Kategorien

Wikipedia wird zwar oft gescholten, dennoch verschafft es Einblicke und Zusammenhänge in Verbindungen, die man ohne diese “ Kategorien “ nicht hätte.
Entsprechend werden hier Wikipedia-Kategorien angezeigt, zur weiteren Recherche oder Information:



1.Liste der russischen Milliardäre

2. Kabbalist ( deutsch )

https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Kabbalists ( englisch )

3. Freimaurer (20. Jahrhundert)

4. Freimaurer (19. Jahrhundert)

5. Freimaurer (18. Jahrhundert)

6. Freimaurer (17. Jahrhundert)

7. Freimaurer (Deutschland)

8. Jüdische Sozialisten

9. Jüdische Atheisten



Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) – German Council on Foreign Relations

  1. DGAP
  2. Hermann Josef Abs
  3. Robert Pferdmenges
  4. Hans Karl von Mangoldt-Reiboldt
  5. Arend Oetker
  6. Robert Bosch Stiftung
  7. Stiftung Mercator

Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. (DGAP) ist ein Netzwerk und eine Denkfabrik für Außenpolitik. Die 1955 in Zusammenarbeit mit dem Council on Foreign Relations und Chatham House gegründete Gesellschaft betreibt Forschungseinrichtungen für Fragen der internationalen Politik sowie der Außen- und Sicherheitspolitik. Die DGAP zählt heute über 2.800 Mitglieder, darunter führende Persönlichkeiten aus dem Bank- und Finanzwesen, der Wirtschaft, Politik, Medien und der Wissenschaft.

Die DGAP ist Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung.

Der Verein wurde 1955 in Bonn gegründet. Vorbild bei der Gründung war in vielen Belangen der Council on Foreign Relations in New York und das Chatham House in London.

Der CDU-Politiker, Diplomat und Unternehmer Günther Henle (1899–1979) war 1955 bis 1973 erster Präsident der DGAP.

Anhand der Funktionen und Tätigkeiten der DGAP-Gründungsväter ist bereits 1955 eine Verzahnung von Entscheidungsträgern aus Finanzwesen, Industrie, Medien, Politik und Justiz nach dem Beispiel der Strukturen des Council on Foreign Relations und des Chatham House wahrnehmbar. Den Aufruf zur Gründung der DGAP verfassten gemeinsam die folgenden Personen:

sowie die Bundespolitiker

Guntram Wolff ist seit dem 1. August 2022 Direktor und CEO der DGAP.

Unter Beteiligung von hochrangigen Entscheidern aus Politik und Wirtschaft organisiert und moderiert die DGAP in zahlreichen Fachkonferenzen, Gesprächskreisen sowie Studien- und Projektgruppen die Diskussion in der außenpolitischen Community. Die Experten der DGAP veröffentlichen jährlich zahlreiche Studien und Analysen zu aktuellen außenpolitischen Themen und entwickeln konkrete Lösungsansätze zu den thematischen Schwerpunkten der DGAP: Europäische Union, Geoökonomie, Internationale Ordnung & Demokratie, Klimapolitik, Migration, Sicherheit, Technologie & Digitalisierung.

Im Rahmen exklusiver Vorträge, Podiumsdiskussionen und Kamingespräche tauschen sich die Mitglieder der DGAP mit hochrangigen Entscheidern aus dem In- und Ausland über Grundfragen und aktuelle Themen der Außenpolitik aus.

Zusammen mit dem Institut français des relations internationales (Ifri) und der Robert-Bosch-Stiftung organisiert die DGAP den „Deutsch-Französischen Zukunftsdialog“. Damit soll ein Netzwerk für Nachwuchskräfte geschaffen werden.

Die DGAP finanziert sich über Projektmittel (34 %), Bundeszuschüsse (27 %), Mittel aus dem Förderkreis des DGAP e.V. (21 %), Mitgliedsbeiträgen (8 %), Umsatzerlösen (7 %) und sonstigen Erträgen (3 %)

Die konkreten Förderbeträge der DGAP stellen sich im Jahresbericht 2020/2021 folgendermaßen dar:

100.000 € und mehr

25.000 € und mehr

10.000 € und mehr

5.000 €

bis 5.000 €:

Im Oktober 2015 berichteten deutsche Medien, dass das zur DGAP gehörende „Berliner Forum Zukunft“ über mehrere Jahre Luxusexkursionen zu verschiedenen Standorten von Rüstungskonzernen für insgesamt 350 Mitarbeiter von Bundestagsabgeordneten organisiert hatte. Finanziert wurden diese Reisen größtenteils von den Rüstungsfirmen Krauss-Maffei WegmannMBDA und Airbus Helicopters. Der Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Thomas Gambke kritisierte dies als intransparente Einflussnahme von Rüstungsunternehmen auf die Politik. Das „Berliner Forum Zukunft“ wird von Airbus und Eurojet Turbo gefördert. Zu den Mitgliedern des Förderkreises der DGAP gehören außerdem die im Rüstungsbereich agierenden Unternehmen Airbus Defence and SpaceRheinmetall und Rolls-Royce Group.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Gesellschaft_f%C3%BCr_Ausw%C3%A4rtige_Politik

2. Hermann Josef Abs

Hermann Josef Abs (* 1901 in Bonn; † 1994 in Bad Soden am Taunus) war ein deutscher Manager und Berater. Im nationalsozialistischen Deutschland war er ab 1938 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank AG sowie ab 1940 Mitglied des Aufsichtsrats der I.G. Farben. Seit dem Anschluss Österreichs war er neben Walter PohleKarl Rasche und Reinhold von Lüdinghausen einer der Hauptakteure der als „Arisierung“ verharmlosten Enteignung von Juden.

Als Nachfolger eines jüdischen Teilhabers wurde Abs 1935 nach Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze „Juniorpartner“ bei Delbrück Schickler & Co. in Berlin.1937 nahm Abs das Angebot an, als Nachfolger des verstorbenen Vorstandsmitgliedes Gustaf Schlieper zur Deutschen Bank zu wechseln. 1938 wurde er in den Vorstand berufen, dessen Mitglied er bis Kriegsende 1945 blieb.

Aufgrund seiner Auslandserfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse (er sprach fließend Englisch, Niederländisch, Französisch und Spanisch) war er im Vorstand für das Auslandsgeschäft und Industriefinanzierungen zuständig. Hier warb er in neutralen Staaten für die Zeichnung der Kriegskredite des nationalsozialistischen Deutschlands.

Abs war im Vorstand der Deutschen Bank mit der Arisierung von jüdischen Banken und Unternehmen betraut. Direkt nach dem Anschluss verhandelte er in Begleitung von Walter Pohle, einem ehemaligen Mitarbeiter des RWM, über die beabsichtigte Übernahme der damals größten Bank Österreichs, der CreditanstaltLouis Nathaniel von Rothschild wurde von der SS verhaftet. Zahlreiche jüdischen Mitarbeiter wurden binnen kurzer Zeit entlassen. Nach 14 Monaten in Isolationshaft wurde Rothschild am 11. Mai 1939 nach Preisgabe des gesamten österreichischen Familienbesitzes freigelassen. Unter der Herrschaft des NS-Regimes unterhielt die Creditanstalt Geschäftsbeziehungen zu mindestens 13 Konzentrationslagern, darunter das KZ Auschwitz, von denen die Bank regelmäßig Todeslisten erhielt und Wucher­gebühren für Geldüberweisungen von Angehörigen an KZ-Häftlinge berechnete. Auch bei der Arisierung der Sascha-Filmindustrie spielte die Creditanstalt eine tragende Rolle. Sie übernahm das politisch bedrängte Unternehmen zu einem unrealistisch niedrigen Wert von damals 1000 Schilling und übergab die Anteile in der Folge an die Cautio Treuhand, ein von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels gesteuertes Unternehmen.

Die Deutsche Bank übernahm in der besetzten Tschechoslowakei im Jahr 1939 die Böhmische Union Bank, welche die Übernahmen und Transaktionen bei der Arisierung jüdischer Vermögen abwickelte. Eine direkte Beteiligung von Abs an diesen Vorgängen ist umstritten. Der Historiker Lothar Gall sieht keine direkte Verstrickung, da Abs nur Stellvertreter des für das Protektorat Böhmen und Mähren verantwortlichen Vorstands Oswald Rösler war. Rösler selbst, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Böhmischen Union Bank war, beurteilte erst 1943 die Aktivitäten des verantwortlichen Mitarbeiters Walter Pohle in einer im Vorstand verbreiteten Aktennotiz äußerst kritisch.

Einige Arisierungen waren Gegenstand US-amerikanischer Ermittlungen nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Zu nennen sind hier etwa das Bankhaus Mendelssohn.

Familie Petschek

Die vier deutsch-tschechischen Petschek-Brüder besaßen einen Konzern mit einem riesigen Kohle-Imperium mit Braunkohlefeldern. Die Arisierung einer ihrer Firmen, der Hubertus AG, die sich mehrheitlich im Besitz der Familie Petschek befand (Familie Abs hielt 16,2 %), begann mit dem Vorwurf des Oberfinanzpräsidenten von Hannover, dass die AG eine Kapitalflucht in Höhe von 70 Mio. RM organisiert habe. Eine Verfügung des Reichswirtschaftsministeriums verpflichtete die Familie daraufhin, die AG bis Ende Februar 1939 zu verkaufen. Die Deutsche Bank verkaufte die AG an die Interessengemeinschaft der Familie Abs, die in der Erft Bergbau AG organisiert war. An der Erft Bergbau AG hielt die Familie Abs 50 % der Aktien. Die alte Hubertus AG wurde 1941 liquidiert.

Auf Grundlage der Forschungsergebnisse fasst James zusammen:

„Abs nutzte eine ungewöhnliche Breite an Kontakten aus – von ausländischen Konzernen wie Unilever, dem Vatikan, über deutsche Wirtschaftsführer bis zu den Verbrechern, die die Übernahmen und Enteignungen in Österreich und der Tschechoslowakei leiteten, bis zu SS und Gestapo. Während er einigen der großen deutsch-jüdischen Dynastien – den Mendelssohns, den Hirschlands, den Oppenheimers und den Adlers – oder den deutsch-tschechischen Petscheks half, verdiente er gleichzeitig Geld für seine Bank und erweiterte seine Kontakte und Interessen.

Ab 1940 war Abs Mitglied im Aufsichtsrat der I.G. Farben; dies war eines seiner ersten Aufsichtsratsmandate. Die I.G. Farben baute für 900 Millionen Reichsmark, in ihrem größten Bauprojekt überhaupt, ein Bunawerk in der Nähe des Vernichtungslagers Auschwitz. 25.000 Häftlinge starben auf der Baustelle oder im Außenlager Monowitz, das von der SS für die I.G. Farben betrieben wurde. Angesichts der großen Geldsumme für die Anlage vermutet der Historiker Tim Schanetzky, dass Abs weitreichende Kenntnisse gehabt habe. Bis heute ist ungeklärt, was Abs als Aufsichtsrat der I.G. Farben vom Vernichtungslager Auschwitz und der dortigen Baustelle der I.G. Farben wusste.

Abs war am Aufbau der Bundesrepublik Deutschland maßgeblich beteiligt, unter anderem von 1948 bis 1952 als Vorstandsvorsitzender der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Während der Vorstandskollege und „Betriebsführer“ bei der Deutschen Bank, Karl Ritter von Halt, als ehemaliges NSDAP-Mitglied fünf Jahre in sowjetischer Haft im Speziallager Nr. 2 Buchenwald verbrachte, hatte Abs die Wartezeit genutzt, um zu den Wirtschaftsfachleuten am Sitz der Militärverwaltung in der Britischen Besatzungszone in Bad Oeynhausen sowie zu Fachleuten der amerikanischen Militärverwaltung in Frankfurt am Main Kontakte zu pflegen und sich als Zeuge der Anklage am Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg zur Verfügung zu stellen. Mit dem Marshallplan war die Gründung der KfW als der wichtigsten Nachkriegsbank in Westdeutschland verbunden, die diese Gelder zu verwalten hatte. Abs wurde Finanzberater von Bundeskanzler Konrad Adenauer und verhandelte mit den USA über Wirtschaftskredite. Er leitete 1952 in London die Delegation der Bundesrepublik bei den Verhandlungen zur Regelung der deutschen Auslandsschulden

Der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke forcierte eine Ernennung Abs’ zum Außenminister Deutschlands. Abs verhielt sich gegenüber Adenauer jedoch eher zögerlich. Nach einer Stellungnahme Abs’ für „eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Opposition“ in außenpolitischen Fragen gab Lübke sein Vorhaben auf. Adenauer schrieb dem Bankier aber einen freundlichen Brief, in dem er ihm „herzlich“ dankte für die „Bereitwilligkeit, bei einer ernsten Zuspitzung der Situation sich zur Verfügung zu stellen“.[31] Möglicherweise schien Abs die Tätigkeit des „Welt-Bankiers“ von vorneherein interessanter; vor diesem Hintergrund erschlösse sich sein Handeln 1961 als Einflussnahme auf die damalige Bonner Kabinettszusammensetzung zu Gunsten von Adenauer oder dem jüngeren Nachfolge-Außenminister Gerhard Schröder.

Mit bis zu 30 Aufsichtsratsmandaten, davon 20 als Vorsitzender, war er in den 1960er Jahren eine Schlüsselfigur der deutschen Wirtschaft und der einflussreichste Bankier in Deutschland.

Abs bewohnte in Kronberg im Taunus von 1953 bis zu seinem Tode 1994 eine 1936 für Fritz ter Meer, Vorstandsmitglied der I.G. Farben, gebaute Villa ter Meer .

Am 5. Februar 1994 starb Abs im Alter von 92 Jahren in Bad Soden am Taunus. In einem Nachruf zitierte der Spiegel den amerikanischen Bankier David Rockefeller mit den Worten, Abs sei „der führende Bankier der Welt“.

1955 wurde er von Kardinal-Großmeister Nicola Kardinal Canali zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 7. Mai 1955 durch Lorenz Jaeger, Großprior der deutschen Statthalterei, investiert. Er war Kollarritter des Ritterordens und als Nachfolger von Alois Hundhammer von 1971 bis 1985 Statthalter der Deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Abs war 1955 Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP).

https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Josef_Abs

3. Robert Pferdmenges

Robert Paul Pferdmenges (* 1880 in Gladbach, Rheinprovinz; † 1962 in Köln) war ein deutscher Bankier und Politiker (CDU). Er war von 1919 bis 1929 Vorstandsvorsitzender des A. Schaaffhausen’schen Bankvereins in Köln, von 1931 bis 1953 Teilhaber und Geschäftsführer des Bankhauses Sal. Oppenheim, das in der Zeit des Nationalsozialismus und unmittelbaren Nachkriegszeit von 1938 bis 1947 als Bankhaus Pferdmenges & Co. firmierte.

Von 1950 bis zu seinem Tod war Pferdmenges Mitglied des Deutschen Bundestages. Er war ein enger Freund und Berater des Bundeskanzlers Konrad Adenauer.

Seine Tante Emma Engels geb. Croon (1834–1916) war verheiratet mit dem Fabrikanten Hermann Engels, dem Bruder des Ökonomen und sozialistischen Gesellschaftstheoretikers Friedrich Engels

Von 1919 bis 1929 war er Vorstand der A. Schaaffhausen’scher Bankverein Actiengesellschaft in Köln; als Vorstandsvorsitzender war er maßgeblich an der Fusion der Disconto-Gesellschaft mit der Deutschen Bank AG beteiligt und wurde Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bank. 1931 wurde Pferdmenges auf Betreiben Reichskanzler Heinrich Brünings stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Dresdner Bank AG und ein Jahr später zudem Mitglied in einer Sachverständigenkommission zur Einrichtung einer staatlichen Bankenaufsicht. 1932 wurde er Mitglied des Generalrats und des Zentralausschusses der Reichsbank, schied jedoch ein Jahr später aus dem Gremium wieder aus. Bereits seit 1921 war er Vorsitzender der Vereinigung der Banken und Bankiers in Rheinland und Westfalen; mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 gab er das Amt auf. Zudem war er Mitglied des Deutschen Herrenklubs, einer einflussreichen Vereinigung hochgestellter konservativer Persönlichkeiten in der Weimarer Republik.

1931 wechselte er zum Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie., dessen Teilhaber und persönlich haftender Gesellschafter er bis 1953 war.

1954 schied Pferdmenges aus dem aktiven Geschäftsleben bei Sal. Oppenheim aus. Bei Pferdmenges Ausscheiden als Kommanditist bei dem Bankhaus Oppenheim lagen alle Kommanditistenanteile bei 10 Gesellschaftern um Gräfin Emmy Arco-Valley (geb. Freiin von Oppenheim), Victoria von Frankenberg-Ludwigsdorf (geb. Freiin von Oppenheim – verstarb im selben Jahr – ihre Tochter Alix-May Gräfin von Faber-Castell beerbte sie), Dr. Stanislaus Graf StrachwitzKarin Baronin von Ullmann (geb. Freiin von Oppenheim), Ingrid Freiin von Oppenheim, Friedrich Carl Freiherr von Oppenheim, Wolf Graf von Bredow, Clemens Carl Freiherr von Wrede, sowie bei den Nachkommen von Robert Pferdmenges, Heinz Pferdmenges und Ilse Bscher. Georg Baron von Ullmann, der 1953 Karin Freiin von Oppenheim geheiratet hatte, wurde nach 1954 neuer Teilhaber und blieb dies bis zu seinem Tod im Jahr 1972.

Pferdmenges gehörte in der Zeit des Nationalsozialismus einer Vielzahl von Aufsichtsräten anderer Unternehmen an, teilweise als Aufsichtsratsvorsitzender. 

1946 wurde Pferdmenges von den amerikanischen Besatzungsbehörden zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer in Köln gewählt, bald darauf aber von der britischen Besatzungsmacht, die ihm vorübergehend jede Tätigkeit in öffentlichen Ämtern untersagte, abgesetzt. 1947 wurde er vollständig rehabilitiert. Von 1948 bis 1951 leitete er gemeinsam mit Hermann Josef Abs für Friedrich Flick treuhänderisch den Flick-Konzern. Von 1951 bis 1960 war er Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken.

Robert Pferdmenges war zeitlebens engagierter evangelischer Christ. Er stand der Bekennenden Kirche nahe. Seit 1928 war er Kirchmeister im Presbyterium der evangelischen Gemeinde Köln-Bayenthal und später Mitglied der Provinzialsynode des Rheinlandes.

Nach Kriegsende 1945 gehörte Pferdmenges, zusammen mit dem befreundeten Konrad Adenauer, zu den Mitbegründern der CDU im Rheinland. Im Oktober 1946 übernahm er gemeinsam mit Johannes Albers die Führung des Programmausschusses des Landesverbandes Rheinland der CDU.

Robert Pferdmenges galt als einflussreichster Finanzberater von Konrad Adenauer und blieb bis zu seinem Tod der einzige Duzfreund des Kanzlers, den er seit 1919 kannte und mit dem er seit den 1930er Jahren befreundet war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Pferdmenges

4. Hans Karl von Mangoldt-Reiboldt

Hans Karl von Mangoldt-Reiboldt (*1896 in Dresden; † 1971 in Weilheim in Oberbayern) war ein deutscher Jurist, Bankier und Manager, der von 1948 bis 1951 die Bundesrepublik Deutschland als Botschafter bei der OEEC in Paris vertrat.

Hans Karl von Mangoldt-Reiboldt war ein Sohn des sächsischen Hofmarschalls Erich von Mangoldt-Reiboldt und seiner Frau Adelheid geb. Freiin von Fritsch. 

Anfang 1926 trat von Mangoldt-Reiboldt beim Berliner Bankhaus Hardy & Co. GmbH ein, für das er eine bayerische Niederlassung in München aufbaute.

1927 heiratete er Ursula Andreae , eine Tochter des Hardy-Inhabers Fritz Andreae  und seiner Frau Edith geb. Rathenau .

In einem Zeitungsartikel von Mangoldts 70. Geburtstag heißt es: „Im Jahre 1927 heiratete Mangoldt Ursula Andreae, eine Nichte des früheren Reichsaußenministers Walther Rathenau, der er auch durch die politischen Fähnisse des Dritten Reiches getreulich zur Seite stand. In einem ihrer Bücher werden die Erinnerungen an das Berlin der zwanziger Jahre lebendig, die Begegnungen in ihrem Elternhaus, das ein Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in der Hauptstadt war: so mit Thomas MannGerhart HauptmannAndré GideFritz von UnruhWilhelm FurtwänglerOlaf GulbranssonLovis KorinthAlbert Einstein, Reichspräsident EbertGeneral von SchleicherFritzi MassaryRainer Maria Rilke. Sicherlich haben die Urbanität und Internationalität des Andreae-Rathenauschen Hauses ihre Resonanz gefunden im Geist der Mangoldt-Andreaeschen Gemeinsamkeit.

Er etablierte sich durch diese Heirat in der Elite des deutschen Wirtschaftslebens und wurde Teil der nationalen und internationalen Netzwerke des Bankhauses Hardy & Co. und der Familie Rathenau.

Von Mangoldt-Reiboldt kehrte zurück nach Berlin, wo er während der Zeit des Dritten Reichs als Direktor die Geschäfte des Bankhauses Hardy & Co. GmbH führte.

Nach dem Krieg, 1945 bis 1946 war er von der US-amerikanischen Militärregierung als Treuhänder für die Ablieferung der demontierten Maschinen und Einrichtungen der BMW AG eingesetzt. Ab 1948 war Hans Karl von Mangoldt-Reiboldt Aufsichtsratsvorsitzender von BMW. Von 1947 bis 1950 war von Mangoldt-Reiboldt als Vertreter der gewerblichen Wirtschaft Mitglied des Verwaltungsrates der Landeszentralbank von Bayern in München. Aufgrund der Dezentralisierung der Großbanken in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg am 1. April 1948 wurden die bayerischen Niederlassungen der Deutsche Bank AG in der Bayerischen Creditbank restituiert, deren Verwalter Hans Karl von Mangoldt-Reiboldt bis 1952 war. Nach der Rezentralisierung war er von 1952 bis 1971 Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Bank AG –„Altbank“ in Berlin und von 1956 bis 1957 Aufsichtsratsmitglied der Süddeutsche Bank AG.

Von 1948 bis 1951 war er Botschafter und Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC) in Paris.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Karl_von_Mangoldt-Reiboldt

Bankhaus Hardy & Co.

Bankhaus Hardy & Co. war eine bedeutende Berliner Privatbank, die mit Unterbrechung von 1881 bis 1997 bestand.

Die aus Hamburg stammenden Brüder James Nathan Hardy und Ludwig Nathan Hardy gründeten 1881 das Bankhaus Hardy & Co. Zuvor waren sie in London Mitinhaber des Bankhauses Hardy Nathan & Sons gewesen. In England hatten die Nathans auch ihren zweiten Vornamen Hardy zu ihrem Familiennamen gemacht. 1899 wurde die Bank in eine GmbH umgewandelt und Fritz Andreae zu einem ihrer Geschäftsführer bestellt. Die Rheinisch-Westphälische Disconto-Gesellschaft zu Aachen beteiligte sich mit einer großen Einlage am Grundkapital der Bank. Mit der Übernahme der Rheinisch-Westphälischen Disconto-Gesellschaft durch die Dresdner Bank 1917 wurde jene Anteilseigner. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Bankhaus_Hardy_%26_Co.

Anmerkung : Auch wenn die Hardys nichts mit der DGAP zu tun haben, gehen wir einmal näher darauf ein:


Laut “ Geni “ sind die Eltern von James Joseph Nathan Hardy , Nathan Hardy und Therese Hardy. Die Eltern von Therese Hardy sind Joseph Lazarus Speyer und Jeanette Speyer.

Joseph Lazarus Speyer war Teil der Familie Speyer :

Speyer ist der Familienname einer bekannten askenasisch-jüdischen Bankiersfamilie deutscher Herkunft. Sie gründete im Verlauf des 19. Jahrhunderts die drei geschäftlich eng miteinander verbundenen Banken Lazard Speyer-Ellissen in Frankfurt am Main, Speyer & Co. in New York und Speyer Brothers in London. Die letzte der Banken wurde 1939 liquidiert.

Die Bankiersfamilie Speyer kann auf Michael Isaac Speyer (gestorben 1692) zurückgeführt werden, der sich am 5. November 1644 in Frankfurt am Main niederließ und 1691 Vorsteher der jüdischen Gemeinde wurde. In der Frankfurter Judengasse bewohnte er das Haus Goldener Hirsch. Wie der Familienname nahelegt, stammte die Familie ursprünglich aus der pfälzischen Stadt Speyer. Sein Sohn Joseph Michael Speyer war Vorsteher der jüdischen Gemeinde und Unterrabbiner. Der Enkel Michael Joseph Speyer (gestorben 1765) war Vertreter des Hofjuden und war für Munitionslieferungen zuständig.

Aus der Ehe zwischen Joseph Michael Speyer und Güttle Oppenheim gingen zwei Söhne hervor. Isaak Michael Speyer (1745–1807) kam im späten 18. Jahrhundert als Bankier und kaiserlicher Munitionslieferant zu großem Reichtum. 1787 wurde er für seine Verdienste zum kaiserlichen Hoffaktor ernannt.

Um 1800 hatten die Speyers ein Vermögen von 420.000 Gulden. Sie waren damit die reichste jüdische Familie in Frankfurt und übertrafen für lange Zeit sogar die Rothschilds. Seit 1804 führten Isaaks drei Söhne sein Unternehmen. Dieser Zweig des Unternehmens erlosch 1841 mit dem Tod von Isaak Michaels zweitem Sohn, Joseph Isaak Speyer (1774–1841). Der zweite Sohn, Karl Speyer konvertierte zum Christentum und wurde als Komponist und Wechselmakler bekannt.

Lazard Josephs Bruder, Philipp Speyer (1815–1876), wanderte 1837 nach New York aus und gründete dort 1845 die Bank „Philipp Speyer & Co.“, die nach Philipps Tod in „Speyer & Co.“ umbenannt wurde. Auch Gumperz (Gustav) Speyer (1825–1883), der dritte Sohn von Joseph Lazarus, beteiligte sich an der Errichtung der New Yorker Bank, gründete aber 1861 in London das Bankhaus “Speyer Brothers”. Er war der Vater von James Speyer und Nachdem die Familie frühzeitig das wirtschaftliche Potenzial Nordamerikas erkannt hatte, war sie um 1870 bereits einer der fünf führenden Verkäufer von Wertpapieren US-amerikanischer und mexikanischer Eisenbahngesellschaften. Ihre nächsten Konkurrenten waren Kuhn, Loeb & Co. und J.P. Morgan.

 Nach Georg Speyers Tod stiftete seine Witwe Franziska 1904 eine weitere Million Goldmark zur Gründung des Chemotherapeutischen Forschungsinstituts Georg-Speyer-Haus, welches nach einigen Verzögerungen am 3. September 1906 feierlich eröffnet und seinem ersten Direktor, Paul Ehrlich, übergeben wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Speyer_(Unternehmerfamilie)

Wilhelm Speyer 

Wilhelm Speyer wurde am 21. Juni 1790 in Frankfurt am Main als Sohn eines reichen Kaufmanns aus der Unternehmerfamilie Speyer geboren. Er kam im Alter von vier Jahren nach Offenbach am Main und wuchs dort auf. 

1819 übernahm Speyer in Frankfurt die Geschäfte seines Vaters.

Speyer erteilte auch Musikunterricht, unter anderem im Haus des Kantors der jüdischen Gemeinde in Offenbach, Isaac Ben-Juda Eberst. Dieser nahm nach seinem Umzug nach Köln den Namen Offenbach an, sein Sohn Jakob wurde als Jacques Offenbach weltberühmt.

Er war Mitglied der Offenbacher Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue. In seiner Villa auf dem Grundstück Kaiserstraße 91 verrichtete die Loge 15 Jahre ihre Tempelarbeit. 1828 siedelte Speyer von Offenbach nach Frankfurt über, wo er neben der Musik auch als Börsenmakler tätig war. In Frankfurt gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Mozart-Stiftung.

Bei dem Erfolg seiner Lieder, seinem musikalischen Ehrgeiz und seinem Wohlstand hat es Speyer verstanden, zu vielen bedeutenden Musikern seiner Zeit in freundschaftliche Beziehungen zu treten und als Komponist und Musikmäzen eine bedeutende Rolle zu spielen. Die Herzen Offenbacher Musikfreunde gehörten ihm spätestens, seit es ihm gelungen war, den Geiger Niccolò Paganini nach Offenbach zu einem von Speyer dirigierten Konzert zu locken.

Speyer war mit Charlotte (Lotte) Auguste Wilhelmine, einer Tochter von Wolfgang von Goldner, verheiratet. Speyer starb am 5. April 1878.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Speyer_(Komponist)

Anmerkung : Laut Artikel ( Familie Speyer ), konvertierte Karl Speyer zum Christentum. Der Link führt allerdings zu einem Wilhelm Speyer. Die Personen dürften identisch sein.

Er wuchs ab 1794 in Offenbach auf. Die Sekte der Frankisten war bis 1815 unter der der Tochter Jakob Franks, Eva Frank in Offenbach aktiv. Auch viele Frankisten konvertierten bereits zuvor zum Christentum. Nach der Auflösung der Sekte könnte die Zahl enorm gestiegen sein. Da das klassische Judentum keine Heimat mehr bot und die Durchdringung frankistischer Ideen, in die Gesellschaft, durch eine Konversion erheblich leichter war, natürlich in Verbindung der Freimaurerei, dürften viele Frankisten diesen Weg gegangen sein. Da die katholische Kirche strikter Gegner der Freimaurerei war, wäre ein Indiz, wenn “ Juden “ oder eher Frankisten, zum Protestantismus konvertierten und gleichzeitig Freimaurer waren.



Jacques Offenbach

Jakob „Jacques“ Offenbach (* 1819 in Köln; † 1880 in Paris) war ein deutsch-französischer Komponist und Cellist. Er gilt als Begründer der modernen Operette als eigenständiges und anerkanntes Genre des Musiktheaters. Seine bekanntesten Stücke sind die Tanznummer Cancan aus Orpheus in der Unterwelt sowie die Barcarole aus der Oper Hoffmanns Erzählungen.

Jakob Offenbachs Eltern waren der Kantor, Komponist und Dichter Isaac Juda Eberst (1779/1781–1850) und dessen Frau Marianne Rindskopf, Tochter eines Geldwechslers und Lotterieunternehmers. Die Familie lebte vor seiner Geburt in Offenbach am Main, wo der Vater Kantor der dortigen jüdischen Gemeinde war. Nachdem die Stadt dem Großherzogtum Hessen zugeschlagen worden war, siedelte die Familie nach Köln über, nahm den Familiennamen Offenbach an 

Nach seiner Übersiedlung nach Paris lernte Jacques Offenbach 1841 die katholische Spanierin Hermine d’Alcain (1826–1887) kennen, deren Vater, ein spanischer Karlistenführer, als Konzertagent tätig war. Dieser ermöglichte Offenbach im Mai 1844 seine erste Konzertreise an den Londoner Königshof, wo er vor Königin Victoria musizierte. Nachdem Offenbach zum Katholizismus konvertiert war, konnte er am 14. August 1844 Hermine d’Alcain heiraten.

Jacques zog wegen der französischen Februarrevolution 1848 zwischen März 1848 und Juli 1849 mit seiner Familie nach Köln, weshalb er dort Marietta neufasste. 1849 kehrte die Familie nach Paris zurück, wo Offenbach im März ein Konzert vor dem neuen Präsidenten der Republik, Louis-Napoléon Bonaparte, gab.

Mit seinem Werk Ba-ta-clan eröffnete er am 29. Dezember 1855 die Wintersaison in der Passage de Choiseul. Der Musiktitel gab dem Pariser Konzertsaal Bataclan seinen Namen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Offenbach

Isaac Offenbach

Isaac Offenbach (geboren um 1779/1781 als Isaak Juda Eberst, Eberscht oder Eberstadt in Offenbach am Main; gestorben 1850 in Köln) war  Vater von zehn Kindern, darunter Jacques Offenbach.

Isaak Juda Eberst wurde zu jener Zeit in zum isenburgischen Fürstentum gehörenden Offenbach am Main (von 1806 bis 1816 Hauptstadt des souveränen Fürstentum Isenburg (Rheinbund)), heute zu Hessen gehörig, geboren. Angaben zu seinem Geburtsdatum variieren zwischen dem meist offiziell genannten 26. Oktober 1779, März 1780 und dem Geburtsjahr 1781. Seine Eltern waren der Schutzjude Juda Eberstadt, ein Lehrer, und seine Frau Terz (oder Terez, Therese)

Vermutlich seit einem napoleonischen Erlass von 1808, der Juden zur Annahme von festen Nachnamen verpflichtete, führte die Familie den Namen Offenbach.

Im Laufe der 1820er-Jahre erhielt er zusätzlich an der noch im Aufbau befindlichen jüdischen Gemeinde Kölns eine Festanstellung als Chasan,

Die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts waren eine Zeit des Umbruchs – nicht nur politisch, auch innerjüdisch diskutierte man Liturgiereformen, Aufklärung und eine womöglich zu starke Anpassung an die christliche Umgebung, etwa durch den Einsatz von Orgeln in der Liturgie

https://de.wikipedia.org/wiki/Isaac_Offenbach

Anmerkung : Es war der Fürst von Isenburg, der Jakob Frank und seinem Hofstaat Unterschlupf gewährte. Wo sind all die Frankisten hin, in Luft aufgelöst ?

Fritz Andreae

Franz Friedrich Andreae (* 1873 in Frankfurt am Main; †  1950 in Zürich) war ein deutscher Bankier.

Er war der Sohn der Berliner Salonnière Bertha von Arnswaldt aus ihrer ersten Ehe mit dem Bankier Karl Ludwig Andreae. Nach seinem Abitur verbrachte er eine kaufmännische Studienzeit in Südafrika, Großbritannien und den USA. Den persönlichen Beziehungen seiner Mutter verdankte er den Einstieg in das Bankhaus Hardy & Co. Von seinem Mentor James Hardy wurde er konsequent auf seine spätere Rolle im Bankhaus vorbereitet. 

Er stieg schnell in der Berliner Gesellschaft auf und heiratete 1902 Edith Rathenau (1883–1952), eine Tochter Emil Rathenaus, mit der er vier Töchter hatte. 

Seine Tochter Ursula heiratete Hans Karl von Mangoldt-Reiboldt, den Leiter der Niederlassung des Bankhauses Hardy & Co. in München.

1936 war er als „Halbjude“ gezwungen, aus den Gremien der Großbank auszuscheiden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Andreae

5. Arend Oetker

Arend Oetker (* 1939 in Bielefeld) ist ein deutscher Konzernchef der Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG in Berlin, Ehrenpräsident des Bundesverband der Deutschen Industrie und Mitglied der CDU. Oetker ist ein Urenkel von August Oetker und Cousin von Richard Oetker.

Das Manager Magazin erklärte Oetker 2002 zu einem der „50 Mächtigsten der deutschen Wirtschaft“.

Von 2000 bis 2005 war Oetker Vorsitzender des Vorstandes der Atlantik-Brücke e. V. und von 1998 bis 2013 Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Außerdem ist er Mitglied der Trilateralen Kommission von Europa. Bis Juni 2019 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und übergab das Amt zu diesem Zeitpunkt an Thomas Enders.

https://de.wikipedia.org/wiki/Arend_Oetker

6. Robert Bosch Stiftung

Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland. Die gemeinnützige Stiftung, deren Gründung 1964 auf das Testament des Unternehmers und Stifters Robert Bosch (1861–1942) zurückgeht, fördert Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Globale Fragen.

