Freimaurerei

  1. Freimaurerei
  2. Tempel
  3. Kabbalah
  4. Königliche Kunst
  5. Hellfire Club
  6. Strikte Observanz
  7. Shriners
  8. Royal Arch ( heiliger Königsbogen)
  9. Asiatische Brüder
  10. Lichtenauer Erklärung
  11. Zur aufgehenden Morgenröthe
  12. Science – Fiction
  13. Frank Stoner – Adam Weishaupt und der Illuminatenorden ( Video )
  14. Alumbrados
  15. Eule der Minerva
  16. Junges Europa
  17. Guiseppe Mazzini
  18. Junges Wien
  19. Fabier (Wien)
  20. B’nai B’rith
  21. Zum wiedererbauten Tempel der Bruderliebe
  22. Strikte Observanz

Wikipedia:

Die Freimaurerei, auch Königliche Kunst genannt, versteht sich als ein ethischer Bund freier Menschen (lange Zeit nur Männer) mit der Überzeugung, dass die ständige Arbeit an sich selbst zu Selbsterkenntnis und einem menschlicheren Verhalten führt. Die fünf Grundideale der Freimaurerei sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Sie sollen durch die praktische Einübung im Alltag gelebt werden. Die Freimaurer organisieren sich in sogenannten Logen.

Nach ihrem Selbstverständnis vereint die Freimaurerei Menschen aller sozialen Schichten, Bildungsgrade und Glaubensvorstellungen. Die Konstitution (Alte Pflichten) der ersten Großloge wurde am 28. Februar 1723 im britischen Postboy öffentlich beworben und bildet die Grundlage der heutigen Freimaurerei.

Gemeinsam mit den Salons, den Lesegesellschaften und anderen Zusammenschlüssen der frühen Aufklärung bildeten die Logen in ganz Europa eine neue Form von Öffentlichkeit und trugen zur Verbreitung aufklärerischer Ideen bei.

Freimaurer haben sich der Verschwiegenheit und insbesondere dem Grundsatz verpflichtet, freimaurerische Bräuche und Logenangelegenheiten nicht nach außen zu tragen.

Freimaurer treffen sich zu ritueller „Tempelarbeit“. Zum Ritual kann ein Vortrag mit freimaurerischen Bezügen gehören. Während der Tempelarbeit besteht eine meditative Atmosphäre. 

Zwei der bekanntesten freimaurerischen Symbole sind Winkel und Zirkel (in Amerika mit dem zentralen Buchstaben „G“, welcher oft für die allgegenwärtige Geometrie steht.

Gruppierungen, die ihre Weltanschauung von der englischen Freimaurerei herleiten (dazu rechnen sich auch die Mehrzahl der in Deutschland aktiven Logen), setzen grundsätzlich eine göttliche Ordnung voraus, fordern aber in ihren „Alten Pflichten“, das Thema Religion nicht zum Gegenstand von Streitgesprächen in der Loge zu machen. Ein explizites religiöses Bekenntnis des einzelnen Mitglieds ist ebenfalls nicht gefordert. Die römisch-katholische Kirche sieht die Zugehörigkeit zur Freimaurerei als unvereinbar mit ihren Grundsätzen an. Die Islamische Weltliga erklärte 1974 in Mekka die „Freimaurerei als unvereinbar mit dem Islam“. Sie fordert alle Muslime, die einer Loge angehören, zum Austritt auf.

Freimaurerei versteht sich nicht als Religion. Sie vereint Menschen unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften……

In geistigen Inhalten und äußerer Organisationsstruktur mit der Freimaurerei vergleichbar, aber ausschließlich jüdischen Mitgliedern vorbehalten, arbeitet seit dem Jahr 1843 bis in die Gegenwart die Organisation B’nai B’rith, der auch Sigmund Freud angehörte.

Geschichte

Der Begriff Loge wird bereits im Jahre 1278 in einer Urkunde über den Bau der Vale Royal Abbey erwähnt. 1537 nennt die Gilde in London ihre Mitglieder Freemasons. Am 24. Juni 1717 schlossen sich vier Logen zur ersten Freimaurergroßloge, der ersten Großloge von England, zusammen. Dieser Tag gilt als das offizielle Gründungsdatum der „modernen“ Freimaurerei. Seitdem feiern weltweit alle Freimaurer den 24. Juni (Johannistag, vergleiche Johannismaurerei) als höchsten Feiertag.

In der Anfangszeit der Freimaurerei versammelten sich die Mitglieder traditionell in Gasthäusern. Die erste Großloge wurde 1717 in dem englischen Gasthaus „Goose and Gridiron“ gegründet. Die Mitglieder mieteten in Gasthäusern die hinteren Räumlichkeiten für Tempelarbeiten an, um ungestört ihre Zeremonien abhalten zu können. Einige Logen knüpfen auch noch heute an dieser Tradition an. Die Hamburger Freimaurer-Loge „Absalom zu den drei Nesseln ist die älteste deutsche Freimaurer-Loge. Sie wurde am 6. Dezember 1737 in der „Taverne d’Angleterre“ des Weinwirts Jens Arbien in der Großen Bäckerstraße gegründet. Später fungierte das Hotel Kaisershof in Hamburg als Versammlungsort.

Fürsten und Könige gründeten sogenannte Hoflogen, die an den Höfen der jeweiligen Regenten tagten. Der spätere preußische König Friedrich der Große hatte bereits als Kronprinz 1739 in seinem Schloss Rheinsberg die Loge La loge première/La loge du Roi notre grand maître gründet. Nach seiner Thronbesteigung führte er als Logenmeister die Loge weiter und hielt am 20. Juni 1740 die erste Arbeit ab.

Deutschland

Die erste Freimaurerloge in Deutschland wurde am 6. Dezember 1737 gegründet. Die Loge hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Bezeichnung und gab sich 1743 den Namen Absalom. Sie arbeitete noch in zwei Graden: Lehrling und Meister nach der sogenannten Prichardschen Verräterschrift. Am 23. Oktober 1740 erschien sie im Register der Logen der Londoner Großloge unter der Bezeichnung Bunch of Grapes, Becker Street Hamburg.

Eine Delegation dieser Loge, geleitet durch Baron von Oberg, nahm in Braunschweig, in der Nacht vom 14. zum 15. August 1738, den Kronprinzen von Preußen, späteren König Friedrich den Großen im alten Kornschen Gasthaus zum Freimaurer auf. Von Oberg wurde danach Kammerherr des Kronprinzen und leitete die Freimaurerloge Friedrichs auf Schloss Rheinsberg. Ab 1739 übernahm Kronprinz Friedrich selbst die Aufgabe des Meisters vom Stuhl. Nach seiner Thronbesteigung 1740 hielt er die Tempelarbeiten in Schloss Charlottenburg ab

Obwohl Gespräche über religiöse und politische Themen in den geöffneten Logen grundsätzlich nicht gestattet sind, trugen sie zur Verbreitung aufklärerischer Ideen bei. Dies gilt, obwohl es den deutschen Logen nicht immer gelang, sich von obskurantistischen und mystischen Strömungen freizuhalten. Diese zeigten sich unter anderem beim konkurrierenden Rosenkreuzertum wie bei der maurerischen Strikten Observanz mit ihrem mittelalterlich anmutenden Hochgradsystem und dem Gehorsam gegenüber „Unbekannten Oberen“. Noch im 19. Jahrhundert hielt es die Große Mutterloge des Eklektischen Freimaurerbundes für angezeigt, Ritterspiele, Aberglaube (Gespensterglaube, Spiritismus, Okkultismus, Glaube an magische Kräfte ), Astrologie und dem Obskurantismus aller Art den Kampf anzusagen

Die meisten deutschen Logen männlicher Freimaurer gehören zu Großlogen, die in den Vereinigten Großlogen von Deutschland (VGLvD) zusammengeschlossen sind. Diese sind von der Vereinigten Großloge von England (UGLoE) anerkannt und werden im Sprachgebrauch der deutschsprachigen Freimaurer „reguläre“ Logen genannt. In den VGLvD sind 485 Freimaurerlogen mit rund 15.300 Mitgliedern organisiert.

Vereinigtes Königreich

Die Vereinigte Großloge von England ist die Dachorganisation der Freimaurerei in England und Wales und behauptet von sich, die älteste Großloge der Welt zu sein. Sie wurde 1717 gegründet, indem sich vier Freimaurerlogen aus London und Westminster zusammenschlossen. Sie ist in Provinzialgroßlogen organisiert, die ungefähr den traditionellen Grafschaften von England entsprechen.

Als älteste Freimaurerloge der Welt gilt die Lodge of Edinburgh (Mary’s Chapel) No. 1 in Schottland, die ihre Gründung auf das Jahr 1599 zurückführt. 1736 wurde die Großloge von Schottland gegründet.

Vereinigte Staaten

Über die ersten Logen in den USA berichtet John Moore aus Pennsylvania im Jahre 1715. Viele Logen wurden ohne Anerkennung durch eine Großloge gegründet. Einige Logen waren von den damaligen Großlogen aus England, Irland und Schottland anerkannt. Nach der Amerikanischen Revolution entstanden unabhängige Großlogen in allen Staaten. Es wird angenommen, dass George Washington, der erste Präsident der Vereinigten Staaten und Mitglied einer Loge in Virginia, zugleich erster Großmeister der Freimaurer in den USA war. Diese Machtstellung soll jedoch nur kurze Zeit gedauert haben, da verschiedene Großlogen diesen Großmeister nicht anerkannten.

Washington war seit 1752 Mitglied der Loge „Fredericksburg Lodge No. 1“ in Virginia, 1788 wurde er „Meister vom Stuhl“ der Freimaurerloge „Alexandria No. 39“. Den Eid zur Amtseinführung von US-Präsident Washington nahm der Großkanzler der Großloge von New York und Staatskanzler Robert R. Livingston ab. Auch die Grundsteinlegung des Kapitols 1793 erfolgte nach freimaurerischem Ritus. Bei der Beisetzung des Präsidenten 1799 trugen sechs Obersten der Armee, alle Freimaurer, den Sarg.

Die Freimaurerei hat in den USA bis auf den heutigen Tag ähnlich wie in Großbritannien eine große gesellschaftliche Bedeutung: 1960 waren mit über 4 Millionen Mitgliedern 7,6 % der männlichen Bevölkerung in Logen registriert

2. Tempel

Der freimaurerische Begriff meint zweierlei: den symbolischer Tempel und den Logentempel als Raum.

  1. Symbolischer Begriff: Für die Freimaurer ist der Salomonische Tempel zum Leitbild eines geistigen Tempels der Humanität geworden. So verstanden ist der Salomonische Tempel das Ziel der rituellen Arbeit. Die geschichtliche Grundlage ist der Salomonische Tempel (s.u.).
  2. Logentempel: Rechteckiger Raum im Logenhaus, in dem die rituellen Arbeiten stattfinden.

Der historische Salomonischer Tempel

Das jüdische Nationalheiligtum hatte seinen Vorläufer in der Stiftshütte. König Salomo errichtete auf dem Berge Moria auf der Tenne Arnans des Jebusiters den Tempel. Der 966 v. Chr. begonnene Bau dauerte sieben Jahre; die Weihe erfolgte im siebenten Monat. Salomos Verbündeter, Hiram von Tyrus, sandte ihm den Baumeister Hiram oder Huram, dessen Vater ein Tyrer war, und dessen Mutter aus dem Stamm Dan oder Naphatali stammte. Der Baustil war tyrisch oder assyrisch, nicht, wie gelegentlich behauptet wird, ägyptisch. Der Tempel war doppelt so groß wie die StiftshIItte, die heilige Statte hatte die Form eines länglichen Rechtecks die Längenmaße machten das Doppelte der Breite, bezw. Höhe aus. Die Schmalseiten waren nach Osten, bezw. Westen gerichtet. Im Portal standen zwei Säulen aus Erz, Jachin und Boas. Durch einen Vorhof gelangte man ins Heilige mit dem Schaubrottisch, zehn goldenen Leuchtern und dem Räucheraltar, dann in das Allerheiligste (einem Kubus) mit der Bundeslade.

586 v. Chr. wurde der Salomonische Tempel von dem König Nebukadnezar zerstört. Nach der Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil baute ihn Zerubabel wieder auf (beendet 516). Der zweite Tempel stand jedoch seinem Vorbilde an Größe und Pracht nach. Nach der Entweihung desTempels durch Antiochus Epiphanes wurde er von Juda dem Maccabäer wiederhergestellt und befestigt (165 v. Chr.). Unter Herodes begann 21 v. Chr. eine vollstandige Umgestaltung des Heiligtums im griechischen Stil (Herodianischer Tempel). Dieser Bau wurde im jüdisch-römischen Krieg vollkommen zerstört (70 n. Chr.). Seit 644 n. Chr. steht auf den alten Tempelplätze die Moschee Haram Es Scherif.

https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Tempel

3. Kabbalah

Kabbalistischer Lebensbaum

Kabbalah und Freimaurerei

Wir wissen, dass es vor dem Datum – 24. Juni 1717 – bereits die Freimaurerei gab. Sicherlich stimmt es, dass es zu allen Zeiten Menschen gab, die tiefer nach Licht und Wahrheit suchten. Aus diesem Streben entstanden in der Antike Mysterienbünde in Kleinasien, Ägypten und Griechenland. Dieses Streben hat sich auch in späteren Zeiten fortgesetzt. Aber vor dem 24. Juni 1717 wurde es nicht Freimaurerei genannt.

Die geschichtlichen Anfänge der Freimaurerei können eher mit den allgemeinen Gedanken der Menschenwürde in Verbindung gebracht werden.

Das Christentum entwickelt das Bild der Menschenwürde der Stoiker weiter und der Humanismus des 15. Jahrhunderts brachte diese Idee zu ihrer größten Entfaltung. In der amerikanischen Verfassung und in der Menschenrechtserklärung der Französischen Revolution (18. Jahrhundert) ist der Gedanke der Menschenwürde zum unveräußerlichen und unantastbaren Recht jedes Menschen geworden. Das Konzept der Menschenwürde ist eines, das seit es die Freimaurerei „offiziell“ gibt, auch mit ihr in Verbindung gebracht wird.

Strömungen

Wir müssen hierbei drei geschichtliche Strömungen unterscheiden:

  • Der Jahrtausendbund der Maurerei
  • die jüdische Kabbalah und
  • die christlich-polysophischen Rosenkreuzer
Der Jahrtausendbund der Maurerei

Die fiktive Geschichte der Freimaurerei, wie wir sie im Konstitutionenbuch von James Anderson(3) im Jahre 1723 lesen, führt den Bund der Maurer auf Adam, den ersten Menschen auf Erden, zurück. Diese Geschichte ist wunderbar ausgearbeitet. Sie wird anhand von Baudenkmälern erzählt. Hierbei spielen die sieben Weltwunder der Antike eine große Rolle. Die Fakten sind hauptsächlich aus der Bibel entliehen. Diese Geschichte wurde damals von den Lesern als Tatsachenbericht verstanden.
Die englischen Maurer nannten sich somit Jahrtausendbund, da Adam laut früher maurerischer Zeitrechnung bis zur Geburt Jesu Christi 4000 Jahre alt wäre. Nicht nur die Fakten sind aus der Bibel entliehen, sondern auch Rituale, Symbole (Figuren) und Passwörter der Maurer sind biblischen Ursprungs. Die zweite geschichtliche Strömung, nämlich die jüdische Kabbalah findet ihren geschichtlichen Ursprung in Palästina im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. – explizit nach der Zerstörung des jüdischen Nationalheiligtums (70 n. Chr.) durch die Römer.
Das Christentum ist uneins. Es gibt mehr Christen, die an Jesus als Propheten, denn als fleischlichen Sohn Gottes, glauben. Viele mystische Ideen entwickeln sich.

Mystische Ideen

Insbesondere greift im 7. Jahrhundert n. Chr. der junge Islam viele dieser Ideen auf, wobei die heimatlosen Juden die Verbreiter der mystischen Ideen bleiben. Sie kommen mit ihrem Fachwissen und den mystischen Ideen, die sich im Islam niedergeschlagen haben, über das Mittelmeer nach Spanien. Dort befruchten sich Juden, Christen und Moslems mit ihren Weltanschauungen gegenseitig und haben einen regen, geistigen Austausch. Dies ist die geschichtliche Geburtsstunde des Wortes „Kabbalah“.

Kabbalah bedeutet zu Beginn: die mündliche Überlieferung religiös-mystischer Ideen des Judentums. Die Altertumsforschung besagt, dass die Qabala erst im 9. Jahrhundert als selbstständige Strömung in Spanien auftritt. Sie hielt bis in das 13. Jahrhundert an. Ihre Ausführungen basieren auf der Tora (Tanach), der heiligen Schrift des Judentums. Die Kabbalah ist eine mystische Tradition des Judentums. Die Bezeichnung Kabbalah leitet sich vom hebräischen Wortstamm für Überlieferung oder Weitergabe ab und als Verb kann er auch offenbart oder empfangen bedeuten. Die Lehre beschäftigt sich zum einen mit der Schöpfung (Bereschit) und ihren göttlichen Gesetzen, zum anderen mit dem Thron Gottes (Merkaba).

Kabbalah und Freimaurerei

Die religiös-mystischen Ideen der jüdischen Kabbalah finden sich noch heute in der Freimaurerei. Das Selbstverständnis des Menschen in der Schöpfung und seine Fähigkeit den Weg zurück ins Paradies zu finden, sind Ideen der jüdischen Kabbalah. Bereits zu dieser Zeit versucht der Spanier Ramon Llull die Kabbalah mit christlichen Elementen zu verbinden.

Die Kabbalisten galten als Zauberer, die mit den 10 Zahlen (1-10) und den 22 Buchstaben ihres Alphabets Vorhersagen machen konnten, Amulette und Zauberformeln herstellen konnten. Sie waren in der Lage wundertätige Dinge zu tun, weil sie um das Geheimnis der Schöpfung wussten, da in den 10 Zahlen (1-10) und den 22 Buchstaben des Hebräischen Alphabets die gesamte Schöpfung enthalten sei. Hier könnte das sagenumwobene „Geheimnis der Freimaurerei“ seinen Ursprung genommen haben.

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Neuplatonismus

Die dritte Strömung, jene die die christlich-polysophischen Rosenkreuzer anbetrifft, ist von der christlichen Kabbalah untrennbar. Das Religionskonzept von Giovanni Pico della Mirandola fußt auf Gedanken des Florentiner Neuplatonismus, die wiederum Marsilio Ficino im 15. Jahrhundert formuliert hatte. Marsilio Ficino verdankt der Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453, durch islamische Heere die Wiederentdeckung des Neuplatonismus in Europa. Nachdem 700 Jahre lang in Italien kein Griechisch mehr gesprochen wurde, flohen Gelehrte aus Konstantinopel und Byzanz nach Italien. Dort begann man die alten griechischen Schriften ins Lateinische und Italienische zu übersetzen und sie dadurch zugänglich zu machen.

Reuchlin

Zugleich ist Pico della Mirandola – wie Marsilio Ficino – von der jüdischen Kabbalah tief beeinflusst. Johannes Reuchlin ist Picos geistiger Schüler. Reuchlin, der große Pforzheimer Humanist, studiert zu Beginn des 16. Jahrhunderts die jüdische Kabbalah und als überzeugter Christ sucht er eine Versöhnung jüdischer, christlicher und sogar islamischer Vorstellungen. Sowie es der Katalane Ramon Llull bereits 200 Jahre vor seiner Zeit versucht hat.

Menschenwürde

Der Gedanke der Menschenwürde der Stoiker wird durch die Humanisten des 15. und 16. Jahrhunderts aufgegriffen. Pico della Mirandola und Reuchlin beginnen die jüdische Kabbalah in ein christliches Denkmodell zu übertragen und bereichern zudem die Idee der Menschenwürde mit einer weiteren Nuance, nämlich mit dem Gedanken der Toleranz.

Die christliche Kabbalah wurde nördlich der Alpen heimisch und aufgrund vielfältiger Beziehungen weiter nach England getragen. Die Gedanken von Menschenwürde und Toleranz werden zu einem Teil der europäischen Kulturgeschichte, mit großen Auswirkungen (Amerikanische Verfassung und Menschenrechtserklärung der Französischen Revolution).

Rosenkreuzer

Im 17. Jahrhundert werden die rosenkreuzerischen Manifeste veröffentlicht. Eine Organisation, die es bis dahin gar nicht gab, wird populär. Die christliche Kabbalah, die durch das Kreuz und die Rose dargestellt wird, wird zu einem Gedankengebäude zusammengefügt. Die kabbalistischen Gedanken von Menschenwürde und Toleranz finden sich noch heute in der Freimaurerei. In den rosenkreuzerischen Manifesten geht es um eine geistige Revolution. Die Manifeste sind an die Gelehrten Europas gerichtet und mit der Aufforderung verbunden, ihren verbohrten Geist zu öffnen. Zudem sollen besondere Kenntnisse (wahrscheinlich kabbalistische?), die der Gründer Frater C. R. auf seinen Reisen gesammelt hatte, verbreitet und studiert werden.

