, wanderte 1462 von Mainz nach Padua ein. Auch hier sehen wir die deutsche Verbindung, allerdings von Italien ausgehend. Auch bei Minz, lesen wir nichts von Kabbala, ein Zeichen, dass deren Popularität noch in den Anfängen war, eben vebreitet im Osmanischen Reich und Europa, durch die Marranos.


Der erste Kabbalist, taucht nach meiner Recherche, mit Elijah Capsali auf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elijah_Levita

https://en.wikipedia.org/wiki/Judah_Minz

Verbunden mit Elijah Capsali sind Jacob Berab und Joseph Karo

Natürlich darf man nicht vergessen, dass hier über das Gebiet der heutigen Türkei gesprochen wird. Wenn wir vom Osmanischen Reich sprechen, dann auch über Palästina, Ägypten, bis nach Marokko und Al Andalus in Spanien. Das wirft wiederum Fragen zum Ursprung des sephardischen Judentum auf. Die Flagge Marokkos, mit dem Pentagramm ( Siegel Salomos), könnte ein Hinweis sein.

Shabbtai Zvi und die Dönme wurden schon im Menü “ okkultes Judentum “ dargestellt. Wichtig ist deren Nachwirkung, denn die Dönme gibt es noch heute. Für Deutschland ist die Jungtürkenbewegung besonders wichtig, da diese, an der Seite Deutschlands, in den 1. Weltkrieg eintrat. Kriegsstrategisch von geringerem Wert, aber mit enormen Auswirkungen. England erklärte dem Osmanischen Reich am 5. November 1914 den Krieg.

Es herrschte eine Pattsituation an der französischen Front. Deutschland war drauf und dran, den Krieg zu gewinnen. ( siehe auch Rede Benjamin Freedman, im Menü “ Medien“ ). Anstatt aber, frische englische Kräfte, zum Hauptkriegsschauplatz zu entsenden, wurden Truppen nach Palästina geschickt :

Nachdem Allenby durch Truppen aus dem Britischen Empire Verstärkung erhalten hatte, bereitete er im September von Bir Salem aus die letzte Offensive vor.  Am 19. September 1918 besiegte er die Osmanische Armee, die durch einige deutsche Truppen (Asien-Korps) verstärkt worden war, bei Megiddo. Dabei wurden zwei osmanische Armeen fast vollständig vernichtet. Er besetzte am 1. Oktober 1918 Damaskus und am 25. Oktober Aleppo.

https://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Allenby,_1._Viscount_Allenby

Ein Traum der Zionisten wurde wahr, wenn England auf ihrer Seite wäre und das war es, ausgehend von Oliver Cromwell -> Marranos -> Kabbala, Freimaurerei, Puritaner, Queen Victoria -> Benjamin D`Israeli -> Rothschild, Sir Montefiori.

5. Aleviten

Aleviten sind Mitglieder einer vorwiegend in der Türkei beheimateten Glaubensrichtung, die sich im 13./14. Jahrhundert unter den zugewanderten oghusisch-turkmenischen Stämmen in Anatolien und Aserbaidschan verbreitete. Ob das Alevitentum in seiner heutigen Form ein Teil des schiitischen Islam ist, es sich hier um eine separate islamische Konfession handelt oder man von einer eigenständigen Religion sprechen kann, wird sowohl in der religionswissenschaftlichen Forschung als auch von den Anhängern selbst unterschiedlich gesehen (siehe Strömungen im Alevitentum und Lehre und Brauchtum) Eine Beziehung zum schiitischen Islam lässt sich über Ismail I. herstellen. Eine besondere Nähe besteht zum sufischen Bektaschi-Orden.

Die Religion an sich wird als Alevitentum oder seltener Alevismus bezeichnet und stellt die zweitgrößte Religionsgruppe der Türkei (mit schätzungsweise 15 % der Bevölkerung) dar.

Ziel eines Aleviten ist die Erleuchtung/Vollkommenheit durch Werte wie NächstenliebeBescheidenheit und GeduldHumanismus !! und Universalismus prägen den alevitischen Glauben.

Die Mehrheit der für Sunniten geltenden Verbote und Gebote aus dem Koran werden von Aleviten nicht anerkannt bzw. befolgt. Die grundlegenden Unterschiede zwischen Aleviten und Sunniten sind seit der osmanischen Zeit der (Haupt-)Grund für die Unterdrückung und Verfolgung der Aleviten.

Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts begann die türkische Staatsideologie sich dem Alevismus anzunähern und diesen für sich zu gewinnen. Der Soziologe Mehmet Eröz bezeichnet das Alevitentum als die Religion der „ursprünglichen Türken“ und weist auf die enge Verbundenheit mit dem Türkentum hin. Auch der umstrittene Historiker Yusuf Halaçoğlu ist dieser Auffassung und meint, dass Aleviten bis zum heutigen Tage die türkischen Lebensweisen und Traditionen ausleben.

Der iranische Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini bestimmte die Aleviten in den 1970er Jahren als Teil der schiitischen Gemeinde.

Wegen der Unterdrückung und der bedrohten Lage der Aleviten unter der sunnitischen Mehrheitsgesellschaft kam es im Laufe der Zeit immer wieder zu blutigen Aufständen. Erst seit der Gründung der modernen Türkei genießen sie in Teilen Glaubensfreiheit. Die Mehrheit der Aleviten unterstützte den von Kemal Atatürk verordneten Laizismus, weltlichen Rechtsstaat und die Demokratie. Die alevitische Bevölkerungsgruppe war eine der tragenden Kräfte bei der Gründung der türkischen Republik, weil sie sich insbesondere durch die Abschaffung der sunnitischen Rechtsordnung und die Einführung des Laizismus mit der Trennung von staatlichen und religiösen Angelegenheiten eine Gleichberechtigung mit der sunnitischen Glaubensrichtung erhoffte.

Die Anzahl der Aleviten ist nicht exakt feststellbar, da keine verlässlichen Zahlenangaben vorliegen und viele Aleviten sich nicht öffentlich zu ihrem Glauben bekennen. Zudem wurden einige Aleviten assimiliert. Trotz der universalistischen Rhetorik (und im Gegensatz zum allgemeinen Islam oder dem Bektaschi-Orden ) kennen alevitische Gemeinschaften nicht die Möglichkeit der Konversion zum Alevitentum.

Die ungefähre Anzahl reicht von 10 bis 12 Millionen bis zu mehr als 20 Millionen weltweit.

Auch in Griechenland gibt es eine etwa 3000 Personen umfassende alevitische Gemeinschaft in Westthrakien. In Bulgarien gibt es mehrere Zehntausend Bektaschi-Aleviten, die dort Aliani und Kizilbaschi genannt werden. Weiterhin leben auf Zypern ebenfalls alevitische Minderheiten.

Der alevitische Glaube ersetzt die sogenannte Allah-Mohammed-Beziehung des Sunnitentums durch die Allah-Mohammed-Ali-Philosophie. So wird beim alevitischen Glaubensbekenntnis an die Schahāda das علي ولي الله, DMG ʿAlī walīyu ’llāh ‚Ali ist der Freund Gottes‘ hinzugefügt und viel über die Beziehung dieser drei gesungen. Jedoch stellt letztere keine Trinität wie die des Christentums dar, sondern vermittelt eine mystische Lehre.

Das Ziel des Lebens im Alevitentum ist es, die Erleuchtung bzw. Vollkommenheit, den sogenannten al-Insān al-Kāmil  zu erreichen. Diesen erreiche man, wenn man sich an die Regeln der 4 Tore, 40 Pforten hält und dabei Nächstenliebe, Geduld, Bescheidenheit und andere gute Werte zeigt und im öffentlichen Leben anwendet.

Das Alevitentum hat sich in seiner Theologie, nicht aber in seinem Verständnis des religiösen Rechtes, aus der islamischen Schia entwickelt. Es hat dazu viele Elemente aus den verschiedensten vorislamischen Religionen Mesopotamiens sowie aus dem Sufismus in sich aufgenommen. Von Religionswissenschaftlern und einer zunehmenden Zahl von Anhängern wird das synkretistische Alevitentum als eine eigenständige Konfession innerhalb des Islam aufgefasst. Die Mehrheit der Aleviten (besonders türkische) sehen sich als Teil des Islam, wohingegen eine Minderheit sich nicht dort zugehörig sieht.

Ein besonderes Merkmal der alevitischen Glaubensvorstellung ist die ausgeprägte Verehrung für Ali ibn Abi Talib (daher auch die Ableitung der Bezeichnung Alevite) bzw. für die auch von den Schiiten verehrten zwölf Imame, die – bis auf den zwölften – allesamt ermordet wurden; der zwölfte lebe im Verborgenen weiter bis zu seiner Wiederkehr. Aus diesem Grund werden sie dem schiitischen Zweig des Islam zugerechnet. Dennoch gibt es wesentliche Unterschiede zu den Lehren der imamitischen Schia (zum Beispiel im Iran), insbesondere in theologischen Auslegungen, etwa zur Gottes- und Glaubensvorstellung, sowie in der Ausübung des Glaubens. Auch innerhalb des Alevitentums sind darin Unterschiede festzustellen, die auf andere sprachliche oder ethnische Zugehörigkeit und auf Binnendifferenzierung des Alevitentums selbst zurückzuführen sind (vgl. etwa die Entwicklung der Bektaschi !!! ).