Ziel der internationalen Aktivitäten der Stiftung ist es, innerhalb und zwischen Gesellschaften Lösungen für globale Herausforderungen zu erarbeiten. Dabei fokussiert sie sich auf die Themen Demokratie, Einwanderungsgesellschaft, Frieden, Klimawandel und Migration. Darüber hinaus wird das Thema Ungleichheit im Rahmen eines Entwicklungsauftrages bearbeitet. Ein besonderer Fokus liegt auf den Wechselwirkungen zwischen den Themen.

Im Jahr 2019 betrug die Gesamtförderung rund 105 Millionen Euro.[Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung über zwei Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben-

Rund 170 Mitarbeiter arbeiten an den beiden Standorten in Stuttgart und Berlin für die Robert Bosch Stiftung. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Bosch_Stiftung

Robert Bosch

August Robert Bosch (* 1861 in Albeck bei Ulm; †  1942 in Stuttgart) war ein deutscher Industrieller, Ingenieur und Erfinder. Im Jahr 1886 in Stuttgart legte er den Grundstein für die heutige Robert Bosch GmbH.

Robert Bosch wurde in Albeck nordöstlich von Ulm geboren, Der Vater war Gastwirt des Gasthauses Krone und Freimaurer

In den 1880er Jahren wurde Robert Bosch Mitglied der amerikanischen Organisation Knights of Labor, die eine Mischung aus Geheimloge und Gewerkschaft war.

Nach der Machtergreifung setzte das nationalsozialistische Regime diesen Bemühungen Boschs ein rasches Ende. Bald übernahm das Unternehmen auch Rüstungsaufträge und beschäftigte während des Krieges Zwangsarbeiter. Auf dem Gelände der Bosch-Tochtergesellschaft Dreilinden Maschinenbau GmbH befand sich das zum Konzentrationslager Sachsenhausen gehörige Außenlager Kleinmachnow. Gleichzeitig aber unterstützte Robert Bosch aktiv den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. 

Karl Kautsky war nach seiner Rückkehr aus dem Londoner Exil Mitbewohner in dem Haus der Familie Bosch. Ein freundschaftliches Verhältnis verband Robert und Anna Bosch mit ihrer Nachbarin Clara Zetkin und später auch mit deren Ehemann Friedrich Zundel, der nach seiner Scheidung 1927 Boschs Tochter Paula heiratete. Der Physiker und Friedensforscher Georg Zundel war ein Enkel von Robert Bosch

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Bosch

7. Stiftung Mercator

Die Stiftung Mercator GmbH ist eine gemeinnützige, private deutsche Stiftung. Sie ist nach dem Kartographen, Mathematiker und Theologen Gerhard Mercator (1512–1594) benannt, der aus Flandern stammte und ab 1559 als Professor für Kosmographie, Geometrie und Mathematik in Duisburg wirkte. Die Stiftung wurde 1996 von der Handelsfamilie Schmidt-Ruthenbeck  ( Metro AG ) aus Duisburg gegründet und hat ihren Hauptsitz in Essen. 

Zusammen mit der VolkswagenStiftung und sechs weiteren Stiftungen gründete die Stiftung Mercator 2008 den Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR), der die Migration und Integration in Deutschland untersucht. Der SVR wurde im Januar 2021 in den Sachverständigenrat für Integration und Migration umgewandelt und erhält seitdem ausschließlich eine institutionelle Förderung durch den Bund.

Im Jahr 2012 wurde von der Stiftung Mercator die Denkfabrik Agora Energiewende initiiert, die auch von der European Climate Foundation unterstützt wird. Agora Energiewende versteht sich als energiepolitisches Denklabor und will durch Studien, Expertisen, Workshops und ähnliche Initiativen der Energiewende den Weg bereiten. Zum Jahreswechsel 2020/21 hat die Stiftung Mercator ihre Gesellschafteranteile an der Agora Energiewende an das aktive Management des Thinktanks übertragen.

Ebenfalls 2012 gründete die Stiftung Mercator gemeinsam mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC). Das Institut in der Rechtsform einer gGmbH befasst sich mit der Frage, wie wichtige Naturressourcen gleichzeitig genutzt und geschützt werden können.

Europapolitisch tätig wurde die Stiftung 2012 durch die Beteiligung an der Image-Kampagne Ich will Europa. Die Stiftung sucht zunehmend, auf dem Feld der politischen Kommunikation tätig zu werden.

Zudem unterstützt die Stiftung Mercator die Integration von Muslimen in Deutschland und trägt zur Förderung muslimischer Studenten und Promovierender durch das Avicenna-Studienwerk bei.

Die Stiftung Mercator gründete 2013 die Denkfabrik Mercator Institute for China Studies (Merics), ein „Institut der gegenwartsbezogenen und praxisorientierten China-Forschung“

https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Mercator

Chatham House

  1. Chatham House
  2. Caio Koch-Weser
  3. John C. Whitehead
  4. David Manning
  5. André Hoffmann
  6. Michael Rake

Das 1920 gegründete Chatham House, bis 2004 auch als Royal Institute of International Affairs bekannt, ist eine private Denkfabrik mit Sitz in London im Vereinigten Königreich. Seine Mitglieder befassen sich in Studienprogrammen, Arbeitsgruppen, Runden Tischen, Konferenzen und Seminaren mit aktuellen Fragen und Analysen des politischen Zeitgeschehens auf internationaler Ebene. Die hier erstellten Expertisen und Lösungsempfehlungen können durch die international tätigen Mitglieder weltweit gezielt verbreitet werden. Einzelne Schlüsselprojekte werden von der Rockefeller-Stiftung, der Bill & Melinda Gates Foundation, der Konrad-Adenauer-Stiftung, der NATO oder der EU finanziert und gesponsert.

Neben den Corporate Members, bestehend aus 75 Großkonzernen, Investmentbanken, Energiekonzernen und 263 weiteren Firmen, zählt das Chatham House derzeit 2.770 international tätige Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Diplomatie, Wissenschaft, Politik und Medien aus 75 Ländern zu seinen Mitgliedern und verfügte im Jahre 2012 über ein aus Wirtschaft, Stiftungen und Mitgliederbeiträgen generiertes Budget von 12 Mio. Euro.

Die unter der Schirmherrschaft von Charles III. stehende private, nichtstaatliche Non-Profit-Organisation ist Begründer der weltweit angewandten Chatham House Rule. Als Präsidenten fungieren führende Parteivertreter der drei Regierungsparteien im britischen Parlament.

Die vom Chatham House publizierten International Affairs und The World Today zählen zu den führenden Fachorganen der Internationalen Politik.

Die Gründung des Instituts geht auf die Initiative britischer und amerikanischer Delegierter unter Leitung von Lionel Curtis zurück, die im Rahmen der Pariser Friedenskonferenz 1919 ein anglo-amerikanisches Institut für Auswärtige Beziehungen vorschlugen, das sich mit dem Studium internationaler Probleme befassen sollte, mit dem Ziel, in der Zukunft Kriege zu verhindern. Tatsächlich wurde im Juli 1920 das British Institute of International Affairs unter dem Vorsitz von Robert Cecil und mit Lionel Curtis als Ehrensekretär gegründet, ein Jahr später eröffnete die amerikanische Delegation der Friedenskonferenz das US-Pendant, den Council on Foreign Relations in New York City.

Das Chatham House ist das ehemalige Wohnhaus der britischen Premierminister William Pitt der ÄltereEdward Stanley und William Ewart Gladstone und befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Hauptsitz des Energiekonzerns BP sowie zu wichtigen Ministerien der britischen Regierung.

Das Royal Institute of International Affairs war laut Kees Van Der Pijl eine wichtige Institution bei der Herausbildung einer transnationalen Klasse von protestantischen, englischsprachigen Weißen.

Seit September 2004 ist „Chatham House“ der offizielle Name des Royal Institute of International Affairs und war zusammen mit dem Council on Foreign Relations Vorbild der 1955 gegründeten deutschen Denkfabrik Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP).

Im April 2022 wurde „Chatham House“ in Russland als „unerwünschte Organisation“ eingestuft.

Das Chatham House wurde 2012 in den renommierten Global Go-To Think Tank Index Rankings der Pennsylvania State University hinter der Brookings Institution als zweitwichtigste von weltweit 6.545 relevanten Denkfabriken, und zum vierten Male in Folge als wichtigste Denkfabrik außerhalb der USA geführt.

Führende internationale Politiker, Staatsgäste, Finanzbeamte, Vorstandsvorsitzende der Großkonzerne, UN-, IWF- und Weltbankfunktionäre sind regelmäßig zu Diskussionen und Vorträgen im Chatham House zu Gast. Hochkarätige Gäste im Jahre 2011 waren neben der IWF-Direktorin Christine Lagarde, dem Präsidenten des Europäischen Rates Herman van Rompuy, dem britischen Außenminister William Hague und dem jordanischen König Abdullah II. bin al-Hussein, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und der Deutsche-Bundesbank-Präsident und Direktor der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel, Jens Weidmann.

Präsidenten der privaten Denkfabrik sind die Parteivorsitzenden der drei Regierungsparteien im britischen Parlament, der ehemalige Premierminister der Konservativen Partei John Major, der ehemalige UN-Repräsentant und Vertreter der Liberaldemokraten Lord Ashdown, sowie die britische Generalstaatsanwältin Baroness Patricia Scotland aus dem Schattenkabinett der Labour Party.

Corporate Partners des Chatham House sind u. a. die von John D. Rockefeller gegründeten BPExxonMobil und Chevron, sowie Royal Dutch ShellStatoil, das britische Verteidigungsministerium und das Außenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate.

Zu den Major Corporate Members zählen sich u. a. die drei weltgrößten Rohstoffabbaukonzerne Rio Tinto GroupBHP Billiton und Anglo American, die staatlichen Erdölunternehmen aus Kuwait und Saudi-Arabien, die US-Botschaft, die Investmentbanken Goldman Sachs, HSBC und Morgan Stanley, die Großbanken Deutsche Bank, Barclays und die Royal Bank of Scotland, einer der weltgrößten Versicherungskonzerne AIG, die Rüstungskonzerne BAE Systems und Lockheed Martin, die weltgrößten Anwaltskanzleien Freshfields Bruckhaus Deringer und Linklaters, die weltgrößten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften KPMG und PricewaterhouseCoopers, der weltgrößte Managementberatungsdienstleister Accenture, die weltgrößte Nachrichtenagentur Thomson Reuters, die Medienkonzerne BBC und Bloomberg, der weltgrößte Tabakkonzern British American Tobacco, die City of LondonGlaxo Smith Kline sowie Vodafone.

Als Corporate Members sind neben 68 Botschaften aus aller Welt u. a. folgende Firmen vertreten: die italienische Zentralbank Banca d’Italia, der weltgrößte Chemiekonzern BASF, Boeing, CBS News, Citigroup, die Wall-Street-Anwaltskanzlei Davis Polk & Wardwell LLP, der weltgrößte Diamantenproduzent- und Händler De Beers, der weltgrößte Rohstoffhändler Vitol, der weltgrößte Erdölexplorateur Schlumberger, der Rüstungskonzern EADSGoogleMondelēz International, die UBS-Bank, die traditionsreiche Investmentbank Warburg Pincus und die Weltbank.

Direktoren

Robin Niblett; Verwaltungsratsmitglied des nach einer Studie der ETH Zürich dritteinflussreichsten Unternehmens der Weltwirtschaft, Fidelity Investments, Vorsitzender des World Economic Forum’s Global Agenda Council on Europe, Direktor des Europa-Programms des Washingtoner Think Tanks Center for Strategic and International Studies.

DeAnne Julius; von 2003 bis 2012 Vorsitzende des Chatham House, ehemalige Beraterin der Weltbank, des IWF, in leitenden Führungspositionen bei ShellBritish Airways der US-Regierung und Vorstandsmitglied bei der Bank of EnglandBP und der britischen Großbank Lloyds Banking Group. Aktuelles Vorstandsmitglied beim Pharmakonzern Hoffmann-La Roche und dem globalen Immobiliengiganten Jones Lang LaSalle, sowie Direktorin bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche Corporate Finance GmbH München.

Council / Beirat (Auswahl)

  • Roderic Lyne; von 1970 bis 2004 britischer Diplomat, aktuell Seniorberater bei JPMorgan Chase & Co.
  • Greg Baxter; Global Head of Mobile Strategy der Citigroup, ehemaliger Vorstand Booz & Company
  • Stuart Popham;stellvertretender Vorsitzender der EMEA Banking, Citigroup
  • John Llewellyn, Llewellyn Consulting, ehemaliger Senior-Wirtschaftspolitikberater bei Lehman Brothers
  • Alastair Newton; verantwortlicher politischer Analyst, Investmentbank Nomura International plc
  • Andrew Fraser; Seniorberater der Mitsubishi Corporation, ehemaliger Vorstandsvorsitzender bei Investmentfirma Invest UK
  • Martin Giles; US-Korrespondent der Wirtschaftszeitschrift The Economist
  • Xan Smiley; Redakteur für den Mittleren Osten und Nordafrika bei The Economist
  • Caroline Wyatt, BBC-Korrespondentin für Verteidigungspolitik

Senior Advisers / Hauptberater (Auswahl)

Chatham-House-Regel

Chatham House ist für die Etablierung einer nach dem Institut benannten Verschwiegenheitsregel bekannt, der Chatham House Rule, deutsch Chatham-House-Regel. Diese Regel wurde 1927 aufgestellt; sie besagt, dass die Teilnehmer an Seminaren und Diskussionsrunden freien Gebrauch von den Informationen, die sie erhalten haben, machen, aber nicht die Identität und Zugehörigkeit eines Redners oder anderer Teilnehmer preisgeben dürfen. Die Regel gilt zum Beispiel bei Konferenzen und Sitzungen der führenden US-amerikanischen Denkfabrik Council on Foreign Relations und bei den jährlich stattfindenden Bilderberg-Konferenzen. In offizieller deutscher Übersetzung besagt sie:

„Bei Veranstaltungen (oder Teilen von Veranstaltungen), die unter die Chatham-House-Regel fallen, ist den Teilnehmern die freie Verwendung der erhaltenen Informationen unter der Bedingung gestattet, dass weder die Identität noch die Zugehörigkeit von Rednern oder anderen Teilnehmern preisgegeben werden dürfen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Chatham_House

2. Caio Koch-Weser

Caio Kai Koch-Weser (* 1944 in Rolândia, Brasilien) ist ein brasilianisch-deutscher Finanzexperte und ehemals hochrangiger deutscher Finanzbeamter. Er war Vizepräsident und geschäftsführender Direktor der Weltbank sowie Finanzstaatssekretär (1999–2005) der deutschen Bundesregierung. Von 2006 bis 2016 war er als Vice Chairman für die Deutsche Bank tätig. In dieser Funktion war er weltweit zuständig für Strategie und Beratung von Regierungs- und Regulierungsbehörden sowie Unternehmen.

Koch-Weser ist deutscher und brasilianischer Staatsbürger. Er ist verheiratet mit Maritta Rogalla von Bieberstein Koch-Weser, die wie ihr Mann 20 Jahre ihres Berufslebens (1980–1998) bei der Weltbank tätig war und nun im Vorstand von Earth3000 und GEXIE (Global Exchange for Social Investments) und im Kuratorium der Deutschen Klimastiftung ist. 

Ab 1973 war er für die Weltbank tätig, seit 1991 als Vizepräsident und seit 1996 als geschäftsführender Direktor. Im Mai 1999 wechselte er als Staatssekretär in das Bundesministerium der Finanzen im Kabinett Schröder I. Er war 2000 erster Kandidat der Bundesregierung für die Stellung als Geschäftsführender Direktor und Exekutiv-Vorstandsvorsitzender des Internationalen Währungsfonds, wurde aber von den USA abgelehnt, Horst Köhler wurde später gewählt.

Im Oktober 2005 gab Koch-Weser bekannt, das Finanzministerium auf eigenen Wunsch verlassen zu wollen. Er wechselte in die private Finanzwirtschaft und war seit Januar 2006 im erweiterten Vorstand der Deutschen Bank tätig. Als Vice Chairman berichtete er direkt an den Vorstandsvorsitzenden und stand dem erweiterten Konzernvorstand (Group Executive Committee) sowie Kunden der Bank als Berater zur Verfügung. Dieser Wechsel in die Privatwirtschaft wird derzeit vom Bundesministerium der Finanzen auf mögliche Interessenkonflikte hin überprüft. Beim BMF war er zuvor unter anderem für die Bankenkontrolle zuständig. In seiner Funktion als Staatssekretär hatte er die umstrittene Führungsstruktur der Deutschen Bank genehmigt, obwohl das Justizministerium erhebliche Bedenken geäußert hatte.

Koch-Weser ist durch seine Mitgliedschaften in verschiedenen Denkfabriken sehr gut vernetzt, so war er von 1998 bis 2007 Mitglied des Beirats bzw. Kuratoriums der gemeinnützigen Bertelsmann Stiftung. Er ist im Stiftungsrat des World Economic Forum (WEF) und im Vorstand der in Brüssel ansässigen Denkfabrik BRUEGEL. Weiterhin ist er Mitglied im Think-Tank European Council on Foreign Relations, in der European Climate Foundation (ECF) und im Centre for European Reform (CER).

https://de.wikipedia.org/wiki/Caio_Koch-Weser

3. John C. Whitehead

John Cunningham Whitehead (*1922 in Evanston, Illinois; †  2015 in New York City, New York) war ein US-amerikanischer Unternehmer und Wirtschaftsmanager, der in der Regierung von US-Präsident Ronald Reagan zwischen 1985 und 1989 stellvertretender Außenminister der Vereinigten Staaten war.

Nach Beendigung des Studiums begann er 1947 seine berufliche Laufbahn in der Privatwirtschaft beim Investment- und Wertpapierhandelsunternehmen Goldman Sachs, bei dem er 1956 zunächst Partner und 1976 Senior Partner wurde. Daneben war er zuletzt zusammen mit John L. Weinberg von 1976 bis 1984 Co-Vorstandsvorsitzender von Goldman Sachs. Daneben war er zeitweise auch Mitglied des Board of Directors der New York Stock Exchange sowie Vorsitzender dieses Gremiums bei der Federal Reserve Bank of New York von 1995 bis 1999.

1985 wurde er stellvertretender Außenminister (US Deputy Secretary of State) und übte dieses Amt bis zum Ende der Amtszeit von Ronald Reagan 1989 aus.

Whitehead engagierte sich daneben in zahlreichen gesellschaftlichen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Organisationen und war unter anderem Mitglied des Beratungsgremiums der Alexis-de-Tocqueville-Institution und der George C. Marshall-Stiftung, Trustee der National Gallery of Art, Vorsitzender der Andrew W. MellonStiftung, der Brookings Institution, des International Rescue Committee und von The Nature Conservancy sowie Mitglied des Aufsichtsrates der Harvard University.

Weiterhin war er in der American Academy of Arts and Sciences (Wahljahr 1988), der American Philosophical Society (Wahljahr 1997), der Bilderberg-Konferenz sowie im Council for National Policy tätig.

https://de.wikipedia.org/wiki/John_C._Whitehead

Er hatte eine lange Verbindung mit der Rockefeller-Familie und hatte zu verschiedenen Zeiten Positionen bei von der Familie gegründeten Institutionen wie der Rockefeller University , der Asia Society , wo er emeritierter Vorsitzender und ehrenamtlicher Treuhänder auf Lebenszeit war, dem Lincoln Center und der WTC Memorial Foundation inne . In diesen Organisationen und zuvor, als er eine Zeit lang Mitglied des mächtigen Treuhandausschusses der Familie war und das Familienvermögen und die Investitionen der Rockefeller Group, der Immobilienfirma, die zuvor das Rockefeller Center besaß und verwaltete, überwachte , wurde er eng verbunden mit David Rockefeller .

2004 erhielt er von Synergos den David Rockefeller Bridging Leadership Award.

Whitehead war Co-Vorsitzender der AMDeC Foundation , einer 28-köpfigen Organisation führender biomedizinischer Forschung und Technologie im Bundesstaat New York. Whitehead sicherte sich zusammen mit der Präsidentin der Academic Medicine Development Company (AMDeC), Dr. Maria K. Mitchell, die Finanzierung und Infrastrukturunterstützung für die Forschung der nächsten Generation für die renommierten akademischen medizinischen Zentren New Yorks. 

Er war auch Mitglied des Lenkungsausschusses der Bilderberg-Gruppe . 

https://en.wikipedia.org/wiki/John_C._Whitehead

4. David Manning

Sir David Geoffrey Manning , GCMG KCVO (* 5. Dezember 1949) ist ein ehemaliger britischer Diplomat, der von 2003 bis 2007 britischer Botschafter in den Vereinigten Staaten war. Er verfasste das sogenannte „ Manning Memo “, in dem die Einzelheiten zusammengefasst wurden ein Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten George W. Bush und dem britischen Premierminister Tony Blair im Vorfeld der Invasion im Irak im Jahr 2003. Bis 2019 wurde er in den Haushalt des Herzogs und der Herzogin von Cambridge und des Herzogs und der Herzogin von Cambridge berufen 

Zwischen 1995 und 1998 war er britischer Botschafter in Israel ; ab 2001 war er außenpolitischer Berater des britischen Premierministers Tony Blair . Während dieser Zeit entwickelte er eine enge Beziehung zu seiner Amtskollegin, der damaligen Nationalen Sicherheitsberaterin der USA, Condoleezza Rice . Blair wählte ihn als Nachfolger von Christopher Meyer als britischen Botschafter in den Vereinigten Staaten.

In den Wochen vor der von den Vereinigten Staaten angeführten Invasion im Irak traf sich Präsident Bush mit Tony Blair , als die Vereinigten Staaten und Großbritannien auf eine zweite UN-Resolution zur Verurteilung des Irak drängten . Während eines privaten zweistündigen Treffens im Oval Office am 31. Januar 2003 machte Bush dem britischen Premierminister Tony Blair klar, dass er, Bush, entschlossen sei, ohne die zweite Resolution in den Irak einzumarschieren, selbst wenn die internationalen Waffeninspektoren keine unkonventionelle Waffen finden, heißt es in einem vertraulichen Memo über das Treffen, das von Manning verfasst und von der New York Times überprüft wurde .

Bei ihrem Treffen hätten Bush und Blair offen ihre Zweifel geäußert, dass in den kommenden Wochen chemische, biologische oder nukleare Waffen im Irak gefunden würden, heißt es in dem Memo. Der Präsident sprach, als sei eine Invasion unvermeidlich. Die beiden Staats- und Regierungschefs besprachen einen Zeitplan für den Krieg, Einzelheiten des Feldzugs und Pläne für die Nachwirkungen des Krieges. In dem Memo heißt es außerdem, dass der Präsident drei Möglichkeiten angesprochen habe, eine Konfrontation zu provozieren, darunter die umstrittensten:

„Die USA dachten darüber nach, U2-Aufklärungsflugzeuge mit Jägerschutz über dem Irak zu fliegen, bemalt in UN-Farben“, heißt es in dem Memo und schreibt die Idee Herrn Bush zu. „Wenn Saddam auf sie schießen würde, würde er einen Bruch begehen.“ 

Seine enge Beziehung zum Premierminister lässt darauf schließen, dass er eine Schlüsselfigur bei der Gestaltung der britischen Außenpolitik gegenüber den Vereinigten Staaten war, insbesondere nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und der Entscheidung, in den Irak einzumarschieren .

Am 30. November 2009 gab Manning gegenüber der Irak-Untersuchung seine Aussage ab 

Anfang 2009 wurde Manning von der Königin mit einer „teilzeitlichen, beratenden Funktion“  im neu gegründeten Haushalt von Prinz William und Prinz Harry ernannt .

https://en.wikipedia.org/wiki/David_Manning

5. André Hoffmann

André Hoffmann (* 31. Mai 1958) ist ein Schweizer Milliardär, Geschäftsmann, Umweltschützer und Philanthrop.

Als Urenkel von Fritz Hoffmann-La Roche , der 1896 das Pharmaunternehmen Roche Holding gründete  , ist er derzeit stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.  Im November 2020 betrug sein geschätztes Nettovermögen 5,71 Milliarden US-Dollar. 

Als Philanthrop engagiert er sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz und war von 2007 bis 2017 internationaler Vizepräsident des World Wide Fund for Nature (WWF).

1996 wurde er Mitglied des Vorstands der Roche Holding , dem zweitgrößten Pharmaunternehmen der Welt, das von seinem Großvater gegründet wurde.

Er ist außerdem Vorstandsmitglied von Genentech , einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft mit Sitz in San Francisco , Kalifornien.

Als früher Investor des in Maryland ansässigen Start-ups Inovalon , das Gesundheitsdaten verwaltet und analysiert  , fungierte er als dessen unabhängiger Direktor.

Er ist Mitglied des Club of Rome, Mitglied des Kuratoriums des Weltwirtschaftsforums ,  Mitglied des Center for the Fourth Industrial Revolution in San Francisco und Mitglied des Vorstands von SystemIQ, einem Unternehmen das darauf abzielt, „positive Störungen in den Wirtschaftssystemen voranzutreiben“. 

Hoffmann ist auch:

  • Ein Mitglied des Club of Rome
  • Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Venture Foundation 
  • Vorstandsvorsitzender des Capitals Coalition Board
  • Ein Mitglied des Royal Institute of International Affairs  und Senior Adviser bei Chatham House , dessen Denkfabrik

https://en.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Hoffmann_(businessman)

Fritz Hoffmann-La Roche

Gründer von Hoffmann, Traub & Co, Kommanditgesellschaft für Fabrikation und Handel pharmazeut. und chem. Produkten in Basel, aus dem sich der heutige Weltkonzern Roche entwickelt hat.

Er war das dritte Kind von Friedrich Hoffmann und Anna Elisabeth Merian. Beide Elternteile stammten aus bekannten Basler Familien (Daig). Ein Grossvater der Mutter (Johann Jakob Merian) war ein Gründer der Handelsfirma Frères Merian.

Frères Merian =

Im 19. Jahrhundert war man sich der Investitionen von einigen Basler Handelshäusern in Sklavenschiffe noch weithin bewusst, und Mutmassungen wurden schon damals über das Vermögen der Frères Merian und dessen mögliche Herkunft aus dem Dreieckshandel angestellt. Als Hinweis darauf konnte man die enge Verbindung des Sohnes Christoph Merian-Burckhardt und seiner Gattin Margaretha mit dem Basler Pietismus und zur 1815 gegründeten Basler Mission verstehen; deren missionarische Arbeit in Afrika wie auch die anderer Missionsgesellschaften betrachtete man als eine Art Wiedergutmachung für den von Europäern initiierten und kontrollierten Menschenhandel; je frommer und pietistischer sich Nachfahren von Handelsherren des 18. Jahrhunderts gaben – und das traf für Christoph und Margaretha Merian-Burckhardt in hohem Mass zu –, umso verdächtiger schien ihr Erbe zu sein.

Archivarische Forschungen haben ergeben, dass die Frères Merian zumindest über die kommerziellen Möglichkeiten des Sklavenhandels im Bilde sein wollten;

Eine direkte Beteiligung der Frères Merian am eigentlichen Sklavenhandel ist aus den Akten ihrer Geschäftspartner nicht hervorgegangen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Hoffmann-La_Roche

6. Michael Rake

Sir Michael Derek Vaughan Rake (* 1948) ist ein britischer Geschäftsmann, ehemaliger Vorsitzender der BT Group , ehemaliger Vorsitzender von Worldpay und Direktor von S&P Global . Von 2013 bis 2015 war er Präsident des CBI .

Rake war von 2004 bis 2007 Vorsitzender von Business in the Community und von 1998 bis 2007 Vorstandsmitglied des Prince of Wales International Business Leaders Forum 

Seit 2013 ist Rake Treuhänder der Charitable Foundation des Prince of Wales

https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Rake

King Charles III Charitable Fund =

Im Juli 2022 berichtete The Times , dass der Charitable Fund des Prince of Wales im Jahr 2013 eine Spende in Höhe von 1 Million Pfund von Bakr bin Laden und Shafiq bin Laden erhalten hatte, beides Halbbrüder von Osama bin Laden , dem Gründer der militanten Organisation Al-Qaida der für die Anschläge vom 11. September verantwortlich war, der von seiner Familie verstoßen worden war.  Berichten zufolge wurde Charles im Juni 2000 auf einer Ausstellung in London mit Bakr bin Laden bekannt gemacht und nahm an einem Bankett während Charles‘ Besuch in Riad teil . Die beiden trafen sich etwa zwei Wochen nach den Anschlägen vom 11. September bei einem Abendessen, das Monate zuvor vom Oxford Centre for Islamic Studies, einem von Charles‘ Fördervereinen, das Verbindungen zur Familie Bin Laden hat , organisiert wurde, um über den islamischen Glauben zu diskutieren. Charles soll am 30. 2013 ein privates Treffen mit Bakr bin Laden im Clarence House abgehalten haben.  Der Charitable Fund des Prince of Wales antwortete mit der Aussage, dass „die Entscheidung, die Spende anzunehmen, vollständig von den Treuhändern getroffen wurde“ und „eine sorgfältige Prüfung durchgeführt wurde, wobei Informationen aus einer Vielzahl von Quellen, einschließlich der Regierung, eingeholt wurden“.

Bilderberg-Konferenz

  1. Bilderberg-Konferenz
  2. Bernhard zur Lippe-Biesterfeld
  3. Józef Retinger
  4. Amerikanisches Komitee für ein vereintes Europa
  5. Otto Wolff von Amerongen
  6. Victor Halberstadt
  7. Liste von Teilnehmern an Bilderberg-Konferenzen

Die Bilderberg-Konferenzen sind informelle Treffen von einflussreichen Personen aus Wirtschaft, Politik, Militär, Medien, Hochschulen, Hochadel und Geheimdiensten, bei denen Gedanken über aktuelle politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen ausgetauscht werden.

Bei der Bilderberg-Gruppe (international auch als Bilderberg-Club oder als Bilderberger bekannt) handelt es sich um keine formelle Organisation. Es existieren, soweit bekannt, weder ein Status der Mitgliedschaft noch ein Gründungsvertrag. Die Tagesordnungspunkte sowie die Teilnehmerlisten werden erst nach einem Treffen den internationalen Presseagenturen zugänglich gemacht. Eventuelle Einigungen werden nicht veröffentlicht. Es gilt wie beim ähnlich global ausgerichteten und diskret operierenden Council on Foreign Relations die Chatham House Rule: Es kann in allgemeinen Begriffen berichtet, aber niemals mit Namen zitiert werden.

Zum ersten Mal wurde die Konferenz im Mai 1954 auf Einladung von Prinz Bernhard der Niederlande in dem damals ihm gehörenden Hotel de Bilderberg in Oosterbeek in den Niederlanden veranstaltet, der Name Bilderberg wurde vom ersten Tagungsort übernommen. Dieses erste Treffen hochgestellter Persönlichkeiten erwuchs aus der Befürchtung, dass Westeuropa und Nordamerika möglicherweise nicht so eng zusammenarbeiteten, wie es die ernsten Probleme, mit denen sich die Staaten zu diesem Zeitpunkt konfrontiert sahen, erforderlich zu machen schienen. Die meisten Teilnehmer kommen seit jeher aus NATO-Staaten; seit 1989 nehmen zunehmend Personen aus anderen Ländern an den Konferenzen teil.

Um die „Bilderberger“ ranken sich verschiedene Verschwörungstheorien.

Der Impuls zur Gründung der Bilderberg-Konferenz ging von Józef Retinger aus. Bereits während des Zweiten Weltkrieges hatte Retinger als Berater der polnischen Exilregierung in London Tagungen zwischen Vertretern von Exilregierungen und Außenministern europäischer Staaten organisiert. In diesen Konferenzen, die zwischen Oktober 1942 und August 1944 stattfanden, wurde das Nachkriegs-Zollabkommen zwischen den Benelux-Staaten geboren. Nach dem Krieg legte Retinger während einer Konferenz im Chatham House seine Position hinsichtlich einer europäischen Einigung dar: “The end of the period during which the white man spread his activities over the whole globe saw the Continent itself undergoing a process of internal disruption.” (dt.: „Am Ende der Phase, während welcher der weiße Mann seine Aktivitäten über den ganzen Erdball verteilte, machte der Kontinent selbst einen Prozess der inneren Zerrüttung durch.“) Zu diesem Zeitpunkt war Retinger Generalsekretär der unter der Leitung des belgischen Premierministers Paul van Zeeland stehenden Economic League for European Cooperation (ELEC), aus der später die Europäische Bewegung hervorging. Bald nach seiner Londoner Rede machte er die Bekanntschaft von W. Averell Harriman, dem amerikanischen Botschafter in Großbritannien, der ihm einen USA-Aufenthalt arrangierte, bei dem Retinger für die Unterstützung der dortigen Regierung für die ELEC werben wollte. Unter anderem nahm Retinger in den USA Kontakt mit Adolf Berle Jr. und John Foster Dulles auf.

In der Folge erhielt die Europäische Bewegung beträchtliche finanzielle Zuwendungen sowohl von Seiten der US-Regierung/CIA als auch aus privaten Quellen über das American Committee for a United Europe (ACUE) und andere Institutionen. 1952 legte Retinger sein Amt als Generalsekretär der Europäischen Bewegung nieder und begann verstärkt inoffizielle und vertrauliche Zusammenkünfte zwischen europäischen und US-Politikern und Wirtschaftsführern zu fördern. Besonders sollten diese Gespräche die aufkeimenden Spannungen zwischen den europäischen Staaten und den USA beseitigen. Er konsultierte den ehemaligen belgischen Premierminister Paul van Zeeland, der zu diesem Zeitpunkt Präsident der OEEC war, sowie Paul Rykens, den damaligen Vorsitzenden der Unilever und vormaligen Berater der in London exilierten niederländischen Regierung, und entwarf mit ihnen Pläne für eine wiederkehrende Konferenz. Als Vorsitzenden und Symbolfigur für diesen transatlantischen Dialog gewann Retinger Prinz Bernhard der Niederlande.

Das ehemalige Mitglied des Steering CommitteesGeorge C. McGhee, sagte dem Biographen von Prinz Bernhard über die Kompetenzen der Teilnehmer der Bilderberg-Konferenzen: „Ich glaube, sie können sagen, dass die Römischen Verträge, welche den Gemeinsamen Markt einleiteten, auf diesen Tagungen geboren wurden.“ Prinz Bernhard der Niederlande führte bis zur Aufdeckung seiner Verwicklung in den Lockheed-Bestechungsskandal den Vorsitz. Wie alle Bilderberg-Aktivitäten, wurde auch Bernhards Verstrickung äußerst diskret gehandhabt, so dass das für den 22. bis 25. April 1976 angesetzte Treffen in Hot Springs, Virginia, abgesagt wurde, um der öffentlichen Aufmerksamkeit wegen seiner langjährigen Funktion zu entgehen. Prinz Bernhard legte schließlich im August desselben Jahres sein Amt nieder. Im April 1977 wurden dann die informellen Konferenzen unter dem Vorsitz von Alec Douglas-Home wieder aufgenommen sowie unter mehrfach geändertem Vorsitz bis zum heutigen Tag fortgeführt.