24. Juni 1717

Im 18. Jahrhundert finden in England alle Strömungen zusammen. Die hebräische Kabbalah aus Spanien, die christliche Kabbalah aus Italien und das polysophischkabbalistische Weltbild der Rosenkreuzer aus Deutschland. Am 24. Juni 1717 entsteht aus diesen geschichtlichen Strömungen ein neuer Bund in England, der

1.auf die Jahrtausende alte Geschichte der Maurer zurückgreifen kann, was aber den neuen Bund nötigt handwerkliche Symbole der Bauhüttentradition in geistige Werkzeuge der Frei-Maurer umzuwandeln,

2. die spekulativen Ideen der hebräischen Kabbalisten zu Gott, Schöpfung und Mensch, sowie ihr Wissen um das Geheimnis der Schöpfung, in sein Lehrgebäude aufnimmt, und

3. den Gedanken der Menschenwürde der Humanisten des 15. und 16. Jahrhunderts aufgreift. Insbesondere tritt der Toleranzgedanke der christlichen Kabbalisten – vermischt mit dem Aufruf der Rosenkreuzer-Manifeste nach einer geistigen Revolution – zutage.

Obwohl die heutige Freimaurerei sich auf die Bauhüttentradition des Mittelalters beruft, ist es die Kabbalah, die das innerste Wesen der Freimaurerei ausmacht. Selbstverständnis des Menschen, Menschenwürde und Toleranzgedanke sind bis heute weltweite Themen der Freimaurer!

… auf historischer Basis

Hermann Gloede schreibt im II. Band seines Werkes „Die Ordenswissenschaft entwickelt an dem Lehrlingsteppich. – Ein kritischer Versuch auf historischer Basis“ aus dem Jahre 1900 folgendes:

Reuchlin gehört zu denjenigen Männern des ausgehenden Mittelalters, die von den BBrn., welche die Londoner Großloge von 1717 gründeten, oder dieser Gründung nahe standen, als Vertreter der echten, alten und wahren Frmrei angesehen wurden. Wie sehr die Gelehrten dieser Kreise ihn schätzen, geht aus dem Unstande hervor daß sowohl der Verfasser des Konstitutionenbuches, als auch der Autor der Defense of Masonry (1730), wer er auch gewesen sein mag, sein kabbalistisches Hauptwerk (de arte cabalistica 1517) bei ihrer Schriftstellerei eingesehen und benutzt haben, eine Tatsache, welche für die kritische Beurteilung des Lehrinhaltes der ersten Großloge und der „echten Maurerei“, um mit Anderson zu sprechen, von eminenter Tragweite und von höchster Bedeutung ist, und die wissenschaftliche Grundlage für die Erforschung der Geschichte der Frmrei vor 1717 bildet.

https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Kabbalah#Kabbalah_und_Freimaurerei

4. Königliche Kunst

Der Begriff Königliche Kunst steht heutzutage entweder für die Freimaurerei oder für die „praktische“ Alchemie

Platon bezeichnete mit dem Begriff Königliche Kunst die Philosophie („Liebe zur Weisheit“). Elias Ashmole übersetzte während der 1650er Jahre alchemistische Bücher aus dem Lateinischen ins Englische. Aus seinen Tagebüchern ist bekannt, dass er am 16. Oktober 1646 Mitglied einer Freimaurerloge in Warrington (Lancashire) wurde.

„Die Freimaurerei als Lebenskunst kann ebenfalls als eine königliche Kunst bezeichnet werden; denn die Freimaurerei erkennt als ihr höchstes Gebot die Liebe, und dieses Gebot wird das königliche, d. h. das höchste, vorzüglichste genannt. Jak 2,8 EU: »So ihr das königliche Gesetz vollendet nach der Schrift: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst‘, so tut ihr wohl.«

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigliche_Kunst

Der neue Papst und Rotary?…

Wussten Sie, dass es eine Verbindung zwischen Papst Franziskus und Rotary gibt? Der neue Papst, damals noch Erzbischof Jorge Mario Bergoglio von Buenos Aires, wurde 1999 zum Ehrenrotarier des RC Buenos Aires ernannt und erhielt 2005 den Silver Laurel Preis des Clubs als „Person des Jahres“. Von Seiten des Clubs heißt es dazu aktuell: „Der RC Buenos Aires bat in seiner Fürbitte den Schöpfer um Unterstützung und Hilfe für Papst Franziskus und bekräftigte seine Freude darüber, dass der damalige Erzbischof von Buenos Aires in 2005 mit dem Silbernen Lorbeer für die Persönlichkeit des Jahres ausgezeichnet wurde, einen Preis, den der Club an herausragende Persönlichkeiten des Gemeinwesens verleiht.“ Auch in Deutschland haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche die Ehrenmitgliedschaft in einem Rotary Club erhalten. Dazu zählen u.a. Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz, Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising, Heinz Josef Algermissen, Bischof von Fulda, und Johannes Friedrich, ehemaliger Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

https://rotary.de/gesellschaft/der-neue-papst-und-rotary-a-3154.html

5. Hellfire-Club

Hellfire Club war ein Name für mehrere exklusive Clubs für High-Society- Rake , die im 18. Jahrhundert in Großbritannien und Irland gegründet wurden. Der Name bezieht sich am häufigsten auf Francis Dashwoods Order of the Friars of St. Francis of Wycombe . Solche Clubs dienten Gerüchten zufolge als Treffpunkt von „Personen von Qualität“ , die sich an gesellschaftlich als unmoralisch empfundenen Handlungen beteiligen wollten, und die Mitglieder waren oft politisch engagiert. Weder die Aktivitäten noch die Mitgliedschaft in den Clubs sind leicht zu ermitteln. Die Clubs hatten angeblich entfernte Verbindungen zu einer Elitegesellschaft, die nur als „Der Orden des Zweiten Kreises“ bekannt ist. 

Nachdem sein Club aufgelöst wurde, wurde Wharton Freimaurer und 1722 Großmeister von England.

Sir Francis Dashwood und der Earl of Sandwich sollen Mitglieder eines Hellfire Clubs gewesen sein, der sich in den 1730er Jahren im George and Vulture Inn traf.  Dashwood gründete 1746 den Order of the Knights of St. Francis, der sich ursprünglich im George & Vulture traf. Das Vereinsmotto war Fais ce que tu voudras ( Tu was du willst ), eine Lebensphilosophie, die mit der fiktiven Abtei von François Rabelais in Thélème  in Verbindung gebracht und später von Aleister Crowley verwendet wurde .

https://en.wikipedia.org/wiki/Hellfire_Club

6. Strikte Observanz

Bei der Strikten Observanz handelt es sich um ein freimaurerisches Hochgradsystem, das ab Mitte des 18. Jahrhunderts die meisten deutschen und eine Vielzahl europäischer Freimaurerlogen seinem Einfluss unterwarf. Im Gegensatz zum englischen Drei-Grad-Freimaurersystem der Johannislogen bot die Strikte Observanz ein sehr hierarchisches Lehrsystem, das angeblich stark auf Elementen des Templerordens basierte.

Die Mitglieder der Strikten Observanz wähnten sich von sogenannten „Geheimen Oberen“ geführt und betrachteten sich als Nachfolger der Templer, was einer historischen Überprüfung nicht standhält. Sie wird heute von keinem relevanten freimaurerischen System mehr behauptet. Das Vorhandensein freimaurerischer Templer bereits im Jahre 1743 wird als Erfindung des Reichsfreiherrn Karl Gotthelf von Hund und Altengrotkau angesehen, der selbst nachweisbar erst 1751 den ersten freimaurerischen Templerorden gründete.

Die Gründung der Strikten Observanz wurde 1751 in Deutschland durch den Reichsfreiherrn Karl Gotthelf von Hund initiiert und als Hochgradsystem etabliert.

1775 waren bereits 26 Fürsten Mitglied geworden. Es waren typischerweise nicht-regierende Kandidaten, denen der Orden der Strikten Observanz eine Art Ersatzherrschaft bot. Dies galt jedoch auch für die anderen Mitglieder, denen der Orden in allen Stufen Würden verlieh, die ihnen im realen Leben versagt blieben. Die Organisation expandierte stark und wuchs in den folgenden zehn Jahren auf etwa 1.300 Mitglieder aus regierenden Häusern oder anderen einflussreichen Positionen an.

Die starke politische Nutzung der Organisation führte zu einer schweren Krise: Das erstarkende Schwedische Königshaus weitete unter Gustav III. seine Macht in Skandinavien aus. Der Bruder des schwedischen Königs, der Herzog von Södermanland, versuchte als „Heeresmeister“ der Strikten Observanz, auch Dänemark dem Einfluss derselben zu unterwerfen. Dies führte nicht nur zu erheblichem dänischen Widerstand, auch die deutschen Fürstenhäuser fürchteten die Ausdehnung des politischen Einflusses Schwedens. Mit Hilfe des Landgrafen von Hessen–Kassel wurde 1781 die Abspaltung vom Schwedischen System herbeigeführt.

Neben den politischen Motiven bestand auch inhaltliche Differenzen. Das schwedische Lehrsystem behauptete ebenfalls, im Besitz des letzten Geheimnisses der Tempelritter zu sein. Freiherr von Hund versuchte erfolglos mit Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf, dem Begründer des schwedischen Systems in Deutschland, einen Gegenseitigkeitsvertrag zu schließen. Beide Systeme entwickelten einen regelrechten Systemkampf, der eine Zusammenarbeit ausschloss.

Die Gründungszeit der Strikten Observanz ist mit Beziehungen zur britischen Insel verbunden. Organisationsgründer Karl Gotthelf von Hund wurde 1741 in Frankreich in die Freimaurerei aufgenommen und hielt sich lange Zeit in Paris auf, wo er in die schottischen Hochgrade aufgenommen wurde. In diesem Zusammenhang behauptete er, ein „unbekannter Oberer“ der „Templer-Freimaurerei“ in Paris mit der Bezeichnung „Ritter von der roten Feder“ (lateinisch „eques a penna rubra“) habe ihn in dieser Zeit (zwischen Dezember 1742 und September 1743) in die Hochgrade eingeführt und ihn zum Heermeister (Chevalier Templier) der siebten Provinz, also für Deutschland, ernannt. Von Hund sollte später behaupten, er sei von den „unbekannten Oberen“ im Stich gelassen worden, und gründete 1751 auf seinem Gut Kittlitz eine eigene Loge, wo er ein neues Hochgradsystem einführte, um den Tempelherrenorden wieder aufleben zu lassen.

Obwohl Freiherr von Hund die „unbekannten Oberen“ nicht identifizierte, wurden sie immer wieder mit dem Haus Stuart und insbesondere Charles Edward Stuart in Verbindung gebracht, insbesondere da Hund die Jakobiten Lord Clifford Chudleigh und Earl of Kilmarnock als Teilnehmer an der Zeremonie in Paris genannt hatte.

Die Lehre der Strikten Observanz enthielt angeblich ein streng gehütetes Geheimnis. Grundgedanke war ein Bezug zu den Tempelrittern.

Als Reaktion auf die desolaten Zustände der Strikten Observanz wurde bereits 1776 im Stillen der Illuminatenorden gegründet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Strikte_Observanz

https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Strikte_Observanz

7. Shriners

Shriners International , offiziell bekannt als Ancient Arabic Order of the Nobles of the Mystic Shrine ( AAONMS ), ist eine amerikanische Freimaurergesellschaft, die 1870 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Tampa, Florida hat .

Shriners International beschreibt sich selbst als eine Bruderschaft, die auf Spaß, Kameradschaft und den freimaurerischen Prinzipien der brüderlichen Liebe, Erleichterung und Wahrheit basiert. Es gibt etwa 200 Tempel in Nordamerika, Südamerika, Europa und Südostasien.

1870 gab es mehrere tausend Freimaurer in Manhattan , von denen viele im Knickerbocker Cottage an einem speziellen Tisch im zweiten Stock zu Mittag aßen. Dort wurde die Idee einer neuen Bruderschaft für Freimaurer diskutiert, die Spaß und Kameradschaft betont. Gemeinsam gründeten Walter M. Fleming und William J. Florence eine separate Gemeinschaft, um diese Ideale zu verwirklichen.

Die Gruppe übernahm ein nahöstliches Thema und gründete bald den Tempel, obwohl der Begriff Tempel jetzt durch Shrine Auditorium oder Shrine Center ersetzt wurde. Der erste errichtete Tempel war der Mekka-Tempel, der am 26. September 1872 in der New Yorker Freimaurerhalle errichtet wurde. Fleming war der erste Potentat.

1878 gab es 425 Mitglieder in 13 Tempeln in acht Staaten, und 1888 waren es 7.210 Mitglieder in 48 Tempeln in den Vereinigten Staaten und Kanada. Bei der Imperial Session, die 1900 in Washington, DC, abgehalten wurde, gab es 55.000 Mitglieder und 82 Tempel.

Bis 1938 gab es in den Vereinigten Staaten etwa 340.000 Mitglieder. In diesem Jahr veröffentlichte Life Fotos von den Riten der Shriners. Es beschrieb die Shriners als die ersten in Bezug auf Prestige, Reichtum und Show unter den Geheimgesellschaften, und dass die Shriners-Organisationen typischerweise die prominentesten Bürger einer Stadt umfassen.

Historisch gesehen musste ein Freimaurer entweder das System des Schottischen Ritus oder des Yorker Ritus absolvieren , um für die Mitgliedschaft im Heiligtum infrage zu kommen.

Es gibt zwei Organisationen, die mit dem Heiligtum verbunden sind und nur für Frauen bestimmt sind: Das orientalische Heiligtum der Damen und die Töchter des Nils. Beide unterstützen die Shriners Hospitals und fördern die Geselligkeit, und die Mitgliedschaft in beiden Organisationen steht jeder Frau ab 18 Jahren offen, die durch Geburt oder Heirat mit einem Shriner oder Maurermeister verwandt ist.

https://en.wikipedia.org/wiki/Shriners

8. Royal Arch

Der Royal Arch ist ein Grad der Freimaurerei . Der Royal Arch ist in allen wichtigen Freimaurersystemen vorhanden, obwohl er in einigen als Teil der handwerklichen („Mainstream“) Freimaurerei und in anderen in einer anhängenden („zusätzlichen“) Ordnung gearbeitet wird . Royal Arch Masons treffen sich als Kapitel ; Im Obersten Orden des Royal Arch, wie er auf den Britischen Inseln , in weiten Teilen Europas und im Commonwealth praktiziert wird,

Ähnlich wie die handwerkliche Freimaurerei vermittelt der Royal Arch moralische und ethische Lehren. In den drei Graden des Handwerks werden dem Kandidaten eine Reihe praktischer Prinzipien des Dienstes an seinen Mitmenschen präsentiert und er beginnt eine Reise der Selbstfindung. Der Royal Arch vervollständigt diese Reise, indem er diesen letzteren Aspekt entwickelt. In diesem Kapitel werden die Lehren des Königlichen Bogens mithilfe einer ritualisierten Allegorie vermittelt, die auf dem Alten Testament basiert und von der Rückkehr nach Jerusalem aus der babylonischen Gefangenschaft erzählt , um die Stadt und den Tempel wieder aufzubauen. Beim Freiräumen des Bodens von Solomons Tempel für die Fundamente eines neuen Tempels macht der Kandidat wichtige Entdeckungen.Durch Hinzufügen einer weiteren Erklärung zu den praktischen Lektionen der handwerklichen Freimaurerei wird der Royal Arch als Erweiterung der vorangegangenen Grade angesehen .

https://en.wikipedia.org/wiki/Holy_Royal_Arch

9. Asiatische Brüder

Asiatische Brüder ist die Kurzbezeichnung für ein freimaurerisches Hochgrad-System, das 1782 von Hans Heinrich von Ecker und Eckhoffen ausgearbeitet und durch ihn und seinen Bruder Hans Karl besonders in den österreichischen Erblanden, aber auch in Norddeutschland Verbreitung fand. Seine volle Bezeichnung ist Orden der Ritter und Brüder St. Johannis des Evangelisten aus Asien in Europa. Die Ordensgeschichte ist Teil der Emanzipation der Juden in der deutschsprachigen Freimaurerei. 

Hans Heinrich von Ecker warb schon 1781 als Zugeordneter Meister vom Stuhl der Freimaurerloge Zu den sieben Himmeln in Wien für einen von ihm erfundenen Orden der Ritter und Brüder des Lichts, angeblich von den „sieben weisen Vatern, Vorstehern der sieben Kirchen in Asien“ errichtet, mit der Bestimmung, „Licht und Wahrheit zu verbreiten, Seligkeit und Frieden zu schenken und die echten geheimen Bilder der drei Grade der Brr. Freimaurer-Ritter aufzuschließen“. Das System hatte fünf Grade (Ritternovize vom 3., 5. und 7. JahreLevite und Priester). Durch Aufnahme und Betonung kabbalistischer Elemente im Ritual sollte die Aufnahme von Juden als „uralten echten Brüdern aus Asien“ ermöglicht werden, die in jener Zeit zur deutschen Freimaurerei und Rosenkreuzerei keinen Zugang hatten.

Ecker erschien 1782 auf dem Wilhelmsbader Freimaurer-Konvent und gewann dort den Landgrafen Karl von Hessen für sein Projekt. Auf dessen Wunsch arbeitete er das System um. So entstanden die Ritter und Brüder St. Johannis des Evangelisten aus Asien in Europa, die Asiatischen Brüder, als eine „brüderliche Vereinigung edeldenkender frommer, gelehrter, erfahrener und verschwiegener Männer ohne Rücksicht auf Religion, Geburt und Stand“, bemüht, „nach den Anweisungen des Ordens die Geheimnisse aus den Erkenntnissen aller natürlichen Dinge zum Besten der Menschheit zu erforschen“. Juden, Brüder der sogenannten „Melchisedek-Logen“, waren weiterhin zugelassen, aber Gotteslästerern, Religionsspöttern und Majestätsverbrechern, d. h. solchen, die die „heiligen Rechte der Könige und Fürsten, die das Bild des Ewigen auf Erden sind, nur im geringsten verletzen“, war der Eintritt verweigert.

Mitglieder waren auch der jüdische Heereslieferant und spätere Jakobiner Thomas von Schönfeld, der in Paris auf der Guillotine endete, der preußische Hoffaktor Isaak Daniel Itzig und der Kabbalist Ephraim Joseph Hirschfeld. Der Herzog Ferdinand von Braunschweig führte den Titel eines General-Obermeisters des Ordens.

https://de.wikipedia.org/wiki/Asiatische_Br%C3%BCder


Anmerikung: Das Haus Hessen Kassel war für den Aufstieg der Rothschilds verantwortlich, da die Rothschilds die Hoffaktoren der Hessen Kassels waren. Thomas von Schönfeld alias Moses Dobruška, war wiederum ein Neffe von Jakob Frank.

10. Lichtenauer Erklärung

Die Lichtenauer Erklärung ist das Schlussdokument einer Dialogveranstaltung zwischen Freimaurern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und Vertretern der römisch-katholischen Kirche in Lichtenau, Oberösterreich, vom 3. Juli bis 5. Juli 1970. Das Dokument beschreibt die Haltung der Freimaurerei zur katholischen Kirche, ist „eine umfassende Erklärung von freimaurerischer Seite“. Es wurde von den kirchlichen Dialogteilnehmern mit unterschrieben, doch erhielt die Lichtenauer Erklärung seither „keinerlei kirchliche Autorisierung“.

Am 26. November 1983, einen Tag vor dem Inkrafttreten des novellierten CIC, veröffentlichte die Glaubenskongregation die vom damaligen Präfekten Joseph Kardinal Ratzinger (2005–2013: Benedikt XVI.) unterzeichnete und von Papst Johannes Paul II. genehmigte Erklärung Declaratio de associationibus massonicis (‚Erklärung zu den freimaurerischen Vereinigungen‘). Die Erklärung bestätigt nicht nur die Feststellung der Deutschen Bischofskonferenz vom Mai 1980 und stellt dazu fest: „Das negative Urteil der Kirche über die freimaurerischen Vereinigungen bleibt also unverändert, weil ihre Prinzipien immer als unvereinbar mit der Lehre der Kirche betrachtet wurden“, sondern spricht sogar eine „Strafbewehrung“ aus: „Die Gläubigen, die freimaurerischen Vereinigungen angehören, befinden sich also im Stand der schweren Sünde und können nicht die heilige Kommunion empfangen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtenauer_Erkl%C3%A4rung#:~:text=Die%20Lichtenauer%20Erkl%C3%A4rung%20ist%20das,Juli%20bis%205.%20Juli%201970.

In Deutschland gibt es fünf verschiedene Großlogen mit insgesamt rund 15.000 männlichen und 560 weiblichen Mitgliedern. In Frankreich gibt es ca. 47 000 im „Grand Orion de France“, in den USA gibt es circa 1,8 Millionen Freimaurer.

https://www.kathpedia.com/index.php/Freimaurer

Die Evangelische Kirche, die auf eine ebenso lange wie prominente Reihe von Freimaurern unter ihren Gläubigen zurückblicken kann, hat in einer nach gemeinsamen Gesprächen am 13. Oktober 1973 veröffentlichten Erklärung die Mitgliedschaft von evangelischen Christen bei den Freimaurern in das Ermessen des Einzelnen gestellt. Diese Unbedenklichkeitserklärung wurde Im Januar 2017 von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen erneuert.

https://www.freimaurer.online/2015/11/deutsche-freimaurerei-im-aufwind-ezw-erneuert-unbedenklichkeits-bescheinigung/

11. Zur aufgehenden Morgenröthe

Die Loge zur aufgehenden Morgenröthe wurde 1807 während der napoleonischen Herrschaft als Tochterloge des Grand Orient de Paris gegründet, der unmittelbar nach der Französischen Revolution alle Zugangsbeschränkungen für Juden aufgehoben hatte.