Anmerkung: Interessant ist die Zahl Zwölf und das bis auf einen alle ermordet wurden. Wieviele Stämme zählt das Volk Israel und wieviele haben überlebt ? Nur einer, der Stamm Juda .

Aleviten beten nicht in Moscheen und legen den Koran nicht wörtlich aus, sondern suchen die Bedeutung hinter den Offenbarungen, da dieser nicht als Gesetzbuch, sondern als Glaubensbuch gilt. Dem Alevitentum zufolge besitzt der Koran neben einer äußeren auch eine innere, verborgene Bedeutung, die nur den zwölf Imamen bekannt ist. Sie leben nicht nach den „Fünf Säulen des Islam“. Gotteshäuser der Aleviten sind die Cem-Häuser, in denen Frauen und Männer gemeinsam den Gottesdienst abhalten.

Ein zentrales Element ihrer Glaubensauffassung ist der in den Mittelpunkt gerückte Mensch.

.Zudem glauben die Aleviten wie die Imamiten an die zwölf Imame. Das Martyrium des dritten Imams al-Ḥusain ibn ʿAlī ist eine Gemeinsamkeit bei Schiiten und Aleviten, an dem sich ihr kollektives Trauerbewusstsein manifestiert.

Aleviten halten sich nicht an religiöse Vorschriften, die für orthodoxe Muslime als Pflicht und Voraussetzung gelten. Nach alevitischem Verständnis ist die Scharia (religiöses Gesetz) bzw. die Oberfläche, das Offensichtliche, in der Religion überwunden, da das Alevitentum die Mystik zum Fundament hat. Dennoch gibt es in der alevitischen Theologie vier „Tore“, von denen das erste die Scharia darstellt.

Die Symbiose aus verschiedensten religiösen und mystischen Strömungen macht verständlich, dass die Aleviten zwar im Islam ihren Ursprung sehen, jedoch nicht den allseits anerkannten islamischen Gruppierungen zugerechnet werden wollen.

Insgesamt leben in Deutschland rund 500.000 Aleviten, die zu 95 % aus der Türkei stammen. Mit einem Anteil von 13 % stellen die Aleviten nach den Sunniten die zweitgrößte Gruppe der in Deutschland lebenden Muslime.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aleviten

6. Für einige Balkan-Muslime inspiriert ein jüdischer falscher Messias das interreligiöse Verständnis

Artikel der Times of Israel (Auszug)

In bestimmten Kreisen, die den Mystizismus betonen, ist die Figur Sabbatai Zevi aus dem 17. Jahrhundert in letzter Zeit „zu einem Element geworden, durch das sie ihren echten Philosemitismus zum Ausdruck bringen können“.

Sabbatai Zevi wird von vielen Juden lediglich als historische Fußnote betrachtet und ist dennoch „für einige Montenegriner und Albaner ein Symbol ihrer ausgeprägten Identität sowie eine interreligiöse und interkulturelle Brücke zum Westen und zum Judentum“, so Eliezer Papo, ein Balkanforscher Jüdische Geschichte an der Ben-Gurion-Universität des Negev in Israel.

Besonders für die geheimnisvolle schiitische Bektaschi-Sekte ist Sabbatai Zevi „ein Element, durch das sie ihren echten Philosemitismus zum Ausdruck bringen, sich im Westen ‚vermarkten‘ und in gewissem Maße auch den Tourismus nach Ulcinj und in die Region locken kann“, sagte Papo. „Aber ich würde nicht sagen, dass Zevi ein wesentlicher Bestandteil der religiösen Identität der Region ist. Es ist eine neue Ergänzung.“

In der jüdischen Geschichte war Sabbatai Zevi – ein Gelehrter in jüdischen Texten, dessen unberechenbares Verhalten zu den Symptomen einer bipolaren Persönlichkeitsstörung passt – eine bedeutende Figur. Zum Zeitpunkt seiner Bekehrung im Jahr 1666 hatte er in ganz Europa eine große Anhängerschaft aufgebaut. Es spaltete etablierte Gemeinschaften wie die in Amsterdam und spaltete Rabbiner und Familien in einem hitzigen Kampf um die Zukunft des Judentums. Einige führen den spirituellen Umbruch über die „Sabbateaner“ auf die Entwicklung der inbrünstig mystischen chassidischen Bewegung im 18. Jahrhundert zurück.