Die Leitung der Bilderberg-Konferenzen obliegt dem Vorsitzenden des Lenkungsausschusses. 1954 bis 1976 hatte Prinz Bernhard der Niederlande dieses Amt inne. 1976 trat seine Nachfolge der frühere britische Premierminister Alec Douglas-Home an. 1980 übergab dieser während der Aachener Bilderberg-Konferenz den Vorsitz des Lenkungsausschusses an Walter Scheel, den früheren Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland.

1985 übernahm Eric Roll, Baron Roll of Ipsden, einer der früheren Präsidenten des Bankhauses S.G. Warburg, den Vorsitz. 1989 folgte ihm Peter Carington, 6. Baron Carrington, der frühere Generalsekretär der NATO, der den Posten für zehn Jahre innehatte. Danach übernahm Étienne Davignon, ein früheres Mitglied der Europäischen Kommission, den Vorsitz. 2012 übernahm Henri de Castries, Vorstandsvorsitzender (CEO) des französischen Versicherungskonzerns AXA, den Vorsitz des Lenkungsausschusses der Bilderberg-Konferenzen.

1956 wurde überdies ein achtköpfiger Lenkungsausschuss (Steering Committee) eingesetzt. Lenkungsausschussmitglieder können jeder Konferenz und jedem sonstigen Treffen beiwohnen. Beim Steering Committee handelt es sich nicht um einen gewählten Ausschuss. Die Mitglieder werden vom Vorsitzenden der Konferenz ernannt und, nach Rücksprache mit diesen Mitgliedern, werden die Teilnehmer auf der jeweils kommenden Konferenz ausgewählt. Zwischen den jährlichen großen Bilderberg-Konferenzen finden nur zu wichtigen Anlässen weitere Zusammenkünfte des Steering Committees statt. Im Steering Committee sitzen stets zwei Mitglieder aus Deutschland, von denen einer für Finanzen, der andere für die Auswahl der Themen und der Redner verantwortlich ist. Diesen Posten hatte lange der Chefredakteur der Zeit Theo Sommer inne; ihm folgte zunächst Christoph Bertram, danach Matthias Naß, beide ebenfalls Redaktionsmitglieder der Zeit.

Für gewöhnlich nehmen rund 130 Personen teil, wobei eine geographische und funktionelle Besonderheit erkennbar wird: Zwei Drittel stammen aus Westeuropa und ein Drittel aus Nordamerika. Etwa zwei Drittel der geladenen Teilnehmer kommen aus dem Finanzsektor, der Industrie, Hochschulen und Medien und etwa ein Drittel aus Regierungen oder politischen Institutionen.

Seit 1954 besuchten die Konferenz ca. 2.500 Personen. Sie kamen aus etwa 28 Staaten und gehörten etwa 15 internationalen Organisationen an. Seit 1972 nehmen auch Frauen an den Veranstaltungen teil.

Alle Beteiligten nehmen an den Konferenzen ausschließlich als Privatpersonen und nicht in ihrer offiziellen Position teil, obgleich ihre Stellung im öffentlichen Leben eine entscheidende Rolle bei diesen Kooptationen spielen kann.

Zum engsten Kreis der Teilnehmer gehören seit Beginn die englischen, belgischen und niederländischen Königshäuser, Bankiers sowie die politischen und militärischen Strategen des nordatlantischen Bündnisses.

Als aktivste Teilnehmer gelten Giovanni Agnelli (Fiat) und David Rockefeller (Chase Manhattan Bank), welche jeweils bei ca. 20 Bilderberg-Konferenzen anwesend waren und auch der Advisory Group angehörten. Eine starke Stellung auf den Treffen genießt ferner der ehemalige US-Minister Henry Kissinger.

Zu den deutschen Teilnehmern zählt zum Beispiel Jürgen Schrempp. Aus Deutschland sind im Steering Committee seit den 1960er Jahren stets ein Vertreter der Deutschen Bank (etwa Hilmar Kopper und Josef Ackermann) sowie ein Vertreter der Wochenzeitung Die Zeit (etwa Helmut Schmidt und Christoph Bertram) anwesend.

Die jährliche große Konferenz ist das wichtigste Ereignis, welches die Bilderberg-Organisatoren veranstalten.

Bis Mitte der 1960er Jahre waren die Treffen der Bilderberg-Gruppe weltweit weitestgehend unbekannt.

Von 1954 bis 2019 fanden über 60 Konferenzen statt.

Obwohl Die Zeit bereits 1988 über die Bilderberg-Konferenz in Telfs berichtet hatte, äußerte der Münchener Mediensoziologe und Publizist Rudolf Stumberger über die Bilderberg-Konferenz 2010, er habe kein Verständnis dafür, „dass verantwortliche Redakteure etwa der Wochenzeitung Die Zeit schon über viele Jahre eng mit den Bilderbergern verflochten sind und dennoch wie alle anderen teilnehmenden Journalisten nie auch nur eine Zeile über die Konferenzen berichten“. 

Aufgrund des rechtlich informellen Charakters des Treffens können keine ausführbaren Beschlüsse getroffen werden. Durch die Diskussionen soll ein Konsens über eine gemeinsame Denk- und Handlungslinie erreicht werden. Nur wenige Auswirkungen sind tatsächlich belegbar bekannt:

Die Trilaterale Kommission wurde 1973 auf Anraten Rockefellers bei einer Bilderberg-Konferenz gegründet. Die Einführung des Euro geht nach Angaben des belgischen Unternehmers und Ehrenvorsitzenden Etienne Davignon auf eine Bilderberg-Konferenz zurück. Bei der Gestaltung der Römischen Verträge zur Gründung der EWG kam nach Angaben des ehemaligen US-Botschafters in Berlin, John McGhee, den Bilderberg-Konferenzen eine „wichtige Rolle“ zu.

Die Tagungshotels werden für die Zeit der Bilderberg-Konferenzen üblicherweise für andere Gäste gesperrt. Am 9. Juni 2011 wurde der italienische EU-Parlamentarier Mario Borghezio von der Polizei in Gewahrsam genommen und befristet des Kantons Graubünden verwiesen, nachdem er versucht hatte, das Bilderberg-Tagungshotel Suvretta House in St. Moritz zu betreten. Der Vorfall führte zu diplomatischen Verwicklungen zwischen Italien und der Schweiz.

Auch das Weltwirtschaftsforum in Davos, die Atlantikbrücke, die Münchner Sicherheitskonferenz oder die Treffen der Trilateralen Kommission sind so genannte „privat“ organisierte Treffen. Rudolf Stumberger (siehe oben) wundert sich über diese Auffassung von „privaten Treffen“, bei denen praktisch kein Blatt Papier mehr zwischen die Welt der Wirtschaft und diejenige der Politik passe. Er ordnet die praktizierte Geheimhaltung anders ein:

„Tendenzen der Re-Feudalisierung. Das heißt, dass neben den offiziellen, demokratischen Strukturen die inoffiziellen Strukturen zunehmend wieder an Gewicht gewinnen. Und diese Eliten, diese selbst ernannten Eliten, die oben sitzen, die schotten sich zunehmend ab.

Eckart von Klaeden (siehe oben):

„Auf der Konferenz können Sie ungehindert und offen über aktuelle Probleme der Weltpolitik und -wirtschaft diskutieren. Daher ist die Tagung auch vertraulich und findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dies ist die Vereinbarung unter allen Teilnehmern …

Die strenge Geheimhaltung der Gesprächsthemen der Konferenzen lieferte häufig Stoff für Verschwörungstheorien.

Des Griffin behauptet in seinem Buch Die Herrscher – Luzifers fünfte Kolonne (englischer Originaltitel: The Fourth Reich of the Rich – übersetzt: „Das Vierte Reich der Reichen“), die Bilderberger strebten eine „Weltdiktatur“ im Sinne einer Neuen Weltordnung an und würden ihre diesbezüglichen Pläne „erbarmungslos weiterentwickeln“.

Der deutsche Autor Andreas von Rétyi spekuliert darüber, ob sie hinter den Morden an Alfred Herrhausen und Olof Palme stecken würden, die sich angeblich gegen sie gestellt hätten. Auch schreibt er den Bilderbergern die Verantwortung für eine ganze Reihe einschneidender Ereignisse der Nachkriegsgeschichte zu, wie etwa:

  • Die Ölkrise 1973, mit der angeblich Währung und Wirtschaft der USA gestützt werden sollten. Die künstliche Verknappung des Rohöls soll auf der Konferenz von 1973 in Saltsjöbaden beschlossen worden sein.
  • Die deutsche Wiedervereinigung von 1990; angeblich „beschlossene Sache“ nach der Konferenz 1988 in Telfs-Buchen, zu der auch der damalige Kanzler Helmut Kohl eingeladen worden war.
  • Den Irakkrieg von 2003, der dadurch ermöglicht worden sei, dass die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ursprünglich Osama bin Laden geltende Aggression der westlichen Welt gezielt auf den insofern unbeteiligten irakischen Diktator Saddam Hussein umgelenkt wurde.

1991 nahm Bill Clinton, damals noch Gouverneur von Arkansas, an der Konferenz teil und soll dort auf das Projekt des nordamerikanischen Freihandelsabkommens eingeschworen worden sein. Er habe Unterstützung zugesagt.

Die rechtsextreme US-Zeitschrift The Spotlight spekulierte im Mai 1993: „Die Bilderberger sind zu mächtig und zu allgegenwärtig, als dass man öffentlich über sie berichten könnte.“ Die Anti-Defamation League beklagt, dass sich die Kritiker in ihrer Polemik gegen eine angebliche Verschwörung der Familien Rockefeller und Rothschild, die internationalen Banken und eine sich angeblich anbahnende „geheime Weltregierung“ antisemitischer Stereotype bedienen.

Hans Jürgen Krysmanski, Vertreter der Power Structure Research, kritisiert, dass man über die Bilderberger, ähnlich wie über andere Begegnungen von Reichen und Mächtigen, so gut wie nichts wisse, während etwa Hartz-IV-Empfänger einer ständigen Kontrolle der Ämter und einer begleitenden Sozialforschung unterworfen seien. Dabei seien diese es, die wirklich die Macht in den Händen halten:

„Macht hat auch etwas mit dieser Geld-Macht-Dimension zu tun und insofern können Politiker auch gar nicht die Ebene darüber, die Finanzeliten etwa, kontrollieren. Das hat Herr Tietmeyer ja schon 1996 sehr deutlich gesagt, die Politiker machten sich gar keine Vorstellungen davon, wie sehr sie von den Finanzmärkten abhängig sind.“

Die Teilnahme des Grünen-Politikers Jürgen Trittin an der Bilderberg-Konferenz im Frühling 2012 in Chantilly, Virginia löste in dessen Partei unterschiedliche Reaktionen aus.

Anlässlich der Konferenz in Dresden 2016 riefen AfD, NPD, Pegida, Rote Fahne/Antifaschistische Aktion und andere zur Teilnahme an Protestkundgebungen auf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bilderberg-Konferenz

2. Bernhard zur Lippe-Biesterfeld

Bernhard, Prinz der Niederlande, Prinz zur Lippe-Biesterfeld (niederländisch Bernhard, Prins der Nederlanden, Prins van Lippe-Biesterfeld; geboren als Bernhard Leopold Friedrich Eberhard Julius Kurt Karl Gottfried Peter, Graf zur Lippe-Biesterfeld; * 1911 in Jena; † 2004 in Utrecht), war der Prinzgemahl der Königin Juliana der Niederlande. Beide hatten zusammen vier Töchter: die spätere Königin Beatrix und ihre Schwestern IreneMargriet und Christina. Einer seiner Enkel ist der heutige König Willem-Alexander.

Als Rechtsreferendar trat er 1935 in den Dienst der I.G. Farben ein und wurde noch im selben Jahr Direktionssekretär der Pariser Niederlassung. Prinz Bernhard trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.583.009) und wurde Mitglied in der Reiter-SS, einer berittenen Sonderformation der Schutzstaffel, und später des NSKK.

1935 lernte er Prinzessin Juliana, Tochter der niederländischen Königin Wilhelmina, kennen. Als Angehöriger des Hochadels und Protestant war er für die niederländische Königin Wilhelmina als Schwiegersohn und Ehemann der Thronfolgerin akzeptabel. Trotzdem wurde über seine Eignung in den Niederlanden öffentlich heftig diskutiert.

Prinz Bernhards mangelndes politisches Gespür distanzierte ihn von den Niederländern zu einer Zeit, als die politischen Spannungen in Europa mit dem diktatorisch regierten Deutschen Reich wuchsen. Seine erste Reise als Mitglied des niederländischen Königshauses führte ihn in die Reichskanzlei von Adolf Hitler, der bei dieser Gelegenheit Prinz Bernhard den Eindruck vermittelte, die Heirat des Prinzen mit der zukünftigen niederländischen Königin sei ein Zeichen der Allianz zwischen den beiden Staaten.

Kurz vor seiner Heirat hatte er im niederländischen Königspalais den SS-Offizier Langenheim empfangen und ihm in einer Unterredung seine Einschätzung zur politischen Situation in den Niederlanden und die Rolle der niederländischen nationalsozialistischen Partei mitgeteilt. All dies wurde detailliert an den späteren deutschen Außenminister, Joachim von Ribbentrop, gemeldet. Ob dies ein Verrat niederländischer Interessen war oder nicht, war später Gegenstand öffentlicher Erörterungen. Jedenfalls trat Prinz Bernhard im Jahr 1936 als künftiger Ehemann der niederländischen Thronfolgerin aus allen nationalsozialistischen Gruppierungen aus. Am 7. Januar 1937 heiratete er Prinzessin Juliana Ein Jahr später wurde seine Tochter geboren, Prinzessin Beatrix, von 1980 bis 2013 Königin der Niederlande.

Im Zweiten Weltkrieg verhielt sich Bernhard als loyales Mitglied des niederländischen Königshauses und hielt sich während der deutschen Besatzung der Niederlande ab 1940 mit Königin Wilhelmina im Londoner Exil auf, während seine Frau und Kinder im Exil im kanadischen Ottawa lebten. In England wollte er im britischen Geheimdienst arbeiten, aber die britische Kriegsadmiralität und später der alliierte Kommandostab des US-Generals Eisenhower misstrauten ihm und verwehrten ihm daher den Zugang zu Geheimdienstinformationen. Auf Empfehlung des britischen Königs George VI. erlaubte man ihm jedoch später die Mitarbeit in Planungsstäben. Auf dem Flugplatz in Hatfield wurde er zum Piloten der Royal Air Force ausgebildet.[6] Er flog zahlreiche Einsätze. Er wollte sich auch an den Luftangriffen auf Deutschland beteiligen; dies wurde ihm jedoch nicht gestattet.

1954 initiierte Prinz Bernhard die Bilderberg-Konferenz, ein seitdem jährliches wichtiges Treffen europäischer und nordamerikanischer Politiker und Wirtschaftsmagnaten, von denen jeweils nur die Teilnehmerlisten bekannt werden, nicht aber die Gesprächsthemen. Er gab den ursprünglichen Sinn der Bilderberg-Konferenz damit an, dem Antiamerikanismus in Europa und dem Antieuropäismus in den Vereinigten Staaten dadurch entgegenzuwirken, dass er wichtige Persönlichkeiten von beiderseits des Atlantiks zu Gesprächen zusammenführe, die nicht von Erwartungen und Kommuniqués belastet seien. Hier wurde auch der Gedanke des französischen Außenministers Robert Schuman von einer Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft gestärkt.

Obwohl während vieler Jahre Großwildjäger, änderte sich seine Einstellung gegenüber der Natur. Im Jahre 1961 spielte er eine wesentliche Rolle bei der Gründung des World Wildlife Fund (WWF), dessen Gründungspräsident er wurde.

Als seine Frau in den 1950er-Jahren unter den Einfluss der okkultistischen Wunderheilerin Greet Hofmans geriet, wurden in der niederländischen Presse eine Reihe außerehelicher Affären und ausgelassener Partys in den niederländischen Botschaften, die der Prinz im Rahmen seiner verschiedenen Aktivitäten besuchte, nicht erwähnt.

Die Historikerin Annejet van der Zijl kam 2010 in einer umfangreichen Studie zu dem Ergebnis: „Aufgrund der nun verfügbaren Daten scheint dann auch die Schlussfolgerung gerechtfertigt, dass Bernhards Sympathie und Engagement für nationalsozialistische Organisationen deutlich größer gewesen ist als später von ihm dargestellt.“[13] Im Jahr 2023 wurde durch den Fund eines NSDAP-Ausweises im Hausarchiv der Königsfamilie Bernards NSDAP-Mitgliedschaft bewiesen. 1937 wandte sich Bernhard außerdem in zwei Briefen an Adolf Hitler. Er bat Hitler darin, gegen negative Presseberichte über ihn vorzugehen. Während des Zweiten Weltkrieges galt Bernhard den Deutschen als ehemaliges SS-Mitglied, das nun auf Seiten der Alliierten stand, als Verräter.

1988 verkauften Prinz Bernhard und Prinzessin Juliana zwei Gemälde aus ihrer Privatsammlung, um Geld für den WWF zu sammeln. Die Gemälde wurden für 700.000 £ verkauft, die auf ein Schweizer Bankkonto des WWF eingezahlt wurden. Trotzdem transferierte 1989 Charles de Haes, der Generaldirektor des WWF, 500.000 £ zurück an Prinz Bernhard – wie de Haes erklärte, für ein „privates Projekt“. 1991 meldeten Zeitungen, dass mit dem Geld überwiegend britische Söldner angeworben worden waren, die Wilderer in den Naturreservaten bekämpfen sollten. Die Söldner infiltrierten solche Organisationen, die vom illegalen Handel mit Elfenbein profitieren, um sie aufzurollen.

Dieses „Projekt Schloss“, wie es genannt wurde, war in das Gegenteil umgeschlagen. Die Truppe von Prinz Bernhard hatte nicht nur den illegalen Handel infiltriert, sie nahm auch daran teil. Der irische Reporter Kevin Dowling enthüllte, dass die südafrikanische Armee ebenfalls an dem Handel beteiligt war, was darauf hindeutete, dass es Verbindungen mit dem Kampf der Weißen für den Fortbestand der Apartheid gab. Überdies bezichtigte er Mitglieder der südafrikanischen Spionageabwehreinheit Koevoet, die unter dem „Projekt Schloss“ trainiert wurden, für das Boipatong-Massaker 1992 verantwortlich zu sein.

Außer den ehelichen hat Prinz Bernhard zwei uneheliche Töchter: die US-Amerikanerin Alicia de Bielefeld (* 1952 in San Francisco) und die Französin Alexia Grinda-Lejeune (* 1967 in Boulogne-Billancourt)

https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_zur_Lippe-Biesterfeld

Weitere Positionen, die er innehatte:

Schirmherr des Jüdischen Nationalfonds

https://nl.wikipedia.org/wiki/Bernhard_van_Lippe-Biesterfeld

Jüdischer Nationalfonds

Der Jüdische Nationalfonds / JNF oder KKL-JNF ist eine zionistische israelische Spendenorganisation. Sie wurde 1901 mit dem Ziel gegründet, Gelder für die Gründung des jüdischen Staates im damaligen Palästina zu sammeln 

Der Vorschlag zur Einrichtung eines Landfonds kam vom zionistisch-jüdischen russischen Mathematiker Zvi Hermann Schapira , der ihn auf dem Ersten Jüdischen Weltkongress 1897 in Basel vorstellte. [5] Der Jüdische Nationalfonds wurde – mit Unterstützung von Theodor Herzl – 1901 während des 5. Kongresses der World Zionist Organization , ebenfalls in Basel, mit dem Ziel gegründet, Geld für die Unterstützung jüdischer Pioniere in Palästina zu sammeln – dem damaligen Teil des Osmanischen Reiches – konnten Land von türkischen Grundbesitzern erwerben, die oft anderswo lebten.

Nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1918 besaß der JNF etwa 5 % des Territoriums des damaligen Mandatsgebiets Palästina . Während des Mandats des Vereinigten Königreichs über Palästina verkauften arabisch -palästinensische Eigentümer ihr Land an den JNF. Der Großteil des vom JNF erworbenen Landes wurde nicht legal durch Kauf erworben. [11] Die auf diesem Land lebenden Palästinenser wurden gezwungen, das Land zu verlassen. Das Land wurde dann an europäische Juden verpachtet, die nach Palästina auswanderten.

Der JNF verfügt über eine von ihm subventionierte Organisation, die Himnuta Company, über die auch illegale Versuche unternommen werden, palästinensischem Land und Häusern zu stehlen.

Dem KKL-JNF werden Diskriminierung und Handlungen zu Lasten palästinensischer Einwohner vorgeworfen . KKL-JNF wurde auch vorgeworfen, palästinensische Bewohner von ihrem Land vertrieben zu haben, hauptsächlich um Wälder anzupflanzen, aber auch für andere Zwecke.

https://nl.wikipedia.org/wiki/Joods_Nationaal_Fonds

3. Józef Retinger

Józef Hieronim Retinger (*  1888 in Krakau; † 1960 in London; außerhalb Polens auch bekannt als Joseph Retinger) war ein polnischer Literaturwissenschaftler und Politikberater. Bekannt wurde er als Gründer von europapolitischen Organisationen, insbesondere der Europäischen Bewegung, und der transatlantischen Bilderberg-Konferenz.

Retinger entstammte dem Bildungsbürgertum Krakaus, das seinerzeit zum Königreich Galizien und damit zu Österreich-Ungarn gehörte. Er hatte bayerische Vorfahren (der Name lautete ursprünglich Röttinger), die Familie hatte sich jedoch vollkommen polonisiert und war laut Retinger „leidenschaftlich patriotisch und sehr leidenschaftlich katholisch“ mit „einem sehr starken antirussischen und antideutschen Komplex“, zudem „nicht ohne antijüdisches Vorurteil“. Nach Recherchen des Biographen Bogdan Podgórski war Retingers Urgroßvater vom Judentum zum Katholizismus konvertiert, er selbst leugnete jedoch jüdische Wurzeln zu haben.

In Paris verkehrte er im Salon von Cyprian Godebski und Misia Sert. Durch diese und seinen Förderer Zamoyski machte er die Bekanntschaft prominenter Persönlichkeiten, u. a. des Generals Hubert Lyautey, des Kardinals Alfred Baudrillart und des Marquis Boni de Castellane, der Komponisten Erik SatieMaurice Ravel und Francis Poulenc, der Schriftsteller André Gide und Paul Valéry oder des Malers Pierre Bonnard. Durch seinen aufwändigen Lebensstil war Retingers Erbe von 100.000 Francs bald aufgebraucht.[6] Weitere Studien führten ihn nach München, wo er für „Völkerpsychologie“ eingeschrieben war, und Florenz. 1909 ging er nach England und studierte an der London School of Economics.

Während des Ersten Weltkriegs setzte sich Retinger auch für die polnisch-jüdischen Beziehungen ein. Er freundete sich mit Nachum Sokolow an und traf die zionistischen Führer Chaim Weizmann und Wladimir Zeev Jabotinsky sowie prominente amerikanische Juden wie Stephen Wise und Felix Frankfurter. Für Retinger war die „jüdische Frage“ eng mit dem Schicksal Polens und seinen Ansichten zu einem vereinten Europa verbunden. Er kritisierte den Anführer der polnischen Nationalisten, Roman Dmowski, für seine antisemitischen Ansichten und plädierte dafür, dass die katholische Kirche in Polen als „Schutzmacht der Juden“ wirken sollte.

Nach dem Krieg wurde er ein engagierter Fürsprecher der europäischen Einigungsbewegung und gründete die Europäische Bewegung (European Movement) und den Europarat (Council of Europe). Besondere Intensität verwandte er auf die Organisation der Bilderberg-Konferenzen. Diese Plattform soll die führenden Politiker, Beamten, Bankiers und Industriellen beiderseits des Atlantiks zu einem so informellen wie diskreten Meinungsaustausch an einem Tisch zusammenbringen.

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B3zef_Retinger

Initiator und Sekretär der Bilderberg-Gruppe , einer der Gründer der Europäischen Gemeinschaft ; politischer Gesandter, Freimaurer . 

1911 ging er nach England , wo er an der London School of Economics studierte . Anschließend blieb er in München . Retinger studierte an den besten Universitäten und besuchte dank der Unterstützung seines Beschützers Adelsclubs in Paris und London. Er traf die herausragendsten Persönlichkeiten seiner Zeit und solche, die erst in späteren Jahren an Macht und Bedeutung gewinnen sollten. Zu Józef Retingers Jugendfreunden zählt ein Querschnitt aus verschiedenen Berufen. Unter ihnen waren viele Militärs und Politiker, wie Lord Horatio Kitchener , der Afrika im Griff hatte, die zukünftigen Premierminister Großbritanniens und Frankreichs – Winston Churchill und Georges Clemenceau , und der erste Präsident Israels, Chaim Weizmann .

Er war mit vielen prominenten britischen Politikern befreundet, darunter: Anthony Eden wurde im Laufe seines Lebens beschuldigt, mit verschiedenen Geheimdiensten zusammengearbeitet zu haben: sowjetischen , britischen , amerikanischen und dem Vatikan.

Nach dem Krieg war Retinger ein Verfechter der europäischen Einigung. Während der Debatten im Parlamentsgebäude in Den Haag wurde das Konzept der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl deutlicher – eine Organisation, die auf der Annahme basiert, dass nichts einen Krieg besser verhindert als die gemeinsamen Interessen potenzieller Gegner. Retinger diskutierte seine Ideen nicht nur mit Politikern, sondern auch mit bedeutenden Geistlichen, darunter: mit Kardinal Giovanni Montini , dem späteren Papst Paul VI . Retinger hatte freien Zugang zur Downing Street 10 und zum Weißen Haus  . Im Mai 1954 organisierte er ein Treffen von über hundert gekrönten Häuptern, Präsidenten und Industriemagnaten im Bilderberg-Hotel in Arnheim . Retinger war bis 1960 Sekretär der daraus entstandenen informellen Vereinigung der Bilderberg-Gruppe .

https://pl.wikipedia.org/wiki/J%C3%B3zef_Retinger

Polnischer Artikel :

Sie nannten ihn einen Freimaurer, einen Juden und einen Homosexuellen. Er sollte ein Agent der CIA, des Vatikans und der Sowjets sein. Wie „Des Teufels Cousin“ Europa versorgte

Er betrat ungehindert das Hauptquartier von Premierminister Winston Churchill, während General Sikorski mehrere Tage warten musste. Er war auch zu ungewöhnlichen Zeiten im Buckingham Palace. Józef Retinger war im polnischen London unverzichtbar und verhasst, und der von ihm gegründete Bilderberg-Club löst bei manchen noch immer Neugier und bei anderen Hass aus.

1960, bei der Beerdigung von Józef Retinger in London, sagte einer der wenigen, aber hochrangigen Trauergäste, die in der Prozession dominierten: „Ich erinnere mich, wie Retinger einen Anruf tätigte und einen Moment später einen Termin mit dem Präsidenten hatte.“ die USA. In Europa hatte er Zugang zu jedem politischen Umfeld. Niemand konnte ihn ablehnen.

Er war brillant intelligent, sprach mehrere Sprachen fließend und neugierig auf die Welt und wurde überall willkommen geheißen. Als Stammgast des Salons von Misia Godebska-Sert, die alle wichtigen Persönlichkeiten der Pariser Belle Époque kannte, knüpfte er schnell viele Kontakte in intellektuellen und künstlerischen Kreisen. In London traf er viele junge Aristokraten und Vertreter politischer Klassenfamilien, die bald in England an der Macht sein würden. Hier ebnete Joseph Conrad, ein Landsmann aus demselben Krakau und sogar aus derselben Straße, seinen sozialen Weg.

Unser Held verbrachte mehrere Monate in Armut in Spanien, um dann als Berater zweier späterer Präsidenten sowie als Organisator und Vertreter der örtlichen Gewerkschaften nach Mexiko zu gelangen und Kontakt zu Gewerkschaftern in London und den USA aufzunehmen.

Beide Präsidenten Mexikos waren radikale marxistische Sozialisten, und während ihrer Herrschaft brannten im Land Kirchen nieder und Priester wurden getötet. 

Józef Retinger besuchte Europa auch als Vertreter des revolutionären Mexiko und diese Rolle ermöglichte es ihm, seine Kontakte in der kommunistischen Internationale auszubauen.

Er verließ Mexiko 1934. Dann wieder Europa und Paris und häufiger London und politische Salons, wenn auch nicht mehr dasselbe wie vor dem Ersten Weltkrieg,

Er war unverzichtbar und unersetzlich. Das polnische London erklärte, es sei der Agent aller am Zweiten Weltkrieg beteiligten Länder. 

Am 7. Mai 1946 überholte er mit seiner Rede im Royal Institute of Foreign Affairs im Chatham House, in der er die Vereinigung Europas postulierte, die Initiative Churchills, der im selben Jahr im Royal Institute of Foreign Affairs von den „Vereinigten Staaten von Europa“ sprach Eröffnung des akademischen Jahres an der Polytechnischen Schule Zürich.

Im Mai 1948 fand auf Retingers Initiative ein europäischer Gipfel in Den Haag statt, der zur Gründung der Europäischen Bewegung und des Europarats führte. Dieser Gipfel vereinte verschiedene Einigungsinitiativen. Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl wurde 1950 und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft 1957 gegründet. 

Kurz nach diesen Konferenzen nahmen die politischen Aktionen der Teilnehmer deutlich zu. Sie wurden Premierminister, Präsidenten und Generalsekretäre der NATO. Nach den Konferenzen nahmen Bill Clinton, Tony Blair, Margaret Thatcher und andere ihre Positionen ein. Zu Gast bei den Bilderbergs war Zbigniew Brzeziński, der zusammen mit Cyrus Vance und Warren Christopher die Trilaterale Kommission gründete, ein informelles Forum für die USA, Europa und Japan, genannt das Bilderberg-Kind. Józef Retinger war bis zu seinem Tod im Jahr 1960 Generalsekretär des Bilderberg-Clubs. Dies ist jemand, der entscheidet, wer eine Einladung zu einem Meeting erhält. Der Bilderberg-Club hat den schlechtesten Ruf bei Leuten erlangt, die die Ereignisse mit Verschwörungstheorien, Anschuldigungen freimaurerischen Ursprungs und Traditionen erklären, die auf die deutschen Illuminaten und die französische und englische Freimaurerei zurückgehen, d. h. die ältesten und wichtigsten in der Freimaurerbewegung. Laut dem PWN-Wörterbuch der polnischen Sprache ist eine Verschwörung: „eine geheime Vereinbarung zwischen einer Gruppe von Menschen, um ein Ziel zu erreichen.“ Es passt. Und das Ziel? Es soll eine neue Weltordnung unter einer Regierung, gemeinsamen Werten (Ideologie) und sogar einer gemeinsamen Armee sein. Solche Absichten werden dem Bilderberg-Club vorgeworfen. Lecks sind selten und können unangenehm sein. Es ist die Rede von der Absicht einer drastischen Entvölkerung der Welt, der Liquidierung der Mittelklasse und der Spaltung der Bevölkerung in reiche Herren und den Rest, der für sie arbeitet und sich von der Massenunterhaltung täuschen lässt, ohne nationale und religiöse Identität, so dass es so sein wird es für die Reichen einfacher sein, zu regieren und noch reicher zu werden. Klingt bedrohlich und unglaublich? Aber diese Menschen kommen aus einem bestimmten Grund zusammen. Diese Treffen dauern nur zwei bis drei Tage, in denen Schlussfolgerungen und Strategien formuliert werden. Unter anderen Umständen platzt manchmal eines der Clubmitglieder mit etwas über die zukünftige Weltordnung heraus. Kein ernsthafter Politiker spricht über die NWO (Neue Weltordnung).

Von den Verdächtigungen im polnischen London während des Krieges bezüglich „Des Teufels Cousin“ scheint der freimaurerische Verdacht der schwerwiegendste zu sein. Erhalten ist ein Brief des Großorients von Frankreich an die Polnische Nationalloge aus dem Jahr 1921. Die französischen Brüder fragen Sie nach Ihrer Meinung zur Aufnahme einiger Polen. Józef Retinger steht auf der Liste. In einem anderen Brief, einem Bericht des MI5 (britischer Spionageabwehrdienst), wird Retinger als Vizepräsident der polnischen Sektion von B’nai B’rith aufgeführt, einer jüdischen Freimaurerei mit weltweiter Reichweite.

Beim letzten Treffen des Bildreberg-Clubs vom 7. bis 10. Juni in Turin war zum ersten Mal ein Vertreter der Kirche, Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans, anwesend.

https://tygodnik.tvp.pl/38005433/wymyslil-unie-europejska-zalozyl-klub-bilderberg-mial-dojscia-do-churchilla-kim-byl-jozef-retinger-szara-eminencja-u-gen-sikorskiego

4. Amerikanisches Komitee für ein vereintes Europa

( American Committee for a United Europe )

Das 1948 gegründete American Committee on United Europe ( ACUE ) war eine private amerikanische Organisation, die dem Kommunismus in Europa durch die Förderung des europäischen Föderalismus entgegenwirken wollte . Ihr erster Vorsitzender war der ehemalige Leiter des Office of Strategic Services (OSS) William Joseph Donovan , der die Regierung nach dem Krieg verlassen hatte und in der Privatrechtspraxis tätig war.  Der stellvertretende Vorsitzende war Allen Welsh Dulles , der ebenfalls die Regierung verlassen hatte und in einer Privatpraxis tätig war. Später trat er 1951 der Central Intelligence Agency (CIA) bei. Weitere Vorstandsmitglieder waren Walter Bedell Smith , der später der erste Direktor der CIA wurde, und Tom Braden ,

Die Struktur der Organisation wurde im Frühsommer 1948 von Donovan und Dulles als Reaktion auf Unterstützungsanfragen von Richard von Coudenhove-Kalergi , dann Joseph Retinger und Winston Churchill entworfen und ähnelte der des Free Europe Committee .

Freigegebene Dokumente der amerikanischen Regierung haben gezeigt, dass die ACUE Stiftungsgelder erhielt, mit denen sie sowohl die Europäische Bewegung als auch die Europäische Jugendkampagne finanzierte . Die ACUE selbst erhielt Mittel von den Rockefeller- und Ford- Stiftungen.

Die amerikanische Politik bestand darin, langsam die Vereinigten Staaten von Europa zu schaffen . Das Komitee wurde später als diskrete Möglichkeit genutzt, CIA- Gelder (bis Mitte der 1950er Jahre erhielt ACUE etwa 1.000.000 US-Dollar pro Jahr) an Organisationen weiterzuleiten, die den europäischen Föderalismus unterstützten, wie den Europarat , die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl und die vorgeschlagene Europäische Verteidigungsgemeinschaft . 

https://en.wikipedia.org/wiki/American_Committee_on_United_Europe

5. Otto Wolff von Amerongen

Otto Wolff von Amerongen (* 1918 in Köln; †  2007 ebenda, vollständig Otto Wolff Freiherr Taets von Amerongen) galt als einer der einflussreichsten Unternehmer in Deutschland nach 1945. Er wurde auch als „Wegbereiter des Osthandels“ und „heimlicher Osthandelsminister“ bezeichnet.

Otto war der uneheliche Sohn des Eisenindustriellen Otto Wolff und von Else von Amerongen geb. Pieper (Ehefrau des Hans Taets von Amerongen). Otto Wolff adoptierte am 22. Juli 1935 seinen leiblichen Sohn, wodurch aus Otto Taets von Amerongen Otto Wolff von Amerongen wurde.