Gründungsmeister der Morgenröthe war Siegmund Geisenheimer, Prokurist der Frankfurter Rothschildbank. Die erste Arbeit der Morgenröthe fand am am 19. März 1808 statt, dabei wurde der (Christ und) Philosophie-Professor Franz Joseph Molitor aufgenommen. Die anderen Frankfurter Logen verweigerten den Brüdern der Morgenröthe energisch das Besuchsrecht. Nach der Niederlage Napoleons 1813 stellte sich für die Brüder der Morgenröthe daher die Frage, in welcher Form sie weiter maurerisch aktiv sein konnten. Die Loge erhielt 1815 ein Patent des Großmeisters des christlich orientierten Rektifizierten Schottischen SystemsCarl von Hessen. Carl entzog der Loge jedoch das Patent 1816 wieder, weil die Loge den Juden Dr. Goldschmidt zum Meister vom Stuhl vorgeschlagen hatte (auch im RSR konnten damals nur Christen Meister einer blauen Loge werden). Die Morgenröthe hatte jedoch bereits ihre Fühler nach London ausgestreckt und erhielt am 30. April 1817 eine Konstitution der Großen Loge in England, unter der sie bis zu ihrem Eintritt in die eklektische Großloge 1871 verbleiben sollte. Die teilweise heftigen Konflikte um die Anerkennung der Morgenröthe durch die christlichen Logen in Frankfurt dauerten mehr als zwanzig Jahre an und wurden formell erst mit der Anerkennung durch die Große Mutter-Loge des Eklektischen Bundes im März 1848 beigelegt. Gerade in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens war die Morgenröthe das zentrale Forum des aufgeklärten jüdischen Bürgertums in Frankfurt, dem zu dieser Zeit der Zutritt zu den meisten anderen Frankfurter Vereinen, etwa dem Gelehrtenverein oder der Museumsgesellschaft, noch verwehrt war. Zu ihren Mitgliedern zählten beispielsweise der Publizist Ludwig Börne, der Paulskirchenabgeordnete Gabriel Riesser, der Historiker Isaak Marcus Jost oder der Gelehrte und Reformpädagoge Michael Creizenach.

https://freimaurer-wiki.de/index.php/Zur_aufgehenden_Morgenr%C3%B6the

12. Science Fiction

Science-Fiction,ist ein Genre in Literatur,  Film, Hörspiel, Videospiel und Kunst. Charakteristisch sind wissenschaftlich-technische Spekulationen, Raumfahrtthemen, ferne Zukunft, fremde Zivilisationen und meist zukünftige Entwicklungen.

Adam Mickiewicz 

Adam Mickiewicz (1798 – 1855 in Istanbul ). Zusammen mit Juliusz Słowacki und Zygmunt Krasiński gilt er als der größte Dichter der polnischen Romantik (in der Gruppe der sogenannten Drei Barden ) und der polnischen Literatur  und sogar als einer der größten auf europäischer Ebene.

Damals wurde er auch als Geselle in die Freimaurerei eingeweiht.

In einer der ersten polnischen Monographien über Science-Fiction zeigt Antoni Smuszkiewicz den indirekten Einfluss von Mickiewicz‘ unveröffentlichter Geschichte der Zukunft auf die Entstehung dieses Genres. Das Werk wurde nie veröffentlicht und das Manuskript ging verloren; zahlreiche Notizen und Briefe an Freunde des Dichters geben jedoch viel Aufschluss über ihn.

Literaturwissenschaftler erkennen an, dass Mickiewicz‘ unveröffentlichtes Werk die Weltliteratur revolutionieren könnte  ; es ging höchstwahrscheinlich den Visionen von Jules Verne , Herbert George Wells und Jerzy Żuławski voraus  und übertraf sie sogar in wissenschaftlich-technischer und sozialer Spekulation .

Neben dem rein literarischen Vermächtnis und Testament von Adam Mickiewicz gehörte zu den wichtigsten und nachhaltigsten Aufzeichnungen des Dichters seine Schaffung der Grundlagen der philosophischen und historischen Strömung, die als Polnischer Messianismus bekannt ist .

https://pl.wikipedia.org/wiki/Adam_Mickiewicz

Karel Čapek 

Karel Čapek (1890 in Malé Svatoňovice , 1938 in Prag ) – tschechischer Schriftsteller, Prosaschriftsteller und Dramatiker des 20. Jahrhunderts , einer der Pioniere der Science-Fiction, der sie als erster nutzte und das Wort Roboter populär machte.

Er war einer der Pioniere der Science-Fiction und Freimaurer  . Er verwendete und verbreitete erstmals das Wort Roboter , das in seinem Theaterstück RUR ( polnisch: Rossumas Universalroboter ) vorkam. Der Begriff Roboter wurde jedoch tatsächlich von seinem Bruder Josef geprägt , der Maler, Dichter und Autor von Kinderbüchern war .

https://pl.wikipedia.org/wiki/Karel_%C4%8Capek

Der englischsprachige Begriff Science-Fiction wurde in den 1920er Jahren durch den amerikanischen Verleger Hugo Gernsback  populär gemacht .

Hugo Gernsback 

Hugo Gernsback (1884 in Luxemburg , 1967 in New York ) – US-amerikanischer Verleger, Science-Fiction- Autor und Erfinder, Radiomoderator und Pionier in der Entwicklung von Amateurfunk und Fernsehen . Als Gründer des ersten Science-Fiction-Magazins und anderer Pulp-Magazine wurde er „ Der Vater der Science-Fiction“ genannt .

Gernsback stammte aus einer in Luxemburg lebenden jüdischen Familie . Er wanderte 1905 in die USA aus und erhielt dort die amerikanische Staatsbürgerschaft.

https://pl.wikipedia.org/wiki/Hugo_Gernsback

13. Adam Weishaupt und der Illuminatenorden

14. Alumbrados

Die Alumbrados (auch Iluminados oder Illuminati, Erleuchtete) waren eine mystische Bewegung in Spanien. Sie stellten keine einheitliche organisierte Gruppe dar, sondern traten einzeln oder in Gruppen in Erscheinung, so in Toledo 1512–1532, in Llerena 1570–1582 sowie in Sevilla 1623.

Die Bewegung wurzelte in der kirchlichen Reformbestrebung dieser Zeit, die oftmals eine reinere, innerlichere Religion anstrebte. Sie wurde zunächst von reformierten Franziskanern und sonstigen Ordensleuten gefördert, hat aber auch Gedankengut aus (teilweise häretischen) Reformbewegungen des Mittelalters (BeginenFratizellen) aufgenommen. Ein reformatorischer Einfluss ist unsicher.

Die Alumbrados betonten den Aspekt der passiven Vereinigung der menschlichen Seele mit Gott, die auch zu Ekstasen und Visionen führen konnte.

Die Alumbrados wurden vom einfachen Volk oft begeistert gefeiert, von der Inquisition oft verfolgt. Am Anfang seines Wirkens stand auch der Jesuitengründer Ignatius von Loyola im Verdacht, Alumbrado zu sein.

Von Verschwörungstheoretikern werden die Alumbrados aufgrund der Namensgleichheit mit dem Illuminatenorden in Verbindung gebracht. Inhaltliche Beziehungen bestehen jedoch nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alumbrados

Marranen (unten)

Spinoza sprach, wie Yovel ausführt, von einem individuellen Heilsweg. Ziel sei nicht nur Wissen, sondern auch Glückseligkeit (beatitudo), Zufriedenheit und Glücklichsein. Das Streben nach Rationalität solle in Glückseligkeit, Ewigkeit und Vernunftsliebe enden. Spinoza habe eine gewisse Affinität zum Mystizismus, wie es auch bei den Alumbrados in Spanien zu beobachten sei. Alumbrados, Erleuchtete, Erasmianer waren Mitglieder einer mystischen Reformbewegung im Spanien des 16. und 17. Jahrhunderts; auffallend viele Mitglieder waren Marranen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Marranen

15. Eule der Minerva

Die Eule der Minerva oder auch Eule der Athene ist einerseits ein affirmatives Symbol von Klugheit und Weisheit und andererseits als Nachteule eine negative Metapher der älteren, philosophischen Erkenntnistheorie.

In der Neuzeit überwiegt die Assoziation der Eule mit Intellektualität und Rationalität. Der Illuminatenorden, eine radikalaufklärerische Geheimgesellschaft, die von 1776 bis 1785 existierte, verwendete die Eule, die zusätzlich noch auf einem aufgeschlagenen Buch saß, als Symbol der Weisheit.

Hegel

Der deutsche Philosoph Georg Friedrich Hegel verglich 1820 in seinen Grundlinien der Philosophie des Rechts die Philosophie mit der dämmerungsaktiven Eule der Minerva:

„Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden, und mit Grau in Grau lässt sie sich nicht verjüngen, sondern nur erkennen; die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.“[7]

Die Philosophie sei wie eine Eule, die erst in der Abenddämmerung umherzufliegen beginne; sie könne erst Erklärungen liefern, wenn die zu erklärenden Phänomene bereits Geschichte seien….

https://de.wikipedia.org/wiki/Eule_der_Minerva

Verschwörungstheorien ( Skull + Bones )

Skull and Bones kommt in Büchern und Filmen vor, in denen behauptet wird, die Gesellschaft spiele eine Rolle in einer globalen Verschwörung zur Weltherrschaft . Es gab Gerüchte, dass Skull and Bones ein Zweig der Illuminaten sei, der von deutschen Universitätsabsolventen gegründet wurde, nachdem der Orden in ihrem Heimatland durch Karl Theodor, Kurfürst von Bayern, mit Unterstützung Friedrichs des Großen von Preußen aufgelöst worden war .  oder dass Skull and Bones die CIA kontrolliert 

https://en.wikipedia.org/wiki/Skull_and_Bones

16. Junges Europa

Junges Europa war eine internationale politische Vereinigung, die 1834 von Giuseppe Mazzini nach dem Vorbild des jungen Italiens gegründet wurde . Sie bestand aus den Nationalgesellschaften Junges Italien , Junges Polen und Junges Deutschland , die, unabhängig in ihrem eigenen Bereich, gemeinsam über ein Zentralkomitee für die Förderung der Grundsätze der Freiheit , Gleichheit und Menschlichkeit in Europa eintraten . Der Hauptsitz der Gesellschaft befand sich in der Schweiz , wo 1835–36 die Gründung einer französischen Gesellschaft, des Jungen Frankreichs, ins Leben gerufen wurde . Die Tätigkeit des Vereins erregte schnell den Widerstand der Schweizer Behörden, die viele seiner Mitglieder des Landes verwiesen.

„Im Frühjahr 1834 gründeten Mazzini und ein Dutzend Flüchtlinge aus Italien, Polen und Deutschland in Bern eine neue Vereinigung mit dem grandiosen Namen „Junges Europa“. Ihre grundlegende und ebenso grandiose Idee war, wie die Französische Revolution von 1789 das Konzept der individuellen Freiheit erweitert hatte, wäre nun eine weitere Revolution für die nationale Freiheit erforderlich; und seine Vision ging weiter, weil er hoffte, dass sich freie Nationen in zweifellos ferner Zukunft zu einem locker föderalen Europa mit einer Art föderaler Versammlung zusammenschließen könnten ihre gemeinsamen Interessen zu regeln. […] Seine Absicht war nichts Geringeres, als die 1815 vom Wiener Kongress vereinbarte europäische Regelung aufzuheben, die eine unterdrückende Hegemonie einiger weniger Großmächte wiederhergestellt und die Entstehung kleinerer Nationen blockiert hatte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Young_Europe

Giuseppe Mazzini

Giuseppe Mazzini ( 1805 – 1872) war ein italienischer Politiker, Journalist und Aktivist für die Vereinigung Italiens (Risorgimento) und Speerspitze der italienischen Revolutionsbewegung. Seine Bemühungen trugen dazu bei, das unabhängige und geeinte Italien anstelle der mehreren getrennten Staaten zu schaffen, von denen viele bis zum 19. Jahrhundert von ausländischen Mächten dominiert wurden. Als italienischer Nationalist in der historischen radikalen Tradition und Befürworter eines Republikanismus sozialdemokratischer Inspiration trug Mazzini dazu bei, die moderne europäische Bewegung für Volksdemokratie in einem republikanischen Staat zu definieren. 

Mazzinis Gedanken hatten einen sehr erheblichen Einfluss auf die italienischen und europäischen republikanischen Bewegungen, auf die Verfassung Italiens , auf den Europäismus und differenzierter auf viele Politiker einer späteren Zeit, darunter den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson , den britischen Premierminister David Lloyd George und Mahatma Gandhi , der indische Unabhängigkeitsaktivist Veer Savarkar , die israelische Premierministerin Golda Meir und der indische Premierminister Jawaharlal Nehru . 

Mazzini wurde in Genua , damals Teil der Ligurischen Republik , geboren . Sein Vater Giacomo Mazzini, ursprünglich aus Chiavari , war ein Universitätsprofessor, der der jakobinischen Ideologie anhing, während seine Mutter Maria Drago für ihre Schönheit und ihren religiösen jansenistischen Eifer bekannt war.

Im Jahr 1827 reiste Mazzini in die Toskana , wo er Mitglied der Carbonari wurde , einer Geheimvereinigung mit politischen Zielen. Am 31. Oktober desselben Jahres wurde er in Genua verhaftet und in Savona interniert

Im Jahr 1831 ging Mazzini nach Marseille , wo er zu einer beliebten Figur unter den italienischen Exilanten wurde. Er war ein häufiger Besucher der Wohnung von Giuditta Bellerio Sidoli ( Salonaire) , einer modenesischen Witwe, die seine Geliebte wurde.

Am 28. Mai 1834 wurde Mazzini in Solothurn verhaftet und aus der Schweiz verbannt. Er zog nach Paris, wo er am 5. Juli erneut inhaftiert wurde. Er wurde erst freigelassen, nachdem er versprochen hatte, nach England zu ziehen. Mazzini zog zusammen mit einigen italienischen Freunden im Januar 1837 nach London,

Die Hilfe seiner Mutter veranlasste Mazzini dazu, im Gefolge von Giovine Italia mehrere Organisationen zu gründen, die auf die Vereinigung oder Befreiung anderer Nationen abzielten : „ Junges Deutschland “, „Junges Polen“ und „Junge Schweiz“, die unter die Ägide des „Jungen Europas“ ( Giovine Europa ).

Von London aus schrieb er auch eine endlose Reihe von Briefen an seine Agenten in Europa und Südamerika und freundete sich mit Thomas Carlyle und seiner Frau Jane an . Die „Junge Europa“-Bewegung inspirierte auch eine Gruppe junger türkischer Armeekadetten und Studenten, die sich später in der Geschichte „ Junge Türken “ nannten.

Im Jahr 1871 verurteilte Mazzini den radikalen, antireligiösen und revolutionären sozialistischen Aufstand in Frankreich, der zur Gründung der kurzlebigen Pariser Kommune führte . Dies veranlasste Karl Marx , Mazzini nach 1848 als Reaktionär zu bezeichnen. Es veranlasste auch den Anarchisten Michail Bakunin , „Die politische Theologie von Mazzini und der Internationale“ zu schreiben , dessen „Verteidigung der Internationale und der Pariser Kommune.“ sorgte in Italien für Aufsehen und provozierte in der Presse zahlreiche Absagen von Mazzini und Unterstützungsbekundungen für die Internationale, was sogar zu „dem ersten landesweiten Anstieg der Mitgliederzahl der Organisation“ führte.  In einem Interview von R. Landor aus dem Jahr 1871 erklärte Marx, dass Mazzinis Ideen „nichts Besseres als die alte Idee einer bürgerlichen Republik“ darstellten. Marx glaubte, dass Mazzinis Standpunkt, insbesondere nach den Revolutionen von 1848 und der Pariser Kommune, reaktionär geworden sei und das Proletariat damit nichts zu tun habe.

In einem anderen Interview beschrieb Marx Mazzini als „diesen ewigen alten Arsch“.  Mazzini wiederum beschrieb Marx als „einen destruktiven Geist, dessen Herz eher von Hass als von Menschenliebe erfüllt war“ und erklärte, dass „er trotz des kommunistischen Egalitarismus, den [Marx] predigt, der absolute Herrscher seiner Partei ist.“ , zwar macht er alles selbst, aber er ist auch der Einzige, der Befehle gibt, und er duldet keinen Widerstand.“ Während Mazzini die Pariser Kommune als „einen sozial spaltenden Fehler“ ansah, folgten viele andere Radikale „dem sozialistischen Beispiel und mythologisierten die Kommune als soziale Revolution (‚der glorreiche Vorbote einer neuen Gesellschaft‘ in den Worten von Karl Marx).“ 

Für Seamus Flahert war Henry Hyndman , der ein Bewunderer Mazzinis war, der Meinung, dass „Mazzinis Größe … für jüngere Sozialisten durch seine ‚Opposition gegen Marx in den frühen Tagen der ‚Internationale‘ und seine energische Verurteilung wenig später verdeckt wurde.“ der Pariser Kommune“ und betonte, dass „Mazzinis Auffassung von der Führung des menschlichen Lebens ‚hoch und edel‘ gewesen sei“, und lobte die Erwähnung „Keine Pflichten ohne Rechte“ in den „Allgemeinen Regeln“, die Marx verfasst und verabschiedet hatte als „ein Zugeständnis, das Marx den Anhängern Mazzinis innerhalb der Organisation machte“. In seiner zweibändigen Autobiografie sprach Hyndman ausführlich über Mazzini und verglich ihn sogar mit Marx. 

Mazzini lehnte die marxistischen Lehren des Klassenkampfes und des Materialismus ab und betonte die Notwendigkeit der Klassenzusammenarbeit

Als er Sozialist war, kritisierte Benito Mussolini scharf Mazzini, „den religiösen Mazzini im Besonderen“, da er „besonders gegen Mazzinis ‚Heiligung‘ war“. Nachdem Mussolini im Ersten Weltkrieg den Interventionismus befürwortet und sich als Soldat gemeldet hatte, „fand er sich in einer patriotischen Atmosphäre wieder, die von mazzinianischen Anspielungen durchdrungen war“.

Im ersten Band seiner Erinnerungen gibt Carl Schurz eine biografische Skizze von Mazzini und erinnert sich an zwei Treffen, die er mit ihm hatte, als sie beide 1851 in London waren. Während das Buch 10.000 berühmte Freimaurer von William R. Denslow Mazzini auflistet als Freimaurer und sogar ehemaliger Großmeister des Großorients von Italien stellen Artikel auf der eigenen Website des Großorients von Italien die Frage, ob er jemals ein regulärer Freimaurer war, und führen ihn nicht als Past-Großmeister auf. 

Mazzini galt im damaligen Italien oft als gottähnliche Figur, wurde jedoch von vielen seiner Landsleute als Verräter angeprangert.

https://en.wikipedia.org/wiki/Giuseppe_Mazzini

Anmerkung : Warum taucht im Zusammenhang von Sozialismus und Revolution immer wieder London auf ? Auch wenn es in Frage gestellt wird, Guiseppe Mazzini war ebenso wie Giuseppe Garibaldi, 33 Grad der Hochgradfreimaurerei !

Henry Hyndman

Henry Hyndman (1842 – 1921) war ein englischer Schriftsteller , Politiker und Sozialist .

Ursprünglich ein Konservativer , wurde er durch das Kommunistische Manifest von Karl Marx zum Sozialismus konvertiert und gründete 1881 Großbritanniens erste linke politische Partei, die Democratic Federation, später bekannt als Social Democratic Federation .

Obwohl diese Organisation Radikale wie William Morris und George Lansbury anzog , war Hyndman im Allgemeinen als Autoritärer unbeliebt, der seine Partei nicht vereinen konnte. Dennoch war Hyndman der erste Autor, der Marx‘ Werke auf Englisch populär machte.

Hyndman traf die Führer der italienischen nationalistischen Bewegung und zeigte sich im Allgemeinen mit ihrer Sache einverstanden.

Hyndman beschloss, Großbritanniens erste sozialistische politische Partei zu gründen. Die Sozialdemokratische Föderation (SDF) hatte ihr erstes Treffen am 7. Juni 1881. Viele Sozialisten waren besorgt darüber, dass Hyndman in der Vergangenheit gegen sozialistische Ideen gewesen war, aber Hyndman überzeugte viele davon, dass er seine Ansichten und diejenigen, die sich schließlich der SDF anschlossen, wirklich geändert hatte Dazu gehörten William Morris und Karl Marx‘ Tochter Eleanor Marx . Allerdings weigerte sich Friedrich Engels , Marx‘ langjähriger Mitarbeiter, Hyndmans Vorhaben zu unterstützen.

Hyndmans Denken wurde von John Stuart Mill und seinem Schützling John Morley sowie von Charles Dilke , Henry Fawcett und Giuseppe Mazzini , Karl Marx „ehemaligem Gegner“ zur Zeit der Ersten Internationale , beeinflusst . Laut Hyndman „wurde Mazzinis Größe … für jüngere Sozialisten durch seine ‚Opposition gegen Marx in den frühen Tagen der Internationale‘ und seine energische Verurteilung der Pariser Kommune wenig später verdeckt“ , und er betonte, dass „Mazzinis Konzeption der Führung des menschlichen Lebens“ sei „hoch und edel“ gewesen und lobte die Erwähnung „Keine Pflichten ohne Rechte“ in den „Allgemeinen Regeln“, die Marx verfasst und verabschiedet hatte, als „ein Zugeständnis, das Marx den Anhängern Mazzinis innerhalb der Organisation machte“. „. Friedrich Engels , Marx‘ Mitarbeiter, „tadelte Hyndmans mazzinianischen Moralismus“ und warf Hyndman außerdem „Jingo-Aspiration“ vor.