Sabbatai Zevis Vermächtnis hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die gesamte Region, auch auf die Dönmeh der Türkei – eine Gesellschaft von Krypto-Juden, die sich jahrhundertelang als Muslime präsentierten, sich aber weiterhin als Juden betrachteten, mit Sabbatai als ihrem Propheten. Heute gibt es in der Türkei nur noch eine Handvoll Familien, die sich als von Dönmeh abstammen bezeichnen.

Baba Mondi, der spirituelle Führer der Bektaschi-Sekte, nennt Sabbatai Zevi einen „Derwisch“ – ein Farsi-Wort für einen zutiefst spirituellen Muslim (und in einigen seltenen Fällen Juden), der sein Leben asketisch dem Dienst Allahs widmet.

Er ist ein Derwisch für Juden und er ist ein Derwisch für Muslime und eine Brücke für die Begegnung unserer Schwesterreligionen“, fügte Baba Mondi hinzu, der in Albanien lebt. Er arbeitet im Weltzentrum seiner liberalen Sekte – einem prächtigen Kuppelbau in Tirana mit 12 Bögen und jadefarbenen Innenwänden.

Der Turm der Festung verfügt über einen Arbeitsraum, den Archäologen heute nutzen, um Exponate der Stätte vorzubereiten. Geheimnisvollerweise gibt es in diesem Raum zwei Nischen, eine mit zwei Davidsternen und eine andere mit dem Gemälde einer Schlange, die von einem Baum herabsteigt. Jüdische Geschichte

Während Davidsterne häufig in islamischen Dekorationen verwendet wurden, ist das Schlangengemälde ein viel stärkerer Hinweis auf Sabbatai Zevis Verbindung zu diesem Ort. Es korrespondiere mit Sabbatais einzigartiger Interpretation der Geschichte vom Garten Eden im Buch Genesis, sagte Papo.

Anmerkung : Besonders die Geschichte der Genesis, des Garten Eden, ist die Grundlage dessen. was in den letzten Jahrhunderten als Matrix verwendet wurde : ….an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Sein wie Gott, bedeutet, nicht mehr Gott ist der Schöpfer, sondern der Mensch. Nicht mehr Gott steht im Mittelpunkt, sondern der Mensch. Dieses manifestierte sich im Humanismus, was in heutiger Zeit zum Transhumanismus führt.

„Die Anhänger von Zevi, die Muslime wurden, glaubten, dass der Messias dazu bestimmt sei, uns vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse auf den Baum des Lebens zu helfen“, sagte Papo. Im Judentum und frühen Christentum gebe es enge Verbindungen zwischen der Schlange und dem Messiaskonzept, fügte er hinzu. Darüber hinaus nannten ihn Sabbatai Zevis Anhänger „Ilan“ – hebräisch für Baum. Zusammengenommen untermauern diese Elemente die Hypothese, dass das Schlangengemälde „ein eindeutiges Sabbatai-Zevi-Symbol“ ist, sagte Papo.

Das gleiche Symbol findet sich auf den Grabsteinen von Zevi-Anhängern in Istanbul.

Papo führt die Grabstätte von Sabbatai Zevi auf einen Hügel in der Nähe der Festung zurück.

https://www.timesofisrael.com/for-some-balkan-muslims-a-jewish-false-messiah-inspires-interfaith-understanding/

Anmerkung : Bei der Beschreibung Zevis in diesem Kontext, darf man sich nicht zu sehr auf die Person konzentrieren, sondern muss seine hauptsächliche Quelle und Basis heranziehen : Die Kabbala ! Zevi ist schon lange tot, die Kabbala existiert noch heute…

Interessant, dass ein Balkanforscher Eliezer Papo von der Times of Israel zitiert wird. Gab es doch schon einmal einen Eliezer Papo:

Eliezer Papo

Rabbi Eliezer Papo (1785–1828) war Rabbiner der Gemeinde Silistra in Bulgarien (damals Teil des Osmanischen Reiches ).

Er wurde in Saraybosna, Bosnien-Herzegowina des Osmanischen Reiches (heute Sarajevo, Bosnien ) geboren . Er zog im Alter von 27 Jahren nach Bulgarien, wo er 1828 starb.