Bereits im Jahr 1940 folgte er seinem Vater Otto Wolff nach dessen Tod als persönlich haftender Teilhaber des Otto-Wolff-Konzerns. Er vertrat den Konzern während des Krieges in Lissabon und organisierte den Kauf des kriegswichtigen Schwermetalls Wolfram, das sich zur Herstellung panzerbrechender Munition eignet, für die deutsche Rüstungsindustrie. Portugal war der einzige Staat, der dem Deutschen Reich diesen Rohstoff lieferte.

Durch entsprechende Vermerke in Akten der US-Militärregierung und des sowjetischen KGB gilt als bewiesen, dass der Otto-Wolff-Konzern unter seiner Führung bis 1945 unter anderem jüdisches Eigentum in Form von Aktien, Gold und anderen Werten für die nationalsozialistische Regierung und deren Kriegsfinanzierung beschaffte und an den Börsen z. B. in der Schweiz anlegte.

Die beiden Journalisten Ingolf Gritschneder und Werner Rügemer hatten dazu monatelang recherchiert und in einer Dokumentation, die 2001 unter dem Titel „Hehler für Hitler“ ausgestrahlt wurde, das Thema an die Öffentlichkeit gebracht. Zu den Vorwürfen einer persönlichen Verstrickung nahm Wolff von Amerongen nie öffentlich Stellung.

Er gehörte dem inneren Kreis der Bilderberg-Gruppe an und war Mitglied des Präsidiums der Europa-Union Deutschland. Er gehört darüber hinaus zu den Gründungsmitgliedern der deutschen Gruppe der Trilateralen Kommission.

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wolff_von_Amerongen

Er bekleidete Positionen im Vorstand anderer großer Unternehmen. 1971 wurde er Direktor von Standard Oil of New Jersey, später Exxon

https://en.wikipedia.org/wiki/Otto_Wolff_von_Amerongen

6. Victor Halberstadt

Victor Halberstadt (*  1939 in Amsterdam) ist ein niederländischer Wirtschaftswissenschaftler.

Von 1980 bis 2000 war er Mitglied der Bilderberg-Konferenz und über mehrere Jahre ehrenamtlicher Generalsekretär des Steering Committees.

Er gehört vorübergehend zum Führungskreis des Weltwirtschaftsforums.

https://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Halberstadt

Halberstadt ist seit 1991 internationaler Berater der Goldman Sachs Group . Von 1980 bis 2000 war er Ehrengeneralsekretär der Bilderberg-Konferenz . Seit 1990 ist er Mitglied der Fakultät des Weltwirtschaftsforums . 

https://nl.wikipedia.org/wiki/Victor_Halberstadt

Halberstadt ist Mitglied des Vorstands des International Center for Missing & Exploited Children (ICMEC), einer globalen gemeinnützigen Organisation, die sexuelle Ausbeutung , Kinderpornografie und Kindesentführung von Kindern bekämpft .

https://en.wikipedia.org/wiki/Victor_Halberstadt

7. Liste von Teilnehmern an Bilderberg-Konferenzen

Die Bilderberg-Konferenzen sind informelle, als privat bezeichnete, möglichst und weitgehend geheim gehaltene Treffen von einflussreichen Personen aus Wirtschaft, Militär, Politik, Medien, Hochschulen und Adel. An den seit 1954 jährlich stattfindenden Konferenzen nimmt ein wechselnder Kreis einflussreicher Personen aus Politik, Wirtschaft und Medien teil.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Teilnehmern_an_Bilderberg-Konferenzen

Protokolle der Weisen von Zion

  1. Protokolle der Weisen von Zion
  2. Marcus Eli Ravage
  3. Der tatsächliche Anklagefall gegen die Juden ( M.E. Ravage )

Die Protokolle der Weisen von Zion sind ein antisemitisches Pamphlet. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von unbekannten Redakteuren auf der Grundlage mehrerer fiktionaler Texte erstellt und gilt als einflussreiche Programmschrift antisemitischen Verschwörungsdenkens. Die Protokolle geben vor, die Pläne jüdischer Weltverschwörer wiederzugeben.

Eine erste russische Version erschien 1903 im Russischen Kaiserreich. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Text zunehmend international verbreitet, obwohl die Protokolle bereits 1921 in der Londoner Times als nicht authentisch entlarvt worden waren. Bekannt wurden insbesondere die Ausgaben aus den 1920er Jahren von Henry Ford in den Vereinigten Staaten und die deutschen Ausgaben von Gottfried zur Beek und Theodor Fritsch. Noch heute glauben manche Antisemiten und Anhänger von Verschwörungstheorien in der ganzen Welt, besonders in islamischen Ländern und in Russland, an die Authentizität der Protokolle.

Der je nach Ausgabe 40 bis 80 Seiten lange Text ist wenig strukturiert und kreist unter zahlreichen Wiederholungen um drei Themen: eine Kritik am Liberalismus, die angeblichen Pläne des „Weltjudentums“, die Weltherrschaft zu übernehmen, und das künftige jüdische Weltreich. Der angeblich jüdische Sprecher bekennt sich zu einem kruden Machiavellismus und zur Parole „Der Zweck heiligt die Mittel“, die bis dahin vor allem den Jesuiten unterstellt wurde. Die Demokratie sei eine schädliche Regierungsform, da Freiheit und Gleichheit mit der menschlichen Natur nicht zu vereinbaren seien. Gleichwohl müsse man den Liberalismus und die Volksherrschaft fördern, um die nichtjüdischen Staaten zu zerrütten. Daher gelte es, die Vorrechte und den Landbesitz des Adels zu beseitigen, der „das einzige Abwehrmittel der nicht jüdischen Völker und Staaten gegen uns“ sei, das Ansehen der Geistlichkeit und die Macht des Papstes zu unterminieren, sich scheinbar widersprechende, zersetzende Lehren wie die von Karl MarxCharles Darwin und Friedrich Nietzsche zu verbreiten und politische Gegensätze zu schüren. Zu diesem Zweck hätten sie die unterschiedlichsten politischen Richtungen wie Monarchisten, Liberale, Demokraten und Kommunisten unter ihr Joch gespannt. Auch der Antisemitismus sei von den Juden selbst eingerichtet worden, um „unsere Brüder aus den unteren Schichten zusammenzuhalten“. Absichtlich verursachte Wirtschaftskrisen würden zu sozialen Spannungen führen, außerdem müssten die Völker durch „Neid und Haß, durch Streit und Krieg, ja selbst durch Entbehrungen, Hunger und Verbreitung von Seuchen“ zermürbt werden.

Als Werkzeug dazu würde eine künstliche Verknappung der Zahlungsmittel und eine daraus folgende Staatsverschuldung dienen, durch welche die Juden, die bereits angeblich das meiste Geldkapital der Welt besäßen, die Staaten in ihre Abhängigkeit brächten. Daher seien sie auch für die Einführung des Goldstandards verantwortlich – hier sehen Kommentatoren eine Anspielung auf die Währungspolitik des russischen Finanzministers Sergei Juljewitsch Witte in den Jahren 1896/97. Außerdem würden sie sich der – angeblich jüdisch gelenkten – Presse bedienen sowie der Freimaurerlogen, die alle einer jüdischen Oberleitung unterstünden. Auf jede Zeitung, die den Juden nicht wohlgesinnt sei, sollten zwei andere kommen, die nur den jüdischen Zwecken dienten. Um die Tarnung gegenüber der Öffentlichkeit perfekt zu machen, sollten diese gesteuerten Zeitungen unterschiedliche Ansichten vertreten und sich zum Schein gegenseitig befehden. Die Präsidenten der neuen Demokratien müssten alle persönlich ungeeignet und zudem durch „irgend ein Panama“ in ihrer Vergangenheit erpressbar sein: Hier spielt der Text auf den Panamaskandal von 1892 an, in den auch Arthur von Mohrenheim, der russische Botschafter in Paris, verwickelt war. Würden ihre Regierungen den Juden gleichwohl nicht gehorchen, würden diese durch Terror und Mordanschläge Druck auf sie ausüben oder Nachbarländer zum Krieg gegen sie aufhetzen. Sollten sich die europäischen Staaten gegen die Juden zusammentun, würde dies mit einem Angriff der Vereinigten Staaten von Amerika, Chinas und Japans auf Europa beantwortet werden. Die Erwähnung Japans ist nach Ansicht des US-amerikanischen Literaturwissenschaftlers Jeffrey L. Sammons ein Reflex auf den Russisch-Japanischen Krieg der Jahre 1904–1905.

Von den Juden geschürte endlose Streitigkeiten und eine daraus resultierende Ermüdung sowie die der Demokratie angeblich inhärente Tendenz zum Despotismus würden dazu führen, dass die Völker von sich aus um einen Weltherrscher bitten würden. Dieser „König aus dem Blute Zion“ – eine Anspielung auf die messianische Tradition – werde durch einen Staatsstreich die Macht in allen Staaten gleichzeitig übernehmen. Er wird als charismatisch und tugendhaft beschrieben, da er alle „persönlichen Freuden dem Wohle seines Volkes und der Menschheit“ unterzuordnen habe. In diesem Reich würden alle Freiheiten, für die sich die „Weisen von Zion“ in den nichtjüdischen Staaten eingesetzt hätten, wieder rückgängig gemacht: Die Presse würde einer scharfen Zensur unterworfen, der Rechtsstaat werde durch Abschaffung des Berufungsrechts und eine staatliche Kontrolle aller Rechtsanwälte eingeschränkt, der Herrscher regiere autokratisch. Beim ersten Verdacht eines politischen Vergehens werde der Betroffene verhaftet, öffentliche politische Diskussionen würden nicht geduldet, nichtjüdische Freimaurerlogen und Geheimbünde würden verboten und deren Mitglieder hingerichtet (dafür entstünden überall auf der Welt jüdische Logen), überall gebe es Spitzel der Regierung. Neben dem Judentum sei keine andere Religion mehr erlaubt. Durch Massensport, Unterhaltung und die Einrichtung von Bordellen werde die Realitätswahrnehmung der Menschen getrübt sein. Aus dem Gedächtnis der Menschheit streiche man alle unbequemen Tatsachen der Geschichte und lasse nur diejenigen übrig, bei denen die Fehler der nichtjüdischen Regierungen besonders hervorträten.

Das Ziel der angeblichen Verschwörung war also keine Tyrannei, sondern „ein konfliktloses ‚Reich der Vernunft‘“, in dem die Massen durch staatliche Fürsorge vollständig manipuliert und kontrolliert leben würden.

Die Protokolle der Weisen von Zion vereinen einige Klischees, die den antisemitischen Diskurs vorher und nachher prägten. So werden Juden grundsätzlich als Feinde der Christen dargestellt: Diese seien „hirnlos“, „eine Hammelherde, wir Juden aber sind die Wölfe. Wissen Sie, meine Herren, was aus den Schafen wird, wenn die Wölfe in ihre Herden einbrechen?“ Als Ziel der Juden wird die weltweite Herrschaft ihres Glaubens und des Glaubens an ihre göttliche Auserwähltheit in dem von ihnen beherrschten Universalstaat dargestellt, zudem werden ihnen Ehrgeiz, Rachsucht und Hass auf die Christen unterstellt. Die Protokolle nehmen den mittelalterlichen Vorwurf auf, die Juden hätten durch Brunnenvergiftung die Pest der Jahre 1347–1350 ausgelöst. Hier erläutert der Redner, durch Hunger, Seuchen usw. die Nichtjuden dazu zu bewegen, die jüdische Herrschaft zu akzeptieren. Ein weiteres Klischee des Mittelalters und der Frühen Neuzeit war das des Geldjuden, der Wucher betrieb. Das auf dem Zweiten Laterankonzil von 1139 erlassene Zinsverbot wurde mit der zunehmenden Bedeutung des Kreditwesens für die spätmittelalterliche Wirtschaft gelockert, wodurch Christen plötzlich in Konkurrenz zu den Juden standen, denen der Geldverleih bis dahin allein gestattet war. Der Vorwurf, Zinsen zu nehmen, war ein Mittel, die Juden aus dem Bankgeschäft zu verdrängen und zu marginalisieren. In der Frühen Neuzeit war das Klischee vom „reichen Juden“ weit verbreitet. Bekannte Beispiele sind der württembergische Hoffaktor Joseph Süß Oppenheimer (1698–1738) und der Frankfurter Bankier Mayer Amschel Rothschild (1744–1812) mit seinen Nachkommen, deren Reichtum in einem (unrichtigen) induktiven Schluss generalisiert wurde und noch heute Stoff für Verschwörungstheorien liefert. Dieser Vorwurf ist in den Protokollen beinahe allgegenwärtig und gipfelt in der Behauptung, die Juden würden bereits zur Abfassungszeit faktisch alles Geld der Welt besitzen.

1869 erschien auch Le Juif, le judaïsme et la judaïsation des peuples chrétiens des französischen Rechtskatholiken Henri Roger Gougenot des Mousseaux (1805–1876). Darin verknüpfte er die beiden Zweige der bis dahin gängigen Verschwörungstheorien, den antisemitischen und den antimasonischen: Die Freimaurerei sei ein von den Juden geschaffener „künstlicher Judaismus“ mit dem Ziel, Christen für das Judentum zu rekrutieren. Cohn nennt das Buch die „Bibel des modernen Antisemitismus“. In der Folge gerann die angeblich engste Verbindung von Synagogen und Logen zu einem feststehenden Topos der antisemitischen Literatur. Nach dem israelischen Historiker Jacob Katz war es für französische Antisemiten nachgerade unmöglich, nicht auch die Freimaurerei zu attackieren.

Michael Hagemeister zieht aus diesem Befund den Schluss, dass die Bezeichnung Fälschung für die Protokolle der Weisen von Zion irreführend ist, denn der eigentliche Text gibt an keiner Stelle vor, die authentischen Reden wiederzugeben, die auf einer oder mehreren Treffen jüdischer Verschwörer gehalten worden wären. Weder gebe es einen Bezug zu einem Original noch zu realen Personen oder Gegebenheiten. Zutreffender sei die Bezeichnung als Plagiat oder als Fiktion. Dennoch werden die Protokolle in der Forschung verbreitet als Fälschung beschrieben. Richard J. Evans verteidigt diese Wortwahl, da es auf die Definition ankomme: Auch ein Gegenstand, dessen originalen Ursprung man nicht kenne, könne als Fälschung bezeichnet werden.

Zum ersten Mal erwähnt wurden die Protokolle im April 1902 in einem Artikel eines Petersburger Journalisten und Antisemiten, der sie jedoch als eine offensichtliche Fälschung abtat. Die älteste Fassung der Protokolle erschien vom 26. August bis zum 7. September 1903 in neun Folgen in der rechtsextremen Sankt Petersburger Zeitung Snamja (russisch für „Das Banner“) unter dem Titel „Das jüdische Programm zur Welteroberung“. Der Herausgeber Pawel Kruschewan (1860–1909) war ein den Schwarzen Hundert nahestehender Antisemit, der im selben Jahr das Pogrom von Kischinjow organisiert hatte. Er behauptete, es handele sich um authentische „Sitzungsprotokolle der Weltallianz der Freimaurer und der Weisen von Zion“, die in Frankreich angefertigt worden seien. Dort befänden sich auch die „Geheimarchive der Zentralkanzlei von Zion“, dessen Vertreter indes nicht mit der zionistischen Bewegung verwechselt werden dürfte.

Die Version, die schließlich weltweit verbreitet wurde, erschien 1905, in der zweiten Ausgabe eines mystischen, apokalyptischen Werkes des religiösen Schriftstellers Sergei Nilus (1862–1929), Das Große im Kleinen, oder die Ankunft des Antichrist und die herannahende Herrschaft des Teufels auf der Erde

Darin malte er in Anlehnung an den 2. Thessalonicherbrief eine endzeitliche Verschwörung der „Kirche des Satans“ gegen das Christentum aus, die im Wesentlichen aus der „jüdischen Freimaurerei“ bestehen würde. Angeblich mehrten sich schon die Vorzeichen, weswegen bald der falsche Messias der Juden erscheinen würde, der Antichrist, der wiederum der Wiederkunft Jesu Christi vorangehe. Den Juden war in dieser dualistischen Sicht die Rolle der Widersacher Gottes zugewiesen, die – ganz gegen ihre Absicht – den heilsgeschichtlichen Prozess vorantreiben und sich kurz vor dem Ende der Zeit doch noch zum Christentum bekehren würden. Das in 2 Thess 2,7 LUTH erwähnte „Geheimnis der Bosheit“ sei die jahrtausendealte Verschwörung der Juden, von der Nilus in einem späteren Werk behauptete, sie gehe auf den König Salomo zurück.

Nilus fügte zudem Zwischenüberschriften ein, die besonders die Rolle der Freimaurer in der imaginierten Weltverschwörung herausstrichen, die im eigentlichen Text nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die angebliche Zusammenarbeit von Juden und Freimaurern war völlig fiktiv, da die Logen alles andere als revolutionär waren und viele sich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein weigerten, Juden aufzunehmen. Nilus verstand die Protokolle also nicht als politischen Text, sondern als eschatologisch. Für ihn waren sie eine griechisch ἀποκάλυψις Apokálypsis, eine Enthüllung und Entschleierung des Kampfes zwischen Gut und Böse, der der Parusie unmittelbar vorausgehe. Insofern war er kein rassistischer Antisemit, sondern dachte in den traditionellen Bahnen des religiösen Antijudaismus.

Bei ihrem Erscheinen erregten die Protokolle nur wenig Aufsehen. Vielfach zitierte Berichte, wonach sie in Moskau von den Kanzeln verlesen worden seien oder der Zar sich kritisch über sie geäußert hätte, gelten heute als Legende. Auch lassen sich keine Reaktionen nachweisen, weder in der übrigen antisemitischen Publizistik noch etwa in Pogromen. In den folgenden Jahren interessierten sich nur wenige Menschen für den Text, der zunehmend als Verschwörungstheorie durchschaut wurde. Das änderte sich mit der russischen Oktoberrevolution 1917 und dem anschließenden Bürgerkrieg, als die konterrevolutionären „Weißen“ die Protokolle zum Verständnis des ihnen sonst unbegreiflichen Geschehens heranzogen. Es wurde das Gerücht verbreitet, die Zarin Alexandra Fjodorowna habe vor ihrer Ermordung die Protokolle der Weisen von Zion bei sich gehabt. Von radikal antibolschewistischen Emigranten wie Fjodor Winberg (1868–1927) oder dem Baltendeutschen Alfred Rosenberg wurden sie nach West- und Mitteleuropa gebracht, weil man hoffte, mit ihnen Unterstützung gegen den angeblich jüdischen Bolschewismus organisieren zu können. In der Folge erschienen in vielen Ländern Editionen der Protokolle. Auch wenn sie in den Formulierungen zum Teil deutlich voneinander abweichen, fußen sie im Kern doch alle auf Nilus‘ Ausgabe von 1911. Unterschiede lassen sich vor allem in der Kommentierung feststellen:

Die erste nichtrussische Fassung basierte auf Nilus’ zweiter Auflage von 1911. Sie wurde im Januar 1920 unter dem Titel „Die Geheimnisse der Weisen von Zion“ von Ludwig Müller von Hausen, dem Gründer und Vorsitzenden des Verbandes gegen die Überhebung des Judentums, unter dem Pseudonym Gottfried zur Beek vorgelegt, der in Berlin intensive Kontakte zu rechtsextremen russischen Emigranten pflegte. In seiner Einleitung schmückte Müller von Hausen/zur Beek die Legende, wonach die Protokolle 1897 auf dem Basler Zionistenkongress entstanden wären, aus: Angeblich habe ein „Späher“ der russischen Regierung einen jüdischen Gesandten bestochen, der die Protokolle zur angeblich jüdischen Freimaurerloge „Zur aufgehenden Morgenröte“ nach Frankfurt am Main bringen sollte, und so Gelegenheit erhalten, sie in einer Nacht abzuschreiben – daher ihr fragmentarischer Charakter. 

Dennoch zeigt ihr publizistischer Erfolg, dass in der Weimarer Republik das Bedürfnis nach einem Sündenbock für den Sturz der Monarchie und für die Niederlage im Weltkrieg angesichts der eigenen rassischen Überlegenheit, die die völkische Bewegung immer verkündet hatte, groß war. Seit 1929 erschien das Werk im Parteiverlag der NSDAP. Im Vorwort wurde gedroht, ein nationalsozialistisches Deutschland werde dem Judentum „die Rechnung präsentieren, die dann nicht mehr mit Gold zu bezahlen ist“. Außerdem bereicherte zur Beek in seiner Kommentierung das Spektrum der vermeintlichen Verschwörer um die Ernsten Bibelforscher, deren Millenarismus er als Eintreten für ein jüdisches Weltreich missdeutete.

Der spätere NSDAP-Parteiideologe Alfred Rosenberg legte 1923 einen ausführlichen Kommentar vor, in dem er die Nachkriegsentwicklung als Bestätigung der in den Protokollen geschilderten Pläne ausdeutete. Als neues Element fügte Rosenberg den medienkritischen Vorwurf ein, die Juden würden die von ihnen angeblich kontrollierte Presse etwa durch Preisausschreiben zunehmend unterhaltsam gestalten, damit ihre Leser durch so viel Zerstreuung die Fähigkeit zum selbstständigen Denken verlören. Der Kommentar wurde ein publizistischer Erfolg, er erlebte 1924, 1933, 1938 und 1941 Neuauflagen. 1927 erschien Rosenbergs Schrift „Der Weltverschwörerkongreß zu Basel“, in der er sich Nilus’ These zu eigen machte, wonach die Protokolle die geheimen Beschlüsse des Zionistenkongresses des Jahres 1897 enthielten.

Die englische Übersetzung der Protokolle unter dem Titel The Jewish Peril kam Anfang 1920 auf den britischen Markt. Die konservative Morning Post veröffentlichte im selben Jahr unter dem Titel The Cause of World Unrest eine Textsammlung zu den Protokollen, ließ aber deren Echtheit als offene Frage erscheinen. In den Vereinigten Staaten gab der Industrielle Henry Ford 1920 bis 1922 eine vierbändige Zusammenfassung mehrerer Artikel aus seiner Zeitung The Dearborn Independent unter dem Titel The International Jew: The World’s Foremost Problem (deutsch: Der internationale Jude) heraus, die den Text der Protokolle enthielt und ausführlich kommentierte. Die Publikation erreichte eine Auflage von 500.000 Stück, Übersetzungen erschienen in Deutschland, Frankreich, Norwegen, Dänemark, Polen, Bulgarien, Italien, Griechenland und erreichten schließlich auch Japan und China. Damit trug Ford, der sich seit einem Rechtsstreit 1927 von den Protokollen distanzierte, zu ihrer weltweiten Verbreitung bei.

Zweifel an der Echtheit der Protokolle kamen schon sehr früh auf. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg ließ das russische Innenministerium eine Untersuchung anstellen, die zu dem Ergebnis kam, dass sie gefälscht seien.[87] 1921 entlarvte der britische Historiker und Publizist Lucien Wolf die Protokolle als Plagiat der „Rede des Rabbiners“, einer Zusammenfassung der aus dem Werk Goedsches entlehnten Reden. Die Londoner Times rezensierte die Protokolle zunächst zustimmend. Auch Übersetzungen anderer britischer Zeitschriften erhielten positive Kommentare aus der Politik, so beispielsweise von Winston Churchill.

Im August 1921 veröffentlichte der „Times“-Korrespondent in Istanbul Philip Graves dann eine Serie von Artikeln, in denen er erstmals nachwies, dass die Protokolle ein Plagiat darstellten: Sie waren über weite Strecken von Jolys Buch aus dem Jahre 1864 abgeschrieben, und das auch noch auf eine ungeschickte und leicht zu durchschauende Weise. Wie Graves schrieb, habe ein russischer Monarchist namens Michail Raslowlew, selbst ein Antisemit, ihn auf die Ähnlichkeiten hingewiesen und ihm Jolys Buch zum Kauf angeboten. Damit war bewiesen, dass es sich um eine Fälschung handelte – Fälschung nicht in dem Sinne, dass ein real existierendes Dokument verfälscht worden wäre, denn ein solches Dokument hatte es ja nie gegeben. Graves wies vielmehr nach, dass der gesamte Text ein böswilliges Phantasieprodukt war. Seiner Meinung nach sollten damit die Juden und namentlich die Bundisten wegen ihrer angeblichen Rolle in der Russischen Revolution von 1905 verleumdet werden.

Konstantin von Gebsattel, der geheime Oberleiter des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes, dem die Protokolle bereits Anfang März 1919 vorlagen, äußerte sich zu ihnen in einem Brief an Heinrich Claß: „Ob es eine Fälschung ist oder nicht – jedenfalls entspricht es der Wirklichkeit.“ Mit der Wirkung der Protokolle werden Morde und Mordanschläge in der Weimarer Republik in Zusammenhang gebracht. So wurde 1922 in Berlin ein Attentat auf den wichtigsten Führer der russischen Emigranten, den Historiker Pawel Nikolajewitsch Miljukow, ausgeübt. Einer der Täter, Fjodor Winberg, hatte die Protokolle 1918 nach Deutschland gebracht und in seiner in Berlin erscheinenden Zeitschrift Луч света (Lutsch Sweta – „Lichtstrahl“) veröffentlicht. Spektakulärer war am 24. Juni 1922 der Mord am deutschen Außenminister Walther Rathenau, der sich zuvor wegen seiner jüdischen Abstammung einer beispiellosen antisemitischen Hetzkampagne ausgesetzt gesehen hatte. Seine Aussage, wonach die Geschicke der Welt von etwa 300 mächtigen Männern geleitet würden – Rathenau dachte dabei an Unternehmer, Bankiers usw. – war von Ludwig Müller von Hausen|Müller von Hausen/zur Beek aufgegriffen und zu der Denunziation umgedeutet worden, Rathenau selber wäre einer der „300 Weisen von Zion“, die mit ihm an die Macht gelangt seien. Auf diese Annahme berief sich der rechtsradikale Student Ernst Werner Techow, der den Wagen der Attentäter gesteuert hatte, bei seiner Verteidigung vor Gericht.

Die NSDAP stützte sich in ihrer Propaganda stark auf die Protokolle und verbreitete deren „aufsehenerregende Enthüllungen“ ab 1921 in auflagenstarken Flugblättern. Der nationalsozialistische Theoretiker Gottfried Feder verfasste seine 1923 erschienene Schrift Der Deutsche Staat auf nationaler und sozialer Grundlage, zu der Hitler ein Geleitwort beisteuerte, ausdrücklich als Gegenschrift gegen die Protokolle der Weisen von Zion.[107] In einer seiner ersten veröffentlichten Äußerungen, dem von seinem Freund Dietrich Eckart herausgegebenen „Zwiegespräch zwischen Adolf Hitler und mir“, beschreibt Hitler eine „jüdische prophetische Landkarte“ – offensichtlich die in der Ausgabe zur Beeks, die die jüdische Umklammerung Deutschlands illustrieren sollte.[108] In Mein Kampf bezog er sich an einer Stelle auf die Protokolle .

In Hitlers Privatbibliothek befand sich kein Exemplar der Protokolle, er besaß jedoch das Buch Der internationale Jude, die 1922 erschienene Übersetzung von Henry Fords The International Jew, das den Text enthielt In seinen späteren Reden kam Hitler nur noch selten explizit auf die Protokolle zurück.

Am 13. Oktober 1934 verfügte Erziehungsminister Bernhard Rust, dass Rosenbergs Schrift Die Protokolle der Weisen von Zion und die jüdische Weltpolitik von 1923 im Schulunterricht zur „Judenfrage“ thematisiert werden solle. 1936 veröffentlichte Eugen Freiherr Engelhardt das Werk Jüdische Weltmachtpläne, das mehrere Auflagen erlebte. Darin verband er die Protokolle wieder stärker mit dem antimasonischen Diskurs und konstruierte Verbindungen zum Illuminatenorden, einer deutschen radikalaufklärerischen Geheimgesellschaft, die 1785 aufgelöst worden war. Seit den Veröffentlichungen Augustin Barruels 1797/1798 wurden sie von Verschwörungstheoretikern für die Französische Revolution und allen anderen Revolutionen weltweit verantwortlich gemacht. Engelhardt behauptete nun, dass die Illuminaten ihrerseits nur Werkzeuge der „Weisen von Zion“ gewesen seien, und führte alle möglichen Autoritäten an, um die Echtheit der Protokolle zu beweisen. 1937 wurden die Protokolle im parteioffiziellen Schulungsbrief, der monatlich in einer Auflage von 1,5 Millionen Exemplaren erschien, dringlich zur Lektüre empfohlen. Auch Julius Streicher pries sie in seinem Propagandablatt Der Stürmer, das von 1933 bis 1941 neunzehn Titelgeschichten mit Bezug auf die Protokolle der Weisen von Zion harausbrachte. Bis 1939 wurden die Protokolle im nationalsozialistischen Deutschland in großen Auflagenzahlen immer wieder aufgelegt.

Die englische Publizistin Nesta Webster nahm in ihrem 1924 erschienenen Werk Secret Societies and Subversive Movements („Geheimgesellschaften und subversive Bewegungen“) fünf Verschwörergruppen an: die illuminatische Freimaurerei, die Theosophie, den Pangermanismus, die internationale Finanz und den Sozialismus. Alle würden unter starkem jüdischen Einfluss stehen. Als Beweis druckte Webster die Protokolle im Anhang ab, von denen sie behauptete, sie stammten aus einem „internationalen Kreis von Weltrevolutionären, die im Einklang mit den Illuminaten arbeiten“.[131]

Die Annahme, die „Weisen von Zion“ stünden in Verbindung zu den Illuminaten, ist bis in die Gegenwart unter Verschwörungstheoretikern verbreitet. Mehr hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Protokolle_der_Weisen_von_Zion

Anmerkung :Es ist auffällig, dass als verbindendes Element (.z.b. zu Illuminaten, Theosophie) stets das Judentum genannt wird, aber nie die Kabbala. Anscheinend kannte man die Ausbreitung der Kabbala auf diverse Gruppen noch nicht.

Die Protokolle sind auch keine Fälschung, wie es meist dargestellt wird, sondern der Autor und dessen Quelle ist unbekannt.

Ob die Inhalte des Geschriebenen echt sind ? Nun, mit dem heutigen Hintergrundwissen lässt sich die Frage beantworten, dennoch unterlasse ich hier eine Bewertung.

Auffällig ist, dass die Protokolle von Henry Ford stark verbreitet wurden. Er schrieb auch das Buch. „Der ewige Jude“. Ford war auch ein Förderer Hitlers.

Henry Ford war ebenso wie Churchill, allerdings Freimaurer und so könnte sein Buch und die Verbreitung der Protokolle einem anderem Zweck gedient haben, nämlich bewußt eine antijüdische Stimmung zu erzeugen.

Es gibt da noch einen auffälligen Fall, nämlich Marcus Eli Ravage, um die Judenhetze anzuheitzen :

Marcus Eli Ravage

Marcus Eli Ravage (Revici) (1884, Bârlad, Rumänien – 1965, Grasse, France) war ein jüdisch-amerikanischer Einwanderungsautor, der viele Bücher und Artikel über die Einwanderung in Amerika und Europa zwischen den Weltkriegen. Am bekanntesten ist er für sein autobiografisches Buch An American in the Making (1917), aber auch für seinen Artikel von 1928 „A Real Case Against the Jews“. .“

Er war auch ein Biograph der Rothschild-Familie sowie von Napoleons zweiter Frau, Marie Louise. Zusätzlich zu seinen längeren Werken fungierte er als Europakorrespondent für The Nation und schrieb für beide Harper’s Magazine und Die Neue Republik

Seine Artikel „Ein echter Fall gegen die Juden“ und „Commissary to the Gentiles“, veröffentlicht in den Januar- und Februarausgaben des Century Magazine, wurden offenbar als „ein vernichtendes Eingeständnis“ übersetzt. zuerst in der Czernowitz Allgemeinen Zeitung am 2. September 1933. Anschließend wurde es neu übersetzt als Eine Stimme in der Wildnis; Jüdischer Rabbiner [sic] über Hitlers Antisemitismus von Right Cause in Chicago.

https://en.wikipedia.org/wiki/Marcus_Eli_Ravage

Hier ein Auszug aus einem Beitrag ( Der tatsächliche Anklagefall gegen die Juden) von Ravage im Century Magazin 1928 :

https://archive.org/details/2_20221119_20221119_1514/1.png

„Wir (Juden) standen hinter jeder Revolution. Nicht nur die russische, sondern allen Revolution in der Geschichte der Menscheit.“ [Marcus Eli Ravage, Century Magazine, A real case Against the Jews, Jänner 1928]


Anmerkung : Dieser Ravage und sein Text wurde auch von den Nazis aufgegriffen und zu Propagandazwecken benutzt.. Den Nazis wurde quasi die Munition geliefert für ihre Ideologie und Anstachelung der Massen.

Die Shabtai Society

Shabtai (früher bekannt als Eliezer und Chai Society). ) ist eine globale jüdische Führungsgesellschaft mit Sitz an der Yale University. Die exklusive Mitgliedschaft von Shabtai besteht aus einer vielfältigen Gruppe von Yale-Studenten, Alumni sowie aktuellen und ehemaligen Dozenten. Das Magazin Time hat Shabtai als „modischen Club des Tages“ in Yale bezeichnet. und da der Campus‘ „Geheimbund der anderen Couleur.“

1996 von den Doktoranden Ben Karp, Noah FeldmanMichael Alexander gegründet , zukünftiger Senator und Präsidentschaftskandidat Cory Booker und Rabbi Shmully Hecht, die Gesellschaft wurde gegründet, um jüdische und nichtjüdische Führer zusammenzubringen auf dem Yale-Campus in einer intellektuellen Salonumgebung, die von säkularen und religiösen Zweigen des Judentums beeinflusst ist. Die Gesellschaft veranstaltet wöchentliche Shabbat-Dinner-Treffen in New Haven bietet ein diskussionsbasiertes Format und ein Ethos der gegenseitigen Verbesserung, das mit Benjamin Franklins Junto Club verglichen wird. Ein Journalist beschrieb es so: „Wie die berühmten Geheimbünde in Yale ist Shabtai elitär und exklusiv, aber anders als die berüchtigten  Skull & Bones oder Scroll & Key oder Book & Snake,

 Im Jahr 2014 ermöglichte eine Schenkung von Benny Shabtai und seiner Familie den Kauf des Anderson Mansion, eines Herrenhauses aus dem späten 19. Jahrhundert in New Haven‘ 39;s Orange Street Historic District.