In seiner zweibändigen Autobiografie sprach Hyndman ausführlich über Mazzini und verglich ihn sogar mit Marx.

Hyndman war ein Antisemit , der antisemitische Ansichten im Hinblick auf den Zweiten Burenkrieg äußerte und „jüdische Bankiers“ und „ imperialistisches Judentum“ als Ursache des Konflikts verantwortlich machte. Hyndman beschuldigte „ Beit , Barnato und ihre Mitjuden“, dass sie darauf abzielten, „ein anglo-hebräisches Reich in Afrika zu schaffen, das sich von Ägypten bis zur Kapkolonie erstreckt “.

Hyndman glaubte, Juden seien von zentraler Bedeutung für „eine finstere ‚goldene Internationale‘, die der ‚roten Internationale‘ des Sozialismus gegenübersteht“.  Hyndman unterstützte die antisemitischen Wiener Unruhen von 1885 mit der Begründung, dass sie einen Schlag gegen das jüdische Finanzkapital darstellten. Hyndman prangerte wiederholt an, was er als die überwältigende Macht der „kapitalistischen Juden auf die Londoner Presse“ ansah, und glaubte, dass die „semitischen Herren der Presse“ Krieg in Südafrika verursacht hätten. Hyndman engagierte sich weiterhin für Verschwörungen gegen Juden und bemerkte: „Wenn Sie nicht sagten, dass sie [Juden] die fähigsten und brillantesten Menschen der Erde seien, hätten Sie alle ihre internationalen Agenturen gegen sich.“

Ein solcher Antisemitismus desillusionierte ehemalige Anhänger. Eleanor Marx schrieb privat an Wilhelm Liebknecht : „Herr Hyndman hat sich, wann immer er es gebrauchen konnte, ungestraft bemüht, englische Arbeiter gegen Ausländer aufzuhetzen.“  Hyndman hatte Eleanor Marx zuvor antisemitisch angegriffen und festgestellt, dass sie „in ihrer Nase und ihrem Mund den jüdischen Typus von Marx selbst geerbt“ habe.

Hyndman verärgerte die Mitglieder der BSP, indem er die Beteiligung des Vereinigten Königreichs am Ersten Weltkrieg unterstützte . Die Partei spaltete sich in zwei Teile, und Hyndman gründete eine neue Nationalsozialistische Partei .

https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_Hyndman

Anmerkung : Es ist schon interessant, dass ein Sozialist Hyndman eine derartige Ansicht über Juden hatte und ausgerechnet eine Nationalsozialistische Partei gründet. Zufälle ?

Nationalsozialistische Partei (Großbritannien)

Die National Socialist Party war eine kleine politische Partei im Vereinigten Königreich , die 1916 gegründet wurde. Sie entstand als Minderheitsgruppe innerhalb der British Socialist Party , die die britische Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterstützte ; Obwohl die Partei historisch mit der marxistischen Linken verbunden war, brach sie mit dem Internationalismus. Sie schloss sich der Labour Party an und wurde schließlich von dieser übernommen.

1919 änderte die Gruppe ihren Namen in Social Democratic Federation und kehrte zu dem Namen zurück, den die British Socialist Party verwendet hatte. Zu einem Zeitpunkt waren elf Abgeordnete Mitglieder, aber nach Hyndmans Tod im Jahr 1921 löste sich die Gruppe nach und nach in der Labour Party auf.

https://en.wikipedia.org/wiki/National_Socialist_Party_(UK)

Anmerkung : Die Nationalsozialistische Partei ging in der Labour Partei auf ? Die Labour Partei wurde von der Fabian Society gegründet und die wiederum von Freimaurern.

18. Junges Wien

Das junge Wien ( Jung-Wien ) war eine Gesellschaft von Fin-de-Siècle -Schriftstellern, die sich im späten 19. Jahrhundert im Wiener Café Griensteidl und anderen nahegelegenen Kaffeehäusern trafen.

Die Gruppe wandte sich vom damals vorherrschenden Naturalismus ab und experimentierte mit verschiedenen Facetten der Moderne , darunter dem Symbolismus und dem Impressionismus .

Als Sprecher der Gruppe galt Hermann Bahr . Weitere Mitglieder waren Arthur Schnitzler , Felix Dörmann , Peter Altenberg , Richard Beer-Hofmann Felix Salten  , Raoul Auernheimer , Hugo von Hofmannsthal und Karl Kraus . 

Stefan Zweig lobte in seinem Buch „Die Welt von gestern “ die Wiener Kaffeehauskultur des Fin de Siècle , wo ein nach Intellektualität strebender Jugendlicher für „den geringen Preis einer Tasse Kaffee“ „stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, …“ Karten spielen, seine Post empfangen und vor allem eine unbegrenzte Anzahl von Zeitungen und Zeitschriften durchsuchen“ auf der Suche nach Nachrichten über literarische, künstlerische oder philosophische Ereignisse, mit denen er gutmütig seinen Kollegen zeigen konnte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Young_Vienna

Anmerkung ; Zum Einen erinnert die Namensgebung doch sehr stark denen eines Guiseppe Mazzinis und zum Anderen ähnelt die Zusammenkunft intellektueller Kreise denen von weiblichen Salonairen. Diese Gesellschaften verschafften jüdischen Kreisen, mit ihren Ansichten, in christliche Gesellschaften vorzudringen. Wenn von Juden die Rede ist, dann sind kabbalistische Weltbilder gemeint.

Hermann Bahr

Hermann Anastas Bahr  (1863 – 1934) war ein österreichischer Schriftsteller , Dramatiker, Regisseur und Kritiker.

Von 1906 bis 1907 arbeitete Bahr mit Max Reinhardt als Regisseur am Deutschen Theater in Berlin , ab 1918 war er Dramaturg am Wiener Burgtheater .

Als Sprecher der Literaturgruppe Junges Wien war Bahr ein aktives Mitglied der österreichischen Avantgarde und produzierte sowohl Kritiken als auch impressionistische Stücke. 

https://en.wikipedia.org/wiki/Hermann_Bahr

Von 1897 bis 1907 war er Mitglied der Wiener Loge „Freundschaft“. 

https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Hermann_Bahr

Arthur Schnitzler

Arthur Schnitzler (1862 – 1931) war ein österreichischer Autor und Dramatiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne. Schnitzlers Werke, darunter psychologische Dramen und Erzählungen, sezierten das Wiener Bürgertum der Jahrhundertwende und machten ihn zu einem scharfsinnigen und stilbewussten Chronisten der Wiener Gesellschaft um 1900.

 Seine Eltern stammten beide aus jüdischen Familien.

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Peter Altenberg

Peter Altenberg (1859 – 1919) war ein Schriftsteller und Dichter aus Wien , Österreich. Er war maßgeblich an der Entstehung der frühen Moderne in der Stadt beteiligt.

Er wurde am 1859 in Wien als Richard Engländer in eine jüdische Familie geboren .  Der Pseudonym „Altenberg“ stammt aus einer Kleinstadt an der Donau

https://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Altenberg

…..war ein österreichischer Schriftsteller und ein bekennender Pädophiler.

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Richard Beer-Hofmann

Richard Beer-Hofmann (1866 in Wien – 1945 in New York City ) war ein österreichischer Dramatiker und Dichter .

Beer-Hofmann wurde als Sohn jüdischer Eltern geboren.

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Felix Salten

Felix Salten (1869 – 1945) war ein österreichisch-ungarischer Autor und Literaturkritiker in Wien. Salten wurde am 6. September 1869 in Pest , Österreich-Ungarn, als Siegmund Salzmann geboren .

Er war der Enkel eines orthodoxen Rabbiners

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Raoul Auernheimer

Raoul Auernheimer ( 1876 in Wien – 1948 in Oakland, Kalifornien ) war ein österreichischer Jurist und Schriftsteller.

Auernheimer war der Sohn des deutschen Kaufmanns Johann Wilhelm Auernheimer und seiner ungarisch-jüdischen Frau Charlotte „Jenny“ Büchler. Im Alter von 30 Jahren heiratete er Irene Leopoldine Guttmann aus Budapest.

Über seinen Onkel Theodor Herzl erhielt er eine Anstellung bei der Neuen Freien Presse .

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Hugo von Hofmannsthal

Hugo Laurenz August Hofmann von Hofmannsthal ( 1874 – 1929) war ein österreichischer Schriftsteller , Librettist , Dichter , Dramatiker , Erzähler und Essayist .

Hofmannsthal wurde in Landstraße , Wien, als Sohn einer christlichen österreichischen Mutter aus der Oberschicht, Anna Maria Josefa Fohleutner (1852–1904), und eines christlichen österreichisch-italienischen Bankmanagers, Hugo August Peter Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1841–1915), geboren

Sein Großvater war Augustin Emil Hofmann von Hofmannsthal und sein Urgroßvater war Isaak Löw Hofmann. Edler von Hofmannsthal , von dem seine Familie den Adelstitel „ Edler von Hofmannsthal“ erbte, war ein vom österreichischen Kaiser geadelter jüdischer Tabakbauer.

1901 heiratete er Gertrud „Gerty“ Schlesinger, die Tochter eines Wiener jüdischen Bankiers.  Gerty konvertierte vor ihrer Heirat zum Christentum,

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Hugo von Hofmannsthal hatte böhmische, jüdische und lombardische Vorfahren. Sein jüdisch-orthodoxer Urgroßvater Isaak Löw Hofmann (1759–1849) wurde als erfolgreicher Industrieller 1835 von Ferdinand I. geadelt. Er hatte die Seidenindustrie in Österreich eingeführt und für seine große Familie ein ansehnliches Vermögen geschaffen. Sein Sohn und Erbe Augustin Emil von Hofmannsthal (1815–1881) konvertierte zum katholischen Glauben und heiratete 1850 die bürgerliche Italienerin Petronilla Ordioni (1815–1898).

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Augustin Emil Hofmann von Hofmannsthal. Er war ein jüngerer Sohn von Therese ( geb. Schefteles) von Hofmannsthal und Isaak Löw Hofmann, Edler von Hofmannsthal .  Zu seinen Geschwistern gehörte Elise von Hofmannsthal (deren Schwägerin Adelheid Herz Carl Mayer von Rothschild heiratete ).

Anmerkung: Nachdem jahrhundertelang versucht wurde, Juden zum Christentum zu bekehren, ging es „plötzlich“ ohne Probleme ( siehe Gerty ).Das deutet darauf hin, dass man nicht mehr tief im Judentum verankert war und das waren zu jener Zeit die Frankisten und Sabbatäer, für die hauptsächlich „die Religion“ der Kabbala im Vordergrund stand.

Karl Kraus

Karl Kraus (1874 – 1936) war ein österreichischer Schriftsteller und Journalist, bekannt als Satiriker, Essayist, Aphorist , Dramatiker und Dichter.

Kraus wurde in der wohlhabenden jüdischen Familie des Papiermachers Jacob Kraus und seiner Frau Ernestine, geborene Kantor, in Jičín , Königreich Böhmen , Österreich-Ungarn (heute Tschechische Republik) geboren. Die Familie zog 1877 nach Wien

Am 1. April 1899 verzichtete Kraus auf das Judentum und gründete im selben Jahr seine eigene Zeitschrift Die Fackel , die er bis zu seinem Tod weiter leitete, veröffentlichte und schrieb und von der aus er seine Angriffe startete über Heuchelei , Psychoanalyse , Korruption im Habsburgerreich , Nationalismus der Alldeutschen Bewegung, Laissez-faire- Wirtschaftspolitik und zahlreiche andere Themen.

Während „Die Fackel“ zunächst Zeitschriften wie „Die Weltbühne“ ähnelte, entwickelte sie sich dank der finanziellen Unabhängigkeit von Kraus zunehmend zu einer Zeitschrift, die in ihrer redaktionellen Unabhängigkeit privilegiert war . Die Fackel hat gedruckt, was Kraus gedruckt haben wollte. Zu den Mitwirkenden im ersten Jahrzehnt gehörten so bekannte Schriftsteller und Künstler wie Peter Altenberg , Richard Dehmel , Egon Friedell , Oskar Kokoschka , Else Lasker-Schüler , Adolf Loos , Heinrich Mann , Arnold Schönberg , August Strindberg , Georg Trakl , Frank Wedekind , Franz Werfel , Houston Stewart Chamberlain und Oscar Wilde

1904 unterstützte Kraus Frank Wedekind dabei, die Aufführung seines umstrittenen Theaterstücks „Die Büchse der Pandora“ in Wien zu ermöglichen ; Das Stück erzählte die Geschichte einer sexuell verführerischen jungen Tänzerin, die durch ihre Beziehungen zu wohlhabenden Männern in der deutschen Gesellschaft aufsteigt, aber später in Armut und Prostitution gerät.  Die offene Darstellung von Sexualität und Gewalt in diesen Stücken, darunter Lesbentum und eine Begegnung mit Jack the Ripper , stießen an die Grenzen dessen, was damals auf der Bühne als akzeptabel galt.

Kraus‘ Meisterwerk gilt allgemein als das gewaltige satirische Stück über den Ersten Weltkrieg , Die letzten Tage der Menschheit , das Dialoge aus zeitgenössischen Dokumenten mit apokalyptischen Fantasien und Kommentaren zweier Charaktere namens „The Grumbler“ verbindet „der Optimist“.

1911 ließ sich Kraus als Katholik taufen , verließ jedoch 1923, desillusioniert über die Unterstützung der Kirche für den Krieg, die katholische Kirche und behauptete sarkastisch, er sei „hauptsächlich durch Antisemitismus“ motiviert gewesen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Karl_Kraus_(writer)

Im Jahr 1915 begann er mit der Arbeit an dem Theaterstück Die letzten Tage der Menschheit, von dem Teile vorab in der Fackel abgedruckt wurden und das 1919 in Form von Sonderheften der Fackel erschien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kraus

19. Fabier (Wien)

Die Fabier waren eine Gesellschaft von sozialreformerischen Intellektuellen in Wien.

Die „Wiener Fabier Gesellschaft“ wurde nach dem englischen Vorbild der 1884 gegründeten Fabian Society 1893 vom Nationalökonomen Otto Wittelshöfer ins Leben gerufen. In der Folge wurde von den Fabiern 1896 die Sozialpolitische Partei gegründet, die bis 1919 hauptsächlich in Wien und Niederösterreich eine Rolle als Anreger sozialer Reformen, etwa bei der Förderung der Volksbildung oder der bürgerlichen Frauenbewegung spielte und speziell von den Christlichsozialen Karl Luegers massiv bekämpft wurde. Bekannte Fabier waren der Philosoph und Reformpädagoge Wilhelm Jerusalem, der Sozialreformer und Erfinder Josef Popper-Lynkeus, der Sozialist Victor AdlerCarl ColbertTomáš Garrigue MasarykEngelbert Pernerstorfer, der spätere Bundespräsident Michael Hainisch sowie der Ökonom und Politiker Eugen von Philippovich.

Bald schloss sich Julius Ofner den Fabiern an und wurde von vielen als ihr geistiges Oberhaupt angesehen.

Die Wiener Fabier Gesellschaft löste sich 1901 im Zusammenhang mit Wittelshöfers Tod (21. Februar 1901) auf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fabier_(Wien)

Wilhelm Jerusalem

Wilhelm Jerusalem (* 1854 in Dřenitz, Böhmen; † 1923 in Wien) war ein österreichischer Pädagoge, Philosoph und Soziologe.

Wilhelm Jerusalem war auch jahrelang Präsident von B’nai B’rith Wien

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Jerusalem

Carl Colbert

Carl Colbert, auch Karl Colbert, (geboren als Carl Cohn, 1855 in Wien; 1929 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller, Journalist und Herausgeber. Er schrieb auch unter den Pseudonymen Alpheus und Augias.

1877 wurde er Mitglied der Freimaurerloge Humanitas

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Colbert

Josef Popper-Lynkeus

Josef Popper-Lynkeus (* 1838 in Kolín, Böhmen; † 1921 in Wien) war ein österreichischer Sozialphilosoph, Erfinder und Schriftsteller. Sein Geburtsname war Josef Popper.

Josef Popper wurde als fünfter Sohn einer jüdischen Familie geboren; der Schriftsteller Friedrich Nork war ein Bruder seiner Mutter. Josef Popper war auch ein Onkel des österreichisch-britischen Philosophen Karl Popper

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Popper-Lynkeus

Victor Adler

Victor Adler (* 1852 in Prag, Kaisertum Österreich; † 1918 in Wien) war Arzt, Journalist und österreichischer Politiker sowie Begründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei.

Victor wurde als ältestes von fünf Kindern des jüdischen Kaufmanns Salomon Markus Adler und seiner Frau Johanna (geb. Herzl) in Prag geboren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Adler

Tomáš Garrigue Masaryk

Tomáš Garrigue Masaryk (* 1850 in Hodonín, Kaisertum Österreich; † 1937 in Lány) war ein tschechischer Philosoph, Soziologe und Politiker sowie Mitbegründer und erster Staatspräsident der Tschechoslowakei.

In einem am 10. Januar 1919, also noch vor dem Beginn der Pariser Friedensverhandlungen gewährten Interview äußerte er sich so, dass sich die deutsche Minderheit, zumal von tschechischen Truppen besetzt, vor allem durch die Verwendung der Begriffe „Entgermanisierung“ und „Landesfremde“ bedroht fühlte: „(…) unsere geschichtlichen Grenzen stimmen mit den ethnographischen Grenzen ziemlich überein. Nur die Nord- und Westränder des böhmischen Vierecks haben infolge der starken Einwanderung während des letzten Jahrhunderts eine deutsche Mehrheit. Für diese Landesfremden (franz. „étrangers“) wird man vielleicht einen gewissen modus vivendi schaffen, und wenn sie sich als loyale Bürger erweisen, ist es sogar möglich, dass ihnen unser Parlament (…) irgendeine Autonomie zugesteht. Im übrigen bin ich davon überzeugt, dass eine sehr rasche Entgermanisierung dieser Gebiete vor sich gehen wird“. Unter anderem blieb entgegen allen Versprechungen von 1919 Tschechisch die einzige Staatssprache.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tom%C3%A1%C5%A1_Garrigue_Masaryk

Engelbert Pernerstorfer

Engelbert Pernerstorfer (* 1850 in Wien; † 1918 ebenda) war ein österreichischer Politiker und Journalist.

Schon damals sympathisierte er offen mit dem Allgermanismus und zeigte starke antislawische Gesinnung , indem er sich für die vollständige Germanisierung Österreichs einsetzte und einer der Autoren des Linzer Programms von 1882 war . Deshalb wurde er nach dem Zusammenbruch der Vereinigten Deutschen Linke Mitglied des Deutschen Clubs im Parlament. 1890 wird er als Mitglied der stark nationalistischen Vereinigung Deutschnationale Vereinigung aufgeführt und war früher ein Verbündeter Georg von Schönerers .Später distanzierte er sich von von Schönerer, weil dieser mit dessen Antisemitismus nicht einverstanden war 

https://de.wikipedia.org/wiki/Engelbert_Pernerstorfer

Georg von Schönerer

Georg Heinrich Schönerer (* 1842 in Wien; † 1921 auf Schloss Rosenau, Niederösterreich)

war ein österreichischer Gutsherr und Politiker. Schönerer hatte von 1879 bis zur Jahrhundertwende Bedeutung als Führer zunächst der Deutschnationalen und später der Alldeutschen Vereinigung. Er war ein heftiger Gegner des politischen Katholizismus, ein radikaler Antisemit und übte starken Einfluss auf den jungen Adolf Hitler aus, der ihn als eines seiner Vorbilder ansah.

Er vertrat eine völkisch-germanische Ideologie, die mit einem radikalen Antisemitismus Hand in Hand ging, der bei ihm konsequent „rassisch“ begründet wurde. Seine Alldeutsche Bewegung verlangte 1900 im Wiener Parlament, eine Prämie für jeden „niedergemachten“ Juden auszusetzen. Schönerer verkündete damals völkisch-antisemitische Parolen wie durch Reinheit zur Einheit – Ohne Juda, ohne Rom / wird gebaut Germaniens Dom oder Die Religion ist einerlei / im Blute liegt die Schweinerei.

Schönerer zählt zu den Gründungsmitgliedern des 1880 gegründeten Deutschen Schulvereines, der die deutsche Bevölkerung in den Gebieten Österreichs, in denen sie nur eine Minderheit bildeten, mit dem Bau von Schulen und dem Ankauf von Gütern unterstützen wollte. Da der Schulverein Juden die Mitgliedschaft gestattete, legte Schönerer 1885 aus Protest seinen Posten im Aufsichtsrat nieder und trat aus dem Schulverein aus. Danach gründete Schönerer den antisemitischen „Schulverein für Deutsche“

In Österreich-Ungarn bildeten zu Schönerers Zeit deutsch sprechende Bewohner die Minderheit. Drei Viertel der Bevölkerung setzten sich aus anderen Völkern wie Ungarn, Tschechen, Polen und Serben und Kroaten zusammen. Die Furcht vor einer „Überfremdung“ führte bei einigen Deutschsprachigen zum Wunsch, Österreich solle sich dem – gleichsprachigen – Deutschen Reich anschließen. Auch Schönerer vertrat diese Überzeugung, und mehr: Österreich solle ausschließlich von deutschsprachigen Personen bewohnt sein. Schönerer ließ sich von seinen Anhängern mit „Führer“ ansprechen und mit „Heil!“-Rufen begrüßen.