Sein Grab ist bis heute ein Wallfahrtsort gläubiger Juden, von denen einige zu diesem Zweck vor allem aus Israel und sogar Lateinamerika nach Bulgarien fliegen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Eliezer_Papo

7. Großloge der Freien und Angenommenen Maurer der Türkei

Die Großloge der Freien und Angenommenen Maurer der Türkei (Hür ve Kabul Edilmiş Masonlar Büyük Locası) ist die einzige „reguläre“ türkische Großloge.

Die Großloge hat in der Türkei in Istanbul-Beyoglu, Istanbul-Kadıköy und Istanbul-Yakacık, Ankara, Izmir-Alsancak und Izmir-Karşıyaka, Bursa, Adana, Antalya, Bodrum, Marmaris und Eskişehir Gebäude. In diesen Gebäuden arbeiten 14.000 Mitglieder in 205 Logen.

Außerdem gibt es seit 1987 in Israel und seit 1990 in Frankfurt am Main, Washington, D.C. und Bukarest türkischsprachige Logen.

Bekannte türkische Freimaurer

Mustafa Kemal Atatürk

Mustafa Kemal wird in einigen Lexika als Freimaurer geführt (Loge: Macedonia Risorta et Veritas No. 80Thessaloniki). Nach Ansicht des Historikers und Atatürk-Biographen Andrew Mango ist seine Mitgliedschaft zwar nicht völlig erwiesen, aber zumindest doch sehr wahrscheinlich. In seinem Buch Grey Wolf: Mustafa Kemal stellt H. C. Armstrong fest, dass Mustafa Kemal als Bruder der Vedata-Loge eingeweiht wurde, sich aber in einer Atmosphäre wiederfand, die ihm nicht gefiel. Er machte sich über die Rituale der Freimaurer lustig.

8. Jungtürken, Juden, Freimaurer und die Armenierdeportation

( Ein Artikel der türkischen Zeitung Daily Sabah )

Die Armenierdeportation ist eine komplizierte Angelegenheit, an der zahlreiche Akteure aus miteinander verflochtenen Sekten der Freimaurer, Jungtürken, Jungarmenier und verschiedenen jüdischen Gemeinschaften beteiligt sind

Im Januar 1907 bestieg ein junger Georgier auf der Flucht vor der Polizei des Zaren ein Schiff von Odessa nach Italien. Der Name dieses jungen Mannes, der an der theologischen Jesuitenschule in Tiflis studierte, war Joseph Jughashvili. Jahre später ging er als „Stalin“ in die Geschichte ein.

Joseph übernachtete im Hotel „Roma e Pace“ in Ancona und zog dann weiter nach Venedig. Hier arbeitete er als Küster in einem armenischen Kloster auf der Insel San Lazzaro.

Nach einer Weile ging Joseph, der dieses Kloster, in dem Lord Byron vor einem Jahrhundert die armenische Sprache gelernt hatte, verlassen hatte, mit seinen 20 Terroristenfreunden nach Berlin. Am 26. Juni 1907 verübten sie gemeinsam mit diesem Team einen Banküberfall in Tiflis, bei dem Dutzende Unschuldige verletzt wurden.

Venedig

Venedig, eine Brücke zwischen Ost und West, war die Heimat sowohl von Juden aus dem Westen, insbesondere Spanien, als auch aus osmanischen Ländern. Hier entstand das erste Ghetto, also ein jüdisches Viertel – „Ghetto“ bedeutet Gießerei, das jüdische Viertel wurde nach ihm benannt, weil es dort gegründet wurde, wo sich die Kanonengießerei befand.

Die Handelsaristokraten, die Venedig regierten, waren sich der Fähigkeiten der Juden bewusst. Im 18. Jahrhundert hatte ein Jude namens Johann Jacob Schudt geschrieben: „Für jede Adelsfamilie in Venedig gibt es einen Juden, dem sie vertrauen und mit dem sie die geheimsten Angelegenheiten der Familie teilen.“

Venedig hatte Ignatius von Loyola, der angeblich Jude war und aus Spanien stammte, 1540 den Jesuitenorden unter dem Namen Gesellschaft Jesu gründen lassen. Mekhitar von Sebaste, ein katholischer Armenier aus Sivas, wollte seitdem eine ähnliche Sekte für Armenier gründen, er traf die Jesuiten. Diese nach ihm benannte Sekte gründete er mit Unterstützung Venedigs in Morea. Später verlegte er jedoch den Hauptsitz des Ordens nach Venedig, auf die ihm zugewiesene Insel San Lazzaro. Die hier aufgewachsenen Priester gingen in die osmanischen Länder und begannen, den Armeniern, die bis dahin von den Türken als Millet-i Sadıka (treues Volk) bezeichnet wurden, nationalistische Ideen einzuflößen.