Zur Feier des dreihundertjährigen Bestehens von Yale im Jahr 2001 hat die Gesellschaft das Yale 300-Projekt ins Leben gerufen, eine Reihe aufgezeichneter Interviews mit 300 prominenten jüdischen Alumni von Yale aus verschiedenen Disziplinen und Lebensbereichen. Zu den Teilnehmern gehörten Stephen A. SchwarzmanHenry WinklerAlan DershowitzFloyd AbramsPeter Beinart< /span>, , unter vielen anderen. Wendy Wasserstein und Calvin TrillinStephen SusmanRobert SternJoshua BekensteinJonathan RothbergJonathan F. RoseRobert BakerGideon RoseRobert PozenRichard LevinDonna DubinskySamuel HeymanJeff GreenfieldPaul GoldbergerRob GlaserSusan Crown , Steven BrillDan Rose,

Im Jahr 2019 begann Shabtai von seinem Sitz in New Haven aus zu expandieren, um im Anschluss an eine Auftaktveranstaltung, die von veranstaltet wurde, vertrauliche Diskussionen in den Häusern von Mitgliedern und Freunden auf der ganzen Welt, in Städten wie New York, Los Angeles und Tel Aviv, abzuhalten Campusmitglied und Pharmamanager Vivek Ramaswamy. Zu den Teilnehmern zählen Führungskräfte aller Branchen und Berufe sowie Künstler, öffentliche Intellektuelle und junge Absolventen. Um ein breiteres Publikum zu erreichen, wurde eine Auswahl von Veranstaltungen auch auf Shabtai TV veröffentlicht, darunter Debatten, Gespräche, Abendessen und . farbrengens

Im November 2018 empfing Shabtai den Befürworter einer Reform der Strafjustiz Anthony Ray Hinton bei einem Yud Tes Kislev Veranstaltung zum Gedenken an den Jahrestag der Freilassung von Shneur Zalman von Liadi aus der Haft durch die zaristische russische Polizei.

Unternehmensführer halten regelmäßig Vorträge bei Shabtai, um Moral, Ethik und Werte in der Finanzwelt zu inspirieren. Dazu gehörten Jonathan KleinRobert Rosenkranz, Robert Reffkin, David Messer, Vivek RamaswamyMark GersonTal KeinanMichael Shvo, Slava Rubin, David Kramer, Sharif El-GamalMichael SteinhardtAlex Karp, Richard Paul Richman, Emary Aaronson, Jonathan Newhouse, Joseph Cayre, Roman Weil, Arthur J. Mirante II, Elliot Badzin und Robert Mendy Klein, Brian Kreiter, Jake Katz, Judah Taub,  und Vance Serchuk unter vielen anderen. Tal Keinan, Scott Shay, Richard Hurowitz

Führende Akademiker, Autoren und Redakteure verschiedener Disziplinen kommen zu Shabtai zu vertraulichen Gesprächen und erforschen oft bahnbrechende Theorien und Ideen. Dazu gehörten David BrooksTimothy Snyder, Anne Applebaum, James KirchickBret StephensPeter SaloveyJoshua SafranEd RothsteinDovid KatzLeslie EpsteinElizabeth WurtzelBari WeissAdam Gopnik, Joseph Klein, Jeremy EnglandEben AlexanderScott J. ShapiroLara VapnyarAndre AcimanChristine HayesTrish Hall, James Dao, Graeme Wood, Kathryn Lofton, Stephen Carter,Keith Urbahn, , Brad InnwoodBeth Kobliner und Will Eisner, , Nir Navon, Sherwin B. NulandZvi Kolitz Jessica RodaJoyce MaynardDavid Marwell, Nikolay Kapasov, Dave de Jong, Mark Weitzman , Jay Winter und Louis BegleyKate StithCharles HillLaurie R. SantosJack BalkinSteven B. Smith

Zeitgenössische Probleme, mit denen die jüdische Gemeinschaft und die Gesellschaft im Allgemeinen konfrontiert sind, werden am Shabtai häufig unter Beteiligung von Rechtswissenschaftlern, Richtern, öffentlichen Intellektuellen und Kritikern diskutiert. Zu den Gästen gehörten Richard GoldstoneGuido Calabresi, Danny Julian Boggs, Thomas B. GriffithJosé A. CabranesStephen ReinhardtAlan Dershowitz, Amy Chua und Jed Rubenfeld, , . William Tong und Generalstaatsanwalt Jeremy Ben-AmiOona HathawayPhilippe SandsPhilip WeissWilliam KristolLinda GreenhouseAnthony T. Kronman, Morris Feldman, Kent Yalowitz, Shaya Rochester, Norman Finkelstein, Anne Dailey, William Schabas, , John Morley, Heather GerkenJohn DurhamSteven D. EckerFloyd Abrams

Nationale politische Führer führen am Shabtai-Tisch häufig vertrauliche Gespräche und persönliche Reflexionen über ihre Erfolge und Misserfolge. Zu den Gästen mit politischen Karrieren gehören Richard BlumenthalRuss FeingoldJoe Ganim, , Joseph Klein und andere. Larry Obhof, Noah Pollak, Nick MuzinTed DeutchAdam SchiffJosh Mandel, , Toni HarpR. James Woolsey, Jr.Matt BrownSusan Bysiewicz Dannel MalloyJoseph Lieberman

Es ist bekannt, dass eine Reihe von Schauspielern, Autoren, Regisseuren und Produzenten am Shabtai teilnehmen, um ihre Arbeit zu diskutieren und vorzustellen sowie sich mit der Shabtai-Community zu unterhalten, darunter Charles Grodin Elliott GouldDeborah Oppenheimer, Peter Benedek, Lloyd KaufmanZvi Howard Rosenman, Peter Rosen , Thomas LennonBruce Cohen, Alan Nierob, Richard Edelman, Bob Bookman und andere.

Shabtai hat Kontakte zu israelischen Politikern, Militärs und Justizvertretern und veranstaltet regelmäßig vertrauliche Treffen und Briefings über israelische Entwicklungen. Zu den Teilnehmern, von denen viele auch Redner und Gäste bei Shabtai waren, gehören Aharon BarakElyakim Rubinstein ,  sowie andere Personen wie Yaakov Amidror und Gideon MeirIdo AharoniDanny DayanRon ProsorDaniel TaubYoav GallantAlex LubotzkyYuval SteinitzEhud BarakHanan Melcer,

Internationale jüdische Führungskräfte treffen sich regelmäßig mit Shabtai-Mitgliedern, um sie zur Teilnahme anzuregen und Ratschläge zu kritischen Themen zu erhalten, mit denen das globale Judentum konfrontiert ist. Dazu gehörten Adin SteinsaltzEphraim Mirvis, Yanki Tauber, Tzvi Freeman, Emanuel Rackman, Sholom Dovber Lipskar, David Lincoln, James Ponet, Levi und Bassie ShemtovJacob Immanuel Schochet, Harry Ballan, Asher und Sarah Esther Crispe, Mark Oppenheimer, Matt Nosanchuk, Yitzchok Kogan, Y.Y. Jacobson und Faivish Vogel sowie viele andere.

https://en.wikipedia.org/wiki/Shabtai_(society)


Anmerkung : Shabtai Society, eine Gesellschaft der Yale University von Chabad Lubawitsch. Diese Gesellschaft, 1996 gegründet, trägt ausgerechnet den Namen Shabtai. Es hilft wenig, wenn ein Benny Shabtai als Spender (2014) genannt wird, dient es doch eher der Ablenkung.

Auch wenn es eine weitere, plausible Erklärung für den Namen geben sollte, kann der Name immer doppeldeutig ausgelegt werden, nämlich nach dem angeblichen jüdisch – satanischen Messias Shabtai Zvi.


Noah Feldman

Noah Raam Feldman (* 22. Mai 1970) ist ein US-amerikanischer Rechtswissenschaftler und Akademiker. Er ist Felix Frankfurter Professor für Recht an der Harvard Law School und Vorsitzender der Harvard Society of Fellows.

Nach seinem Abschluss in Harvard erhielt Feldman ein Rhodes-Stipendium für ein Studium an der Christ Church in Oxford 

Feldmans Arbeit konzentriert sich auf Ethik und Verfassungsrecht mit einem Schwerpunkt auf Innovation, Freie Meinungsäußerung, Recht und Religion und Geschichte.

Feldman wuchs in Cambridge, Massachusetts auf, in einem orthodoxen jüdischen Zuhause.

Feldman war Senior Adjunct Fellow am Council on Foreign Relations und war zuvor Adjunct Fellow am New America Foundation.

Er war von 2005 bis 2011 Autor für The New York Times Magazine.

Seit 2019 ist Feldman Moderator des Podcasts Deep Background, der von  Puschkin Industries produziert wird . Deep Background konzentriert sich auf den historischen, wissenschaftlichen, rechtlichen und kulturellen Kontext, der den Nachrichten zugrunde liegt, mit einem Schwerpunkt auf Macht und Ethik. Er hat Malcolm GladwellLaurie R. Santos und Laurie R. Santos interviewt. und unter anderem. Marc Lipsitch

Im Jahr 2008 wurde Feldman in die Liste der „75 einflussreichsten Menschen des 21. Jahrhunderts“ von Esquire aufgenommen. “ Das Magazin bezeichnete ihn als „einen der gefragtesten Autoritäten des Landes“. „ein gefeierter Autor“ und „ein öffentlicher Intellektueller unserer Zeit“.

https://en.wikipedia.org/wiki/Noah_Feldman

Michael Alexander

Michael Scott Alexander (geb. 1970) ist außerordentlicher Professor und Maimonides-Stiftungslehrstuhl für Jüdische Studien in der Abteilung für Religionswissenschaft der Universität von Kalifornien, Riverside.[1]

Er besuchte die University of Pennsylvania als Student und promovierte 1999 an der Yale University 

https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Alexander_(academic)

Shmully Hecht

Direkte, verlinkbare Quellen gibt es über Shmully Hecht nicht. Jeweilige englischsprachige Beiträge benennen ihn allerdings als Chabad nahen Rabbi..

Stephen A. Schwarzman

Stephen Allen Schwarzman (* 1947) ist ein US-amerikanischer Milliardär und Geschäftsmann. Er ist Vorsitzender und CEO der Blackstone Group, einem globalen Private Equity Firma, die er 1985 mit Peter G. Peterson gründete.

Schwarzman wuchs in einer jüdischen Familie in Huntingdon Valley, Pennsylvania als Sohn von Arline und Joseph Schwarzman auf.

Er besuchte die Yale University, wo er Mitglied der Seniorenvereinigung Skull and Bones und gründete die Davenport Ballet Society.

Im September 2011 wurde Schwarzman als Mitglied des internationalen Beirats des Russian Direct Investment Fund aufgeführt

Er ist ein langjähriger Freund des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, berät ihn von außen und diente als Vorsitzender von Trumps Wahlkampf Strategisches und politisches Forum. Als Reaktion auf die Kritik an seinem Engagement bei der Schwarzman schrieb einen Brief an die aktuelle ,Trump-Administration und argumentieren, dass „Einfluss zu haben und fundierte Ratschläge zu geben eine gute Sache ist, auch wenn es Kritik hervorruft oder Opfer erfordert.

https://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_A._Schwarzman

Wer ist Marc Lipsitch ? ( siehe Noah Feldman )

Marc Lipsitch (geb. 1969) ist ein US-amerikanischer Epidemiologe und Professor in der Abteilung für Epidemiologie an der Universität der Harvard T.H. Chan School of Public Health, wo er Direktor des Center for Communicable Disease Dynamics ist. Er hat an der Modellierung der Übertragung der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) gearbeitet.

Lipsitch besuchte die Yale University, wo er seinen Bachelor of ArtsPhilosophie im Jahr 1991. Er besuchte die Oxford University als ein Rhodes-Gelehrter, der Zoologie studierte und seinen erhielt Doktor der Philosophie Abschluss im Jahr 1995.

Als Epidemiologe hat Lipsitch seine Forschung auf ein besseres Verständnis der Entwicklung von Infektionskrankheiten und ihrer Auswirkungen auf den Menschen sowie auf die Untersuchung dieser Krankheiten konzentriert Auslöser und Mechanismen für die Immunität. Während diese Forschung betont B. die Kartierung der genomischen Vielfalt von Streptococcus pneumoniae in verschiedenen menschlichen Populationen; weitere Forschungsziele umfassen eher makroökonomische Belange wie Prognosen Krankheit und Bewertung der Reaktion und Vorbereitung auf eine Pandemie.

Am Harvard T.H. Chan School of Public Health, Lipsitch beaufsichtigt die Forschung zur Verbesserung der mathematischen Modellierung von Infektionskrankheiten sowie die Art und Weise, wie solche Informationen effektiv an politische Entscheidungsträger und ihre Wähler kommuniziert werden.

https://en.wikipedia.org/wiki/Marc_Lipsitch


Anmerkung : Interessante Ähnlichkeiten zu Noah Feldman :

Oxford -> Rhodes Stipendium -> Yale University


Eugenik

( aktualisiert 04.02.24 )

  1. Eugenik
  2. Francis Galton
  3. Alfred Ploetz
  4. Arthur de Gobineau
  5. Arier
  6. Karl Kautsky
  7. Richard Titmuss

Eugenik oder Eugenetik, deutsch auch Erbgesundheitslehre, in der Zeit des Nationalsozialismus (da auch Erbpflege genannt) bzw. in Deutschland meist gleichbedeutend mit Rassenhygiene (vgl. Nationalsozialistische Rassenhygiene), bezeichnet die Anwendung theoretischer Konzepte bzw. der Erkenntnisse der Humangenetik auf die Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik bzw. den Gen-Pool einer Population mit dem Ziel, den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen zu vergrößern (positive Eugenik) und den negativ bewerteter Erbanlagen zu verringern (negative Eugenik). Der britische Anthropologe Francis Galton (1822–1911) prägte den Begriff nicht erst 1904, sondern bereits bei seiner Aufstellung der Vererbungsregeln 1869 und 1883 für die Verbesserung der menschlichen Rasse bzw. „die Wissenschaft, die sich mit allen Einflüssen befaßt, welche die angeborenen Eigenschaften einer Rasse verbessern“.

Eugenische Betrachtungen waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weitverbreitet und wurden breit diskutiert. In Großbritannien führten insbesondere der Burenkrieg, bei dem schwerwiegende Probleme aufgrund des Mangels an tauglichen Rekruten, außenpolitischen Bedeutungsverlustängsten und innenpolitischen Degenerationsvorstellungen im Umfeld des ersten unter den Bedingungen der Massendemokratie geführten englischen Krieges zusammenkamen, zur Formierung einer aktiven Eugenikbewegung. Zu den bekannten Vertretern gehören unter anderem Ronald Aylmer FisherMargaret SangerJulian HuxleyD. H. LawrenceGeorge Bernard ShawH. G. Wells. Dabei wurde eine aktive und passive Eugenik unterschieden. In der populären gesellschaftspolitischen Diskussion spielen bis heute biologistische Interpretationen der Vererbungslehre sowohl nach Mendel als auch verhaltensorientierter Prägung in der Tradition des Lamarckismus eine wichtige Rolle. Entsprechende Standpunkte fanden in der Gesetzgebung einer Reihe von Industrieländern zu ImmigrationSchulpolitik und zum Umgang mit Minderheiten ihren Niederschlag. Die britische Eugenikbewegung stand dabei nach einer langen Periode des Liberalismus für eine aktive Rolle des Staates in diesen Politikfeldern und sprach auch klassische sozialdemokratische Vertreter, so in der Fabian Society, an.  Auch unter den Verfechtern der freien Liebe und im frühen Feminismus waren eugenische Argumente verbreitet.

Anmerkung : „Das Verfechten“ von freier Liebe, erinnert doch sehr stark an die Praktiken von Jakob Frank und Shabbtai Zvi. Natürlich sind die Sekten längst überholt, aber nicht die Lehren, aus denen sich diese beiden Pseudo-Messiasse bedienten und aufbauten : Der Kabbala. Wenn der Brite Aleister Crowley sagt, „Tu was willst“, dann entspricht das dem kabbalistischen Konzept von maximaler Sünde nach Zvi und Frank. Der Feminismus hatte das Ziel, die klassische Familie zu zerstören, dadurch gesellschaftszersetzend zu Wirken und Geburtenraten zu senken. Die Steigerung ist das heutige LGBT unter dem Banner des Regenbogens, welcher für die 7 noachidischen Gebote steht.               

Die nationalsozialistische Rassenhygiene diente zur Rechtfertigung der Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus im Rahmen der „Vernichtung lebensunwerten Lebens“, etwa in der „Aktion T4“ und der „Kinder-Euthanasie“, und zu Menschenversuchen in Konzentrationslagern. Bezüglich der Durchführung „rassenhygienischer Reformen“ hatte sich der nationalsozialistische Rassenhygieniker Fritz Lenz für die Verwendung des Wortes „Rassenhygiene“ (ein 1885 von Alfred Ploetz eingeführter, und 1911 von Max von Gruber als „Hygiene des Keimplasmas“ definierter Begriff ) statt „Eugenik“ ausgesprochen. In der Nachkriegszeit wurde der Begriff Eugenik mit diesen und weiteren Verbrechen im Nationalsozialismus wie auch mit Kriegsverbrechen der japanischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg, insbesondere durch Einheiten der Kaiserlich Japanischen Armee, in Verbindung gebracht. Insbesondere in Deutschland wurde „Rassenhygiene“ wie der Eugenikbegriff fortan gemieden.

Wurde der Begriff „Eugenik“ in Deutschland vermieden, um die Wurzeln dieser Ideologie zu verschleiern ? Großbritannien !

Galton verstand Eugenik als Wissenschaft im Dienst einer gesünderen Menschheit. Schon ihre ersten Vertreter betrachteten Bestrebungen nach sozialem Ausgleich, Zivilisierung von Gesellschaftskrisen und Angleichung der Lebenschancen als nachteilig für die Volksgesundheit und die „biologische Höherentwicklung“. Um die Nachkommenschaft von zugleich als minderwertig bewerteten Kranken zu verringern oder zu verhindern und gesunden und damit angeblich höherwertigen Menschen bessere Zukunftschancen zu eröffnen, forderten sie politische Eingriffe. Ihre Hauptvertreter sorgten nicht nur für die theoretische Grundlegung und Verbreitung, sondern in Ansätzen auch für die politische Durchsetzung ihrer Forderungen durch eine entsprechende Gesundheits-, Sozial- und Bevölkerungspolitik.

Es wundert nicht, das insbesonders die Sozialdemokratie verbunden ist, mit der eugenischen Fabian Society. “ Sozialer Ausgleich, Angleichung von Lebenschancen“, klingt stark nach marxistischen, kommunistischen Konzepten. Dieses “ höhere Wesen “ schaffen, ähnlich einem kabbalistischen Golem, endet letztendlich im Transhumanismus.

Aus der Tierzucht gewonnene Vorstellungen wurden auf den Menschen übertragen: Durch Begünstigung der Fortpflanzung gesunder Menschen – etwa durch Belohnung hoher Kinderzahlen –, Verhindern der Fortpflanzung kranker Menschen – z. B. durch EmpfängnisverhütungGeburtenkontrolle und Zwangssterilisation – sollten die Erbanlagen in der Bevölkerung langfristig verbessert und Erbkrankheiten vermindert werden. Motiviert wurden solche Ideen stark durch die von verschiedenen sozialdarwinistischen Richtungen vorausgesagte Degeneration der Gesellschaft bzw. der „Rassen“, die sie aufgrund einer angenommenen Ausschaltung der natürlichen Auslese durch zivilisatorische Einflüsse erwarteten.

Zentraler Bestandteil des rassenhygienischen Paradigmas sei das Degenerationskonzept, da „sich die Träger ‚minderwertigen Erbguts’ rascher vermehrten als die Träger‚ hochwertiger Erbanlagen’, so daß es von Generation zu Generation zu einer progressiven Erosion der genetischen Substanz – bezogen auf die Gesamtbevölkerung – kommen müßte“, wodurch sich die „apokalyptischen Bevölkerungsdiskurse“ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erklären lassen.

Auch wenn sich das Ziel, einer Verminderung von Erbkrankheiten, positiv anhört, ist es ein Eingriff in die Schöpfung. Die Natur und damit Schöpfung, kann grausam sein. Diese Negativauslese zu überwinden, heißt, sich auf die Stufe Gottes zu begeben, man könnte auch sagen Schöpferkraft., da ich mich hier außerhalb von Religionen bewege. Da wir es aber mit abrahamitischen Kreisen zu tun haben z.b. Kabbala und der Hinweis zu dem, was heutzutage geschieht, bereits in der Genesis steht, muss man sich zwangsläufig mit den abrahamitischen Religionen beschäftigen.

Die Überwindung von Erbkranheiten und Leid auf dieser Welt ist natürlich sehr zu begrüßen, aber nicht, wenn dahinter religiöse Gruppen und Motive stehen.

Der französische Schriftsteller Arthur de Gobineau publizierte 1852 bis 1854 einen vierbändigen Essai sur l’inégalité des races humaines (Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen), in dem er den Begriff der Rassenmischung einführte und den in der Sprachwissenschaft gebräuchlichen Begriff des Ariers in den Bereich der Rassentheorien übernahmEr postulierte eine nordisch-arische Ursprungsrasse und propagierte deren Erhaltung oder Wiederherstellung durch Menschenzüchtung und Auslese.

Gobineaus Thesen stießen in der deutschen Übersetzung von Karl Ludwig Schemann auf eine breite Resonanz, gewannen zusätzliche Popularität in den Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts von Houston Stewart Chamberlain und verbreiteten sich über Cecil Rhodes, den Alldeutschen Verband und das Programm der 1914 gegründeten Deutschvölkischen Partei bis hin zum Nationalsozialismus

Grundgedanke sozialdarwinistischer Gesellschaftstheorien war, dass die natürliche Auslese, der zum Überleben Geeignetsten, durch auf unterschiedslose Lebenserhaltung ausgerichtete Medizin und Sozialfürsorge behindert werde. Vertreter dieser Annahme behaupteten, dass eine die „natürliche Auslese“ beeinträchtigende Sozialpolitik zu einer „Gegenauslese“ und damit zu einer allmählichen Schwächung der Volksgesundheit führe. Ein Vordenker der Eugenik ist der Zoologe Ernst Haeckel (1834–1919). Er vertrat die Meinung, dass „die Völkergeschichte […] größtenteils durch natürliche Züchtung erklärbar [sei], es daneben aber auch die künstliche Züchtung“ gebe. Als Beispiel nennt er die Spartaner, die schwächliche, kranke oder missgebildete Neugeborene töteten: „Gewiss verdankt das Volk von Sparta dieser künstlichen Auslese oder Züchtung zum großen Teil seinen seltenen Grad an männlicher Kraft und rauer Heldentugend.“ Dieser Vergleich sollte später von den Rassenhygienikern und auch von Hitler aufgegriffen werden.

Eugenik in der Arbeiterbewegung

Eugenische Tendenzen fanden auch Eingang in die Arbeiterbewegung.

Mit Karl Kautsky hätte sich eine „kopernikanische Wende“ der Diskussion in der Arbeiterbewegung abgezeichnet. Bürgerliches Denken habe zunehmend an Einfluss gewonnen; an die Stelle der Wiederherstellung der natürlichen Rechte der Menschen sei nun die Neugestaltung der menschlichen Existenz getreten. Dass sich Kautsky an Fragen wie Entartung und Überbevölkerung wagte, habe dabei zur Herausbildung einer reformistischen Sozialpolitik beigetragen.

Eine Reihe von Mitgliedern der britischen Fabian Society war ebenfalls Eugeniker. Der sogenannte „Minority Report“ (zur Armenpolitik) von Beatrice Webb und Sidney Webb, 1. Baron Passfield war unter anderem Grundlage des ersten Programms der Labour Party und eugenisch geprägt. Dies galt ebenfalls für wesentliche, für den britischen wie für den schwedischen Wohlfahrtsstaat formende Persönlichkeiten wie Richard Titmuss und Gunnar Myrdal.

Francis Galton

Der britische Gelehrte Francis Galton erfand 1883 den Begriff Eugenik und veröffentlichte mit Inquiries into human faculty and its development ein grundlegendes Werk zu dem Thema. Mit seinen Büchern Hereditary Talent and Character (1865) und Hereditary Genius: An Inquiry into its Laws and Consequences (1869) begründete er die Eugenik als Wissenschaft.

Galton war ein Cousin sowie ein Anhänger Darwins, er konnte sich nach medizinischen und mathematischen Studien aufgrund einer Erbschaft als Privatgelehrter niederlassen. Galton suchte Merkmale zum Vergleichen und Unterscheiden von Menschenrassen und bemühte sich, menschliche Charaktereigenschaften auf genetische Ursachen zurückzuführen. Darwins Pangenesistheorie, die die wesentlichen Vererbungsmerkmale auf die unveränderlichen Keimzellen zurückführt, lehnte er ab. Seine statistische und biometrische Methodik und seine experimentell psychologische Vorgehensweise war zur damaligen Zeit bahnbrechend.

Galton fasste den Rassenbegriff weit im Sinne von Untergattung. Er erhob die Erbgesundheit zum entscheidenden Kriterium für den Wert einer solchen Rasse, bei seinem (biologisch falschen) Vererbungsmodell führte Rassenmischung zu einer Verminderung des Erbguts. Galton zufolge war es sinnvoll, die bislang zufällige Vererbung positiver Eigenschaften bewusst zu fördern, die Vererbung negativer Eigenschaften dagegen zu vermeiden, um so insgesamt eine Rassenverbesserung zu erzielen.

Als Problem sah Galton und mit ihm etliche seiner geistigen Nachfolger bis in die Gegenwart die geringere und im Lebensalter spätere Vermehrung sozial höhergestellter Personen, die für Galton zugleich die geistige Elite stellten. Sozial schwächer Gestellte und Minderbegabte vermehrten sich dagegen stärker und früher. Dieses Missverhältnis sei mit politischen Maßnahmen zu bekämpfen, um den Anteil von Hochbegabten national wie international vorrangig zu fördern.

Zur Verwirklichung seiner Ziele gründete Galton aus eigenem Vermögen eine Professur, ein Institut, ein Labor und die internationale Gesellschaft „Eugenics Education Society“ (1908). Damit sorgte er selbst für die organisierte Weiterentwicklung seines Forschungsprogramms auch über Großbritannien hinaus.

Alexander Graham Bell

Der erste kommerzielle Betreiber der Telefonie, Alexander Graham Bell, hatte sich zeit seines Lebens mit Phonetik und Sprachübertragung wie auch mit Gehörlosigkeit beschäftigt. Seine Frau war selbst seit ihrer frühen Kindheit taubstumm, seine Mutter war taubstumm und sein Vater Alexander Melville Bell war ein berühmter britischer Phonetiker. Bell war der eugenischen Bewegung eng verbunden und hielt Taubheit für einen vermeidbaren Defekt, wenn es Eheverbote unter Taubstummen gebe.

Bis in die späten 1930er Jahre hatten eine erhebliche Anzahl amerikanischer Bundesstaaten die verpflichtende Sterilisierung von Gehörlosen eingeführt. International bekannt und in Europa teilweise kopiert wurden insbesondere die strengen kalifornischen Vorgaben. Als Folge wurden zahlreiche gehörlose Menschen ohne ihr Wissen und ohne ihr Einverständnis sterilisiert.

Alfred Ploetz

In seinem Buch Die Tüchtigkeit unserer Rasse und der Schutz der Schwachen (1895) führte der Arzt Alfred Ploetz (1860–1940) den Begriff „Rassenhygiene“ anstelle von Eugenik ein. Er erläuterte ihn als „Lehre von den Bedingungen der optimalen Erhaltung und Vervollkommnung der menschlichen Rasse (der Vitalrasse im Unterschied zur Systemrasse)“ Unter „Vitalrasse“ verstand er die jeweils gesundesten Exemplare jeder nach Hautfarbe und anderen Körpermerkmalen unterschiedenen „Systemrasse“ im Sinne Gobineaus. Er wollte also keine bestimmte „höhere“ Rasse heranzüchten, sondern den Anteil aus seiner Sicht gesunden Erbgutes bei allen Völkern und Rassen fördern.

Ab 1904 gab Ploetz die Zeitschrift Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie heraus, die seine Ideen in einen wissenschaftlichen Diskurs einbrachte und so die jüngere Ärztegeneration nach der Jahrhundertwende stark beeinflusste. Erst in späteren Werken rückte Ploetz von den Ideen der gesellschaftlich geförderten „Auslese und Ausjäte“ ab.

Wilhelm Schallmayer

Anders als Galton wollte er nicht Personen mit höher bewerteten Erbeigenschaften vermehren (positive Eugenik), sondern die Nachkommen von Personen mit unterdurchschnittlichen, negativ bewerteten Erbeigenschaften begrenzen und so eine angebliche Degeneration der Menschheit verhindern (negative Eugenik). Wie die Sozialdarwinisten vor ihm machte er zivilisatorische Errungenschaften, vor allem sozialpolitische und medizinische Eingriffe in natürliche Entwicklungen, für diese Degeneration verantwortlich. Anders als die Rassentheoretiker sah er jedoch kein spezifisch rassisches, sondern jedes individuelle und nationale organische Erbgut als „höchstes Gut“ an, das es zu schützen und zu vermehren gelte.

Dazu forderte er eine „Erziehung zur Moral des Rassedienstes“. Denn die „überlieferten Begriffe von Gerechtigkeit und freiem Willen“ verhinderten die „Anerkennung der durch die Erbanlagen mitbedingten großen Wertunterschiede“ zwischen Menschen. Die notwendige Priorität der Erbgutförderung sei daher nur durch frühzeitige auch emotionale ideologische Beeinflussung der Jugend zu erreichen.

Dabei verglich Schallmayer die Erbgüter eines Volkes mit seinen vorhandenen Sachgütern: Wie eine Nationalökonomie, so sei auch eine „Nationalbiologie“ notwendig, um das nationale Erbgut vernünftig zu verwalten und die Auslese als positiv bewerteter, zugleich Reduktion als negativ bewerteter Eigenschaften von Eltern und Kindern bewusst zu lenken. Sie müsse sowohl ein quantitatives Bevölkerungswachstum wie eine qualitative Fortpflanzungsauslese anstreben.

Zur Schöpfung ( Gottes ) gehören auch die unterschiedlichen Menschentypen ( z.b. schwarz / weiß, asiatisch usw. ). Diese Ergebnis der Schöpfung zu erhalten, sollte ein legitimes Ziel sein, allerdings nicht national, sondern regional ( Asien, Afrika, Europa usw ) Unter dem Banner von Gleichheit und Weltoffenheit, findet derzeit ein umgekehrter Prozeß statt. Was wir gerade erleben, ist die Antithese zur „Reinhaltung von Rassen „, aber dennoch Teil des Rassenkonzeptes. Abschaffung von Rassen ( wie sie Gott geschaffen hat ), hin zum Einheitsmenschen.

Politische Anwendung bis 1945

John Maynard Keynes war Befürworter der Eugenik und Direktor der British Eugenics Society von 1937 bis 1944. 1946 erklärte Keynes die Eugenik zum wichtigsten und ehrlichsten Zweig der Soziologie.

Andere britische Intellektuelle, wie George Bernard ShawHarold Laski und Beatrice Webb, waren ebenfalls Anhänger der Eugenik.

Winston Churchill war ebenfalls ein Vertreter der Eugenik; er sah in den „Geistesschwachen“ und „Verrückten“ eine Bedrohung für Wohlstand, Vitalität und Kraft der britischen Gesellschaft. Als Politiker trat er für Segregation und Sterilisierung ein, damit der „Fluch mit diesen Menschen ausstirbt und nicht an nachfolgende Generationen weitergegeben wird“.

USA

1896 wurde im US-Bundesstaat Connecticut ein gesetzliches Heiratsverbot für „EpileptikerSchwachsinnige und Geistesschwache“ erlassen. Später wurde es mit Zwangssterilisationen verbunden. Daraufhin sollen geschätzte 100.000 Menschen im Rahmen dieses Programms sterilisiert worden sein, häufig ohne Information über die Folgen des Eingriffs.

1903 richtete die American Breeders Association (Vereinigung der amerikanischen Erzeuger) ein „Eugenik-Komitee“ ein. Diesem zufolge sollten mindestens 10 Millionen US-Bürger an der Fortpflanzung gehindert werden.

1907 wurde in Indiana erstmals Zwangssterilisation aus eugenischen Gründen gesetzlich erlaubt. Weitere 32 US-Bundesstaaten erließen ähnliche Gesetze. Daraufhin wurden rund 60.000 US-Bürger sterilisiert, besonders viele davon in Kalifornien.

1921 fand in New York der zweite internationale Eugenik-Kongress unter der Schirmherrschaft des American Museum of Natural History statt. Die Organisatoren und Honorarpräsident Alexander Graham Bell strebten Gesetze an, die die Ausweitung von „defekten Rassen“ verhindern sollten.

1922 entstand die American Eugenics Society (AES).

Der Eugenikerbund Eugenics Record Office (ERO) hatte zahlreiche Mitglieder, von denen einige auch in Deutschland bekannt und hochgeachtet waren: darunter der Leiter Harry LaughlinCharles Davenport und Lothrop Stoddard. Letzterer lernte Adolf Hitler persönlich kennen und unterstützte dessen Rassenideologie.

Zu den Unterstützern der Eugenik zählten zudem Theodore Roosevelt, die National Academy of Sciences und der National Research Council.

Kanada

In Kanada waren Zwangssterilisierungen im Rahmen der Eugenik Anfang des 20. Jahrhunderts populär, insbesondere in Alberta. Der 1928 in Kraft getretene Sexual Sterilization Act of Alberta konzentrierte sich auf die Sterilisierung geistig Behinderter. Eine bekannte Unterstützerin dieser Politik war Emily Murphy, eine Vertreterin der Frauenbewegung

Zur Bestimmung der zu sterilisierenden Individuen wurden Intelligenztests verwendet. Die Durchführung der Tests in der englischen Sprache bedeutete, dass Immigranten häufig niedrigere Punktzahlen erreichten, weswegen unter den Sterilisierten viele Einwanderer waren.

Schweiz

Auf der Basis US-amerikanischer Vorbilder wurden auch in Europa eugenische Sterilisationspolitiken entwickelt. Die ersten eugenisch oder „rassenhygienisch“ begründeten Zwangssterilisationen und Zwangskastrationen in Europa fanden in deSchweiz statt, die allerersten an Patienten der psychiatrischen Klinik Burghölzli in Zürich unter deren Direktor Auguste Forel um 1890 sowie unter dessen Nachfolgern Eugen BleulerHans Wolfgang Maier und Manfred Bleuler. Auch in anderen schweizerischen psychiatrischen Kliniken wie Wil im Kanton St. Gallen, später auch in vielen Spitälern diverser Kantone, wurden in der Schweiz im 20. Jahrhundert, bis in die 1980er Jahre hinein, Tausende von angeblich „erblich Minderwertigen“ zwangssterilisiert, größtenteils Frauen. Eine kleinere Anzahl von Frauen und Männern wurde zwangskastriert. Seit 1920 wurden in der Schweiz auch Sterilisationen und Kastrationen mittels Röntgenbestrahlung in hoher Dosis durchgeführt. In der Schweiz wurde im Kanton Waadt im Jahr 1929 das erste Gesetz zur eugenischen Zwangssterilisation in Europa erlassen; es wurde 1985 aufgehoben.

Skandinavien

Es folgte – ebenfalls 1929 – Dänemark mit einem entsprechenden Gesetz, 1934/35 SchwedenNorwegenFinnland, 1937/38 dann Island und Lettland. Fast alle diese Staaten waren damals demokratisch – oft sozialdemokratisch – regiert.