An der Realschule in Linz begeisterten sich Realschüler zur Zeit Hitlers, auch er selbst, für die Thesen Schönerers, sie begrüßten sich mit „Heil!“-Rufen und hefteten sich Kornblumen ans Revers.

Am 10. Oktober 1920 hielt Hitler im Waldviertel, im Kinosaal Gmünd, eine Versammlungsrede der NSDAP, gegen den Versailler Vertrag, gegen die sogenannte Zinsknechtschaft und gegen die Weimarer Republik

https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_von_Sch%C3%B6nerer

Richard Wagner

Wilhelm Richard Wagner (* 1813 in Leipzig; † 1883 in Venedig) war ein deutscher Komponist, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent. Mit seinen durchkomponierten Musikdramen gilt er als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Komponisten der Romantik.

Richard Wagner gehört zu den bekanntesten Verfechtern des Antisemitismus. Bis in die Gegenwart wird diskutiert, inwieweit seine Judenfeindlichkeit das eigene ambivalente Verhältnis zum Judentum, zur Religion im Allgemeinen und zur politischen Landschaft seiner Zeit widerspiegelt und Eingang in sein musikdramatisches Werk gefunden hat. 

In seiner Hetzschrift Das Judentum in der Musik ist Mendelssohn für ihn ein Beispiel dafür, dass auch ein gebildeter Jude „von reichster spezifischer Talentfülle“ niemals „die tiefe, Herz und Seele ergreifende Wirkung“ hervorbringen könne, die man von der Kunst erwarte. Während seiner Bayreuther Zeit verglich Wagner ihn mit „den Affen, welche in der Jugend so begabt seien, dann mit wachsender Kraft dumm würden“

Mit der Veröffentlichung des antisemitischen Pamphlets schrieb Wagner sich unmissverständlich in die Geschichte des modernen Antisemitismus ein. Damit nahm er auch an der Debatte über die Judenfrage teil, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geführt wurde und spätestens mit dem aufflammenden Antisemitismus nach der Reichsgründung 1871 eine andere Bedeutung gewann.

Wagner bewunderte den Rassentheoretiker Arthur de Gobineau, grenzte sich von dessen Vorstellungen aber stellenweise ab: Gegen die von Gobineau behauptete Ungleichheit der „Rassen“ gebe es mit dem „Blut des Heilandes“ ein „Antidot“. Wie er in der Schrift Heldentum und Christentum (1881) ausführte, könne dies als „göttliches Sublimat“ der „ganzen leidenden menschlichen Gattung (…) nicht für das Interesse einer noch so bevorzugten Race fließen“, sondern spende „sich dem ganzen menschlichen Geschlechte.“ Dem von Gobineau behaupteten Rassenunterschied stellte Wagner die Einheit aller Menschen gegenüber, die sich aus christlichen Vorstellungen ergebe und im Leiden und Mitleiden bestehe. So sagte er gegenüber Cosima, dass die „Rassen […] ausgespielt“ hätten und nur noch das „Blut Christi wirken“ könne.

 Einerseits fühlte er sich durch die antisemitische Bewegung seiner Zeit bestätigt, andererseits widersprach diese Bewegung „seiner Überzeugung von der Einheit des Menschengeschlechts und der bloßen ‚Vorläufigkeit‘ des ‚Rassengegensatzes‘“.

Der einflussreichste Anhänger war der von deutscher Kultur faszinierte Houston Stewart Chamberlain, ein gebürtiger Brite, der die ersten Lebensjahre in Frankreich verbracht und in der Schweiz studiert hatte. Mit seinen Schriften und seiner 1908 geschlossenen Ehe mit Wagners Tochter Eva spielte er eine herausragende Rolle im Bayreuther Kreis. Von allen Vertretern des Wagners-Kreises schrieb nur er in nennenswertem Umfang für ausländische Leser. Mit den von antisemitischem und rassistischem Gedankengut durchzogenen Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts konnte er einen Publikumserfolg vorweisen. Die Bedeutung der Grundlagen für die Vorkriegszeit ist laut David Clay Large vergleichbar mit Oswald Spenglers Untergang des Abendlandes für die Phase nach dem Ersten Weltkrieg.

Ähnlich wie bei Nietzsche, Thomas Mann und George Bernard Shaw war seine Verehrung ambivalent; wie er selbst schrieb, wollte er nicht bloß ein „Spiegel“ sein, „der das von einem bedeutenden Menschen ausstrahlende Licht zurückwerfe“.

Später entfremdete er sich von England und verurteilte in seinen während des Ersten Weltkrieges geschriebenen Kriegsaufsätzen die englische Kultur. Trotz einer Krankheit traf er Adolf Hitler, als dieser im Oktober 1923 Bayreuth besuchte. Bald darauf schrieb er ihm einen Brief, in dem er ihn als jemanden rühmte, der „Gewaltiges zu leisten“ habe. Allerdings sei dieses „Gewaltige“ nicht „eine Gewalt, die aus Chaos stammt und zu Chaos“ führe. Das Wesen dieser Gewalt sei es, den „Kosmos zu gestalten.“ Hitler erkannte die Bedeutung dieser Unterstützung, veröffentlichte den Brief und wollte so demonstrieren, dass er mit der Welt Wagners ebenso verbunden sei wie mit dem Gedankengut Chamberlains.

Mit Anfeindungen gegen jüdische Künstler, auch aus Wagners Bekanntenkreis wie Hermann LeviAlexander Kipnis oder Ottilie Metzger-Lattermann trug der Bayreuther Kreis dazu bei, antisemitische Ressentiments unter Intellektuellen zu verbreiten. Durch das Engagement der Wahnfried-Zirkel wurde im Kaiserreich eine Art Wagner-Bewegung ausgelöst, die sich in der Gründung zahlreicher Kulturvereine zeigte. Hier wurde Wagner-Begeisterung mit Judenfeindlichkeit und Nationalismus verbunden. Unter dem Einfluss des Hofpredigers Adolf Stoecker sowie Philipp zu Eulenburgs, Cosima Wagners und Chamberlains wurde auch Kaiser Wilhelm II. für die Unterstützung der Wagner-Bewegung gewonnen.

Im Gefolge des Berliner Antisemitismusstreits 1880/81 breitete sich in Deutschland eine aggressive, antijüdische Stimmung aus, deren Kerngedanke die Vorstellung war, Juden seien ein in Deutschland nicht integrierbarer Fremdkörper und besäßen nach ihrer Emanzipation einen zerstörerischen Einfluss auf die deutsche Kultur. Kurz vor seinem Tod stellte Wagner sich noch einmal auf die Seite der antisemitischen Agitatoren und schrieb am 22. November 1881 in einem Brief an König Ludwig II., er halte „die jüdische Rasse für den geborenen Feind der Menschheit und alles Edlen in ihr“. Es sei gewiss, dass die Deutschen „an ihnen zugrunde gehen“ würden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Wagner

Richard Wagner spielte eine Schlüsselrolle in der Entwicklung des deutschen und europäischen Antisemitismus seit 1848. Kein Bereich der Forschung ist indes durch eine derart breite und stellenweise widersprüchliche Bewertung geprägt wie der Antisemitismus Wagners.[1]

Seine Haltung steht im Kontext zeitgenössischer europäischer und deutscher Diskussionen. So griff er verbreitete antijudaistische und frühantisemitische Stereotype und Reflexe auf, die auch auf Martin Luthers Judenschriften zurückgeführt werden. In Deutschland verband sich im 19. Jahrhundert der religiös motivierte Antijudaismus mit politischen und ökonomischen, kulturellen und sozialen Elementen des modernen Antisemitismus.

Wie die für die Forschung bedeutsamen Tagebücher Cosima Wagners zeigen, speiste sich Wagners Haltung auch aus überkommenen religiösen Vorbehalten. So erblickte er eine tiefe Kluft zwischen dem Alten Testament, im Judentum als Tanach bezeichnet, und dem christlichen Neuen Testament, das nach seiner Auffassung mit der Gesetzesreligion gebrochen habe. Jahve sei der Gott des Gesetzes, Jesus Christus hingegen der liebende, vergebende und erlösende Gott, wie er ihn in seinem frühen, fragmentarisch gebliebenen Drama Jesus von Nazareth zeichnete.

Seine Ansichten zur Judenfrage spiegeln die Breite der zeitgenössischen antisemitischen und rassistischen Vorurteile und Stereotype wider.

Für Wagner waren Juden schon aus sprachlichen Gründen unfähig, wirkliche Kunstwerke zu schaffen, da die Sprache ihnen lediglich Fremdsprache bleibe, sie also „nur nachsprechen, nachkünsteln“, aber „nicht wirklich redend dichten“ könnten. Der einzige Quell ihrer Kunst sei Synagogenmusik, die in den Mitteln starr und beschränkt sei Wagner leitete den Status der Juden aus den Prämissen und Implikationen seiner Sprachtheorie ab, die in dem Pamphlet bereits erkennbar ist und in Oper und Drama weiter ausformuliert wurde. Weil ihnen eine eigene Sprache fehle und sie kein eigenes Territorium und keinen Staat hätten, würden sie Fremde und Außenseiter bleiben und nur als „Ausländer“ sprechen. Sie seien aus der Sprachentwicklung der Nation ausgeschlossen, hätten keinen Anteil an der Entwicklung der Sprache, in der sich die „geschichtliche Gemeinsamkeit“ eines Volkes zeige, und könnten deren Wesen nicht verstehen.

 In seinem Aufsatz Modern verschärfte Wagner seine antisemitische Kritik und warf dem Judentum eine traditionslose Modernität vor. Wie später für Karl Kraus schien ihm die Gegenwart durch die Macht des Journalismus und des durch ihn geprägten Essayismus dominiert. Die „Jetztzeit“ verabsolutiere die Gegenwart als eine „Welt, wie sie noch gar nicht dagewesen“ sei. Das Judentum habe sich mit der traditionsfeindlichen Bewegung des Jungen Deutschland verbinden können, der er zuschrieb, das „Moderne“ erfunden zu haben.

Saul Friedländer untersuchte, wie Wagners Erlösungsvorstellungen mit seinem Antisemitismus zusammenhängen und ging auf die Frage ein, welche Folgen sich für Hitlers Vorstellungen von einem „erlösenden Kampf“ gegen das Judentum ergaben. In seinem Buch Nazi Germany and the Jews hatte Friedländer den Begriff „Erlösungsantisemitismus“ verwendet, um zwischen unterschiedlichen Formen des Judenhasses des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu unterscheiden. Anders als im Rasseantisemitismus haben für Friedländer in dem so verstandenen Erlösungsantisemitismus die auf eine vermeintliche Rasse bezogenen Themen nur sekundäre Bedeutung. behauptet indem die Erlösung eines Volkes oder einer „Rasse“ nur durch die Vernichtung der Juden erreicht werden könne. Derlei apokalyptische Versatzstücke finden sich auch bei Dietrich Eckart und vor allem in Houston Stewart Chamberlains antisemitischer Schrift Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts.

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Wagner_und_der_Antisemitismus

Anmerkung : Nach all dem, was dieser Blog bisher zusammengetragen hat, komme ich mir bei den angeblich wissenschaftlichen Äußerungen zu Wagner ziemlich verschaukelt vor. Wir wissen, dass bis 1815 Eva Frank in Offenbach wirkte, wir wissen, dass der Frankismus gerade in Osteuropa eine große Anhängerschaft hatte. In Prag allerdings war die überwiegende Mehrheit der kabbalistischen Juden, Sabbatäer geblieben. Wo sind all die Sektenmitglieder hin ? Uns wird erzählt, die Mitglieder dieser Sekten seien exkommuniziert worden. Forscher und Juden unterscheiden aber nicht und machen auch gar nicht den Versuch, was für mich bedeutet, dass diese satanische-kabbalistischen Sektenmitglieder weiterhin den Schutz der jüdischen Gemeinschaft genießen. Wie die Ausführungen Wagners belegen, argumentiert er auf der Basis damaliger christlicher Erkenntnisse, was zeigt, dass die Kabbala und die Sekten im einfachen Volk damals völlig unbekannt waren. Man hat nur gefühlt, dass etwas nicht stimmt und übertrug diese Stimmung auf das Gesamtjudentum.

Wenn Saul Friedländer schreibt,:“ Der Kampf gegen Juden werde hier vielmehr von apokalyptischen Vorstellungen begleitet,„, dann ist es eine Umkehrung der Tatsachen, schaut man sich das messianische, kabbalistische Judentum an. Wenn Wagner das Junge Deutschland ins Spiel bringt, dann fühlt er schon richtig, weiß er allerdings nicht, dass es ein Konzept von Guiseppe Mazzini ist, Hochgradfreimaurer und damit Kabbalist !

Schaut man sich die Herkunft der aschkenasischen Juden an. so liegt deren Herkunft in Osteuropa und nicht in Deutschland, wie so oft behauptet wird. Wenn Wagner deren sprachlichen Fähigkeiten moniert, dann mag es daran liegen, dass die meisten Juden zugewandert waren. Nur ein winziger Teil kam mit den Römern nach Germanien.
Die Frage der Rassenzuordnung von Juden, wird auch hier nicht eindeutig geklärt. Juden sind und waren eine Religionsgemeinschaft. Wer wollte warum, dass Juden als Rasse gelten ?

Houston Stewart Chamberlain

Houston Stewart Chamberlain (*1855 in Portsmouth, England; † 1927 in Bayreuth) war ein englisch-deutscher Schriftsteller. Chamberlain, der in französischer und deutscher Sprache schrieb, war Verfasser zahlreicher populärwissenschaftlicher Werke, unter anderem zu Richard Wagner, Immanuel Kant und Johann Wolfgang von Goethe, mit pangermanischer und antisemitischer Einstellung. Sein bekanntestes Werk ist Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts (1899), das zu einem Standardwerk des rassistischen und ideologischen Antisemitismus in Deutschland avancierte.

 In der neuen Schule kam der scheue und sensible Junge nicht zurecht und war ständigen Anfeindungen seiner Mitschüler ausgesetzt. Dieses Gefühl des Fremdseins im eigenen Land, bereits in frühester Jugend entwickelt, begünstigte später seine Hinwendung zum Deutschtum. 1869 kehrte er aufgrund gesundheitlicher Probleme nach Frankreich zurück und verbrachte zusammen mit seiner Tante die nächsten neun Jahre auf Reisen durch Europa.

Den wohl wichtigsten Einfluss auf Chamberlains neu erwachte Liebe zum Deutschtum hatte der deutsche Theologiestudent und spätere Pastor der deutschen evangelischen Gemeinde in San Remo Otto Kuntze. Er half dem gesundheitlich angeschlagenen, aber sehr interessierten Knaben, seine Studien zu ordnen, und förderte sein Interesse an Shakespeare und den Naturstudien. Chamberlain selbst begann, angeregt durch Kuntzes Deutschunterricht, sich neben französischen Klassikern vermehrt mit deutscher Literatur zu beschäftigen. Goethe, Schiller und Kant zählten zu seinen Lieblingsautoren.

Er wurde mit einer jährlichen Leibrente bedacht, die ihm ein relativ unabhängiges Leben außerhalb des Einflussbereiches seiner Familie ermöglichte.

Auch in Wien war Chamberlain in ständigem Kontakt mit dem Wahnfried-Zirkel. Cosima Wagner empfahl ihm als Lektüre Arthur de Gobineaus Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen (Essai sur l’inégalité des races humaines, 1853–1855). Er verglich die Aussagen des Buches mit den alltäglich in Wien beobachteten Volkstumskonflikten (z. B. im Zusammenhang mit der Badenischen Sprachenverordnung), und bei ihm setzte sich zunehmend der Gedanke fest, die deutsche Kultur vor „fremden“ Einflüssen und den Folgen „rassischer Durchmischung“ schützen zu müssen. Die „Degeneriertheit“ Wiens, die er zu sehen glaubte, machte ihn umso empfänglicher für die vom Bayreuther Kreis um Cosima Wagner propagierte politische und religiöse „Erlösung“.

„Die Konventikler und Pamphletisten des primitiven Antisemitismus erhielten eine unerwartete Bestätigung aus dem Bereich der hohen Bildung. Mit der Theorie des Sozialdarwinismus ließen sich Chamberlains Lehren leicht verbinden, das geschah alsbald in alldeutschen Kreisen, die ihn verehrten.

Zunächst noch relativ unbekannt, publizierte Chamberlain 1888 seinen ersten deutschsprachigen Artikel, der die Aufmerksamkeit und das Interesse des so genannten inneren Wahnfried-Zirkels um Cosima Wagner erweckte. Mit ihr verband den introvertierten Chamberlain eine lebenslange Freundschaft, die in einem umfangreichen Briefwechsel dokumentiert ist.

Wien (1888–1908)

Chamberlain schuf mit den Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts ein Standardwerk des theoretischen Rassenantisemitismus, das einen großen Einfluss auf die Vorstellungen Alfred Rosenbergs und später Adolf Hitlers hatte. In seinem Hauptwerk postulierte Chamberlain, dass die germanische Rasse, die er auch als „arisch“ bezeichnete, zur Führung der Welt bestimmt sei. Der Geschichtsphilosoph, wie er sich auch nannte, hegte keinen Zweifel, dass im deutschen Volk die germanischen Ursprünge lägen. Da er aber durchaus zugestehen musste, dass nicht alle Deutschen dem physischen Ideal der Arier entsprachen, berief er sich auf eine durch das Blut bestimmte, gemeinsame „Rassenseele“, die Ursprung der Ehrlichkeit, Treue und des Fleißes jedes Deutschen sei. Die Germanen, durch „Fleiß und Unternehmungsgeist“ gekennzeichnet,[9] stehen nach Meinung Chamberlains an der Spitze der arischen Rasse und somit aller anderen Rassen. Zwar gesteht Chamberlain gewissen Juden „Adel im vollsten Sinne des Wortes“ zu.[10] Gleichzeitig betonen die Grundlagen jedoch die Unfähigkeit der Juden bzw. Semiten zu staatlichem Aufbau und ihre Unterlegenheit gegenüber der arischen Rasse

Aber nicht nur in antisemitischen und deutschnationalen Kreisen fand sich die Leserschaft der Grundlagen. Kaiser Wilhelm II. war ebenso angetan von Chamberlain wie D. H. LawrenceWinston Churchill und Albert Schweitzer.

Die Niederlage des Deutschen Reiches überraschte Chamberlain sehr. Er konnte nicht verstehen, dass das Land kapitulierte, obwohl deutsche Soldaten immer noch feindliches Territorium besetzt hielten. Analog zur damals sehr populären Dolchstoßlegende sah Chamberlain die Ursache für die Niederlage Deutschlands in einer konspirativen Verschwörung der Juden.

Am 30. September 1923 empfing er Adolf Hitler, der in Bayreuth einen Deutschen Tag veranstaltet hatte. Laut Joachim C. Fest habe der nahezu gelähmte Greis Chamberlain seinen Gast nur noch mühsam wahrgenommen, aber dessen Energie und Zielbewusstsein gespürt Für Udo Bermbach ist Chamberlains Krankheit eine zusätzliche Erklärung, dass sich Chamberlain „in allen wichtigen Einschätzungen Hitlers dramatisch irrte,

Am 9. November 1923, dem Tag des Hitler-Putsches, veröffentlichte Chamberlain einen Artikel mit dem Titel Gott will es – Betrachtung über den gegenwärtigen Zustand Deutschlands im NSDAP-Blatt Völkischer Beobachter, der sich als Eintreten für den Staatsstreich durch Hitler lesen lässt. Zum 26. Januar 1926 trat Chamberlain der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 29.206). Chamberlain verstarb am 9. Januar 1927 im Alter von 71 Jahren.

Zusammenfassend muss Chamberlain als einer der wichtigsten intellektuellen Wegbereiter des nationalsozialistischen Rassismus gesehen werden. David Clay Large resümiert in seinem Artikel über Richard Wagner und Chamberlain: „Chamberlain selbst hielt sein Verständnis der Rassenfrage für einen Fortschritt gegenüber den Äußerungen Wagners. An dieser Stelle bleibt festzuhalten, daß die Nationalsozialisten Chamberlains Ideen nicht noch verbessern mußten – es reichte, sie zu einem logischen Abschluß zu bringen und in die Wirklichkeit umzusetzen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Houston_Stewart_Chamberlain

Anmerkung: Die Geschichte, rund um die Person Chamberlain, wirkt wie eine britische Geheimdienstaktion. Da wir aber keine Verschwörungstheoretiker sind, schauen wir weiter :

Arier

Der Ausdruck Arier von einer indogermanischen Wurzel *ar- mit unsicherer Bedeutung) ist unter anderem eine Selbstbezeichnung von Sprechern indoiranischer Sprachen.

Seit dem 19. Jahrhundert wurden europäische Lehnformen des Wortes Arier in der vergleichenden Sprachwissenschaft verwendet und von dort auch auf andere Bereiche übertragen. Es wurde in den Rasseideologien des 19. und 20. Jahrhunderts zur Bezeichnung von Angehörigen bestimmter Menschengruppen adaptiert, die nach Zugehörigkeit zu einer „Rasse“ bzw. „Herrenrasse“ definiert wurden.