Junge Armenier

Venedig war auch der Geburtsort der Freimaurerei in Europa. Im 16. Jahrhundert wurde in der Stadt die Junge (Giovine)-Bewegung gegen die katholische römische Kirche gegründet. Der Sprecher dieser Geheimgesellschaft war Pater Paolo Sarpi. Sarpi, ein Bewunderer Machiavellis, war angeblich der Leiter einer Geheimakademie, in der seine Politik studiert wurde. Viele berühmte Namen in Europa, insbesondere in protestantischen Ländern, standen mit Sarpi in Kontakt. Trajano Boccalini, der Gründer des Rosenkreuzes, der Rosenkreuzer-Gesellschaft, war ebenfalls einer der Namen in Sarpis Netzwerk. Aus diesem Netzwerk wurde später die Freimaurerei. Schon im 18. Jahrhundert empfahl Adam Weishaupt, der jesuitische Gründer der Illuminati-Sekte, Sarpis Bücher seinen Brüdern, die gerade der Sekte beigetreten waren.

Der italienische Freimaurer Giuseppe Mazzini gründete im 19. Jahrhundert eine geheime politische Bewegung namens Giovine Italia (Junges Italien). Diese von Mazzini aus London koordinierte Young-Bewegung wurde in verschiedenen Ländern kopiert. Die in Paris versammelten jungen Türken gründeten in Thessaloniki das Komitee von Ittihat und Terakki (Einheit und Fortschritt), wo der italienische Einfluss stark war. In der Zwischenzeit gründeten junge Armenier Daschnaktsutyun, auch bekannt als Armenische Revolutionäre Föderation. Die Flagge der Dashnaks wurde von der Sekte in San Lazzaro entworfen.

Der osmanische Sultan Abdulhamid II. war der gemeinsame Feind beider Gesellschaften. Europäische Mächte, insbesondere Großbritannien, sorgten mithilfe der Daschnaks für Anarchie in Anatolien, und als der Sultan intervenierte, übten sie Druck auf die Osmanen aus und versuchten, Zugeständnisse zu erzielen, indem sie ihn als armenischen Mörder darstellten. Sultan Hamid, der seine persönliche Staatskasse armenischen Bankiers anvertraute, versuchte, seine armenischen Untertanen so gut er konnte vor den nationalistischen Strömungen und den Daschnak-Rebellen zu schützen. Jeder bei den Aufständen getötete Armenier machte Daschnaktsutyun jedoch glücklich, weil es die nationale Sache, die sie verfolgten, stärkte. Tatsächlich töteten Dashnaks von Zeit zu Zeit persönlich armenische Bürger, die sich ihrer Sache widersetzten.

Neue Türkei

Junge Türken und junge Armenier beschlossen auf dem Kongress im Ausland vom 27. bis 29. Dezember 1907, Sultan Hamid zu entthronen und zum konstitutionellen Monarchiesystem überzugehen. Dazu kämen bewaffneter Widerstand gegen die Regierung, Streiks, Nichtzahlung von Steuern und Propaganda in der Armee. Tatsächlich begannen die Jungtürken, die von Italien unterstützt wurden, im darauffolgenden Jahr einen Aufstand in Thessaloniki und es gelang ihnen, die konstitutionelle Monarchie auszurufen; Sultan Hamid saß jedoch immer noch auf dem Thron.

Entschlossen, Sultan Hamid zu stürzen, stellten die Jungtürken im Frühjahr 1909 in Thessaloniki eine Armee zusammen. Die aus bulgarischen, griechischen, jüdischen, mazedonischen, albanischen und armenischen Banden bestehende Armee machte sich auf den Weg nach Istanbul, dem Zentrum des Reiches. Als die Armee in der Nähe von Hadımköy außerhalb von Istanbul eintraf, gingen Vertreter von Dashnaktsutyun, darunter der armenische Abgeordnete Vartakes Effendi, hinaus, um sie zu begrüßen. Junge Türken, insbesondere Major Enver Bey, dankten der armenischen Delegation für ihren Einsatz. Die Soldaten antworteten: „Lang lebe die Dashnaktsutyun-Gesellschaft!“ und applaudierte.