Eines der umfassendsten Eugenikprogramme wurde in Schweden durchgeführt. Bereits 1909 wurde eine Schwedische Gesellschaft für Rassenhygiene zum Zweck der eugenischen Forschung gegründet. Ein Netzwerk aus Personen verschiedener Parteien arbeitete für die Gründung eines staatlichen Instituts für Rassenbiologie und setzte sich für ein Gesetz für „eugenische Sterilisierungen“ ein, darunter Herman Nilsson-EhleNils Wohlin, Nils von Hofsten, Herman Lundborg, Alfred Petrén und Elis Essen-Möller. Zwei Gesetzesanträge für die Gründung eines solchen Instituts wurden ab 1921 in beide Kammern des Schwedischen Reichstags eingebracht. Unterzeichnet waren diese Anträge neben Anderen von Alfred Petrén, Nils Wohlin, Hjalmar Branting und Arvid Lindman. Die Antragsteller konnten sich dabei auf die Aussagen und Studien von Biologen und Rassentheoretikern insbesondere von den Universitäten Uppsala und Lund wie Carl Magnus FürstTorsten Thunberg, Herman Lundborg, Nils von Hofsten und Nils Heribert-Nilsson berufen.

Auf Grundlage der Gesetzesanträge beschloss der Schwedische Reichstag 1921 die Gründung des Staatlichen Instituts für Rassenbiologie an der Universität Uppsala. 1922 legten die Sozialdemokraten einen Gesetzentwurf zur Sterilisation geistig Behinderter ein. Die Verbreitung eugenischer Ideen in der schwedischen Sozialdemokratie wurde befördert durch einen engen Kontakt zu deutschen Sozialdemokraten, der auch durch den gegenseitigen Austausch von Gastwissenschaftlern an der Berliner Gesellschaft für Rassenhygiene und der Universität Uppsala gepflegt wurde.

1934 forderten Alva Myrdal und Gunnar Myrdal in ihrem Buch Eine Krise in der Bevölkerungsfrage Sterilisationsprogramme für „hochgradig lebensuntaugliche Individuen“. Im gleichen Jahre verabschiedete der schwedische Reichstag das erste Sterilisationsgesetz, das 1935 in Kraft trat und die freiwillige Sterilisation „geistig zurückgebliebener“ Menschen bei zu erwartenden „Erbschäden“ und Sterilisationen ohne Einwilligung der Betroffenen bei Befürwortung durch zwei Ärzte vorsah. Sterilisationsmaßnahmen wurden aber nicht nur von allen bedeutenden Parteien unterstützt, sondern auch von der lutherischen Schwedischen Staatskirche. Dieses Programm wurde 1941 mit einem zweiten Gesetz erweitert, das Sterilisationen aufgrund eugenischer oder sozialer Indikation ermöglichte. Die eugenische Indikation betraf sogenannte Geisteskranke, -schwache, und -gestörte, psychisch Kranke und Personen mit Missbildungen. Aufgrund der sozialen Indikation konnte nun auch als asozial angesehenes Verhalten wie etwa Alkoholismus zur Sterilisation führenSo konnten z. B. als antisozial angesehene Tanzhallenbesuche eines minderjährigen Mädchens zu dessen Zwangssterilisation führen. Insgesamt dauerte das schwedische Sterilisationsprogramm bis 1976 und führte zu 62.888 Sterilisationen, darunter nach Angaben einer schwedischen Untersuchungskommission von 1999 geschätzt zwischen 6000 und 15.000 entgegen dem Willen der betreffenden Personen.

Weimarer Republik

In der Weimarer Republik organisierte sich eine „völkische Rassenhygiene“, die noch vor 1933 mit der NSDAP zusammenging, aber bis zur NS-„Gleichschaltung“ der deutschen Eugenik in der Minderheit blieb. Eine wichtige politische Vorreiterrolle bezüglich der Eugenik übernahm dabei der Freistaat Preußen, wo der sozialdemokratische preußische Innenminister Wolfgang Heine, in seiner Studentenzeit Mitglied eines eugenisch-utopischen Zirkels um Alfred Ploetz, durch eine Anregung zur Beratung der Problematik von ehelichen Gesundheitszeugnissen am Reichgesundheitsamt die Weichen für eine zukünftige eugenikfreundliche Politik innerhalb des Innenministeriums stellte. Nachdem 1919 die relevante Medizinalabteilung aus dem preußischen Innenministerium ausgegliedert und durch das neugegründete preußische Ministerium für Volkswohlfahrt übernommen worden war, das bis 1932 von den katholischen Zentrumspolitikern Adam Stegerwald und Heinrich Hirtsiefer geleitet wurde, wurde dort eine katholisch geprägte Eugenikpolitik verfolgt und das Ministerium für Volkswohlfahrt entwickelte sich besonders am Ende der 1920er zu einem deutschlandweit bedeutendem Zentrum der Eugenik, dessen medizinischer Abteilungsleiter Heinrich Schopohl im Juli 1932 dann auch im Radio verkündete, dass die Eugenik „im Dienste der Volkswohlfahrt“ stehe.

Die politische Akzeptanz der Eugenik blieb bis 1933 in Deutschland sehr begrenzt: 1920 beschloss die deutsche Nationalversammlung die Einführung eines eugenischen Merkblattes mit Warnungen vor evtl. erbkrankem Nachwuchs durch Standesbeamte im Vorfeld jeder Eheschließung, lehnte jedoch mögliche Eheverbote gegen angeblich „Minderwertige“ strikt ab. Sterilisationsgesetze wurden von verschiedenen Parteien – am konsequentesten von der SPD – immer wieder diskutiert, aber auch der Entwurf eines Gesetzes zur freiwilligen eugenisch begründeten Sterilisation durch den Preußischen Landesgesundheitsrat (1932) trat niemals in Kraft. 

1923 wurde mit Fritz Lenz’ Berufung an die Universität München erstmals ein Lehrstuhl für Rassenhygiene besetzt. Immer mehr mischten Rassenhygieniker nun auch beratend in der Politik mit, so wurde zum Beispiel 1929 ein „Reichsausschuss für Bevölkerungsfragen“ gegründet.

1925 hat die „Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene“ Konkurrenz bekommen, der „Deutsche Bund für Volksaufartung und Erbkunde“ trat auf. Seine Zielsetzung war, die Eugenik „in ganz populärer, für jedermann verständlicher Form [zu] pflegen und verbreiten“. Zunehmend kamen in den Gesellschaften auch Ideen eines „nordischen Übermenschen“ zum Tragen und der „Berliner Gesellschaft“ wurde vorgeworfen, sie sei von Juden unterwandert. Zwar konnte sich 1929 bei den Wahlen zum Vorstand der „Gesellschaft für Rassenhygiene“ die gemäßigte Linie durchsetzen, sie vereinigte sich mit dem „Bund für Volksaufartung“ und wollte mit der Umbenennung in „Deutsche Gesellschaft für Rassenhygiene (Eugenik)“ auch die rassistische Komponente eliminieren, doch nach der sogenannten „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde die Führung ausgetauscht und die Prioritäten neu definiert. Ab 1926 gab es auch die „Deutsche Gesellschaft für Physische Anthropologie“ unter Eugen Fischer, die 1937 in Deutsche Gesellschaft für Rassenforschung umbenannt wurde.

Zeit des Nationalsozialismus

Im Dritten Reich sollte die Geburtenrate „arischer“ Familien durch sozialpolitische Maßnahmen gesteigert werden und „lebensunwertes Leben“ verhindert, ausgesondert und vernichtet werden. Nach der Machtübernahme Hitlers wurde ein eugenisches Sterilisationsgesetz als wichtiger Teil der nationalsozialistischen Ideologie bereits im Juli 1933 eingeführt („Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“): Im Unterschied zu früheren Entwürfen sah es auch Zwangssterilisation vor, schrieb vergleichsweise großen Bevölkerungsgruppen erbliche Minderwertigkeit zu und führte – im internationalen Vergleich ohne Beispiel – in den wenigen Jahren bis 1939 tatsächlich zur Unfruchtbarmachung von etwa 300.000 Menschen, die bis 1945 um weitere 60.000 stieg. Ein Teil der Betroffenen ist auch an den Folgen der Sterilisationsoperation verstorben. Zum Vergleich: In den USA wurde zwischen 1907 und 1939 etwa eine Anzahl von 31.000 Menschen sterilisiert, in Schweden zwischen 1934 und 1948 etwa 12.000. Schadensersatzansprüche wurden in der Bundesrepublik Deutschland über lange Jahre abgelehnt. Erst Ende der 1970er Jahre erhielten Zwangssterilisierte eine Erwerbsunfähigkeitsrente.

Eugenik nach 1945

Als Reaktion auf die Radikalisierung unter den Nazis wandten sich fast alle Länder von ihrer vormals praktizierten eugenistischen Politik ab, obwohl die Idee nicht verschwand. Julian Huxley, der erste Generaldirektor der UNESCO und Mitbegründer des World Wildlife Fund, zudem ein Präsident der britischen Eugenik-Gesellschaft und Unterstützer der Eugenik, sagte 1947:

Auch wenn es sicher wahr ist, dass jegliche radikale eugenische Politik für viele Jahre politisch und psychologisch unmöglich sein wird, wird es für die UNESCO wichtig sein, zu erkennen, dass das Eugenik-Problem mit größter Sorgfalt untersucht wird und das öffentliche Bewusstsein über die Sachverhalte so weit informiert wird, dass das Undenkbare wenigstens denkbar wird.“

Lehrbücher der 1920er bis 1940er enthielten häufig Inhalte, die den wissenschaftlichen Fortschritt im Zusammenhang zu eugenischen Praktiken beschrieben. Viele frühe wissenschaftliche Zeitschriften zur Genetik enthielten Beiträge zur Eugenik. In der Nachkriegszeit wurden viele dieser Referenzen entfernt. Wissenschaftliche Zeitschriften änderten sogar ihre Namen. Beispielsweise benannte sich 1969 Eugenics Quarterly in Social Biology um. Einige prominente Akademiker unterstützten jedoch weiter die Eugenik.

Auch im kirchlichen Bereich gab es weiterhin positive Stimmen zur Eugenik; so erklärte Papst Pius XII. noch 1953 in einer Note zum „First International Symposium for Genetic Medicine“ den grundlegenden Ansatz der Eugenik und der Genetik als moralisch einwandfrei. Auf dieser Basis tritt die Kirche ausschließlich für Maßnahmen wie Aufklärung, medizinische Fortpflanzungsberatung und das Aufzeigen der individuellen Verantwortung für die eigene Familienplanung ein. Jegliche Zwangseingriffe, Sterilisation, Abtreibung oder Einschränkung der individuellen Fortpflanzungsplanung wird von der katholischen Kirche von jeher kategorisch abgelehnt.

In wenigen Teilen der Welt blieben großangelegte Eugenik-Programme länger bestehen. So führten Schweden und die kanadische Provinz Alberta bis in die 1970er Jahre Zwangssterilisierungen von geistig Behinderten durch.

Dänemark hatte unter Federführung des sozialdemokratischen Justiz- und Sozialministers Karl Kristian Steincke (1880–1963) die Zwangssterilisation als „rassenhygienische Maßnahme“ bereits 1929, vier Jahre vor dem Deutschen Reich, gesetzlich eingeführt. Bis 1938 folgte eine Reihe weiterer Gesetze. Menschen mit Behinderung wurden vor der Entlassung aus einem Heim sterilisiert. In Dänemark wurden circa 10.000 Personen aus eugenischen Gründen sterilisiert, davon 5.000 bis 7.000 Personen zwangsweise. 1967 wurde diese Praxis durch ein Gesetz beendet.

Eine so bekannte wie umstrittene Vertreterin der Eugenik war Margaret Sanger, eine Vorkämpferin der Geburtenkontrolle, die ebenso für eine gezielte Verbesserung der menschlichen Erbanlagen durch eine Verhinderung der Fortpflanzung von genetisch „Entarteten“ war. In den USA wurden ab 1907 Zwangssterilisationen durchgeführt, die letzte 1981 Richtete sich das Programm anfangs vorrangig bzw. angeblich gegen Kranke und Behinderte, waren später vermehrt Verbrecher und schließlich vorrangig Afroamerikaner betroffen. Im Jahr 2002 entschuldigten sich die Gouverneure der US-Bundesstaaten Virginia und Oregon dafür bei den Opfern. Im selben Jahr wurden noch in North Carolina 7600 Menschen, die meisten davon gegen ihren Willen, sterilisiert.

Das in vielen US-Bundesstaaten seit 1924 geltende Verbot von Eheschließungen zwischen Schwarzen und Weißen wurde 1967 durch den Supreme Court abgeschafft. Ein Gesetz von 1924 zur Verhinderung der Einwanderung von „dysgenischen Italienern“ und osteuropäischen Juden wurde 1965 abgeschafft. In Kalifornien wurden rund 20.000 Menschen, zumeist arme nicht-weiße, zwangssterilisiert, bis das Eugenik-Gesetz 1979 außer Kraft trat.

Moderne Formen der Eugenik

Kritiker der gültigen gesetzlichen Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch behaupten, dass ein Schwangerschaftsabbruch mit embryopathischer Indikation eine Form vorgeburtlicher Eugenik sei. So ist ein Schwangerschaftsabbruch bis zur Geburt erlaubt, wenn eine Behinderung oder Erkrankung des Kindes diagnostiziert wurde und die Schwangere sich einen potentiellen Schaden durch das Austragen des Kindes für ihre körperliche und/oder psychische Gesundheit ärztlich bestätigen lässt. In ähnlicher Weise wird die Präimplantationsdiagnostik von Kritikern als Form vorgeburtlicher Eugenik abgelehnt.

Transhumanismus und Posthumanismus

In den Ethiken bezüglich Transhumanismus und Posthumanismus spielt Eugenik ebenfalls eine große Rolle. Hier hofft man allerdings, nicht durch Sterilisation eine Geburt zu verhindern, sondern durch Genmanipulation für die Geburt eines gesunden Kindes zu sorgen. Dabei soll die menschliche Evolution künftig an vom Menschen gewählten Zielen gesteuert werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik

2. Francis Galton

Sir Francis Galton ( 1822 – 1911) war ein britischer Universalgelehrter und der Begründer der Verhaltensgenetik-Bewegung im viktorianischen Zeitalter .

Er war der Halbcousin von Charles Darwin und hatte den gemeinsamen Großelternteil Erasmus Darwin . Sein Vater war Samuel Tertius Galton , Sohn von Samuel Galton Jr. Er war auch ein Cousin von Douglas Strutt Galton . Die Galtons waren Quäker -Waffenhersteller und Bankiers, während die Darwins in der Medizin und Wissenschaft tätig waren.

Als Begründer der wissenschaftlichen Meteorologie entwarf er die erste Wetterkarte , schlug eine Theorie der Hochdruckgebiete vor und war der erste, der eine vollständige Aufzeichnung kurzfristiger Klimaphänomene auf europäischer Ebene erstellte.

In den letzten Jahren wurde er erheblich kritisiert, weil er ein Befürworter des Sozialdarwinismus , der Eugenik und des wissenschaftlichen Rassismus war ; Er war ein Pionier der Eugenik und prägte 1883 den Begriff selbst.

Den Aufzeichnungen der Vereinigten Großloge von England zufolge wurde Galton im Februar 1844 Freimaurer in der Wissenschaftlichen Loge im Red Lion Inn in Cambridge und absolvierte drei Freimaurergrade: Lehrling, 5. Februar 1844; Fellow Craft, 11. März 1844; Master Mason, 13. Mai 1844. In der Akte heißt es: „Student des Francis Galton Trinity College, erhielt sein Zertifikat am 13. März 1845.“  Eines von Galtons Freimaurerzertifikaten der Scientific Lodge befindet sich in seinen Unterlagen am University College in London.

Der Erste Internationale Kongress für Eugenik fand im Juli 1912 statt.Zu den Teilnehmern gehörten Winston Churchill und Carls Elliot.

In einem Leitartikel in Nature heißt es: „Galton konstruierte auch eine Rassenhierarchie, in der weiße Menschen als überlegen galten. Er schrieb, dass der durchschnittliche intellektuelle Standard der Negerrasse etwa zwei Stufen unter unserem eigenen (dem angelsächsischen) liegt.“  Laut der Encyclopedia of Genocide grenzte Galton an die Rechtfertigung des Völkermords , als er erklärte: „Es besteht eine größtenteils völlig unvernünftige Stimmung gegen die allmähliche Auslöschung einer minderwertigen Rasse.“

https://en.wikipedia.org/wiki/Francis_Galton

Erasmus Darwin

Erasmus Robert Darwin ( 1731 – 1802) war ein englischer Arzt. Als einer der Hauptdenker der Midlands-Aufklärung war er auch Naturphilosoph , Physiologe , Verfechter der Abschaffung des Sklavenhandels ,  Erfinder und Dichter.

Er war Mitglied der Familie Darwin-Wedgwood , zu der auch seine Enkel Charles Darwin und Francis Galton gehören . Darwin war Gründungsmitglied der Lunar Society of Birmingham , einer Diskussionsgruppe wegweisender Industrieller und Naturphilosophen.

 Der Name Erasmus wurde von mehreren Mitgliedern seiner Familie verwendet und leitet sich von seinem Vorfahren Erasmus Earle ab , dem Unteroffizier von England unter Oliver Cromwell .

Darwin war sein ganzes Leben lang Freimaurer in der Time Inmemorial Lodge von Cannongate Kilwinning, Nr. 2, Schottland. Später wurde Sir Francis Darwin, einer seiner Söhne, 1807 oder 1808 zum Freimaurer in der Tyrian Lodge Nr. 253 in Derby ernannt. Sein Sohn Reginald wurde 1804 zum Freimaurer in der Tyrian Lodge ernannt. Der Name von Charles Darwin erscheint nicht in den Listen der Loge, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass er, wie Franziskus, ein Freimaurer war, da er sein Leben lang viele freimaurerische Überzeugungen wie den Deismus vertrat.

https://en.wikipedia.org/wiki/Erasmus_Darwin

3. Alfred Ploetz

Alfred Ploetz (1860 in Swinemünde; † 1940 in Herrsching am Ammersee) war ein deutscher Arzt und Rassenforscher. Er gilt zusammen mit Wilhelm Schallmayer als Begründer der Eugenik in Deutschland und prägte dafür den Begriff Rassenhygiene.

Ploetz verbrachte seine Schulzeit in Breslau. Bereits damals schloss er Freundschaft mit seinem Klassenkameraden Carl Hauptmann, Bruder von Gerhart Hauptmann. Als Primaner gründete er 1879 einen Schülergeheimbund zur „Ertüchtigung der Rasse“. In Gerhart Hauptmanns Drama Vor Sonnenaufgang, das am 20. Oktober 1889 in Berlin uraufgeführt wurde und am Fall einer „degenerierten“ Familie die Gefahren vererbter physisch-psychischer Belastungen für die Gesellschaft zeigt, trägt die Schlüsselfigur des Journalisten Loth die Züge Ploetzens.

Zu seinem Freundeskreis gehörten damals zunächst außer seinem Bruder der Freund aus den Schuljahren Ferdinand Simon (der später Schwiegersohn August Bebels wurde), die Brüder Carl und Gerhart Hauptmann, Heinrich Lux und Charles Proteus Steinmetz.

Dieser Kreis las mit Begeisterung die Werke Haeckels und Darwins.

Im Zuge der Verfolgung von sozialistisch eingestellten Personen als Folge des Bismarckschen Sozialistengesetzes (1878–1890) floh Ploetz 1883 nach Zürich, wo er weiter Nationalökonomie bei Julius Platter (1844–1923) studierte. In seinen Memoiren nennt Ploetz als wichtigen Grund für seine Wahl von Zürich, dass beim Studium in Breslau sozialistische Theorien nur gestreift worden waren. In Zürich konnte er sich intensiver damit beschäftigen und die Bekanntschaft mit einigen Sozialisten und Sozialdemokraten machen.

Ploetz gründete 1904 die Zeitschrift Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie (ARGB). 1905 war er Initiator der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene. Seine Arbeit für die Zeitschrift und die Gesellschaft wurde von Ernst Haeckel unterstützt, mit dem er befreundet war und regelmäßigen Kontakt hielt. Im Februar 1906 wurde er Mitglied in Haeckels Monistenbund. Ab 1910 war er im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

1917 rief Ploetz zur Gründung einer Ortsgruppe der Deutschen Vaterlandspartei auf

Ploetz begrüßte die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten und schrieb im April 1933 in einer Ergebenheitsadresse an Hitler, dass er dem Manne, „der die deutsche Rassenhygiene aus dem Gestrüpp ihres bisherigen Weges durch seine Willenskraft in das weite Feld freier Betätigung führt“, in „herzlicher Verehrung die Hand drücke“.

Im 1933 durch Reichsinnenminister Frick eingesetzten „Sachverständigenbeirat für Bevölkerungs- und Rassenpolitik“ war Ploetz neben Fritz Lenz, Ernst Rüdin und Hans F. K. Günther Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft für Rassenhygiene und Rassenpolitik (AG II).

1936 wurde er durch Hitler zum Professor ernannt, weil er, so der im Reichsinnenministerium tätige Arthur Gütt, „den Aufbau des Dritten Reiches in hohem Maße beeinflusst“ habe. Für seine Warnung vor den biologischen Folgen, die Krieg auf die menschliche Fortpflanzung hat, wurde er 1936 für den Friedensnobelpreis nominiert. 1937 trat er in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 4.457.957) Im Jahr 1937 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Der „nordischen Rasse“ räumte Ploetz einen besonderen Stellenwert ein. Seine Schriften übten einen starken Einfluss auf die nationalsozialistische Rassenlehre aus.

Die spätere Verbindung der Rassenhygiene mit dem Antisemitismus war von Ploetz selbst aber noch keineswegs angelegt. So rühmte er angesichts der ersten antisemitischen Wahlerfolge 1893 sogar die Qualitäten der „jüdischen Rasse“ und kritisierte den Antisemitismus: „Die hohe Befähigung der Juden und ihre hervorragende Rolle in dem Entwicklungsprocess der Menschheit muss angesichts der Namen Jesus, Spinoza, Marx ohne Weiteres mit Freude anerkannt werden […] Der ganze Antisemitismus ist ein Schlag in’s Wasser, dessen Wellenkreise in der Fluth der naturwissenschaftlichen Erkenntniss und der humanen Demokratie langsam vergehen werden.“

Der frühe Alfred Ploetz fand keinen wesentlichen Unterschied im „Rassencharakter“ zwischen Ariern und Juden. Die geistige Talentiertheit der Juden sowie ihre Rolle im Entwicklungsprozess der Menschheit machten sie zur unverzichtbaren Größe im „Verfahren der Rassenmischung“, die Ploetz für ein geeignetes Mittel zur Steigerung der „Rassentüchtigkeit“ hielt. Allerdings wurden die Juden von Ploetz nur aufgrund ihres arischen Rassenanteils für wertvoll gehalten, das heißt, Ploetz verband die Rassenzugehörigkeit mit einer gewissen Qualität, weshalb er den semitischen Rassenanteil als den inferioren gegenüber dem arischen beurteilte. In den 1920er Jahren wandelte sich seine Haltung insofern, als die Juden nun für rassisch und optisch identifizierbar, das heißt für einen reinen Typus gehalten wurden

https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Ploetz

Ernst Haeckel

Ernst Heinrich Philipp August Haeckel (* 1834 in Potsdam; † 1919 in Jena) war ein deutscher Mediziner, Zoologe, Philosoph, Zeichner und Freidenker sowie Hochschullehrer in Jena, der ab den 1860er Jahren die Ideen von Charles Darwin zu einer speziellen Abstammungslehre ausbaute. Er trug durch seine populären Schriften und Vorträge sehr zur Verbreitung des Darwinismus in Deutschland bei.

Er propagierte den Entwicklungs-Monismus, mit dem Anspruch einer naturphilosophischen Weltanschauung auf naturwissenschaftlicher Grundlage und war Kopf und Identifikationsfigur (zeitgenössisch Monistenpapst) der zugehörigen Bewegung, die ab 1906 im Deutschen Monistenbund in Jena organisiert wurde.

Im Rahmen seiner Auseinandersetzungen mit der Übertragbarkeit rassischer Kategorien auf die gesellschaftliche Entwicklung des Menschen zählt Haeckel – hier klarer Gegner seines Lehrers Virchow – zu den schließlich entschiedenen Vertretern einer „eugenischen“ Sozialpolitik

Aufgrund seiner Überlegungen zur „künstlichen Züchtung“ des Menschen in modernen Gesellschaften gilt Haeckel als Wegbereiter der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland. Nationalsozialistische Ideologen zogen Ausschnitte seiner Aussagen später als Begründung für ihren Rassismus und Sozialdarwinismus heran

Ernst Haeckel wurde 1834 als zweiter Sohn des preußischen Juristen und Beamten Carl Haeckel und seiner Frau Charlotte, geb. Sethe, Tochter von Christoph von Sethe, geboren.

Mit großer Begeisterung las er bereits ein Jahr nach seinem Erscheinen (1859) Charles Darwins „Über die Entstehung der Arten

Auf der Hinreise, die ihn über London führte, traf er am 21. Oktober 1866 erstmals mit Charles DarwinThomas Huxley und Charles Lyell zusammen. „Ich fand“ ließ Haeckel in einem anschließenden Brief an seine Freunde verlauten, „Darwin und ebenso auch Huxley ganz so, wie ich sie mir nach unserer Correspondenz vorgestellt hatte.“

Weitere Reisen ab 1879 führten Ernst Haeckel unter anderem nach England und Schottland, wo er wiederum Charles Darwin begegnete. Bei diesem Zusammentreffen verstärkte sich Haeckels Überzeugung, dass Darwin vom sonstigen wissenschaftlichen Leben inzwischen zurückgezogen agierte. Darwins öffentliche Auftritte konnte man an einer Hand abzählen, und den Rummel um seine Person betrachtete er nur mit großer Distanz. Haeckel folgerte daraus, er selbst müsse noch mehr tun, um die ihm wichtigen und bahnbrechenden Erkenntnisse in die Öffentlichkeit zu tragen. 

Ernst Haeckel betätigte sich auch politisch: So war er Mitbegründer des Alldeutschen Verbandes und wurde 1905 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Rassenhygiene, ebenso war er ab 1889 Ehrenmitglied des korporativen „Medizinischen Vereins“ der Universität Jena

Um seine monistische Weltanschauung zu verbreiten, gründete Haeckel 1906 den Monistenbund am Jenaer Zoologischen Institut. Daneben setzte er sich für den Pazifismus ein, etwa indem er 1910 zusammen mit anderen bedeutenden Persönlichkeiten wie Friedrich Naumann und Max Weber einen in deutschen Zeitungen veröffentlichten „Aufruf zur Begründung eines Verbandes für internationale Verständigung“ unterzeichnete, der Abkommen mit anderen Nationen fördern sollte, um den Weltfrieden zu garantieren-

Sein Monismus war der einer durchgeistigten Materie; er sah Gott als identisch mit dem allgemeinen Naturgesetz und vertrat einen durch Johann Wolfgang von Goethe und Spinoza inspirierten Pantheismus.

Ernst Haeckel gehörte zu den führenden Freidenkern und Vertretern eines naturwissenschaftlich orientierten Fortschrittsgedankens, wodurch seine Ideen nicht nur für rechte und national gesinnte, sondern auch für bürgerlich-liberale sowie linke Kreise attraktiv waren.

Die Monisten um Haeckel hatten damals viele Anhänger; so zählten beispielsweise Ferdinand TönniesHenry van de VeldeAlfred Hermann FriedOtto Lehmann-RußbüldtHelene StöckerMagnus Hirschfeld und Carl von Ossietzky dazu. Teile seiner Ideen wurden von Nationalsozialisten übernommen, die zwar den Monismus ablehnten, die sozialdarwinistischen Aspekte Haeckels jedoch gut für ihre Ideologie verwenden konnten.

Ernst Haeckel vertrat pazifistische Ideen. So unterstützte er die Friedensbewegung Bertha von Suttners

Weil sich Ernst Haeckel sehr dezidiert zu eugenischen Fragestellungen äußerte und dabei Selektionsmechanismen und Züchtungsgedanken ansprach, wird er von verschiedenen Historikern als einer der wichtigsten Wegbereiter der Rassenhygiene und Eugenik in Deutschland betrachtet

Durch die Übertragung des darwinistischen Evolutions- und Selektionsprinzips auf menschliche Gesellschaften bereitete Ernst Haeckel in Deutschland, so verschiedene Wissenschaftler, den Boden für den Sozialdarwinismus.

1905 wurde Haeckel Mitglied in der von Alfred Ploetz gegründeten Gesellschaft für Rassenhygiene. Satzung und Ziel der Gesellschaft sahen die Förderung der „Theorie und Praxis der Rassenhygiene unter den weißen Völkern“ vor. Die Gesellschaft trug in Deutschland wesentlich zur Institutionalisierung der Rassenhygiene als wissenschaftliches Fach bei.

Haeckel wurde von verschiedenen Sozialdemokraten, Sozialisten und Anarchisten wie etwa Alfred Hermann FriedFriedrich Albert LangeAugust BebelLeninOtto Lehmann-RußbüldtJulius SchaxelHelene StöckerFerdinand Tönnies oder Henry van de Velde gelesen und diskutiert. Karl Kautsky arbeitete programmatisch zu Rassenfragen, wobei er sich auf Haeckel bezog

In der politischen Linken war man sich in Bezug auf die Einschätzung Haeckels keineswegs einig. So finden sich etwa im ersten Jahrgang der populärwissenschaftlich-sozialistischen Zeitschrift Urania (1925) bei drei Bezugnahmen auf Haeckel drei unterschiedliche Positionen.

 Virchow wandte sich, entgegen dem Bestreben Haeckels, gegen die Einführung darwinistischer Inhalte in Lehrpläne für höhere Schulen und Universitäten und versuchte den Darwinismus dadurch zu diskreditieren, indem er ihn mit Sozialismus und Kommunismus in Verbindung brachte, ein in der unter dem Eindruck der chaotischen Geschehnisse während der Pariser Kommune stehenden Zeit schwerwiegender Vorwurf.

Magnus Hirschfeld gewann Haeckel nach einem Besuch als Autor seiner Zeitschrift für Sexualwissenschaft zum Thema menschliche Hermaphroditen.

Haeckels Privatsekretär Heinrich Schmidt wurde 1920 Herausgeber der „Monistischen Monatshefte“. Nach dem Verbot dieser Zeitschrift 1933 durch die Nationalsozialisten gründete Schmidt die Zeitschrift „Natur und Geist, Monatshefte für Wissenschaft, Weltanschauung und Weltgestaltung“

 Haeckel habe sich gegen die Einwanderung russischer Juden gewandt, die „unserer Gesittung unverträglich“ seien. Dagegen befürwortete Haeckel aber grundsätzlich eine „rassische Vermischung von Juden und Ariern“ und hielt die deutschen Juden für ein wichtiges Element der deutschen Kultur, welche immer tapfer für Aufklärung und Freiheit und gegen reaktionäre und okkulte Kräfte eingestanden seien.

In der DDR wurde Haeckel…… zu einer progressiven Inspirationsquelle für den Realsozialismus stilisiert. So interpretierte Direktor Georg Schneider 1950 eine Zeichnung aus dem Jahre 1850 mit dem Titel „Nationalversammlung der Vögel“ des 16-jährigen Haeckel als dessen Anteilnahme an der innerpolitischen revolutionären Entwicklung Deutschlands. Die damaligen Beschreibungen schildern den Wissenschaftler ausschließlich als durchwegs progressiven materialistischen Denker, dessen philosophische Spekulationen Ähnlichkeiten mit Karl Marx’ Dialektischem Materialismus aufweisen.

Die Royal Society verlieh ihm 1900 die Darwin-Medaille „für seine langanhaltende und hochbedeutsame Arbeit in der Zoologie, die stets vom Geist des Darwinismus inspiriert war“ 

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Haeckel

Anmerkung : Die Grundtendenz, auch bei Heckel ist, dass die Ideen des Darwinismus bzw. Eugenik, damals in Sozialistischen Kreisen populär war, ähnlich wie in England ( Fabian Society )

Deutsche Monistenbund

Der Deutsche Monistenbund war eine freidenkerische Organisation des frühen 20. Jahrhunderts. Sie wurde 1906 in Jena federführend von dem Naturwissenschaftler Ernst Haeckel gegründet. Ziel des Bundes war die Organisation und Verbreitung einer monistischen Weltanschauung. Der Bund hatte zunächst großen Zulauf und gewann bis 1912 6000 Mitglieder, darunter eine Reihe prominenter Namen wie Wilhelm OstwaldWilhelm BölscheKarl HauptmannFriedrich Jodl und Bruno Wille. Die Grundausrichtung war internationalistisch und pazifistisch.

Mit dem Monistenbund fanden die bestehenden, sehr heterogenen monistischen Bestrebungen einen übergreifenden organisatorischen Rahmen, der sich dezidiert auf eine naturwissenschaftliche Basis im Sinne Haeckels stellte, in den aber nicht alle Vertreter des Monismus eingebunden wurden. Mit dem Monistenbund entstand mit Unterstützung freidenkerischer Verbände eine neue freigeistige Bewegung, die einen betont philosophisch-naturwissenschaftlichen Bildungscharakter hatte. Der Monistenbund hatte auch zahlreiche jüdische Mitglieder.

Vor allem durch das Engagement Wilhelm Ostwalds richtete sich die Tätigkeit des Monistenbundes nicht zuletzt gegen die Kirchen.  Seit 1911 verstärkte sich auch die sozialreformerische Orientierung des Monistenbundes.

Trotz der bürgerlich-elitären Orientierung des Monistenbundes kooperierte er auch mit Organisationen der Arbeiterbewegung und forderte in einem gemeinsamen Komitee Konfessionslos des Weimarer Kartells zum Kirchenaustritt auf. So traten auf vier Berliner Versammlungen am 28. Oktober 1913 mit insgesamt 8000 Teilnehmern Karl Liebknecht und Wilhelm Ostwald als gemeinsame Redner auf.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Monistenbund wieder deutlich pazifistisch. Die sozialistische Orientierung verstärkte sich, was unter anderem an dem Einfluss des ehemaligen Präsidenten des Österreichischen Monistenbundes Rudolf Goldscheid und des Schweizer Psychiaters und Neuroanatoms Auguste Forel lag.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Monistenbund

Das neunzehnte Jahrhundert ist das Jahrhundert der Freigeister und Dissidenten in Deutschland. Dies wirkt sich auch aus auf die Weltanschauung der Freimaurer, die sich zum Großteil bis dahin dem Evangelium der christlichen Religion engstens verbunden gefühlt hatten.