Es existieren verschiedenste wissenschaftliche Meinungen über die Herkunft der Arier

Die Verwendung der iranischen bzw. altindischen Formen des Wortes Arier in den ältesten überlieferten Nachweisen, im Avesta und in den Veden, legt die Existenz eines zentralasiatischen Volkes mit dieser Selbstbezeichnung nahe. Eine andere wissenschaftliche Meinung ist der Ansicht, dass es mit dem ausgeprägten religiösen Sinn des Avesta und des Rigveda heute unmöglich zu beweisen ist, dass das Wort der Ursprung einer Ethnie gewesen sein könnte. Die Sprache, die Wortverbindungen und die religiöse Atmosphäre des Avesta und Rigveda sind sich so nahe, dass die nachgewiesene Spaltung der indoiranischen Gruppe nicht viel früher als die ältesten Texte der beiden Sammlungen geschehen sein konnte.

Um 2000 bis 1500 v. Chr. soll der indische Zweig (Indo-Arier) der „Arier“ (आर्य), dessen Sprache Vedisch war, nach Nordwestindien eingewandert sein. Die iranischen „Arier“, die zu den Vorfahren der heutigen iranischen Völker wurden, wanderten im 11. bis 10. Jahrhundert v. Chr. in die heutigen Länder Afghanistan, Iran und Tadschikistan ein. Aus dem Volksnamen entstand der avestische Ländername airy-nam (heute „Iran“).

Im 19. Jahrhundert wurden zunächst sprachwissenschaftliche Anschauungen zunehmend in ethnischem und rassischem Sinn umgedeutet oder in imaginierte Genealogien überführt. Die durch die Sprachwissenschaft erschlossene Verwandtschaft der indogermanischen Sprachen wurde im Sinn einer ethnischen Genealogie verstanden. So verbreitete sich die Ansicht, die hellhäutigen Europäer stammten von den „Ariern“ ab, die bei ihren Wanderungen als Kriegeradel einheimische Völker unterworfen und als „Kulturbringer“ gewirkt hätten.

Besonders wirksam vertrat (der frühe) Friedrich Max Müller im Anschluss an Christian Lassen entsprechende Vorstellungen über die Besiedlung und Geschichte Indiens, die er mit einer Idealisierung des Kastensystems verband und eine Zusammenarbeit mit den vedischen höheren Kasten, insbesondere den Brahmanen vorschlug. 

Ähnlich der positiven Rezeption arischer Eroberer durch Briten und Inder aus höheren Kasten wurden Müllers Vorstellungen einer besonderen arischen Qualität der Germanen in Deutschland gelesen, wo auch seine Gegenüberstellung von Ariern und Semiten einflussreich war, denen er jeweils unterschiedliche Ideen in der Weltgeschichte zuschrieb. Arische Sprachkulturen verstand er als mythisch orientiert, semitische als „theologisch“. Zwar warnte er davor, diese Sprachfamilien mit physischer Rasse zu verwechseln oder gleichzusetzen, tatsächlich protestierte er gegen solche Versuche; es verstoße gegen „jede Logik“, von „arischer Rasse“ oder „arischen Schädeln“ zu reden[41] – jedoch vergeblich. Müllers Annahmen ließen sich radikalisieren und fanden sich vulgarisiert und ins Rassistische gewendet in Ariosophie und Texten Houston Stewart Chamberlains wieder.

Arthur de Gobineau folgte der Deutung Friedrich Schlegels, Arier bedeute ‚die Ehrenhaften‘

Gobineau kannte drei Rassen: die weiße, die gelbe und die schwarze. An erster Stelle stand bei ihm die weiße Rasse und innerhalb dieser wiederum die „Arier“. Nahezu alle nicht-europäischen Kulturen, dies ist die Kernthese, sollen durch arische Eroberervölker begründet worden sein.

Gobineau knüpfte an die deutsche Indogermanistik an und postulierte, die arische oder nordische Rasse sei allen anderen Rassen überlegen und in ihrer reinsten Form durch den französischen Adel repräsentiert. Damit verband er die negative Bewertung der „Vermischung“ von Rassen. Die Sprachwissenschaft rezipierte diese Theorie nicht, doch wurden Gobineaus Thesen im deutschen Sprachraum insbesondere im Bayreuther Kreis der Anhänger Richard Wagners aufgenommen, vor allem bei Karl Ludwig Schemann und Houston Stewart Chamberlain. In Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts (1899) knüpfte Chamberlain in wesentlichen Punkten an Gobineau und an Friedrich Max Müller an. Er betrachtete jedoch das deutsche Volk als die reinste Ausprägung der arischen Rasse und verband damit einen ausgeprägten Antisemitismus, ohne allerdings selbst zur Vernichtung der Juden aufzurufen.

Helena Petrovna Blavatsky, die Begründerin der esoterischen Theosophie, verwendete die Bezeichnung „arisch“ in ihrer Wurzelrassen-Lehre. Als Wurzelrassen (englisch root races) betrachtete sie Epochen der Entwicklung der Menschheit, wobei die arische Wurzelrasse die gegenwärtige Epoche sei.

Adolf Hitler und der Nationalsozialismus nahmen mit den rassistischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts auch die mit dem Ausdruck „Arier“ verbundenen Vorstellungen auf und radikalisierten sie. Hitlers Mein Kampf stellt die angeblich allein kulturbringenden, aber fortwährend von Rassenmischung bedrohten Arier der als parasitär verstandenen jüdischen Rasse gegenüber, welche allein materialistisch orientiert sei und die Arier – und damit die gesamte Welt, da allein Arier kulturschaffend wären – tödlich bedrohe. Im nationalsozialistischen Sprachgebrauch war das Wort das Antonym von „Jude“. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Arier

Das Konzept basiert auf der Vorstellung, dass die ursprünglichen Sprecher der proto-indogermanischen Sprache eindeutige Vorfahren eines überlegenen Exemplars der Menschheit waren und dass ihre Nachkommen bis heute entweder eine eigenständige Rasse oder eine eigenständige Rasse darstellen Unterrasse der kaukasischen Rasse , neben der semitischen Rasse und der hamitischen Rasse . Dieser taxonomische Ansatz zur Kategorisierung menschlicher Bevölkerungsgruppen wird heute aufgrund der großen genetischen Ähnlichkeit und der komplexen Wechselbeziehungen zwischen diesen Gruppen als fehlgeleitet und biologisch bedeutungslos angesehen 

Der Begriff wurde im 19. Jahrhundert von verschiedenen rassistischen und antisemitischen Schriftstellern übernommen , darunter Arthur de Gobineau , Richard Wagner und Houston Stewart Chamberlain , deren wissenschaftlicher Rassismus die spätere Rassenideologie der Nazis beeinflusste . In den 1930er Jahren wurde das Konzept sowohl mit dem Nationalsozialismus als auch mit dem Nordicismus in Verbindung gebracht und zur Unterstützung der weißen supremacistischen Ideologie des Arismus verwendet , die die arische Rasse als „ Herrenrasse “ darstellte, mit Nicht-Ariern als rassisch minderwertig ( Untermensch ) und als existentielle Bedrohung angesehen, die ausgerottet werden sollte .  Im nationalsozialistischen Deutschland bildeten diese Ideen einen wesentlichen Teil der Staatsideologie, die zum Holocaust führte .

https://en.wikipedia.org/wiki/Aryan_race

Anmerkung : Auffällig ist in diesem englischen Wikieintrag, dass die Verbindung der Theosophie, zu diesem Arierideologie,, entstanden in England, kaum angesprochen wird. Verarbeitet wurde diese Theorie in den Wurzelrassen einer Madame Blavatsky, die mit ihrem Okkultismus auch die okkult- völkische Bewegung beeinflusste.

Christian Lassen

Christian Lassen (* 1800 in Bergen; † 8. Mai 1876 in Bonn) war ein norwegischer Indologe, der u. a. die altpersische Keilschrift entzifferte.

Als junger Sprachforscher hatte Müller das Sanskritwort „Arier“ Mitte des 19. Jahrhunderts als Bezeichnung einer indo-germanischen Sprachgruppe eingeführt, doch durch Arthur de Gobineaus (1816–1882) Buch Essai sur l’inégalité des races humaines wurde es zum Synonym für die vermeintlich überlegene nordische „Herrenrasse“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Lassen

Friedrich Max Müller

Arische Sprachkulturen verstand er als mythisch orientiert, semitische als „theologisch“. Müller selbst warnte wiederholt davor, Sprachfamilien mit physischer Rasse und Abstammung zu verwechseln oder gleichzusetzen, tatsächlich protestierte er gegen solche Versuche, es verstoße gegen „jede Logik“ von „arischer Rasse“ oder „arischen Schädeln“ oder „arischem Blut“ zu reden, jedoch vergeblich. Müllers Annahmen ließen sich radikalisieren und fanden sich stark vulgarisiert und ins Rassistische gewendet in Ariosophie und Texten Houston Stewart Chamberlains wieder. Dabei war Müllers Betonung einer geradezu brüderlichen Verwandtschaft von Indern und Europäern in Großbritannien initial stark abgelehnt worden, gerade weil sie eine implizite Stoßrichtung gegen die als selbstverständlich gesehene Überlegenheit britischer Kolonialherren hatte. Die Frage beispielsweise, ob qualifizierte indische Richter im kolonialen Indien auch Weiße aburteilen durften, bejahte Müller im Gegensatz zur Mehrheitsmeinung und damaligen Praxis und vertrat das öffentlich. Ironischerweise benutzte Müller den Begriff Arier, weil er irrtümlich davon ausging, dieser ließe sich aufgrund seiner ausländischen Herkunft aus dem Zend-Avesta und dem Rigveda nicht für europäischen Chauvinismus missbrauchen.

Müller ging es in der wissenschaftlichen, damals nannte man es vergleichende, Mythologie nicht um einen Wirklichkeitsbezug, sondern um die immanenten Formgesetze von Mythen der verschiedenen Völker und Traditionen. Bei Homers Ilias meinte Müller als eigentliches Thema einen Kampf der Sonne mit den Wolken erkennen zu können und verglich die Ilias mit dem Nibelungenlied, dem er ebenfalls einen historischen Kern absprach. Auch bei Homers Ilias liege kein historischer Kern vor, der von einem nicht-realen Stoff verbrämt worden sei. Vielmehr sei ein nicht-realer Stoff von Homer nachträglich mit einem historischen Ort in Verbindung gebracht worden.[17]

Als sich Müller und Heinrich Schliemann in London begegneten, hatte Schliemann dessen Vorlesungen über die Wissenschaft der Sprache bereits gelesen. Schritt um Schritt gelang es Schliemann, Müllers Abneigung gegen die Historizität von Homers Troja abzubauen, auch wenn letzte Vorbehalte blieben. Müller machte im Gegenzug Schliemann in der wissenschaftlichen Welt Englands salonfähig

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Max_M%C3%BCller

Müller trat im Alter von sechs Jahren in das Dessauer Gymnasium ein . 1835, im Alter von zwölf Jahren, wurde er in das Haus von Carl Gustav Carus geschickt und besuchte die Nicolai-Schule in Leipzig , wo er sein Studium der Musik und Klassik fortsetzte.  Während seiner Zeit in Leipzig traf er häufig Felix Mendelssohn .

Seine Abschlussdissertation befasste sich mit Spinozas Ethik. 1845 zog Müller nach Paris, um bei Eugène Burnouf Sanskrit zu studieren . Burnouf ermutigte ihn, den gesamten Rigveda zu veröffentlichen und dabei die in England verfügbaren Manuskripte zu nutzen. Er zog 1846 nach England, um Sanskrit- Texte in der Sammlung der East India Company zu studieren 

Müllers Verbindungen zur East India Company und zu Sanskritisten an der Universität Oxford führten zu einer Karriere in Großbritannien, wo er schließlich zum führenden intellektuellen Kommentator der Kultur Indiens wurde . Zu dieser Zeit kontrollierte Großbritannien dieses Gebiet als Teil seines Imperiums. Dies führte zu einem komplexen Austausch zwischen der indischen und britischen Geisteskultur, insbesondere durch Müllers Verbindungen zum Brahmo Samaj .

Müllers Sanskrit-Studien kamen zu einer Zeit, als Wissenschaftler begonnen hatten, die Sprachentwicklung im Zusammenhang mit der kulturellen Entwicklung zu sehen. Die jüngste Entdeckung der indoeuropäischen Sprachgruppe hatte zu vielen Spekulationen über die Beziehung zwischen griechisch-römischen Kulturen und denen älterer Völker geführt. Insbesondere die vedische Kultur Indiens galt als Vorläufer der europäischen klassischen Kulturen. Wissenschaftler versuchten, die genetisch verwandten europäischen und asiatischen Sprachen zu vergleichen, um die früheste Form der Stammsprache zu rekonstruieren. Die vedische Sprache Sanskrit galt als die älteste der IE-Sprachen.

Müller widmete sich dem Studium dieser Sprache und wurde einer der bedeutendsten Sanskrit-Gelehrten seiner Zeit. Er glaubte, dass die frühesten Dokumente der vedischen Kultur untersucht werden sollten, um den Schlüssel zur Entwicklung heidnischer europäischer Religionen und des religiösen Glaubens im Allgemeinen zu liefern. Zu diesem Zweck versuchte Müller, die älteste vedische Schrift, den Rig-Veda, zu verstehen . Müller übersetzte das Buch Rigveda Samhita des Sanskrit-Gelehrten Sayanacharya aus dem 14. Jahrhundert aus dem Sanskrit ins Englische. Müller war von Ramakrishna Paramhansa , seinem Zeitgenossen und Vertreter der vedantischen Philosophie, sehr beeindruckt und schrieb mehrere Aufsätze und Bücher über ihn.

Für Müller musste sich das Studium der Sprache auf das Studium der Kultur beziehen, in der sie verwendet wurde. Er gelangte zu der Ansicht, dass die Entwicklung von Sprachen mit der Entwicklung von Glaubenssystemen verknüpft sein sollte.

Gifford-Vorlesungen

Theosophie oder psychologische Religion . Die vierte und letzte Vorlesungsreihe sollte die Beziehung zwischen Gott und der Seele („diesen beiden Unendlichkeiten“) untersuchen, einschließlich der Vorstellungen, die sich einige der wichtigsten Nationen der Welt in Bezug auf diese Beziehung gebildet haben. Wahre Religion, so behauptete Müller, gründet auf einer wahren Wahrnehmung der Beziehung der Seele zu Gott und von Gott zur Seele; Müller wollte beweisen, dass dies nicht nur als Postulat, sondern als historische Tatsache wahr ist. Der ursprüngliche Titel der Vorlesungen lautete „Psychologische Religion“, doch Müller fühlte sich gezwungen, den Titel „Theosophie“ hinzuzufügen. Müllers letzte Gifford-Vorlesung ist für die umfassende Interpretation seines Werks von Bedeutung, da er seine philologischen und historischen Forschungen in ein hermetisches und mystisches theologisches Projekt einbettet.

1881 veröffentlichte er eine Übersetzung der ersten Ausgabe von Kants Kritik der reinen Vernunft . Er stimmte Schopenhauer zu , dass diese Ausgabe der direkteste und ehrlichste Ausdruck von Kants Denken sei. Seine Übersetzung korrigierte mehrere Fehler, die von früheren Übersetzern begangen wurden.  Im Vorwort seines Übersetzers schrieb Müller:

Die Brücke der Gedanken und Seufzer, die die ganze Geschichte der arischen Welt umspannt, hat ihren ersten Bogen im Veda, ihren letzten in Kants Kritik. … Während wir im Veda die Kindheit studieren, können wir in Kants Kritik der reinen Vernunft die vollkommene Männlichkeit des arischen Geistes studieren. … Die Materialien sind jetzt zugänglich, und die englischsprachige Rasse, die Rasse der Zukunft, wird in Kants Kritik ein weiteres arisches Erbstück haben, so wertvoll wie der Veda – ein Werk, das kritisiert werden kann, aber niemals ignoriert werden kann.

Müller wurde weiterhin vom Kantschen transzendentalistischen Spiritualitätsmodell beeinflusst  und lehnte Darwins Vorstellungen von der menschlichen Entwicklung ab.

Er nutzte seine Verbindungen zum Brahmo Samaj , um eine solche Reformation nach dem Vorbild von Ram Mohan Roy zu fördern . Müller glaubte, dass die Brahmos eine indische Form des Christentums hervorbringen würden und dass sie praktisch „Christen seien, ohne römisch-katholisch, anglikanisch oder lutheranisch“ zu sein. In der lutherischen Tradition hoffte er, dass der „Aberglaube“ und der Götzendienst, die er als charakteristisch für den modernen populären Hinduismus ansah, verschwinden würden.

In den 1880er Jahren wurde Müller von Charles Godfrey Leland , der Theosophin Helena Blavatsky und anderen Schriftstellern umworben , die die Vorzüge heidnischer religiöser Traditionen gegenüber dem Christentum geltend machen wollten .

Obwohl Müller ein starkes religiöses und akademisches Interesse am Hinduismus und anderen nichtchristlichen Religionen hatte und das Christentum oft mit Religionen verglich, die viele traditionelle Protestanten als primitiv oder falsch angesehen hätten, begründete er seinen Perennialismus mit der Überzeugung, dass das Christentum die vollste Wahrheit besaß alle lebenden Religionen. Religionswissenschaftler des 21. Jahrhunderts warfen Müller keineswegs vor, antichristlich zu sein, sondern untersuchten Müllers theologisches Projekt kritisch als Beweis für eine Voreingenommenheit gegenüber christlichen Gottesvorstellungen in der frühen akademischen Religionswissenschaft

Müllers Arbeit trug zum wachsenden Interesse an der arischen Kultur bei, die häufig indogermanische („arische“) Traditionen in Gegensatz zu semitischen Religionen stellte. Er sei „zutiefst betrübt darüber, dass diese Einstufungen später in rassistischen Begriffen zum Ausdruck kamen“, da dies weit von seiner Absicht entfernt sei.  Für Müller war die Entdeckung gemeinsamer indischer und europäischer Abstammung ein starkes Argument gegen Rassismus und argumentierte, dass „ein Ethnologe, der von arischer Rasse, arischem Blut, arischen Augen und Haaren spricht, ein ebenso großer Sünder ist wie ein Linguist, der spricht.“ eines dolichozephalen Wörterbuchs oder einer brachyzephalen Grammatik“ und dass „die schwärzesten Hindus eine frühere Stufe der arischen Sprache und des arischen Denkens repräsentieren als die schönsten Skandinavier“.

Müller wurde 1855 im Alter von 32 Jahren eingebürgerter britischer Staatsbürger.

https://en.wikipedia.org/wiki/Max_M%C3%BCller

Anmerkung : Es ist kaum zu glauben, dass die Welt durch so einen Pseudowissenschaftler derart beeinflusst wurde. Dies ist sicherlich auch der Tatsache zu verdanken, dass Max Müller von den Engländern gepusht wurde und seine Thesen von Madame Blavatsky und Theosophie, in ihren Wurzelrassenthese verarbeitet wurde, bei der die Arier ein hochstehende Volk und die Semiten ( Juden ) eine niedrigere Hierarchie hätten.

Zu derartigen wissenschaftlichen Ergebnissen kann nur jemand kommen, der christlich oder abrahamitisch sozialisiert wurde und meint, mit dem Hinduismus eine Quelle für die Entwicklung der Menschheit gefunden zu haben. Um die europäischen / slawischen Völker nach ähnlichem Verfahren zu untersuchen, müsste man deren Ursprungsreligionen auf Gemeinsamkeiten zu den z.b. Veden abklopfen. Das geht / ging aber schlecht, da das Christentum vieles überlagert hat(te).

Eugène Burnouf

Eugène Burnouf ( 1801 – 1852) war ein französischer Gelehrter, Indologe und Orientalist . Zu seinen bemerkenswerten Werken gehören ein Studium der Sanskrit-Literatur, die Übersetzung des hinduistischen Textes Bhagavata Purana und des buddhistischen Textes Lotus Sutra . Er verfasste einen grundlegenden Text zum Buddhismus und leistete auch bedeutende Beiträge zur Entschlüsselung der altpersischen Keilschrift .

Er war zwanzig Jahre lang Mitglied der Academie des Inscriptions und Professor für Sanskrit am Collège de France . „ Introduction à l’Histoire du Bouddhisme Indien “  gilt als Einführung in die buddhistische Metaphysik , die viele französische Okkultisten im 19. Jahrhundert beeinflusste, für die Indianismus und Sanskrit-Texte eine Inspirationsquelle waren.

https://en.wikipedia.org/wiki/Eug%C3%A8ne_Burnouf

20. B’nai B’rith

B’nai B’rith( deutsch ‚Söhne des Bundes‘, auch Bnai Brith) oder im deutschsprachigen Raum bis zur Zeit des Nationalsozialismus Unabhängiger Orden Bne Briss (U.O.B.B.), auch in jiddischer Lautung Bnei Briß genannt, ist eine jüdische Organisation. Sie wurde im Jahre 1843 in New York als geheime Loge von zwölf jüdischen Einwanderern aus Deutschland gegründet und widmet sich laut Selbstdarstellung der Förderung von Toleranz, Humanität und Wohlfahrt. Ein weiteres Ziel von B’nai B’rith ist die Aufklärung über das Judentum und die Erziehung innerhalb des Judentums. Zurzeit gibt es rund 500.000 organisierte Mitglieder in ungefähr 60 Staaten. Damit ist sie eine der größten jüdischen internationalen Vereinigungen. 