Das Osmanische Reich ging praktisch zu Ende, als die jungen Türken, die Istanbul besetzten, Abdulhamid, den Sultan der Türken und Kalifen der Muslime, gefangen nahmen und ihn im Haus eines italienischen Juden in Thessaloniki einsperrten.

Juden und Armenier

Selbst das Armeniermassaker in Adana im Jahr 1909 konnte die Freundschaft zwischen den Jungtürken, den Besitzern der Neuen Türkei, und den Daschnaks nicht zerstören. Tatsächlich unterzeichneten beide Komitees im August 1909 eine Kooperationsvereinbarung. Die wichtigsten intellektuellen Motoren des Komitees für Einheit und Fortschritt waren jedoch italienische Juden. Der berühmteste unter ihnen war Emmanuel Carasso, der Meister der Freimaurerloge in Thessaloniki, zu der die Jungtürken gehörten. In Zusammenarbeit mit dem venezianischen Geschäftsmann Giuseppe Volpi hatte Carasso vier Dosen Gold, die er von einer italienischen Bank erhalten hatte, an die Unionisten verteilt, um die Revolution von 1908 auszulösen. Er prahlte: „Was wir Sultan Abdulhamid für 25 Millionen TL nicht tun konnten, haben wir die Unionisten für 400.000 TL tun lassen.“

In diesem Zusammenhang schrieb der britische Botschafter in Istanbul, Sir Gerard Lowther, am 29. Mai 1910 in einem Brief an Sir Charles Hardinge, den offiziellen Leiter des britischen Außenministeriums, und sagte:

„Die Junge-Türkei-Bewegung in Paris war völlig unabhängig von der in Saloniki und hatte größtenteils keine Ahnung von deren inneren Abläufen … Vor einigen Jahren war Emmanuele Carasso ein jüdischer Freimaurer aus Saloniki und jetzt Abgeordneter dieser Stadt im Osmanischen Reich Chamber gründete dort eine Loge namens „Macedonia Risorta“ im Zusammenhang mit der italienischen Freimaurerei … Die Inspiration der Bewegung in Saloniki scheint hauptsächlich jüdisch gewesen zu sein, während die Worte „Liberte“, „Egalite“ und „Fraternite“ die Motto der Jungtürken, sind auch das Motto der italienischen Freimaurer. Die Farben beider, Rot und Weiß, sind wieder die gleichen. Kurz nach der Revolution im Juli 1908, als sich das Komitee in Konstantinopel niederließ, wurde bald bekannt, dass viele seine führenden Mitglieder waren Freimaurer … Es wurde festgestellt, dass Juden aller Hautfarben, einheimische und ausländische, begeisterte Anhänger der neuen Heilsordnung waren, bis, wie ein Türke es ausdrückte, jeder Hebräer ein potenzieller Spion des okkulten Komitees zu werden schien , und die Leute begannen zu bemerken, dass die Bewegung eher eine jüdische als eine türkische Revolution sei.

Lowther sagte, dass Juden und Freimaurer in alle kritischen Positionen in der Regierung der Neuen Türkei gebracht wurden und dass sie die anderen in der Türkei lebenden Minderheiten, insbesondere die Armenier, die eine wirtschaftlich aktive Nation waren, nicht mochten: „Javid Bey, Stellvertreter für Saloniki, ein überaus kluger und begabter Krypto-Jude und Freimaurer wurde zum Finanzminister ernannt, während Talaat Bey, ebenfalls ein Freimaurer, Innenminister wurde … Es ist offensichtlich, dass der Jude, der so sehr daran interessiert ist, seine alleinige Vorherrschaft zu behalten in den Räten der Jungen Türkei ist gleichermaßen daran interessiert, die Flammen der Zwietracht zwischen dem Türken und seinen (den Juden) möglichen Rivalen, also den Armeniern, Griechen usw., am Leben zu erhalten, während man davon ausgehen kann, dass er dies nicht tun würde Abneigung gegen das neue Regime, das die Staatsverschuldung gegenüber den hebräischen Finanziers erhöht.

Armenische Deportation

Mit der Ermutigung von Juden wie Carasso begannen die Unionisten, die von einem Nationalstaat zu träumen begannen, die liberalen Jungtürken unter ihnen zu säubern. Obwohl sie während der Revolution die Unterstützung ganz Europas erhielten, entfernten sie sich allmählich vom liberalen England und näherten sich Deutschland. Bei der Politik, die Jungtürken im Parlament auf die Seite Deutschlands zu locken, stachen insbesondere die Namen zweier Juden hervor: Baron Max von Oppenheim, der zu der Familie gehörte, die eine der neun jüdischen Banken besaß, die währenddessen unberührt blieben Adolf Hitlers Herrschaft und David Sassoon Effendi, der Abgeordnete von Bagdad, der ein Mitglied der berühmten Sassoon-Familie war.