Auf dem Höhepunkt freigeistiger Bewegungen beginnt um das Jahr 1906 ein wenig bekanntes Mitglied der nicht anerkannten Münchener Loge Zur Leuchte, Karl Heinrich Loeberich, von Nürnberg aus in Deutschland Logen zu gründen. Schon ein Jahr zuvor hatte er die Satzung zu einer Großloge auf freireligiöser Grundlage entworfen. Sie wurde zur Basis des Freimaurerbundes zur aufgehenden Sonne. Eigentlich war es Loeberichs Ziel, der Freidenkervereinigung im Besonderen zu dienen, aber am Ende seiner Aktivitäten mündete die allgemeine Idee der Freidenkervereinigung in die Gründung eines Freimaurerbundes, dessen ideologischer Überbau eine vollkommen religionslose, monistische Weltanschauung sein sollte. Loeberich bezeichnete die von ihm gegründeten Logen als Reformlogen, um ihre Distanz zu überkommenen Formen des Freimaurertums kenntlich zu machen. Sein Freimaurerbund Zur aufgehenden Sonne wollte, wie das Programm verrät, „ein Bund von Freimaurerreformlogen für freie Männer von gutem Rufe (sein), die in der Erkenntnis der Entwicklung alles Seienden die Anerkennung dogmatischer Begriffe ablehnen und der Unduldsamkeit die Gefolgschaft verweigern, dagegen ‚Toleranz und Gerechtigkeit’ pflegen und üben“. Der Bund sah ein „vereinfachtes Ritual“ vor und wollte einerseits an den alten Idealen des Bruderbundes festhalten sowie andererseits das „Gute, Wahre und Schöne im sozialen Leben, in Wissenschaft und Kunst fördern, mitarbeiten an der Verbreitung einer auf natürlicher Grundlage beruhenden Ethik, und helfen einer freien aufgeklärten Weltanschauung Bahn zu brechen, die keinen Eingriff übernatürlicher Mächte kennt.“

Loeberichs Gründungen hatten zunächst Erfolg, nicht zuletzt wegen ihrer ausgesprochen monistischen Grundlage, die sich der Symbiose von Aufklärung, Wissenschaft und Religion verdankte. Der Monismus um das Jahr 1900 ist eine auf naturwissenschaftlicher Grundlage errichtete philosophische Weltanschauung mit betont unakademischer und antiklerikaler Ausrichtung, die für ein paar Jahrzehnte enorme Breitenwirkung und ein buntes Spektrum von Anhängern gewonnen hatte. Monismus reagierte auf einen Tiefstand der akademischen Philosophie und deren Unempfindsamkeit für die Frage der gebildeten Öffentlichkeit nach Entschädigung für die in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts verlorengegangene Religion.
Ernst Haeckel seinerseits hatte 1906 durch die Gründung seines Monistenbundes eine stabile Institution geschaffen, der sich der Freimaurerbund zu aufgehenden Sonne von Anfang an verpflichtet sah. Aber neben den Schwierigkeiten, die eine nicht anerkannte Loge ohnehin schwächen, war es gerade die unmittelbare Nähe zum Dogmatismus der monistischen Lehre, die zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb des eigenwilligen Bundes und letztlich zu enormem Schwund seiner Mitglieder führte. Gleichwohl hat der Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne vor allem durch das pazifistische Wirken Carl von Ossietzkys in den Jahren um den Ersten Weltkrieg beachtliches Ansehen gewonnen.

https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Monisten oder auch

https://www.freimaurer-wiki.de/index.php/Ernst_Haeckel

Anmerkung: Da der Name Thomas Huxley genannt wurde, schiebe ich nun einen Artikel von „katholisches. Info“ hier ein. Diese Seite bietet zum Teil sehr gute Aufklärung

Transhumanismus – der Traum vom „verbesserten“ Menschen

Die Freimaurerei zeigt weiterhin ein gesteigertes Interesse am Transhumanismus. Heute abend findet in Paris die Tagung „Transhumanismus: Ein ethischer Blick auf den erhöhten Menschen“ (Le transhumanisme en question : un regard éthique sur l’homme augmenté) statt, die von drei Logen des Großorients von Frankreich organisiert wird.

Transhumanismus – das neue Gesicht der Eugenik

Der Begriff Transhumanismus wurde 1957 vom britischen Internationalisten Julian Huxley (1887–1975) geprägt, einem Vordenker der Eugenik und des Atheismus. Huxley war 1946–1948 erster UNESCO-Generalsekretär und maßgeblich an der Ausarbeitung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte beteiligt. Ebenso war er Gründungsvorsitzender der atheistischen British Humanist Association und Gründungsmitglied des World Wildlife Fund (WWF). Die einzelnen Elemente sind keine zufällige Aneinanderreihung. 1959, das war neun Jahre vor der Gründung des Club ob Rome, wurde Huxley wegen seiner demographischen Studien zur Bevölkerungskontrolle von der Lasker Foundation mit dem Lasker Award ausgezeichnet. In der Begründung hieß es: Weil Huxley „wahrscheinlich mehr Menschen ein Verständnis für die Wichtigkeit des Bevölkerungsproblems und die Notwendigkeit der Auseinandersetzung damit vermittelt hat, als irgendein anderer Mann seiner Zeit“. Seine Figur erklärt beispielhaft die neo-malthusianische UNO-Agenda im Gewand von Naturschutz und Ökologie und das Streben nach einer neuen Weltordnung.

Julian Huxley war der Enkel von Thomas Henry Huxley (1825–1895), der als „Bulldogge Darwins“ dessen Evolutionshypothese erst wirklich zur Geltung brachte. Und er war der Bruder von Aldous Huxley (1894–1963), dem Autor des als dystopisch oder apokalyptisch eingestuften Romans Schöne neue Welt (1932). Michel Houellebecq vertritt in seinem Roman Elementarteilchen (1998) unter Verweis auf Julian Huxley hingegen die Ansicht, der Roman skizziere ein künftiges Paradies.

Hinter dem Begriff Transhumanismus verbirgt sich der ebenso alte wie illusorische Wunsch der Freimaurer und anderer gnostischer Kreise nach einem (geheimen) höheren Wissen zur „Höherentwicklung“ des Menschen. Transhumanismus meint konkret die Entwicklung von biotechnologischen Möglichkeiten zur Menschheitsverbesserung. Ob Evolutionslehre, Rassenhygiene, künstliche Intelligenz oder Transhumanismus, gemeinsam ist diesen und weiteren Strömungen in ganz unterschiedlichem Maß und Zusammenhang ein Streben, die menschliche Natur zu „verbessern“ oder im Sinne einer „höheren Zukunft“ zu überwinden. Gemeinsam ist ihnen, das Wesen der menschlichen Natur – also die Realität – nicht wirklich zu akzeptieren und vor allem das Erlösungsangebot Jesu Christi nicht annehmen zu wollen.

In diesem Sinn gilt Transhumanismus auch als neueste Stufe der Eugenik

.Die veranstaltenden Logen und die freimaurerischen Referenten

Die drei austragenden Logen sind La Tradition maçonnique (Die freimaurerische Tradition), Les Charpentiers du Futur (Die Zimmerer der Zukunft) und Les Frères du Solstice (Die Brüder der Sonnenwende).

Die Referenten sind der Philosoph Jean-Louis Bischoff, Direktor der Forschungsinstituts der Fédération Européenne des Écoles (Fede); der Arzt Jean-Baptiste Delmas, Gründungsvorsitzender von SOS-Médecin Frankreich; der frühere Großmeister des Großorients von Frankreich Christophe Habas, Leiter für Neuroimaging des Centre National d’Ophtalmologie von Quinze-Vingts sowie der Biologe Romain Piovan. Nicht nur Großmeister Habas, auch alle anderen Referenten sind Freimaurer.

Rudolf Goldscheid

Rudolf Goldscheid (Pseudonym Rudolf Golm; 1870 in Wien; † 1931 ebenda) war ein österreichischer Privatgelehrter, der sich als Soziologe, Philosoph und Schriftsteller betätigte. Er zählt zu den Pionieren der Soziologie im deutschsprachigen Raum.

Goldscheid entstammte einer wohlhabenden assimilierten jüdischen Kaufmannsfamilie. Er war das sechste und letzte Kind seiner Eltern Moses Hirsch Goldscheid und Betty Goldscheid (geb. Reitzes), die es in Galizien zu einem kleinen Vermögen gebracht hatten und sich in Wien zur Ruhe gesetzt hatten. Beherrschendes Oberhaupt der Familie war der Bruder der Mutter, Sigmund Reitzes, Bankier und einer der führenden Finanzgrößen Wiens. Dessen Einfluss versuchte Goldscheid sich bereits seit jungen Jahren zu entziehen, wurde aber dennoch von ihm finanziell so versorgt, dass er auf eigenen Gelderwerb nicht angewiesen war.

1907 war er in Wien mit Wilhelm JerusalemMichael HainischMax Adler u. a. Mitbegründer der Soziologischen Gesellschaft. 1909 war er Initiator und mit Ferdinand TönniesMax WeberGeorg Simmel Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) in Berlin.

1911 trat er dem Deutschen Monistenbund bei. Zwischen 1912 und 1917 war Goldscheid Präsident des Österreichischen Monistenbundes, der aus der „Ortsgruppe Wien des Deutschen Monistenbundes“ entstand.

Goldscheid war Freimaurer bei der Loge „Ardens“ in Wien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Goldscheid

Politisch war Goldscheid Pazifist und Sozialdemokrat , Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs und Mitarbeiter der sozialistischen Arbeiter-Zeitung . Er befürwortete den philosophischen Monismus und seine Skepsis gegenüber traditionellen religiösen Überzeugungen veranlasste ihn, 1921 das Judentum aufzugeben.

https://en.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Goldscheid

Wilhelm Jerusalem war jahrelang Präsident von B’nai B’rith Wien.

Max Adler (Marxist) ..und wurde dort außerordentlicher Professor für Soziologie und Sozialphilosophie . Von 1919 bis 1921 war er sozialdemokratischer Abgeordneter im Landtag von Niederösterreich

( gelistet unter Österreichische Juden des 19. Jahrhunderts )

Anmerkung : Wenn Juden in großer Zahl in diesen Kreisen des Darwinismus und Eugenik verkehrten, konnte es damals keine Zuordnung von Juden, als minderwertige Rasse gegeben haben. Woher hatten die Nazis dieses Konzept ? Es kann nur über die völkische Esoterik in deren Gedankengut eingeflossen sein. Die wiederum hatten es von der Theosophie und Anthroposophie. Vor 1871, der deutschen Reichsgründung, findet man nichts, wo Deutschtum mit genetischen Ariern gleichgesetzt wurde. Überhaupt war Rassenlehre, wie es die Nazis praktizierten, unbekannt.

4. Arthur de Gobineau

Joseph Arthur de Gobineau ( 1816 in Ville-d’Avray bei Paris; † 1882 in Turin) war ein französischer Diplomat, Schriftsteller und Rassenideologe. Seine allgemeine Bekanntheit verdankt er dem Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen

….sowie Deutschland, wo er Freunde besuchte (unter anderem die Familie Richard Wagner, der er 1876 in Rom begegnete) herumreiste.

Als er starb, war er endgültig entzweit mit seinen Töchtern und seiner Frau und hatte auch kurz vorher mit Richard Wagner gebrochen, dessen Antisemitismus, Frauenhass und Messianismus ihm unerträglich waren. 

Gobineau geht von einem pessimistischen Weltbild aus: Der Mensch ist das böse Tier par excellence. Eine wesentliche Basis seiner Überlegungen bildete die biblische Chronologie einer etwa 6000-jährigen Menschheitsgeschichte, welche er mit anthropologischen und physiologischen Ansichten seiner Zeit verband. Er ging von einer vollkommenen, von Gott erschaffenen „Urrasse“, nämlich der „nordischen“, „arischen“ oder „germanischen Rasse“, aus, der er zwei weitere, später entstandene Rassen (die „gelbe“ und die „schwarze“) beiordnete. Hierarchisch hielt er die weiße Rasse der gelben und die gelbe Rasse der schwarzen für vorangestellt. Mischungen zwischen den Rassen hielt er für weitverbreitet; sie gerieten stets zum Nachteil der höheren Rasse. Insgesamt würde die Menschheit daher durch Rassenmischung in ihrer Qualität gemindert. Am unverfälschtesten habe sich die weiße Urrasse dabei in Skandinavien und insbesondere im französischen Adel gehalten, während die modernen Deutschen nach Gobineaus Meinung lediglich eine minderwertige Mischung aus Kelten und Slawen darstellten

In seinem Hauptwerk schreibt Gobineau: „Alle großen Zivilisationen sind aus der Initiative der weißen Rasse hervorgegangen. Es hat sich gezeigt, daß die zivilisatorische und kulturbildende Kraft stets von den Weißen ausgegangen ist und daß andererseits der Todeskeim schon mit der Entstehung der Zivilisationen durch die Verdünnung des Blutes der weißen Rasse durch niedere Rassenelemente gelegt worden ist oder von den durch die Mischung herbeigeführten Verirrungen herrührt.

Gobineaus Grundgedanken fanden in Deutschland vielfach Anklang. Gobineau bewunderte Richard Wagner und traf mehrmals mit diesem zusammen. Wagner las u. a. auch Gobineaus 4-bändigen Essay über die Ungleichheit der Menschenrassen (Essai sur l’inégalité des races humaines, 1853–1855), in dem Gobineau die Überlegenheit der „arischen Rasse“ zu begründen versuchte. Wagner antwortete ihm mit „Heldenthum und Christenthum“, worin er die rassistischen Ideen Gobineaus kritisierte und teils zurückwies. Das Werk wurde von Karl Ludwig Schemann, einem Mitglied des Bayreuther Kreises um Richard und Cosima Wagner, auf Anregung Wagners[5] ins Deutsche übersetzt und nahm starken Einfluss auf den Wagner-Schwiegersohn Houston Stewart Chamberlain, der Gobineaus Grundgedanken allerdings um einen verstärkten Antisemitismus ergänzte (und nicht den französischen Adel, sondern vielmehr das deutsche Volk für besonders „arisch“ hielt).

Ob er mit diesem Werk auch das Denken Friedrich Nietzsches beeinflusste, ist umstritten. Später legitimierten die Nationalsozialisten u. a. mit diesem Werk ihre Rassenideologie, wobei aber natürlich nicht mehr wie bei Gobineau der französische Adel, sondern stattdessen die Deutschen als besonders hochwertig betrachtet wurden. Man findet Gobineaus Gedanken unschwer in Adolf Hitlers Mein Kampf wieder; wie sehr Hitler davon beeinflusst war und was er daraus gemacht hat, hat der Autor Joachim C. Fest in seiner Biografie Hitler im Kapitel Die Vision im Abschnitt Die Lehre von den schöpferischen Rassekernen zusammengefasst. Fest schreibt dort, Gobineau habe „erstmals die Angst vor dem Rassenwirrwarr der Neuzeit formuliert und den Untergang aller Kulturen mit der Promiskuität des Blutes verknüpft“. Allerdings fehlt die Grundkonstante der nationalsozialistischen Weltsicht, der Antisemitismus, bei Gobineau vollständig.

Seine rassentheoretischen Werke, besonders die Behauptung der angeblich negativen Auswirkungen der Rassenmischung, hatten in Deutschland erheblichen Einfluss auf die völkische Bewegung sowie den Nationalsozialismus und dessen Rassenideologie.

Ähnlich wie Gobineau predigte in den USA Madison Grant mit seiner Schrift The Passing of the Great Race die Überlegenheit der nordischen Rassen, die er durch Vermischung gefährdet sah.

In Frankreich wurden Gobineaus (wissenschaftlich unhaltbare) Ansichten durch Georges Vacher de Lapouge aufgenommen, der der Theorie Gobineaus einen kulthaften Habitus verlieh. Der Gobineau-Übersetzer Karl Ludwig Schemann, der Publizist einer rassistischen anthropologischen Revue Ludwig Woltmann, der nebenberufliche Anthropologe Otto Ammon sowie Houston Stewart Chamberlain gehörten in Deutschland zu Vertretern ähnlicher Theorien, allerdings, wie erwähnt, mit einer zunehmenden Konzentration auf den Antisemitismus und einer Gleichsetzung der nichtjüdischen Deutschen mit einer „germanischen Herrenrasse“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_de_Gobineau

Anmerkung : Woher hatten Chamberlain oder Ammon die Ansicht, dass ausgerechnet die Deutschen eine Herrenrasse wären und Rasse mit Antisemitismus verbanden ? Judentum ist eine Religion, keine Rasse .

5. Arier

Der Ausdruck Arier (altpersisch ariyā ) von einer indogermanischen Wurzel *ar- mit unsicherer Bedeutung) ist unter anderem eine Selbstbezeichnung von Sprechern indoiranischer Sprachen. Das Adjektiv dazu lautet arisch, gelegentlich auch arianisch im Sinne von „iranisch

Es wurde in den Rasseideologien des 19. und 20. Jahrhunderts zur Bezeichnung von Angehörigen bestimmter Menschengruppen adaptiert, die nach Zugehörigkeit zu einer „Rasse“ bzw. „Herrenrasse“ definiert wurden.

Die Verwendung der iranischen bzw. altindischen Formen des Wortes Arier in den ältesten überlieferten Nachweisen, im Avesta und in den Veden, legt die Existenz eines zentralasiatischen Volkes mit dieser Selbstbezeichnung nahe.

Um 2000 bis 1500 v. Chr. soll der indische Zweig (Indo-Arier) der „Arier“ (आर्य), dessen Sprache Vedisch war, nach Nordwestindien eingewandert sein. Die iranischen „Arier“, die zu den Vorfahren der heutigen iranischen Völker wurden, wanderten im 11. bis 10. Jahrhundert v. Chr. in die heutigen Länder Afghanistan, Iran und Tadschikistan ein.  Aus dem Volksnamen entstand der avestische Ländername airy-nam (heute „Iran“).

Der Begriff Arier wird um 500 v. Chr. fassbarer.

 ….wonach Ariana der Name der östlichen Provinzen des Achämenidenreiches, entsprechend dem heutigen Afghanistan und Teilen Irans, Tadschikistans, Usbekistans und Turkmenistans, gewesen sei.  Als Gott der arya wird in Texten des 3. Jahrhunderts Ahura Mazda angegeben.

Moḥammad-ReżāSchah von Persien aus der seit den 1920er Jahren regierenden Familie Pahlavī, ließ sich im Jahr 1967 vom iranischen Parlament den Königsnamen ‚Licht der Arier‘ (āryā-mehr / آريا مهر) im Sinne des seit der Machtübernahme seines Vaters Reza Schah Pahlavi geförderten modernen iranischen Nationalismus zulegen, wobei er den aus dem Französischen re-importierten Ausdruck āryā / آريا benutzte, der im Persischen in dieser Form nie existierte.

Christian Lassen hat den Ausdruck „Arier“ seit 1847 zur Bezeichnung für die (hypothetischen) Sprecher des Altindischen verwendet, auch spätere Indogermanisten verwendeten den Ausdruck mit Beschränkung auf die Sprecher indoiranischer oder iranischer Sprachen. Seit dem Erweis des Keltischen als einer indogermanischen Sprache durch Adolphe Pictet wurde jedoch auch eine viel breitere Bezeugung des Ausdrucks unterstellt (Éire ‚Irland‘ sollte dieselbe Wurzel aufweisen), so dass eine Verwendung des Ausdrucks für alle Sprecher indogermanischer Sprachen nahezuliegen schien. Diese Verwendungsweise war wegen Friedrich Max Müllers großen Einflusses vor allem in England lange Zeit üblich, hat sich aber nie ganz durchgesetzt.

Im Sprachgebrauch außerhalb der vergleichenden Sprachwissenschaft ist der Ausdruck „arisch“ seit dem 19. Jahrhundert in erster Linie als generalisierte ethnische Bezeichnung üblich geworden, oft auch mit starker Betonung des „rassischen“ Aspekts. 

In der Diskussion um die „Urheimat“ seit der Mitte des 19. Jahrhunderts haben nationalistische Gründe oft eine wichtige Rolle gespielt. So wurde die Annahme einer Herkunft aus den westasiatischen Steppen von dem Archäologen Gustaf Kossinna (1902) und von dem Indogermanisten Hermann Hirt (1905) zugunsten einer Herkunft aus dem geographischen Bereich Norddeutschlands oder Skandinaviens abgelehnt. Zusammen mit der zusätzlichen Annahme, Menschen „nordischen“ Aussehens seien die reinste Ausprägung des ethnischen „Ariers“, öffnete diese vor allem in deutsch- und englischsprachigen Ländern vertretene Auffassung die vergleichende Sprachwissenschaft für das verstärkte Eindringen völkisch-rassistischer Theorien, die sich so mit einer wissenschaftlichen Legitimation ausstatten konnten.

Von dort aus seien Arier nach Europa gewandert. Die bronzezeitliche Indus-Kultur basiere nicht auf dravidischen Wurzeln, sondern sei vedischen Ursprungs (siehe auch Out-of-India-Theorie). Wissenschaftlich werden diese Vorstellungen ganz überwiegend abgelehnt.

Von der Sprachwissenschaft zu den Rassentheorien

m 19. Jahrhundert wurden zunächst sprachwissenschaftliche Anschauungen zunehmend in ethnischem und rassischem Sinn umgedeutet oder in imaginierte Genealogien überführt. Die durch die Sprachwissenschaft erschlossene Verwandtschaft der indogermanischen Sprachen wurde im Sinn einer ethnischen Genealogie verstanden. So verbreitete sich die Ansicht, die hellhäutigen Europäer stammten von den „Ariern“ ab, die bei ihren Wanderungen als Kriegeradel einheimische Völker unterworfen und als „Kulturbringer“ gewirkt hätten.

Besonders wirksam vertrat (der frühe) Friedrich Max Müller im Anschluss an Christian Lassen entsprechende Vorstellungen über die Besiedlung und Geschichte Indiens, die er mit einer Idealisierung des Kastensystems verband und eine Zusammenarbeit mit den vedischen höheren Kasten, insbesondere den Brahmanen vorschlug. Seine negative und stark rassebezogene Sicht der von den Ariern Unterworfenen in den unteren Kasten milderte er später ab, die Muster seiner Interpretation indischer Geschichte behielt er bei. Diese Ideen wurden sowohl von den Briten zur Festschreibung und Regulierung des vorgefundenen Kastensystems herangezogen wie innerhalb der hinduistischen Eliten für die Formung eines indischen Nationalbewusstseins genutzt. Ähnlich der positiven Rezeption arischer Eroberer durch Briten und Inder aus höheren Kasten wurden Müllers Vorstellungen einer besonderen arischen Qualität der Germanen in Deutschland gelesen, wo auch seine Gegenüberstellung von Ariern und Semiten einflussreich war, denen er jeweils unterschiedliche Ideen in der Weltgeschichte zuschrieb. Arische Sprachkulturen verstand er als mythisch orientiert, semitische als „theologisch“. Zwar warnte er davor, diese Sprachfamilien mit physischer Rasse zu verwechseln oder gleichzusetzen, tatsächlich protestierte er gegen solche Versuche; es verstoße gegen „jede Logik“, von „arischer Rasse“ oder „arischen Schädeln“ zu reden – jedoch vergeblich. Müllers Annahmen ließen sich radikalisieren und fanden sich vulgarisiert und ins Rassistische gewendet in Ariosophie und Texten Houston Stewart Chamberlains wieder.

Arthur de Gobineau folgte der Deutung Friedrich Schlegels, Arier bedeute ‚die Ehrenhaften‘ (les hommes honorables). In seinem Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen stellt er einen etymologischen Zusammenhang zwischen „Arier“ und dem deutschen Wort „Ehre“ her. Gobineau kannte drei Rassen: die weiße, die gelbe und die schwarze. An erster Stelle stand bei ihm die weiße Rasse und innerhalb dieser wiederum die „Arier“. Nahezu alle nicht-europäischen Kulturen, dies ist die Kernthese, sollen durch arische Eroberervölker begründet worden sein.

Gobineau knüpfte an die deutsche Indogermanistik an und postulierte, die arische oder nordische Rasse sei allen anderen Rassen überlegen und in ihrer reinsten Form durch den französischen Adel repräsentiert. Damit verband er die negative Bewertung der „Vermischung“ von Rassen. Die Sprachwissenschaft rezipierte diese Theorie nicht, doch wurden Gobineaus Thesen im deutschen Sprachraum insbesondere im Bayreuther Kreis der Anhänger Richard Wagners aufgenommen, vor allem bei Karl Ludwig Schemann und Houston Stewart Chamberlain. In Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts (1899) knüpfte Chamberlain in wesentlichen Punkten an Gobineau und an Friedrich Max Müller an. Er betrachtete jedoch das deutsche Volk als die reinste Ausprägung der arischen Rasse und verband damit einen ausgeprägten Antisemitismus, ohne allerdings selbst zur Vernichtung der Juden aufzurufen.

Helena Petrovna Blavatsky, die Begründerin der esoterischen Theosophie, verwendete die Bezeichnung „arisch“ in ihrer Wurzelrassen-Lehre. Als Wurzelrassen (englisch root races) betrachtete sie Epochen der Entwicklung der Menschheit, wobei die arische Wurzelrasse die gegenwärtige Epoche sei.

Adolf Hitler und der Nationalsozialismus nahmen mit den rassistischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts auch die mit dem Ausdruck „Arier“ verbundenen Vorstellungen auf und radikalisierten sie. Hitlers Mein Kampf stellt die angeblich allein kulturbringenden, aber fortwährend von Rassenmischung bedrohten Arier der als parasitär verstandenen jüdischen Rasse gegenüber, welche allein materialistisch orientiert sei und die Arier – und damit die gesamte Welt, da allein Arier kulturschaffend wären – tödlich bedrohe.

Unter dem Begriff „Arisierung“ betrieb das NS-Regime eine Enteignung insbesondere der Juden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Arier

Max Müller

Friedrich Max Müller ( 1823 – 1900) war ein britischer Philologe und Orientalist deutscher Herkunft. Er war einer der Begründer der westlichen akademischen Disziplinen der Indianistik und der Religionswissenschaft . Müller verfasste sowohl wissenschaftliche als auch populärwissenschaftliche Werke zum Thema Indologie . Unter seiner Leitung wurde The Sacred Books of the East erstellt, eine 50-bändige Reihe englischer Übersetzungen.

Während seiner Zeit in Leipzig traf er häufig Felix Mendelssohn . Seine Abschlussdissertation befasste sich mit Spinozas Ethik

1850 wurde Müller zum stellvertretenden Taylorian- Professor für moderne europäische Sprachen an der Universität Oxford ernannt .

Er zog 1846 nach England, um Sanskrit- Texte in der Sammlung der East India Company zu studieren .

Die jüngste Entdeckung der indoeuropäischen Sprachgruppe hatte zu vielen Spekulationen über die Beziehung zwischen griechisch-römischen Kulturen und denen älterer Völker geführt. Insbesondere die vedische Kultur Indiens galt als Vorläufer der europäischen klassischen Kulturen. Wissenschaftler versuchten, die genetisch verwandten europäischen und asiatischen Sprachen zu vergleichen, um die früheste Form der Stammsprache zu rekonstruieren. Die vedische Sprache Sanskrit galt als die älteste der IE-Sprachen.

 Müller war von Ramakrishna Paramhansa , seinem Zeitgenossen und Vertreter der vedantischen Philosophie, sehr beeindruckt und schrieb mehrere Aufsätze und Bücher über ihn.

Für Müller musste sich das Studium der Sprache auf das Studium der Kultur beziehen, in der sie verwendet wurde. Er gelangte zu der Ansicht, dass die Entwicklung von Sprachen mit der Entwicklung von Glaubenssystemen verknüpft sein sollte.

Er musste nach London reisen, um sich Dokumente aus der Sammlung der Britischen Ostindien-Kompanie anzusehen.

…..Dieser Aspekt von Müllers Denken wurde später von Nietzsche in ähnlicher Weise untersucht

1881 veröffentlichte er eine Übersetzung der ersten Ausgabe von Kants Kritik der reinen Vernunft . Er stimmte Schopenhauer zu , dass diese Ausgabe der direkteste und ehrlichste Ausdruck von Kants Denken sei. Seine Übersetzung korrigierte mehrere Fehler, die von früheren Übersetzern begangen wurden.  Im Vorwort seines Übersetzers schrieb Müller:

Die Brücke der Gedanken und Seufzer, die die ganze Geschichte der arischen Welt umspannt, hat ihren ersten Bogen im Veda, ihren letzten in Kants Kritik. … Während wir im Veda die Kindheit studieren, können wir in Kants Kritik der reinen Vernunft die vollkommene Männlichkeit des arischen Geistes studieren. … Die Materialien sind jetzt zugänglich, und die englischsprachige Rasse, die Rasse der Zukunft, wird in Kants Kritik ein weiteres arisches Erbstück haben, so wertvoll wie der Veda – ein Werk, das kritisiert werden kann, aber niemals ignoriert werden kann. 

Im Zuge seiner Gifford Lectures zum Thema Naturreligion wurde Müller heftig als antichristlich kritisiert. Im Jahr 1891 brachte Herr Thomson (Minister von Ladywell) auf einer Sitzung des Established Presbyteriums von Glasgow einen Antrag ein, dass Müllers Lehre „den christlichen Glauben untergräbt und dazu geeignet ist, pantheistische und ungläubige Ansichten unter den Studenten und anderen zu verbreiten“. stellte Müllers Ernennung zum Dozenten in Frage. Einen noch stärkeren Angriff auf Müller verübte Monsignore Alexander Munro in der St. Andrew’s Cathedral . Munro, ein Beamter der römisch-katholischen Kirche in Schottland (und Propst der katholischen Kathedrale von Glasgow von 1884 bis 1892), erklärte, dass Müllers Vorträge „nichts weniger als ein Kreuzzug gegen die göttliche Offenbarung, gegen Jesus Christus und gegen das Christentum“ waren. Die blasphemischen Vorträge seien, so fuhr er fort, „die Verkündigung des Atheismus unter dem Deckmantel des Pantheismus“ und „entwurzelten unsere Vorstellung von Gott, denn sie lehnten die Vorstellung eines persönlichen Gottes ab“. 

Ähnliche Vorwürfe hatten bereits zu Müllers Ausschluss vom Boden-Lehrstuhl im Sanskrit zugunsten des konservativen Monier Monier-Williams geführt . In den 1880er Jahren wurde Müller von Charles Godfrey Leland , der Theosophin Helena Blavatsky und anderen Schriftstellern umworben , die die Vorzüge heidnischer religiöser Traditionen gegenüber dem Christentum geltend machen wollten .

Müller distanzierte sich von diesen Entwicklungen und blieb dem lutherischen Glauben treu, in dem er erzogen worden war.

Müllers Arbeit trug zum wachsenden Interesse an der arischen Kultur bei, die häufig indogermanische („arische“) Traditionen in Gegensatz zu semitischen Religionen stellte. Er sei „zutiefst betrübt darüber, dass diese Einstufungen später in rassistischen Begriffen zum Ausdruck kamen“, da dies weit von seiner Absicht entfernt sei.

https://en.wikipedia.org/wiki/Max_M%C3%BCller

Anmerkung: Wenn laut Müller, die vedische Kultur, Vorläufer der klassischen europäischen Kultur war, dann schauen wir einmal, woher diese Verknüpfungen stammen. Aus dem Christentum können sie nicht gekommen sein :

Ewige Weisheit aus Kabbala und Vedanta ( Ausüge )

Sufis, Kabbalisten, Rosenkreuzer, die Yogis des Vedanta, die Sant (indische Heilige), die Zen-Buddhisten und viele andere Geistesschulen, üben sich in kontemplativer Praxis, um ihre Aufmerksamkeit auf den Kernpunkt ihres wahren Selbst zu richten. Es geht ihnen nicht nur um das wissenschaftliche, psychologische Verstehen des Ich, sondern um die Erkenntnis des ewigen Selbst, das ein Teil des göttlichen Urgrunds, ja mit ihm sogar identisch ist.

Diese Suche nach Selbsterkenntis in der Sophia Perennis, kommt am treffendsten mit dem Satz “Das bist Du” zum Ausdruck – auf Sanskrit “tat twam asi”.
Das ewige, immanente Selbst des Menschen, das im Sanskrit als Atman bezeichnet wird, ist eins mit dem Brahman, dem göttlichen Selbst. Diese geheime Tatsache zu entdecken, ist wohl eine Bestimmung aller Mystiker.

Die Erkenntis wer der Mensch und was das Selbst eigentlich ist, erübrigt alle Dogmen, moralische Regelwerke und Gebote. Denn derjenige der weiß, dass sein Wesenskern ebenso ein Teil der universalen Einheit des Göttlichen ist, für den wäre es absurd zu glauben, dass er getrennt von seinem Nächsten sei.

Anmerkung : Auch hier, die Beschäftigung des Menschen mit dem Ich, seine Spiritualität und seine Bezug zu einem höheren Wesen. Die Veden beschäftigen sich zwar auch mit dem Wesen Gottes, was allerdings mehr dem kabbalistischen En Sof entspricht, allerdings warnt uns die Bibel : „Du sollst dir kein Bild von mir machen“ und natürlich immer wieder von mir zitiert, die Genisis : „Ihr werdet wie Gott, wenn ihr vom Baum der Erkenntnis esst.“, sprich, wenn ihr die Stufe Gottes erreicht, indem ihr die Schöpfung und euer Wesen hinterfragt. Das endet im Transhumanismus. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass meine Herangehensweise irgendwie christlich geprägt wäre, wenn uns aber biblische Quellen warnen, dann bringe ich sie natürlich.

Über das Empfangen der Geheimlehren

Moses empfing die Tora am Sinai und übergab sie Joshua, Joshua den Ältesten, die Ältesten den Propheten, und die Propheten übergaben sie den Männern der großen Versammlung

– Aus der Mischna, Sprüche der Väter

In den Geheimlehren des Westens, steht das Wort Kabbala (קבל) für dieses »Empfangen«. Es ist die älteste philosophische Schulrichtung der Buchreligionen des Westens.

Vedanta (वेदान्त) ist ein Wort im Sanskrit und bezeichnet die bekannteste Schulrichtung der indischen Philosophie. Wörtlich übersetzt bedeutet es »Erweiterung zum Wissen« und bildet ein Appendix zu den heiligen Veden (von sanskr. »Veda«, Wissen). Es handelt sich dabei um geheimwissenschaftliche Abhandlungen, deren Texte die Belehrungen eines religiösen Meisters, eines Gurus schildern.

In beiden philosophisch-religiösen Schulen, der Kabbala im Westen und dem Vedanta im Osten, wurzeln die Weisheiten des Judentums, Christentums, des Islams, des Hinduismus und auch des Buddhismus. Kabbala und Vedanta verweisen auf einen weiten Bedeutungshorizont, aus dem, für einen Eingeweihten, geheime und mystische Überlieferungen aufsteigen. In eigentlich allen geheimwissenschaftlichen Schulrichtungen finden wir viele Berührungspunkte zwischen diesen beiden Urtraditionen, aus denen sich durchaus ableiten ließe, dass eigentlich allen Religionen, Philosophien und spirituellen Traditionen, ganz wesentliche Gemeinsamkeiten zu Grunde liegen.

Die Ewige Weisheit gleicht, sinnbildlich gesprochen, der Süße jener Äpfel, die auf den mythischen Bäumen aller spirituellen Weisheiten reiften, und uns bis heute in den Kulturen der Menschheit erhalten geblieben sind. Agia Sophia führt uns in diesen heiligen Apfelhain und will dort ihre Früchte mit uns teilen.

Wie Anfangs angedeutet geht wahre Spiritualität aus von einem gleichzeitig immanenten und transzendenten Geist. Indem sich der Mensch auf eine innere Suche begibt, gelangt er durch diesen Geist auf den Pfad zur Freiheit, der aus der Dualität der Gegensätze in die Einheit (zurück)führt. Auf diese Weise kann das Individuum diesen ewigen Geist (Gott, Brahman, Tao, Allah, Elohim, Manitu, usw.) in seinem Innern empfinden und sich allmählich aus den Verstrickungen des Leids befreien. So wird einer zu einem mitfühlenden Menschen, der zum Wohle aller Lebewesen auf unserem Planeten Erde denkt, spricht und handelt.