Mit GroßlogenHauptlogen und Distrikten ist B’nai B’rith ähnlich wie die Freimaurerei aufgebaut, versteht sich aber nicht als mit dieser Bewegung verbunden. Die Zentrale ist in Washington, D.C.

1897 öffnete sich die Organisation auch für Frauen. So entstanden zu dieser Zeit auch im Deutschen Reich die B’nai-B’rith-Schwesternverbände, die sich vom liberaleren Jüdischen Frauenbund abgrenzten. Seit 1990 nimmt B’nai B’rith International Frauen als Vollmitglieder auf. Die selbstorganisierte, dem B’nai B’rith angeschlossene Frauenorganisation nennt sich B’nai B’rith Women und behauptet weiterhin ihren unabhängigen Status.

Ableger von B’nai B’rith sind u. a. die 1913 gegründete Anti-Defamation League und die universitäre Organisation Hillel.

Der erste Ableger in Deutschland wurde 1882 in Berlin gegründet. 1924 wurde der Rabbiner Leo Baeck zum Großpräsidenten des deutschen Distrikts gewählt, der damals mehr als hundert Einzellogen umfasste. Seine Präsidentschaft dauerte von 1925 bis 1937. Am 19. April 1937 mussten alle Logen aufgelöst werden.

 Max Horkheimer war Mitglied von B’nai B’rith. ( Anm.: Frankfurter Schule )

Im österreichischen Teil Österreich-Ungarns wurde 1889 die Loge Austria gegründet, die Israelitischer Humanitätsverein genannt werden musste, da Logen (Freimaurerlogen) verboten waren. 1895 wurde die Loge Wien gegründet, deren Präsident jahrelang der Philosoph Wilhelm Jerusalem war

Sigmund Freud war Mitglied der Loge Wien. Im Februar 2004 wurde in Frankreich die Pariser Loge nach ihm benannt.

Europe Award of Merit

https://de.wikipedia.org/wiki/B%E2%80%99nai_B%E2%80%99rith

Anmerkung : Welche Verdienst hatte denn Sigmund Freud, dass eine Loge nach ihm benannt wurde ? Doch nicht etwa das Analysieren von Sexualität im Hinblick auf die Gesamtgesellschaft ? Damit wären wir mitten im Frankismus, die man auch „Frauentauscher“ nannte. Ein kabbalistisches Konzept der heiligen Sünde. Umgesetzt würde Sigmund Freud über die Frankfurter Schule in der Hippie und 68 iger Bewegung, letztendlich mitverantwortlich für die Gründung der Partei Die Grünen. Dieses Gedankengut gipfelt heutzutage im Gendern und den 72 Geschlechtern, gemäß der Ars Goetia und den 72 gebändigten Dämonen des König Salomon.

B’nai B’rith war bei der Gründung der Vereinten Nationen in San Francisco anwesend und nimmt seitdem eine aktive Rolle in der Weltorganisation ein. Im Jahr 1947 erhielt die Organisation den Status einer Nichtregierungsorganisation (NGO) und war viele Jahre lang die einzige jüdische Organisation mit einer Vollzeitvertretung bei den Vereinten Nationen. Ihm wird eine Rolle bei der Aufhebung der UN-Resolution von 1975 zugeschrieben, in der Zionismus mit Rassismus gleichgesetzt wurde

B’nai B’rith hat auch mit US-Beamten im Außenministerium, im Kongress und mit anderen Regierungen zusammengearbeitet, um die Bemühungen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zur Bekämpfung des Antisemitismus zu unterstützen.

Kurz vor der Gründung des Staates Israel lehnte Präsident Harry S. Truman Treffen mit jüdischen Führern ab, obwohl er dem Druck verschiedener Organisationen widerstand. B’nai B’rith-Präsident Frank Goldman überzeugte seinen B’nai B’rith-Kollegen Eddie Jacobson, einen langjährigen Freund und Geschäftspartner des Präsidenten, Truman um einen Gefallen zu bitten.  Jacobson überzeugte Truman zu einem heimlichen Treffen mit dem zionistischen Führer Chaim Weizmann bei einem Treffen, das angeblich dazu geführt hatte, dass die Unterstützung des Weißen Hauses zugunsten einer Teilung zurückgedrängt wurde, und letztendlich zur faktischen Anerkennung der israelischen Staatlichkeit

…. B’nai B’rith reagierte mit der Gründung des B’nai B’rith Weltzentrums in Jerusalem, das als „ständige und offizielle Präsenz von B’nai B’rith in Jerusalem“ dienen sollte

Die Goldmedaille des Präsidenten wird alle paar Jahre von B’nai B’rith verliehen, um das Engagement des Empfängers für das jüdische Volk und den Staat Israel zu würdigen . Zu den Empfängern gehörten David Ben-Gurion , John F. Kennedy , George HW Bush , Stephen Harper und Golda Meir . Die Goldmedaille wurde an den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Franz Vranitzky , den australischen Premierminister John Howard ,  den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Willy Brandt und die ehemaligen US-Präsidenten Harry S. Truman , Gerald R. Ford und Dwight D. Eisenhower verliehen,

Bemerkenswerte Mitglieder  : Sigmund Freud, Albert Einstein

https://en.wikipedia.org/wiki/B%27nai_B%27rith

In den Anfängen der Organisation übernahm B’nai B’rith Israel auf Drängen von Eliezer Ben-Yehuda , dem Vater des modernen Hebräisch , die hebräische Sprache für alltägliche Geschäfte. Ben-Yehuda hatte als Logensekretär der B’nai B’rith-Jerusalem-Loge gedient, und als Ergebnis seiner Bemühungen war B’nai B’rith die erste jüdische Organisation im Jischuw , die Hebräisch auf diese Weise einführte.

https://en.wikipedia.org/wiki/B%27nai_B%27rith_Israel

Söhne des Bundes, ist ein 1843 in New York begründeter Ordensverband, der nur Juden aufnimmt. Er trat in Amerika mit dem Programm auf, die Interessen der jüdischen Bürger zu vertreten und an ihrer moralischen und ethischen Vervollkommnung zu arbeiten. 1869 trat eine Reorganisation ein.

Der Orden hat seine zentrale Leitung in seinem Ursprungslande Amerika, in den anderen Staaten bestehen Distrikts-Großlogen, die sich wieder auf Logen aufbauen. Der Orden hat in Europa keine Grade, dagegen Erkennungszeichen und ein Ritual, das mit dem freimaurerischen Ritual in keiner Weise identisch ist. Frauen werden nicht aufgenommen, jedoch haben viele Logen Frauenvereinigungen und Jugendbunde angegliedert

Die Leistungen des Ordens, namentlich in karitätiver Beziehung, sind mustergültig. Sein Schrifttum bewegt sich auf einer ansehnlichen Höhe. Die Gegnerschaft, die der Orden auch in Freimaurerkreisen findet, ist ganz unbegründet. Er ist auch kein „geheimer“ Orden sondern als Männerbund innerhalb einer Glaubensgemeinschaft zu werten, der nach seinen äußeren Kennzeichen in die gleiche Kategorie gehört wie die Freimaurerei, mit dieser aber sonst weder nach Entstehung noch nach seiner umgrenzten Arbeit, noch organisatorisch etwas zu tun hat.

Zur Zeit gibt es rund 500.000 organisierte Mitglieder in ungefähr 60 Staaten. Damit ist B’nai B’rith eine der größten jüdischen internationalen Vereinigungen. 

Mit Großlogen, Hauptlogen und Distrikten ist B’nai B’rith ähnlich wie die Freimaurerei aufgebaut, versteht sich aber nicht als mit dieser Bewegung verbunden.

Seit 1990 nimmt B’nai B’rith International Frauen als Vollmitglieder auf. Die selbstorganisierte, dem B’nai B’rith angeschlossene Frauenorganisation nennt sich B’nai B’rith Women und behauptet weiterhin ihren unabhängigen Status.

Walther Rathenau war Bnai-Brith Mitglied, sein Vater war Br. Freimaurer (Mitbegründer der AEG). Daher sind also freim. Redewendungen in seinen Reden verständlich 

https://freimaurer-wiki.de/index.php/B%27nai_B%27rith

Eliezer Ben-Yehuda

Eliezer Ben-Yehuda (geb. Eliezer Yitzhak Perlman ;1858 – 1922) war ein russisch-jüdischer Linguist, Lexikograph und Journalist. Er ist bekannt als Lexikograph des ersten hebräischen Wörterbuchs und auch als Herausgeber von HaZvi mit Sitz in Jerusalem , einer der ersten hebräischen Zeitungen, die im Land Israel veröffentlicht wurden . Ben-Yehuda war die wichtigste treibende Kraft hinter der Wiederbelebung der hebräischen Sprache .

Eliezer Yitzhak Perlman (später Eliezer Ben-Yehuda) wurde in Luzhki im Gouvernement Wilna des Russischen Reiches (heute Oblast Witebsk , Weißrussland ) als Sohn von Yehuda Leib und Tzipora Perlman, die Chabad- Chasidim waren, geboren . Seine Muttersprache war Jiddisch.

Motiviert durch die umgebenden Ideale der Erneuerung und Ablehnung des Diaspora- Lebensstils machte sich Ben-Yehuda daran, eine neue Sprache zu entwickeln, die Jiddisch und andere regionale Dialekte als Mittel der alltäglichen Kommunikation zwischen Juden, die in das Land Israel zogen, ersetzen könnte aus verschiedenen Regionen der Welt. Ben-Yehuda betrachtete Hebräisch und Zionismus als eine Symbiose und schrieb: „Die hebräische Sprache kann nur leben, wenn wir die Nation wiederbeleben und sie dem Vaterland zurückgeben .“

Um diese Aufgabe zu erfüllen, bestand Ben-Yehuda beim Komitee für Hebräische Sprache darauf, dass, um die Aufzeichnungen des Komitees zu zitieren: „Um die Mängel der hebräischen Sprache auszugleichen, prägt das Komitee Wörter gemäß den Regeln der Grammatik und der sprachlichen Analogie aus.“ Semitische Wurzeln: Aramäische und insbesondere arabische Wurzeln.“

Viele hingebungsvolle Juden dieser Zeit schätzten Ben-Yehudas Bemühungen, die hebräische Sprache wiederzubeleben, nicht . Sie glaubten, dass Hebräisch, das sie als biblische Sprache erlernten , nicht zur Diskussion alltäglicher und nichtheiliger Dinge verwendet werden sollte. Andere dachten, sein Sohn würde erwachsen und ein „behinderter Idiot“ werden, und selbst Theodor Herzl erklärte nach seinem Treffen mit Ben-Yehuda, dass der Gedanke, Hebräisch zur modernen Sprache der Juden zu werden, lächerlich sei.

https://en.wikipedia.org/wiki/Eliezer_Ben-Yehuda

Anti-Defamation-Liga

Die Anti-Defamation League ( ADL ), früher bekannt als Anti-Defamation League of B’nai B’rith , [a] ist eine in New York ansässige internationale jüdische Nichtregierungsorganisation und Interessengruppe [4] [5] . ist spezialisiert auf Bürgerrechtsrecht und die Bekämpfung von Antisemitismus und Extremismus. [6] [7]

Es wurde Ende September 1913 vom Independent Order of B’nai B’rith , einer jüdischen Dienstleistungsorganisation , im Anschluss an die umstrittene Verurteilung von Leo Frank wegen Mordes gegründet . ADL trennte sich anschließend von B’nai B’rith und wurde als unabhängige gemeinnützige US-amerikanische Section 501(c)(3) weitergeführt . Ihr aktueller CEO ist Jonathan Greenblatt .

Die ADL erkannte den Völkermord an den Armeniern erst 2007 an, stattdessen nannte sie ihn in den Jahren zuvor ein „Massaker“ und eine „Gräueltat“.

Der Historiker Leonard Dinnerstein schreibt, dass die ADL bis nach dem Zweiten Weltkrieg nur begrenzten Einfluss hatte, insbesondere weniger als der American Jewish Committee (AJC). Eine der ersten Kampagnen der ADL fand in den 1920er Jahren statt, als sie eine Medienaktion und einen Verbraucherboykott gegen The Dearborn Independent organisierte , eine Publikation des amerikanischen Automobilindustriellen Henry Ford . Die Veröffentlichung enthielt heftig antisemitische Artikel und zitierte häufig aus den Protokollen der Weisen von Zion , einem antisemitischen Schwindel. Die ADL und alliierte Organisationen übten Druck auf Ford aus, bis er sich 1927 entschuldigte.

Im Oktober 2010 verurteilte die ADL Äußerungen von Ovadia Yosef , dass der einzige Zweck von Nichtjuden darin bestehe, den Juden zu dienen

https://en.wikipedia.org/wiki/Anti-Defamation_League

Israel-Lobby in den Vereinigten Staaten

Bei der Israel-Lobby handelt es sich um Einzelpersonen und Gruppen, die Einfluss auf die Regierung der Vereinigten Staaten nehmen wollen, um den Interessen Israels besser gerecht zu werden . Die größte pro-israelische Lobbygruppe ist Christians United for Israel mit über sieben Millionen Mitgliedern. Das American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) ist eine führende Organisation innerhalb der Lobby und spricht im Namen einer Koalition pro-israelischer amerikanisch-jüdischer Gruppen.

Der christliche Glaube an die Rückkehr der Juden ins Heilige Land hat Wurzeln in den Vereinigten Staaten, die bereits vor der Gründung der zionistischen Bewegung und der Gründung Israels entstanden sind. Die Lobbyarbeit dieser Gruppen, um die US-Regierung auf ähnliche Weise wie die zionistische Ideologie zu beeinflussen, reicht mindestens bis ins 19. Jahrhundert zurück.

Im Jahr 1844 veröffentlichte der christliche Restaurator George Bush , ein Hebräischprofessor an der New York University und entfernter Verwandter der politischen Familie Bush , ein Buch mit dem Titel „The Valley of Vision“; oder: Die trockenen Knochen Israels wiederbelebt.  Darin prangerte er „die Knechtschaft und Unterdrückung an, die sie (die Juden) so lange in den Staub gemacht hat“ und forderte, die Juden „zu einem Rang von ehrenhaftem Ansehen unter den Nationen der Erde“ zu „erheben“. die Rückkehr der Juden in das Land Israel, wo der Großteil zum Christentum konvertiert werden würde.  Laut Bush würde dies nicht nur den Juden, sondern der gesamten Menschheit zugute kommen und eine „Kommunikationsverbindung“ zwischen der Menschheit und Gott bilden.

Das Blackstone Memorial von 1891 war auch eine bedeutende Petition der christlichen Restaurationisten unter der Leitung von William Eugene Blackstone , um Präsident Benjamin Harrison davon zu überzeugen , den osmanischen Sultan unter Druck zu setzen, Palästina an die Juden zu übergeben.

Ab 1914 machte das Engagement von Louis Brandeis ( Anm.: Frankist ) und seiner Art des amerikanischen Zionismus den jüdischen Zionismus zum ersten Mal zu einer Kraft auf der amerikanischen Bühne; Unter seiner Führung hatte sich die Zahl auf etwa 200.000 verzehnfacht.  Als Vorsitzender des American Provisional Executive Committee for General Zionist Affairs sammelte Brandeis Millionen von Dollar, um das jüdische Leid im vom Krieg heimgesuchten Europa zu lindern, und wurde von diesem Zeitpunkt an „zum Finanzzentrum der zionistischen Weltbewegung“.

Die britische Balfour-Erklärung brachte die zionistische Bewegung zusätzlich voran und verlieh ihr offizielle Legitimität. Der US-Kongress verabschiedete am 21. September 1922 die erste gemeinsame Resolution , in der er seine Unterstützung für ein Heimatland in Palästina für das jüdische Volk zum Ausdruck brachte. Am selben Tag wurde das Mandat Palästina vom Rat des Völkerbundes genehmigt .

Zionistische Lobbyarbeit in den Vereinigten Staaten unterstützte die Gründung des Staates Israel in den Jahren 1947–48. Die Vorbereitung und Abstimmung über den Teilungsplan der Vereinten Nationen für Palästina , der der israelischen Unabhängigkeitserklärung vorausging , stieß in Washington, D.C. auf eine Flut jüdisch-amerikanischer Unterstützung und Fürsprache.  Präsident Truman bemerkte später: „Die Tatsachen waren nicht nur, dass es rund um die Vereinten Nationen Druckbewegungen gab, wie man sie noch nie zuvor gesehen hatte, sondern dass auch das Weiße Haus einem ständigen Beschuss ausgesetzt war. Das tue ich nicht.“ Ich glaube, ich hatte jemals so viel Druck und Propaganda gegen das Weiße Haus wie in diesem Fall. Die Beharrlichkeit einiger extremer zionistischer Führer – angetrieben von politischen Motiven und der Beteiligung an politischen Drohungen – beunruhigte und ärgerte mich.

Die Unterstützung für Israel ist unter amerikanischen Christen vieler Konfessionen stark.Die informelle christliche Unterstützung für Israel umfasst ein breites Spektrum an Unterstützung für Israel, das von der Programm- und Nachrichtenberichterstattung im Christian Broadcasting Network und im Christian Television Network bis hin zur eher informellen Unterstützung des jährlichen Gebetstages für den Frieden von Jerusalem reicht . 

Zur informellen Lobbyarbeit zählen auch die Aktivitäten jüdischer Gruppen. Einige Wissenschaftler betrachten jüdisches Lobbying im Namen Israels als eines von vielen Beispielen dafür, dass eine US-amerikanische ethnische Gruppe im Namen eines ethnischen Heimatlandes Lobbyarbeit betreibt , was vor allem deshalb einen gewissen Erfolg hatte, weil Israel von einer viel größeren und größeren Gruppe stark unterstützt wird einflussreiche christliche Bewegung, die ihre Ziele teilt.

Die formelle Komponente der Israel-Lobby besteht aus organisierten Lobbygruppen , politischen Aktionskomitees (PACs), Denkfabriken und Medienüberwachungsgruppen

Laut Mitchell Bard gibt es drei wichtige formelle Lobbygruppen:

In seinem 2006 erschienenen Buch The Restoration of Israel: Christian Zionism in Religion, Literature, and Politics beschreibt der Soziologe Gerhard Falk die evangelikalen christlichen Gruppen, die sich für Israel einsetzen, als so zahlreich, dass es „nicht möglich“ sei, sie alle aufzuzählen Viele sind über die National Association of Evangelicals verbunden .  Es handelt sich um eine „mächtige religiöse Lobby“, die Israel in Washington aktiv unterstützt. Laut der Autorin von Kingdom Coming: The Rise of Christian Nationalism , Michelle Goldberg , „haben evangelikale Christen erheblichen Einfluss auf die Nahostpolitik der USA, mehr als einige bekanntere Namen wie AIPAC.

Die US-Außenpolitikwissenschaftler John Mearsheimer und Stephen Walt (von der University of Chicago bzw. der Harvard University), die sich fast ausschließlich auf jüdische Gruppen konzentrieren, definieren den Kern der Lobby als AIPAC, das Washington Institute for Near East Policy und die Anti-Defamation Liga und Christen vereint für Israel . [32] Andere Schlüsselorganisationen, von denen sie sagen, dass sie zum Nutzen Israels arbeiten, in vielen Fällen durch Einflussnahme auf die US-Außenpolitik, sind der American Jewish Congress , die Zionist Organization of America , das Israel Policy Forum , das American Jewish Committee und das Religious Action Center Reformjudentum , Amerikaner für ein sicheres Israel, Amerikanische Freunde des Likud , Mercaz-USA und Hadassah .  Einundfünfzig der größten und wichtigsten Organisationen kommen in der Konferenz der Präsidenten der wichtigsten amerikanischen jüdischen Organisationen zusammen, deren selbst beschriebene Mission darin besteht, „verschiedene Gruppen zu einer vereinten Kraft für das Wohlergehen Israels zu schmieden“ und an der „Stärkung“ zu arbeiten und die besondere Beziehung zwischen den USA und Israel fördern.“

In „The Case for Peace“ argumentiert Alan Dershowitz , ebenfalls aus Harvard, dass die am weitesten rechts stehenden pro-israelischen Gruppen in den Vereinigten Staaten überhaupt keine Juden, sondern evangelische Christen seien . Dershowitz zitiert „ Stand for Israel , eine Organisation, die sich der Mobilisierung evangelikaler christlicher Unterstützung für Israel widmet“, Obwohl die Rhetorik der meisten Gruppen wie „Stand for Israel“ der ihrer jüdisch geprägten Pendants ähnelt, haben einige Personen ihre Unterstützung auf bestimmte Bibelstellen gestützt und waren daher anfällig für Kritik von Israelis und US-Juden, weil sie „Hintergedanken“ hätten „wie die Erfüllung der „Voraussetzungen für das Zweite Kommen “ oder „besserer Zugang zur Missionierung unter Juden“

Eine Reihe von Kommentatoren haben behauptet, dass die Israel-Lobby unangemessenen oder weitreichenden Einfluss auf die US-Außenpolitik im Nahen Osten habe.  Andere Kommentatoren stellen jedoch fest, dass es keine vergleichbare Kritik an der NRA, der AARP oder anderen großen politischen Lobbys gibt, und behaupten, dass ein Großteil dieser Kritik auf antisemitischen Vorstellungen einer jüdischen Verschwörung basiert . Kritiker kontern, dass Antisemitismusvorwürfe von Anhängern der Israel-Lobby oft zynisch genutzt würden, um Kritik daran zu unterdrücken.