Die Freundschaft zwischen den jungen Türken, die begannen, eine nationalistische Politik zu verfolgen, und den jungen Armeniern endete mit dem Überfall auf Bab-ı Ali (die Hohe Pforte) im Jahr 1913, der auch als osmanischer Staatsstreich von 1913 bekannt ist. Enver, der „Held der Freiheit“, der seit der Ausrufung der konstitutionellen Monarchie im Jahr 1908 Berliner Attaché war, und seine Männer übernahmen nach diesem von den deutschen Juden finanzierten Freimaurerputsch ganz allein die Macht in der Neuen Türkei.

Die Türkei trat an der Seite Deutschlands in den Weltkrieg ein, der im nächsten Jahr begann. Während die Unionisten Zehntausende muslimische türkische Jugendliche für ihre politischen Ziele und persönlichen Interessen an die Fronten schickten, vergaßen sie die gregorianischen Armenier nicht. Als armenische Männer 1915 an der Front waren, beschlossen sie, ihre Familien zu deportieren. Tausende armenische Staatsbürger wurden unter der Aufsicht deutscher und unionistischer Beamter aus Anatolien nach Syrien deportiert. Einige von ihnen starben oder wurden unterwegs getötet.

An der Spitze der Organisation, die die Deportation der Armenier organisierte, stand Şükrü (Kaya), die rechte Hand des Innenministers Talat Pascha. „Zigeuner“ Talat war der Herr des Großorients der Türkei, den die Jungtürken 1909 als türkischen Zweig des Großorients Italiens (Grande Oriente d’Italia) gründeten. Şükrü wurde später auch zum Meister befördert.

Baron von Oppenheim arbeitete im Ersten Weltkrieg für den deutschen Geheimdienst. In muslimischer Kleidung förderte er das Massaker an Armeniern in Moscheen und schalt die türkischen Offiziere, die den Armeniern Mitleid und Barmherzigkeit entgegenbrachten. Auch der Zionist Alfred Nossig, der später von den Juden wegen Kollaboration mit den Nazis getötet wurde, kam nach Istanbul, traf sich zu diesem Thema mit Talat und Enver Paschas und Carasso und unterstützte die Deportation.

Sultan Mehmed V., der in den Händen der Unionisten fast eine Marionette war, konnte sich nicht gegen die Jungtürken einmischen. Auch das Schicksal derjenigen, die einzugreifen versuchten, war nicht gut. Prinz Yusuf Izzeddin Effendi, der Sohn von Sultan Abdulaziz, der von den Jungtürken getötet wurde, weil er sich der Ausrufung der konstitutionellen Monarchie widersetzte, teilte das gleiche Schicksal wie sein Vater, als dieser Einspruch gegen die Deportation einlegte.

Malta-Exilanten

Als die Deutschen und Jungtürken den Krieg verloren, flohen die Führer des Komitees für Einheit und Fortschritt ins Ausland. Alliierte Schiffe besetzten 1918 Istanbul. Die Unionisten, die Kriegsverbrechen begingen, indem sie an den Deportationen und Massakern der Armenier beteiligt waren, wurden von der Regierung des Sultans in Istanbul vor Gericht gestellt und verhaftet, wie die Nazis in den Nürnberger Prozessen. Die für schuldig befundenen Personen wurden von England nach Malta deportiert. Aufgrund der Intervention Italiens wurden sie jedoch 1921 freigelassen und die meisten von ihnen kehrten nach Anatolien zurück und schlossen sich der neuen Regierung an, die von den Jungtürken in Ankara gegründet wurde.

Talat, Enver, Cemal und Said Halim Paschas, die im Ausland waren, wollten in die Türkei zurückkehren und die neue Bewegung in Ankara anführen. Bei einer vom britischen Geheimdienst unterstützten Operation namens Operation Nemesis wurden sie jedoch einer nach dem anderen von den Dashnaks getötet. Als die Alliierten, insbesondere Amerika, die Forderungen der Armenier in Lausanne ignorierten, wurde der Armenierfall in Anatolien abgeschlossen.

https://www.dailysabah.com/arts/young-turks-jews-freemasons-and-the-armenian-deportation/news

Hinterlasse einen Kommentar