Laut Bard „haben sich Juden mit fast religiösem Eifer der Politik verschrieben.“ Er führt an, dass „Juden die höchste prozentuale Wahlbeteiligung aller ethnischen Gruppen haben “ und dass die amerikanisch-jüdische Bevölkerung „ungefähr 94 Prozent in dreizehn wichtigen Wahlbezirksstaaten lebt “, die allein „genug Wählerstimmen wert sind, um den Präsidenten zu wählen.“ Wenn Sie Wenn man die Nichtjuden hinzufügt, die laut Meinungsumfragen genauso pro-israelisch sind wie die Juden, ist es klar, dass Israel die Unterstützung einer der größten Vetogruppen im Land hat.“ Bard führt weiter aus, dass es für Kongressabgeordnete der Vereinigten Staaten „keine Vorteile bringt, wenn Kandidaten eine offen antiisraelische Haltung einnehmen, und dass erhebliche Kosten entstehen, sowohl durch den Verlust von Wahlkampfspenden als auch durch den Verlust von Stimmen von Juden und Nichtjuden.“

Darüber hinaus ist die „Israel-Swing-Abstimmung“ besonders offen für politische Werbung, weil sie im Gegensatz zu den Interessen steht Im Gegensatz zu anderen Minderheitengruppen ist die Unterstützung Israels seit langem mit der traditionellen Agenda der Republikaner und Demokraten vereinbar. … Andererseits kann eine ausgeprägte Ablehnung Israels die Chancen eines Kandidaten erheblich beeinträchtigen.“

Laut Mitchell Bard bilden israelische Lobbyisten Politiker auch aus, indem sie:

nehmen sie auf Studienmissionen nach Israel mit. Sobald Beamte direkten Kontakt zum Land, seinen Führern, der Geografie und den Sicherheitsdilemmas haben, zeigen sie in der Regel mehr Sympathie für Israel. Manchmal reisen Politiker auch gezielt nach Israel, um der Lobby ihr Interesse an Israel zu demonstrieren. So unternahm beispielsweise George W. Bush seine einzige Reise nach Israel, bevor er sich entschied, für das Präsidentenamt zu kandidieren, was weithin als Versuch angesehen wurde, die Unterstützung pro-israelischer Wähler zu gewinnen.

Im Jahr 2002 gründete die Brookings Institution das Saban Center for Middle East Policy , benannt nach Haim Saban , einem israelisch-amerikanischen Medieninhaber, der 13 Millionen US-Dollar für seine Gründung spendete.  Saban hat über sich selbst gesagt: „Ich bin ein Ein-Problem-Typ, und mein Problem ist Israel“ und wurde von der New York Times als „unermüdlicher Cheerleader für Israel“ beschrieben 

Stephen Zunes schrieb 2006: „Mainstream- und konservative jüdische Organisationen haben beträchtliche Lobbyressourcen, finanzielle Beiträge der jüdischen Gemeinde und Bürgerdruck auf die Nachrichtenmedien und andere Foren des öffentlichen Diskurses mobilisiert, um die israelische Regierung zu unterstützen.“

Zunes schreibt, dass „Angriffe auf Kritiker der israelischen Politik erfolgreicher dabei waren, die offene Debatte einzuschränken, aber dieser erdrückende Zensureffekt ist eher auf Unwissenheit und liberale Schuldgefühle zurückzuführen als auf eine allmächtige Israel-Lobby.“  Er erklärt weiter, dass, obwohl „einige Kritik an Israel tatsächlich im Antisemitismus wurzelt “, seiner Meinung nach einige Mitglieder der Israel-Lobby die Grenze überschreiten, indem sie intellektuell ehrliche Kritiker Israels als Antisemiten bezeichnen.  Zunes argumentiert , dass die Mainstream- und konservativen jüdischen Organisationen „ein Klima der Einschüchterung gegen viele geschaffen haben, die sich für Frieden und Menschenrechte aussprechen oder das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser unterstützen “. 

Der ursprüngliche CIA-Agent Miles Copeland schrieb: „Die Ängste unserer Diplomaten und Geheimdienstoffiziere vor zionistischem Einfluss sind groß …“

Mearsheimer und Walt zitieren zum Beispiel Morris Amitay , den ehemaligen AIPAC-Direktor, mit den Worten: „Es ist fast politisch selbstmörderisch … für ein Mitglied des Kongresses, das eine Wiederwahl anstreben möchte, eine Haltung einzunehmen, die als Anti-Politik des konservativen Israeli interpretiert werden könnte.Sie zitieren auch einen Artikel von Michael Massing , in dem ein ungenannter Mitarbeiter, der mit Israel sympathisiert, sagte: „Wir können uns darauf verlassen, dass weit über die Hälfte des Repräsentantenhauses – 250 bis 300 Mitglieder – reflexartig tut, was AIPAC will.“  In ähnlicher Weise zitieren sie den ehemaligen AIPAC-Beamten Steven Rosen, der Jeffrey Goldberg die Macht der AIPAC verdeutlichte, indem er ihm eine Serviette vorlegte und sagte: „In vierundzwanzig Stunden könnten wir die Unterschriften von siebzig Senatoren auf dieser Serviette haben.“

Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Israel und den USA waren und sind ein Grundsatz sowohl der amerikanischen als auch der israelischen Außenpolitik. Israel erhält im US-Kongress parteiübergreifende Unterstützung. Das israelische Außenministerium erklärt, dass die USA und Israel gemeinsame „wirtschaftliche, politische, strategische und diplomatische Anliegen“ haben und dass die Länder „geheimdienstliche und militärische Informationen“ austauschen und zusammenarbeiten, um den internationalen Terrorismus und den illegalen Drogenhandel zu stoppen. Darüber hinaus steht eine Mehrheit der amerikanischen Bürger Israel positiv gegenüber.

https://en.wikipedia.org/wiki/Israel_lobby_in_the_United_States

Haim Saban

Haim Saban (1944 in Alexandria, Ägypten) ist einer der größten Medienunternehmer der Welt und Milliardär. Er besitzt die israelische und die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

Der Sohn jüdischer Eltern wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Ägypten auf. Sein Vater verkaufte Büroartikel, seine Mutter war Schneiderin. Als er 12 Jahre alt war, zog seine Familie nach Tel Aviv.

1993 schaffte er mit den Power Rangers den Durchbruch. 1995 gründete er mit Rupert Murdoch ein Joint Venture und startete den Kinderkanal Fox Kids.

Er gilt als guter Freund des Ex-US-Präsidenten Bill Clinton. 

Durch die Übernahme von Anteilen der Kirch-Gruppe-Gruppe (siehe auch: Leo Kirch) im August 2003 gehörte er auch zu den einflussreichsten Personen in der deutschen Medienlandschaft, er war unter anderem Hauptaktionär der ProSiebenSat.1 Media AG. Im Dezember 2006 verkauften Saban und die Investoren um ihn herum mit hohem Gewinn die Anteile an der ProSiebenSat.1 Media AG an ein Konsortium von Permira und KKR.

https://de.wikipedia.org/wiki/Haim_Saban

Rupert Murdoch ist für seine zionistische Grundhaltung bekannt, die sich auch in der Berichterstattung seiner Medien widerspiegelt In einer Rede vor der Anti-Defamation League im Januar 2010 forderte Murdoch eine entschiedenere Unterstützung Israels durch die USA

 Saban spendete zwischen 5 und 10 Millionen US-Dollar an die William J. Clinton Foundation .

Im September 2004 beschrieb Hillary Clinton Saban als einen sehr guten Freund, Unterstützer und Berater: „Ich bin dankbar für sein Engagement für Israel, für einen gerechten und dauerhaften Frieden im Nahen Osten und für die Arbeit meiner Stiftung, insbesondere in Versöhnungsfragen.“ Im Mai 2007 erklärte Haim öffentlich seine Unterstützung für Clinton bei den Präsidentschaftswahlen 2008 .  Im Juni 2007 veranstalteten Saban und Steven Spielberg gemeinsam eine Spendenaktion für Hillary Clinton im Haus von Peter Chernin , dem Präsidenten der News Corporation .

Saban hat auch an Mitglieder der Republikanischen Partei gespendet , darunter 2003 einen Beitrag zum Wiederwahlkampf von George W. Bush im Jahr 2004.

Das Saban Center ist Teil davon der größere Think Tank der Brookings Institution

https://en.wikipedia.org/wiki/Haim_Saban

Brookings Institution

Die Brookings Institution , oft stilisiert als Brookings , ist eine amerikanische Denkfabrik , die Forschung und Bildung in den Sozialwissenschaften betreibt , hauptsächlich in den Bereichen Wirtschaft (und Steuerpolitik ), Metropolpolitik, Regierungsführung , Außenpolitik , Weltwirtschaft und wirtschaftliche Entwicklung . 

Brookings verfügt über fünf Forschungsprogramme: Wirtschaftsstudien, Außenpolitik,  Governance-Studien, Globale Wirtschaft und Entwicklung, und Brookings Metro.  Es betrieb außerdem drei internationale Zentren: in Doha , Katar (Brookings Doha Center);  Peking , China (Brookings-Tsinghua Center for Public Policy);  und Neu-Delhi , Indien (Brookings India). In den Jahren 2020 und 2021 gab die Institution bekannt, dass sie sich vollständig von ihren Zentren in Doha und Neu-Delhi trennen und ihr Zentrum in Peking in eine informelle Partnerschaft mit der Tsinghua-Universität, bekannt als Brookings-Tsinghua China, überführen werde.

Der Global Go To Think Tank Index Report der University of Pennsylvania zeichnet Brookings seit 2008 jedes Jahr als „Think Tank des Jahres“ und „Top Think Tank der Welt“ aus. Der Economist beschrieb Brookings als „vielleicht Amerikas renommiertesten Think Tank“. Denkfabrik.

Brookings wurde 1916 als Institute for Government Research (IGR) mit dem Ziel gegründet, „die erste private Organisation zu werden, die sich der Analyse von Fragen der öffentlichen Ordnung auf nationaler Ebene widmet“. 

Die Organisation wurde am 13. März 1916 gegründet und nahm am 1. Oktober 1916 ihre Tätigkeit auf. Der Gründer der Institution, der Philanthrop Robert S. Brookings (1850–1932), gründete ursprünglich drei Organisationen: das Institute for Government Research, das Institute of Economics (mit Mitteln der Carnegie Corporation ) und die der Washington University angeschlossene Robert Brookings Graduate School St. Louis . Die drei wurden am 8. Dezember 1927 zur Brookings Institution verschmolzen.

 Im Jahr 1948 wurde Brookings gebeten, einen Plan zur Verwaltung des Europäischen Wiederaufbauprogramms vorzulegen. Das daraus resultierende Organisationsschema stellte sicher, dass der Marshallplan sorgfältig und geschäftsorientiert durchgeführt wurde.

Im Jahr 1952 trat Robert Calkins die Nachfolge von Moulton als Präsident von Brookings an. Er sicherte sich Zuschüsse von der Rockefeller Foundation und der Ford Foundation und organisierte Brookings nach den Programmen Wirtschaftsstudien, Regierungsstudien und Außenpolitik neu.

Im Oktober 2017 wurde der ehemalige General John R. Allen der achte Präsident von Brookings.  Allen trat am 12. Juni 2022 im Zuge einer FBI-Untersuchung wegen ausländischer Lobbyarbeit zurück. 

Brookings führt seine Geschichte bis ins Jahr 1916 zurück und hat zur Gründung der Vereinten Nationen , des Marshall-Plans und des Congressional Budget Office sowie zur Entwicklung einflussreicher Richtlinien für Deregulierung , breit angelegte Steuerreform , Sozialhilfereform und Außenpolitik beigetragen 

Der jährlich von Foreign Policy veröffentlichte Think-Tank-Index stuft ihn als den Think Tank Nummer eins in den USA ein.  Und der Global Go To Think Tank Index geht davon aus, dass er der Think Tank Nummer eins weltweit ist

Brookings gilt neben dem Council on Foreign Relations und dem Carnegie Endowment for International Peace allgemein als eines der einflussreichsten Politikinstitute in den USA.

Eine Untersuchung der New York Times aus dem Jahr 2014 ergab, dass Brookings zu mehr als einem Dutzend Washingtoner Forschungsgruppen und Denkfabriken gehörte, die Zahlungen von ausländischen Regierungen erhalten und gleichzeitig amerikanische Regierungsbeamte ermutigt haben, eine Politik zu unterstützen, die mit den Agenden dieser ausländischen Regierungen in Einklang steht.

Berichten zufolge hat die katarische Regierung, die von der New York Times als „größter ausländischer Einzelspender für Brookings“ bezeichnet wurde, im Jahr 2013 über einen Zeitraum von vier Jahren einen Beitrag in Höhe von 14,8 Millionen US-Dollar geleistet In seinem Vorstellungsgespräch wurde ihm mitgeteilt, dass er in den Zeitungen keine kritischen Positionen gegenüber der Regierung von Katar vertreten dürfe.  Berichten zufolge gaben Beamte von Brookings jedoch zu, dass sie sich regelmäßig mit katarischen Regierungsbeamten treffen.

Im Jahr 2018 berichtete die Washington Post , dass Brookings von 2012 bis 2018 Fördermittel von Huawei angenommen habe. Ein Bericht der Foreign Influence Transparency Initiative des Center for International Policy über die 50 führenden Think Tanks im Global Go der University of Pennsylvania -Der Bewertungsindex von Think Tanks ergab, dass Brookings zwischen 2014 und 2018 im Vergleich zu anderen Think Tanks mit insgesamt mehr als 27 Millionen US-Dollar die dritthöchste Finanzierung von außerhalb der Vereinigten Staaten erhielt. 

https://en.wikipedia.org/wiki/Brookings_Institution

21. Zum wiedererbauten Tempel der Bruderliebe

Die Johannisloge Zum wiedererbauten Tempel der Bruderliebe i. O. Worms, kurz TdB, ist die älteste arbeitende Freimaurerloge in Rheinland-Pfalz. Geführt wird sie als Nr. 135 der VGLvD, also der Vereinigten Großlogen von Deutschland.

Das Bijou der Loge Zum wiedererbauten Tempel der Bruderliebe beinhaltet im Zentrum ein Monopteros, dem sogenannten Tempel. Dieser wird umringt von Zirkel und rechtem Winkel. Die Sonnenstrahlen verdeutlichen die Warmherzigkeit, die von den Brüdern der Loge ausgeht.

1779 bildeten Brüder aus Mannheim, Frankenthal, Heidelberg und Worms einen maurerischen Verein. Aus ihm entwickelte sich im Jahre 1781 im Orient Worms eine Loge mit dem Namen Johannes zur brüderlichen Liebe. Die Große Schottische Direktorialloge „Joseph zum Reichsadler“ in Wetzlar verlieh ihr eine Konstitutionsurkunde und am 27. April 1781 erfolgte die feierliche Installierung. Meister vom Stuhl war Freiherr Wolfgang Heribert von Dalberg, Kurpfälzischer Geheimrat, Hofkammervizepräsident und Ritter des St. Joseph- und Maltheserordens. Deputierter Meister vom Stuhl war Christoph Heinrich Clausius, Ratsherr zu Worms. 

Nach einer Unterbrechung im Jahr 1808 wurde die Loge unter dem Grand Orient de France 1811 als Loge „Du Temple réédifié à l’amitié fraternelle“ reaktiviert; 1816 trennte sie sich von Paris und nahm den deutschen Name „Zum wiedererbauten Tempel der brüderlichen Liebe“ bzw. „der Bruderliebe“ an. Der Sieg über Napoleon hatte zur Folge, dass der Einfluss des Grand Orient de France in den damals besetzten Gebieten erlosch.

Bei der Suche nach einem Anschluss fanden sie diesen im neuen Landesherrn, dem Großherzog Ludwig I. von Hessen-Darmstadt, der bereits seit 1771 Freimaurer war. Es erfolgte ein Affiliationsvertrag mit der Großen Provinzial- und Direktorialloge des Eklektischen Bundes in Frankfurt am Main zum 25. Mai 1817. Diese Großloge legte 1848 ihr christliches Prinzip ab und ließ damit die Auf- und Annahme von Nichtchristen zu. Aufgrund einer Kabinettsorder musste die Wormser Loge 1859 zur christlichen Großen Freimaurerloge „Zur Eintracht“ in Darmstadt wechseln. Dabei wurde ihr als liberale Loge der Sonderstatus zugestanden, weiterhin Nichtchristen aufnehmen zu dürfen.

Nach 1933 wurden das Inventar, die Bibliothek und das Archiv der Loge zerstört. Die Wiedererweckung der Bauhütte erfolgte bei dem Besuch des Großmeisters Theodor Vogel am 30. Oktober 1949.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zum_wiedererbauten_Tempel_der_Bruderliebe

22. Strikte Observanz

Bei der Strikten Observanz handelt es sich um ein freimaurerisches Hochgradsystem, das ab Mitte des 18. Jahrhunderts die meisten deutschen und eine Vielzahl europäischer Freimaurerlogen seinem Einfluss unterwarf. Im Gegensatz zum englischen Drei-Grad-Freimaurersystem der Johannislogen bot die Strikte Observanz ein sehr hierarchisches Lehrsystem, das angeblich stark auf Elementen des Templerordens basierte.

Die Mitglieder der Strikten Observanz wähnten sich von sogenannten „Geheimen Oberen“ geführt und betrachteten sich als Nachfolger der Templer, was einer historischen Überprüfung nicht standhält. Sie wird heute von keinem relevanten freimaurerischen System mehr behauptet. Das Vorhandensein freimaurerischer Templer bereits im Jahre 1743 wird als Erfindung des Reichsfreiherrn Karl Gotthelf von Hund und Altengrotkau angesehen, der selbst nachweisbar erst 1751 den ersten freimaurerischen Templerorden gründete.

Die Gründung der Strikten Observanz wurde 1751 in Deutschland durch den Reichsfreiherrn Karl Gotthelf von Hund initiiert und als Hochgradsystem etabliert.

….Damit begann die Fürstenphase der Strikten Observanz. 1775 waren bereits 26 Fürsten Mitglied geworden. Es waren typischerweise nicht-regierende Kandidaten, denen der Orden der Strikten Observanz eine Art Ersatzherrschaft bot. Dies galt jedoch auch für die anderen Mitglieder, denen der Orden in allen Stufen Würden verlieh, die ihnen im realen Leben versagt blieben. Die Organisation expandierte stark und wuchs in den folgenden zehn Jahren auf etwa 1.300 Mitglieder aus regierenden Häusern oder anderen einflussreichen Positionen an.

Die starke politische Nutzung der Organisation führte zu einer schweren Krise: Das erstarkende Schwedische Königshaus weitete unter Gustav III. seine Macht in Skandinavien aus. Der Bruder des schwedischen Königs, der Herzog von Södermanland, versuchte als „Heeresmeister“ der Strikten Observanz, auch Dänemark dem Einfluss derselben zu unterwerfen. Dies führte nicht nur zu erheblichem dänischen Widerstand, auch die deutschen Fürstenhäuser fürchteten die Ausdehnung des politischen Einflusses Schwedens. Mit Hilfe des Landgrafen von Hessen–Kassel wurde 1781 die Abspaltung vom Schwedischen System herbeigeführt.

Neben den politischen Motiven bestand auch inhaltliche Differenzen. Das schwedische Lehrsystem behauptete ebenfalls, im Besitz des letzten Geheimnisses der Tempelritter zu sein. Freiherr von Hund versuchte erfolglos mit Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf, dem Begründer des schwedischen Systems in Deutschland, einen Gegenseitigkeitsvertrag zu schließen. Beide Systeme entwickelten einen regelrechten Systemkampf, der eine Zusammenarbeit ausschloss.

Die Lehre der Strikten Observanz enthielt angeblich ein streng gehütetes Geheimnis. Grundgedanke war ein Bezug zu den Tempelrittern. So will von Hund in Paris mit Hochgradkreisen verkehrt haben, die auf die Templer eingeschworen waren. Er gab vor, am Hof Charles Edward Stuarts in Anwesenheit von Lord Clifford und Lord Kilmarnock von einem Tempelritter Von der roten Feder zum Templer geweiht worden zu sein. Zugleich sei er zum Heermeister der reaktivierten VII. Ordensprovinz (Deutschland) der Templer innerhalb der Freimaurerei ernannt worden.

Auf dem Konvent von Kahla kam es zur Vereinigung des Systems des Freiherrn von Hund mit dem klerikalen System des Freiherrn von Stark. Hierbei wurden die Rituale und die ersten drei Grade revidiert.

Die Mehrzahl der Freimaurerlogen und Großlogen entsagten der Strikten Observanz. Auf dem Wilhelmsbader Konvent 1782 waren aber die Reformen von Lyon bestätigt und der Name offiziell in »Rektifizierter Schottischer Ritus« geändert worden. Folgt man einer Publikation der Forschungsloge Quatuor Coronati aus dem Jahr 2002 (Autor: Walter Hess), ist der heute im Stillen noch immer bestehende Rektifizierte Schottische Ritus legitimer Nachfolger der Strikten Observanz.

1796 wurde Karl von Hessen-Kassel Generalgroßmeister und neues Oberhaupt des Ordens.

Als Reaktion auf die desolaten Zustände der Strikten Observanz wurde bereits 1776 im Stillen der Illuminatenorden gegründet

https://de.wikipedia.org/wiki/Strikte_Observanz

https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Strikte_Observanz

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