Anmerkung : Wichtig ist auch der letzte Absatz, der mitfühlende Mensch, die Humanität, die nicht zu verwechseln ist mit Humanismus. Die Suche der damaligen Forscher in indischer Religion und Weisheit kann durchaus darauf begründet sein, tiefere Ursprünge der Kabbala zu finden oder zumindest Gemeinsamkeiten herauszufinden, wie es der obige Text beschreibt. Dazu ein kleiner Ausschnitt aus Vedanta / Wikipedia :

Ähnlichkeiten mit Spinozas Philosophie

Der deutsche Sanskritist Theodore Goldstücker gehörte zu den frühen Gelehrten, die Ähnlichkeiten zwischen den religiösen Vorstellungen der Vedanta und denen des niederländischen jüdischen Philosophen Baruch Spinoza bemerkten , und schrieb, dass Spinozas Denken dies sei

… eine so genaue Darstellung der Ideen des Vedanta, dass wir vermuten könnten, dass sein Gründer die Grundprinzipien seines Systems von den Hindus übernommen hat, hätte uns seine Biographie nicht davon überzeugt, dass er mit ihren Lehren völlig unbekannt war? ..] Durch den Vergleich der Grundideen beider dürfte es uns nicht schwer fallen zu beweisen, dass Spinoza, wenn er ein Hindu gewesen wäre, sein System aller Wahrscheinlichkeit nach eine letzte Phase der Vedanta-Philosophie markieren würde. 

Max Müller bemerkte die bemerkenswerten Ähnlichkeiten zwischen Vedanta und dem System von Spinoza und sagte:

Das Brahman, wie es in den Upanishaden konzipiert und von Sankara definiert wurde, ist eindeutig dasselbe wie Spinozas ‚Substantia‘.“ [194]

Auch Helena Blavatsky , eine Gründerin der Theosophischen Gesellschaft , verglich Spinozas religiöses Denken mit Vedanta und schrieb in einem unvollendeten Aufsatz:

Was Spinozas Gottheit – natura naturans – betrifft, die einfach und allein in seinen Attributen konzipiert ist; und dieselbe Gottheit – als natura naturata oder wie in der endlosen Reihe von Modifikationen oder Korrelationen konzipiert, deren direktes Ergebnis sich aus den Eigenschaften dieser Attribute ergibt, ist sie schlicht und einfach die vedantische Gottheit.

https://en.wikipedia.org/wiki/Vedanta

Anmerkung : Über Blavatsky wissen wir, dass sie die Wurzelrassentheorie entwickelt hatte, mit den hochstehenden Ariern und den niederen Semiten. Warum war Ernst Schäfer 1938 in Tibet und suchte den Urarier ? Wenn sich aber auch Müller und Goldstücker bei der Vedanta auf Baruch Spinoza beziehen, dann schauen wir uns den mal genauer an :

Baruch Spinoza

Baruch ( de ) Spinoza ( 1632 – 1677),  meist bekannt unter seinem lateinischen Pseudonym Benedictus de Spinoza , war ein führender portugiesischer Philosoph des 17. Jahrhunderts – Jüdischer Herkunft, wohnhaft in der niederländischen Republik und als junger Mann dauerhaft aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen. Nach seiner Vertreibung führte Spinoza ein äußerlich einfaches Leben ohne Religionszugehörigkeit; Der Mittelpunkt seines Lebens war die Philosophie. Er hatte einen engagierten geheimen Kreis von Unterstützern, eine philosophische Sekte, die sich traf, um die Schriften zu besprechen, die er mit ihnen teilte. 

Als einer der führenden Denker des Zeitalters der Vernunft , der modernen Bibelkritik  und des Rationalismus des 17. Jahrhunderts , einschließlich moderner Vorstellungen vom Selbst und dem Universum,  galt Spinoza als „einer der bedeutendsten bedeutende Philosophen – und sicherlich die radikalsten – der frühen Neuzeit.

Er stellte den göttlichen Ursprung der hebräischen Bibel , die Natur Gottes und die irdische Macht in Frage, die von religiösen Autoritäten, sowohl jüdischen als auch christlichen, ausgeübt wird. Er wurde von Zeitgenossen häufig als „Atheist“ bezeichnet, obwohl Spinoza nirgends in seinem Werk gegen die Existenz Gottes argumentiert .

Seine theologischen Studien waren untrennbar mit seinem politischen Denken verbunden; er wird mit Hobbes, Locke , Leibniz und Kant gruppiert , die „dabei halfen, das Genre des politischen Schreibens namens säkulare Theologie zu etablieren “.

Spinozas Philosophie umfasst nahezu alle Bereiche des philosophischen Diskurses,  einschließlich Metaphysik , Erkenntnistheorie , politische Philosophie , Ethik , Geistesphilosophie und Wissenschaftsphilosophie . Es verschaffte Spinoza einen dauerhaften Ruf als einer der bedeutendsten und originellsten Denker des 17. Jahrhunderts und beeinflusste seitdem die Philosophen. Er wurde „der abtrünnige Jude, der uns Modernität gab“ genannt.

Familienhintergrund 

Beide Seiten von Spinozas Familie waren ursprünglich portugiesische sephardische Juden . Seine unmittelbare Familie wanderte im frühen 17. Jahrhundert nach Amsterdam aus, als sephardische Juden in den Niederlanden offen eine Gemeinschaft gründeten und ihre Religion ohne Verfolgung durch die Inquisition ausüben konnten . Die Familie in Portugal bestand aus Neuchristen , Zwangskonvertiten ( conversos ) zum Katholizismus. In Portugal schaute die Krone im frühen 16. Jahrhundert zunächst weg, da äußerlich katholische Neuchristen das Judentum privat praktizierten. Die portugiesische Inquisition wurde erst 1536 eingeführt. Als die Inquisition zunehmend hart durchgriff, praktizierten immer mehr neue Christen im Geheimen weiterhin das Judentum .  Ein Erbe dieser Zeit war, dass viele Mitglieder von Spinozas Familie sowohl christliche als auch jüdische Namen trugen.

Spinoza wuchs traditionell als jüdischer Junge auf und besuchte eine örtliche Religionsschule, die Keter-Tora- Jeschiwa der Amsterdamer Talmud-Tora- Gemeinde unter der Leitung des gelehrten und traditionellen Oberrabbiners Saul Levi Morteira .  Zu den Lehrern gehörte auch der weniger traditionelle Rabbi Manasse ben Israel 

Nach seiner Exkommunikation im Alter von 23 Jahren begann er, die lateinische Version seines Namens „Benedictus de Spinoza“ zu verwenden. Spinoza war erst 21 Jahre alt, als sein Vater starb, nach niederländischem Recht war er bis zum Alter von 25 Jahren minderjährig.

Irgendwann zwischen 1654 und 1658 begann Spinoza, Latein bei Franciscus van den Enden zu lernen . Van den Enden war ein ehemaliger Jesuit , der ein politischer Radikaler war und Spinoza wahrscheinlich in die scholastische und moderne Philosophie , einschließlich der von Descartes, einführte.

Es gibt keine Beweise dafür, dass er ein Gefühl der jüdischen Identität bewahrte. „Spinoza hatte keine Vorstellung von einem säkularen Judentum. Ein säkularer und assimilierter Jude zu sein, ist seiner Ansicht nach Unsinn.“  Der Spinoza-Gelehrte Yirmiyahu Yovel wirft die Frage auf, ob Spinoza als erster „säkularer Jude“ kategorisiert werden könne, da er immer noch als Jude galt, obwohl er sich nicht an das jüdische Gesetz hielt oder der jüdischen Gemeinschaft angehörte. Yovel schreibt, dass Spinoza „die Situation des modernen Juden – säkular, assimilationistisch oder national – veranschaulicht, ohne dass er selbst in eine dieser Kategorien fällt. Unzählige Juden befanden sich in den kommenden Jahrhunderten in einer ähnlichen misslichen Lage.“

https://en.wikipedia.org/wiki/Baruch_Spinoza

Anmerkung : Wenn Spinoza bereits mit 23 Jahren exkommuniziert wurde, dann schauen wir mal durch wen er sozialisiert wurde. Zum Einen Menasse Ben Israel, dem ersten Juden, der wieder nach Großbritannien einreisen durfte, der Anfang der kabbalistischen Freimaurerei und :

Saul Levi Morteira

Saul Levi Morteira oder Mortera ( ca. 1596 – 10. Februar 1660) wurde in Venedig geboren, war also weder sephardischer noch aschkenasischer Jude. Er wurde zu einer herausragenden Persönlichkeit bei der Bildung der portugiesischen jüdischen Gemeinde im Amsterdam des frühen 17. Jahrhunderts und seine polemischen Schriften gegen den Katholizismus fanden weite Verbreitung.

Morteira war ein Schüler des bekannten italienischen Rabbiners Leon de Modena .

Morteira war entschieden antichristlich, während Ben Israel versuchte, die religiöse Kluft zwischen Juden und Christen, insbesondere abweichenden Protestanten, zu überbrücken. 

Zu seinen bedeutendsten Schülern gehörten Moses Zacuto , Abraham Cohen Pimentel und Baruch Spinoza .

Morteiras polemische Predigten auf Hebräisch gegen die katholische Kirche wurden veröffentlicht,  seine portugiesischen Schriften gegen den Calvinismus blieben jedoch unveröffentlicht.

https://en.wikipedia.org/wiki/Saul_Levi_Morteira

Moses ben Mordechai Zacuto

Moses ben Mordecai Zacuto ( ca. 1625 – 1697), auch bekannt unter dem hebräischen Akronym RaMa“Z , war ein Rabbiner, Kabbalist und Dichter. Zacuto, der in Amsterdam in eine portugiesische Marrano-Familie hineingeboren wurde.

Rabbi Zacuto widmete sich mit großem Fleiß dem Studium der Kabbala unter Benjamin ha-Levi, dem Schüler von Ḥayyim Vital.

Er gründete ein Seminar zum Studium der Kabbala, und seine Lieblingsschüler, Benjamin ha-Kohen und Abraham Rovigo , besuchten ihn oft monatelang in Venedig oder Mantua, um kabbalistische Geheimnisse zu erforschen. 

https://en.wikipedia.org/wiki/Moses_ben_Mordecai_Zacuto

Abraham Cohen Pimentel

Abraham Cohen Pimentel (gestorben1697) war ein Rabbiner von Amsterdam . Er war ein Schüler von Saul Levi Morteira , diente auch als Hakham der Synagoge in Hamburg  und war zunächst Unterzeichner eines Approbationsschreibens für Sabbatai Zevi .

https://en.wikipedia.org/wiki/Abraham_Cohen_Pimentel

Anmerkung : Man kann davon ausgehen, das Spinoza ebenfalls kabbalistisch aufgewachsen ist. Sein Werdegang ähnelt aber denen der Sabbatäer und späteren Frankisten. Entwurzelt aus der Religion des Judentums, aber weiterhin kabbalistisch denkend und philosophierend. Solche „Philosophen“, wie Spinoza, werden von der Freimaurerei natürlich gepuscht, sind sie doch auch Kabbalisten und vertreten ähnliche Weltbilder. Insgesamt sollte immer Vorsicht geboten sein, wenn angeblich „große Namen“ genannt werden. Goethe war z.b. auch Freimaurer. Die Religion Spinozas ist nicht Atheismus oder eine Mischung aus Judentum und Christentum, sondern rein die Kabbala. Selbst zu Zeiten der Frankisten war Atheismus verboten, man musste einer Religion angehören und so wurden viele Kabbalisten, Christen.

Im Text zu den Ariern, taucht der Begriff Avesta auf : …ist die heilige Schrift bzw. Schriftensammlung der zoroastrischen Religion. Das Avesta ist die heilige Schrift bzw. Schriftensammlung der zoroastrischen Religion.

Zoroastrismus

Der Zoroastrismus ist eine Religion, die von Zarathustra gestiftet wurde . Die Religion Zarathustras, die auf sehr alten indoiranischen Traditionen und Überlieferungen fußt, entstand zwischen 1800 und 600 v. Chr. Ihre Herkunft ist umstritten. Sie breitete sich etwa vom 7. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. im iranischen Kulturraum aus

In der Spätantike war unter der Dynastie der Sassaniden die zurvanistische Variante des Zoroastrismus weit verbreitet, in der der gute und der böse Geist als Kinder der „unendlichen Zeit“

Im Zentrum der Religion Zarathustras steht der Schöpfergott Ahura Mazda (mittelpersisch Ohrmazd). Er wird begleitet von den Amescha Spenta (die Wohltätigen Unsterblichen) sowie von seinem Widersacher, dem Herrscher über die DaevaAngra Mainyu (mittelpersisch Ahriman). Gottesbilder sind dem Zoroastrismus fremd. Er kennt Feuertempel, in denen ein ständig brennendes Feuer als heilige Flamme gehütet wird, das als Symbol der Gottheit und der vollkommenen Reinheit gilt.

Der Zoroastrismus basiert auf den sehr alten mündlichen Überlieferungen der heiligen Schrift Avesta. Bis ins späte 1. Jahrtausend n. Chr. war die Religion des Zarathustra eine Weltreligion mit Millionen Anhängern. Die heutigen Anhänger in Indien und Pakistan werden auch als Parsen bezeichnet.

Bedeutende Parsen : Jamsetji Nasarwanji Tata (1839–1904), Gründer des indi­schen Großkonzerns Tata-Gruppe

Die heilige Schrift der Anhänger von Zarathustra ist das Avesta, dessen Schriften zu den ältesten religiösen Texten der Menschheit gehören.

Die Frommen oder Gläubigen, die sich für das Gute, und die Götzendiener, die sich für das Böse entschieden haben, stehen sich widerstreitend gegenüber.

Die Welt teilt sich nach zoroastrischer Vorstellung in ein Reich des Lichtes, in dem auf alle Ewigkeit Ahura Mazda (Ohrmazd), der Herr der Weisheit wohnt, und einen Abgrund der Finsternis, der seinen Widersacher Ahriman, die Macht der Negation, der Zerstörung und des Todes verbirgt. Zwischen dem Herrn des Lichtes und jenem der Finsternis tobt dieser Kampf, dessen Schauplatz die Erde ist. Ein Kampf, der so lange andauert, bis Ahura Mazda die dämonischen Gegenmächte in ihren Abgrund zurückgestoßen haben wird.

Die Unterscheidung zwischen der Wahrheit und der Lüge ist eine uralte Vorstellung, die insbesondere in Iran von zentraler Bedeutung war. Im Zoroastrismus erscheint sie als Dualismus, der die Welt zum Kampfgebiet der Zwillinge, dem Guten Geist (Spenta Mainyu) und dem Bösen Geist (Angra Mainyu), macht.

Der Konflikt zwischen Gut und Böse führt zur Entstehung der Welt, und die Beilegung desselben ist gleichbedeutend mit der Neuschöpfung am Ende der Zeitachse. Die „theoretisch unbegrenzte Unendlichkeit“ der Zeit wird in einen strukturierten Zeithorizont gerafft. Die Grundeinheit wird in den mittelpersischen Texten auf 3000 Jahre festgelegt, während die gesamte Weltzeit ein Vielfaches davon ist. Die irdische Existenz Zarathustras steht in der Mitte und markiert den Übergang zum letzten Zeitalter. Er ist der Empfänger der Religion, und durch seine geistige Kraft schränkt er das Wirken der dämonischen Mächte ein, so dass die „reine Religion“ zum Sieg des Schöpfers führt.

Das Gute und das Böse stehen sich im Zoroastrismus fundamental gegenüber. Obwohl sich die beiden Prinzipien in jeder Hinsicht widersprechen, liegt der entscheidende Unterschied für den Menschen in der Wahlmöglichkeit, beziehungsweise im freien Willen. Der einzelne Mensch steht in einer individuellen Verantwortung, sich für eines der beiden Prinzipien zu entscheiden. Es ist seine eigene Wahl, die ihn zur Erlösung oder Verdammnis führt.

Der Gegensatz zwischen Wahrhaftigkeit und Trug ist bereits im ältesten Teil des Avesta zu finden.

Personifikationen der reinen Elemente, vor allem des Feuers, das in verschiedenen Formen verehrt wird, und des Wassers, das sich in der später mit der vorderasiatischen Mylitta vermischten Ardvisura Anahita verkörpert, spielten in dem reichbevölkerten Götterhimmel des späteren Zoroastrismus eine hervorragende Rolle. Wegen ihrer Verehrung des Feuers war sie in der griechischen Welt (Herodot) als „Feueranbeter“ bekannt. Kaum minder zahlreich sind die bösen Geister, welche DaevaDrudschPairikas (Peri) genannt und teils als Unholdinnen gedacht wurden, die mit bösen Menschen in fleischlichem Verkehr stehen und die Guten zu verführen trachten, teils als tückische Dämonen, welche Trockenheit, Misswuchs, Seuchen und andere Plagen über die Welt verhängen.

Die jungavestischen Texte erwähnen über 60 Dämonen (Daevas) mit Namen und alles, was im religiösen Wertesystem negativ bewertet wird, wird im Vendidâd, dem Gesetz zur Verstoßung der Dämonen, mit Dämonen in Verbindung gebracht. 

Als bevorzugte Religion verlor der Zoroastrismus infolge der islamischen Eroberung des sassanidischen Reiches in den Jahren nach 636 an Bedeutung. Der Islam nahm dagegen ständig an Bedeutung zu, aber erst seit zirka 900 stellten die Moslems die Mehrheit in Iran. Viele iranische Feste bergen das zarathustrische Erbe in sich und werden noch im schiitischen Iran, teilweise in synkretischer Form, gefeiert. Das bedeutendste dieser Feste ist das „Neujahrsfest“ Nouruz, dessen Wurzeln noch weiter zurückreichen dürften.

Mit der Ausbreitung des Islams in der iranischen Hochebene und dem Niedergang des Sasanidenreichs im 7. Jahrhundert wurde der Zoroastrismus zunehmend unterdrückt und eine Zoroastrierverfolgung setzte ein, weshalb viele Zarathustrier vor ca. 1000 Jahren emigrierten, vor allem auf das Gebiet des heutigen Indiens und heutigen Pakistans, wo man ihnen den Namen Parsen (das heißt: Perser) gab. Lebendig geblieben ist die zoroastrische Religion in Iran vor allem in Yazd und Kerman (Provinz)

Die Zahl der Zoroastrier stieg zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Irak an, insbesondere durch Konversionen ehemaliger Muslime. Derzeit (Stand 2016) suchen die Zoroastrier die Anerkennung eines offiziellen Status für ihre Religion in der Autonomen Region Kurdistan. Einer 2020 veröffentlichten Studie zufolge bezeichnen sich 7,7 % der Iraner als Zoroastrier.

Da der Anteil der Zoroastier 2006 noch mit 20.000 angegeben war (siehe Abschnitt zum Iran), ist bei dieser verhältnismäßig großen Zahl zu bedenken, dass der Zoroastrismus auch als Form des ausgeprägten iranischen Nationalismus eine Rolle spielt, sowie der Überdruss vieler Iraner mit dem Islam. Die Figur des Faravahar gilt als nationales Symbol und wird auch von Anhängern der Mehrheitsreligion genutzt, sodass entsprechende Umfragen neben der religiösen Überzeugung zumindest teilweise auch eine politisch-gesellschaftliche Dimension haben.

Iran

Viele Aspekte des Zoroastrismus sind in der Kultur und den Mythologien der Völker des Großraums Iran präsent, nicht zuletzt, weil der Zoroastrismus die Menschen des Kulturkontinents tausend Jahre lang geprägt hat. Selbst nach dem Aufkommen des Islam und dem Verlust des direkten Einflusses blieb der Zoroastrismus Teil des kulturellen Erbes der iranischsprachigen Welt, zum Teil in Form von Festen und Bräuchen, aber auch, weil der persische Dichter Firdausi (940-1020) eine Reihe von Figuren und Geschichten aus dem Avesta in sein Epos Schāhnāme (Buch der Könige) aufnahm, das für die iranische Identität von zentraler Bedeutung ist. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Aufnahme des Yazata Sraosha, eines Engels, der im schiitischen Islam in Iran verehrt wird-

Da nach dem Koran keine monotheistische Religion behindert werden darf, gewährt der Iran den Zarathustrieren Religionsfreiheit, selbst schiitische Dogmatiker machen hier keine Ausnahme. Außerdem erkennen Moslems den Zarathustraglauben als eine Vorform des Islam an.

In den letzten Jahren (Stand 2019) gewinnt die Religion im Iran besonders unter jüngeren Menschen wieder an Bedeutung. Sie wird als Teil einer spezifisch persischen, damit nicht-islamischen Identität verstanden.

Als einzige monotheistische Religion hat das Judentum in den Jahren nach dem Babylonischen Exil (6. bis 4. Jahrhundert v. Chr.) viele Bilder aus dem Zoroastrismus, der damaligen Hauptreligion, übernommen, deren wichtigstes Element wohl der Glaube an das Ende der Welt ist: Die beiden wichtigsten vorchristlichen Referenzen, das Buch Daniel und das Henochbuch, sind (vermutlich) in dieser Zeit entstanden. Der Teufel als Gegenspieler Gottes geht vermutlich auf Ahriman zurück. Die Begriffe Himmel und Hölle waren im älteren Judentum unbekannt; hier dürfte ein Einfluss des Zoroastrismus, aber auch der griechischen Vorstellung von einem Hades erfolgt sein. Über die jüdische Tradition sind diese Vorstellungen auch in die christliche und die islamische Religion eingegangen und dort zu zentralen Elementen geworden. Inwieweit der Zoroastrismus den frühen Islam in Persien noch direkt beeinflusst hat, lässt sich aber im Einzelnen schwer nachweisen.

Der jesidische Autor Darwis Hasso vertritt die Position, dass sich das Jesidentum aus dem Zoroastrismus entwickelte.

Einen nicht unerheblichen Einfluss, gerade mit der Aufnahme Ahrimans – allerdings mit einer starken Abweichung der diesem ursprünglich zugeschriebenen Attribute – in einen christlichen Zusammenhang, hat der Zoroastrismus auch auf die Anthroposophie, die Lehre Rudolf Steiners.

Bekannter wurde der Name Zarathustra in der modernen westlichen Welt vor allem durch Nietzsches Buch Also sprach Zarathustra und Richard Strauss’ gleichnamige sinfonische Dichtung,

Pythagoras (um 570–510 v. Chr.) soll in Babylon von Zoroaster unterrichtet worden sein. Platon schreibt im Ersten Alkibiades die Urheberschaft der Wissenschaft der Magier einem gewissen „Zoroaster von Ahura Mazdâ“ zu.

Der deutsche Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant (1724–1804), hob in seiner „Philosophischen Religionslehre“ (1793) als wesentliche Besonderheit der „Parsis, Anhänger der Religion des Zoroasters“, hervor, dass sie „eine geschriebene Religion (heilige Bücher)“ und „ihren Glauben bis jetzt erhalten“ haben, „ungeachtet ihrer Zerstreuung“

Kant konnte zu seinen Vorlesungen und Publikationen bereits die von Johann Friedrich Kleuker (1776–1778) herausgebrachte deutsche Übersetzung des 1771 in Paris erschienenen Werkes des französischen Orientalist, von Abraham Hyacinthe Anquetil-Duperron, dem Begründer des Studiums der Zendreligion in Europa, Zend-Avesta, ouvrage de Zoroastre heranziehen, wie nach ihm ebenso u. a. Johann Gottfried Herder in seinen „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ sowie der wichtigste Vertreter des deutschen Idealismus Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) in seinen Vorlesungen „über die Philosophie der Religion“ und „über die Philosophie der Geschichte“. 

Der deutsche Philosoph und Bewunderer Zarathustras Friedrich Nietzsche schrieb in seiner 1908 veröffentlichten autobiographischen Schrift »Ecce homo. Wie man wird, was man ist« über Zarathustra, „…zuerst im Kampf des Guten und des Bösen das eigentliche Rad im Getriebe der Dinge gesehen

https://de.wikipedia.org/wiki/Zoroastrismus

Anmerkung : Christlich geprägte Menschen dürften kaum Sympathien für den dualistischen Zoroastrismus gehabt haben. Nur dualistische Gruppen können sich tiefere Weisheiten im Zoroastrismus versprechen, zumal es eine sehr alte Religion ist. Den Dualismus im Judentum spiegelt der Davidstern ( Siegel Salomons ) wieder. Die meisten „Wissenschaftler“, Philosophen und Theosophen waren aber keine Juden. Deren tiefgreifende Beschäftigung und Interesse mit dem Zoroastrismus kann nur über die Kabbala gekommen sein. Den Iran habe ich besonders hervorgehoben, da er ja angeblich tief muslimisch ist. Der Iran spielt als Widersacher Israels eine bedeutende Rolle. Neben den dualistischen Wurzeln der iranischen Perser, gibt es besonders im Iran auch die schiitisch- mystischen Strömungen, wie die Aleviten und Bektashi . Ist der Iran Teil des Spiels, nur dargestellt als Widersacher Israels ?

Also sprach Zarathustra

Also sprach Zarathustra (Untertitel Ein Buch für Alle und Keinen, 1883–1885) ist ein dichterisch-philosophisches Werk des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche.

Erste Hinweise auf eine Beschäftigung mit der Gestalt Zarathustras finden sich in Aufzeichnungen Nietzsches zu Beginn seines Aufenthalts in Basel, aus den Jahren 1871 und 1872. 

Aus Sicht Zarathustras waren vor Gott alle Menschen gleich. Mit dem Tod Gottes aber sind nur noch vor „dem Pöbel“ alle Menschen gleich. Darum ist der Tod Gottes eine Chance für den Übermenschen.

Zarathustra liebt an den Menschen ihre Brückenfunktion zum Übermenschen, er liebt an ihnen ihren „Untergang“: „Der Mensch ist etwas, was überwunden werden will.“ Das Kennzeichen des „höheren Menschen“ ist seine Selbstüberwindung. Diese Anstrengung, die Züchtung und Bildung gleichermaßen ist, ist ein schöpferisches Bestreben, das nicht auf dem Marktplatz stattfindet, wo der Pöbel im Austausch der Waren nur tut, was dem persönlichen Vorteil dient. Der höhere Mensch ist vielmehr schöpferisch und selbstzweckhaft tätig, um der Vollendung der Dinge willen. Er wertet um, was den Menschen auf dem Marktplatz gleichgültig ist und unnütz scheint, darum steht er einsam gegen den Pöbel. Er ist ein Neuerer und damit ein Vernichter.

Als Bejaher des Lebens sind seine bevorzugten Ausdrucksformen die Leichtigkeit des Tanzes und das Lachen. „… Alle Lust will Ewigkeit.“ Die höchste Form der Lebensbejahung symbolisiert sich im „Ring der Wiederkunft“. Auch wenn die Welt keinem göttlichen Endzweck zustrebt, so findet der Übermensch in seinem schöpferischen Akt der Selbstvervollkommnung seine Selbstbestätigung, die ihn die „ewige Wiederkunft des Gleichen“ bejahen lässt, dass sein Leben so ist, wie es ist, selbst wenn es sich auf ewig wiederholen würde.

Sein ursprünglicher Antrieb in der „Umwertung aller Werte“, nach Höherem zu streben und Schöpfer zu sein, ist sein „Wille zur Macht“. Aufgrund dieses Schöpfungsprinzips entgeht die Welt auch ohne Gott ihrer Sinnlosigkeit und findet zu neuer Bedeutung.

Nietzsche formuliert – in der Distanzierung von Schopenhauers Schrift „Die Welt als Wille und Vorstellung„, mit dessen pessimistischer Deutung des Willens als einer universalen irrational wirkenden Kraft – den Gedanken vom „Willen zur Macht“ als einer lebensbejahenden „dionysischen“ Schöpfungsenergie, die die Welt bewegt. Das schöpferische „Werden“ mündet nach Nietzsches Vorstellung entgegen der „christlichen Weltauffassung“ jedoch in keine endzeitliche Welterlösung, sondern vollzieht als beständig sich wiederholendes Spiel der Selbsterneuerung eine „Ewige Wiederkehr des Gleichen

Anmerkung : Gegen den Pöbel, bedeutet, dass sich einige elitäre Menschen als eine Art Auserwählte begreifen. Diese Menschen handeln nicht nach dem göttliche – schöpferischen Prinzip, Gott wird abgeschafft und an dessen Stelle treten die Übermenschen. Diese Form des Übermenschen hat etwas vom Hauch des kabbalistischen Golem. Das Gegenteil vom Übermenschen ist übrigens der Untermensch, der Pöbel. Den Untermenschen kennen wir wiederum vom Nationalsozialismus und der Eugenik. Somit schließt sich der Kreis und es wird deutlich, warum ich so weit geschichtlich aushole….

Nietzsche selbst bezeichnete Also sprach Zarathustra als „das tiefste Buch, das die Menschheit besitzt“. In ihm finden sich wichtige Motive der Philosophie Nietzsches: der „Tod Gottes“, der schon in der Fröhlichen Wissenschaft verkündet wurde, sowie zum ersten Mal der „Übermensch“ und der „Wille zur Macht“. Nietzsche zufolge ist der Hauptgedanke des Zarathustra aber die Lehre der ewigen Wiederkunft, nach der alles Geschehen sich schon unendlich oft wiederholt hat und noch unendlich oft wiederholen wird.

Nach einer anderen Interpretation steht der Mensch nach dem Tod Gottes, der Erkenntnis, dass alle bisherigen Werte unglaubwürdig geworden sind, vor einer sinnlosen absurden Welt, dem Hereinbrechen des Nihilismus. Die größte Gefahr sei nun das Aufkommen des „letzten Menschen“, einer antriebslosen, glücklichen Herde, die nichts mehr erreichen will. Dagegen stünde der Übermensch, der ein neuer Sinn sein könne:

„Unheimlich ist das menschliche Dasein und immer noch ohne Sinn […]. Ich will die Menschen den Sinn ihres Seins lehren: welcher ist der Übermensch, der Blitz aus der dunklen Wolke Mensch.“

Den Übermenschen habe es bisher noch nie gegeben, selbst Zarathustra sei nur ein Vorläufer des Übermenschen. Zarathustra ist jedoch optimistisch, dass der Übermensch kommen wird. Der Übermensch könne nur aus der Selbstüberwindung des ‚alten Menschen‘ entstehen. Das einzig gute am jetzigen, „überflüssigen“ Menschen sei, dass er bald untergehen werde und in diesem Untergang den Übermenschen erschafft.

Nationalsozialismus

Einige Textstellen, in denen Zarathustra den Starken das Recht zubilligt, sich zu nehmen, was sie wollen, und den „Überflüssigen“ den Tod wünscht, wurden immer wieder als sozialdarwinistisch interpretiert. Die Lehre vom „Übermenschen“ ist – vor allem im deutschsprachigen Raum – mit der vermeintlichen „Herrenrasse“ der Arier bzw. als Gegensatz zum Begriff „Untermensch“ assoziiert worden. Als biologistisch verstandene „Überart“ wird er zu einem ideologischen Modell des Nationalsozialismus. 1934 wurde ein Exemplar im Grabgewölbe des Reichsehrenmals Tannenberg neben Hitlers Mein Kampf und Alfred Rosenbergs Der Mythus des 20. Jahrhunderts niedergelegt. Außerdem war für die in Nachbarschaft des Nietzsche-Archives in Weimar geplante Nietzsche-Gedächtnishalle ein Zarathustra-Denkmal vorgesehen.

Anmerkung : Wenn wir den Hintergrund verstehen, dann bemerkt man schnell, dass Nitzsches Konzept des Übermenschen nicht auf den Nationalsozialismus beschränkt ist. Was schrieb Klaus Schwab ? : „Ihr werdet nichts mehr besitzen aber glücklich sein ? “ Nach Nitzsche, ist das“ Ihr“ natürlich nicht der Pöbel, also die Masse, sondern eine ausgewählte Elite, der Pöbel kann weg, da er überflüssig ist.

Insbesondere der Nietzscheforscher Walter Kaufmann hingegen bestreitet, dass das Werk Nietzsches in besonderem Maße geeignet war, das Denken der Nationalsozialisten zu inspirieren, und verweist darauf, dass etwa Martin Buber den ersten Teil des Zarathustra ins Polnische übersetzt hat und auch andere Geistesgrößen wie Thomas MannJean-Paul SartreFranz Kafka oder Albert Camus sich von Nietzsches Denken maßgeblich befruchten ließen. Um der herkömmlichen Auffassung entgegenzutreten, Nietzsche sei ein Protagonist nationalsozialistischer Ideen, zitiert Kaufmann in diesem Zusammenhang sogar den ersten Präsidenten des Staates Israel, Chaim Weizmann, aus einem Brief an seine spätere Frau: „Ich übersende dir Nietzsche: lerne ihn zu lesen und zu verstehen. Das ist das beste und feinste, was ich dir senden kann.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Also_sprach_Zarathustra

Anmerkung : Richtig ist, was Walter Kaufmann sagt. Nitzsches Übermensch ist für ganz andere Kreise geeignet. Das spiegelt sich in den Namen Buber, Kafka und Weizmann wieder und ja Chaim Weizmann, ich lerne Zarathustra zu verstehen und seine kabbalistischen Zusammenhänge…

6. Karl Kautsky

Karl Johann Kautsky (* 1854 in Prag, Kaisertum Österreich; † 1938 in Amsterdam, Niederlande) war ein österreichisch-tschechischer Philosoph, marxistischer Theoretiker und sozialdemokratischer Politiker.

 In Wien wurde er von Mitschülern und vom Lehrpersonal als „Mischling“ gebrandmarkt und diskriminiert. In der politischen Mitte Österreichs war damals die rassistische Vorstellung verbreitet, dass die Slawen minderwertig seien. Dies weckte in Kautsky, wie er später selbst schrieb, tiefen Hass auf die Habsburgermonarchie. In der Folge wurden die Unabhängigkeit Tschechiens und die Ausrufung der „böhmischen Republik“ die politischen Ideale seiner Jugendzeit.

Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/1871 sympathisierte er entsprechend mit Frankreich, das er als Verbündeten der tschechischen Unabhängigkeitsbewegung ansah. Während des Aufstands der Pariser Kommune begeisterte sich Kautsky für die Einrichtungen der Kommune, das Ideal der direkten Demokratie, das Volkseigentum. Entsprechend wandte sich sein Interesse dem Sozialismus zu.

In einem autobiografischen Zeitungsartikel gibt er an, dass er sich neben der einschlägigen sozialistischen Literatur auch intensiv mit Heinrich HeineHenry Thomas BuckleJohn Stuart MillCharles DarwinErnst Haeckel und Max Buchner auseinandergesetzt habe.

Zwischen 1880 und 1882 war Kautsky Mitarbeiter des Privatgelehrten Karl Höchberg in Zürich. Dort freundete er sich mit dem Sozialdemokraten Eduard Bernstein an und begann sich mit dem Marxismus zu beschäftigen. 1881 lernte er bei einer Reise nach London Karl Marx und Friedrich Engels kennen. 1883 gründete er die Zeitschrift Die Neue Zeit, deren Herausgeber und leitender Redakteur er bis 1917 blieb. Er schrieb politische und historische Studien und wurde zu einer Autorität auf dem Gebiet der Marxschen Theorie.

Von 1885 bis 1890 lebte er in London und war eng mit Friedrich Engels befreundet. Nach dem Fall des Sozialistengesetzes 1890 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte von 1890 bis 1897 in Stuttgart, wo Die Neue Zeit erschien. 1891 bereitete er zusammen mit August Bebel und Eduard Bernstein das Erfurter Programm der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) vor. Auf der Grundlage der marxistischen Theorie strebte er eine sozialistische Gesellschaft in Deutschland an. Nach dem Tode von Friedrich Engels wurde Kautsky der wichtigste und einflussreichste Theoretiker der SPD und stand als Wortführer eines „orthodoxen Marxismus“ an der Seite von August Bebel im „marxistischen Zentrum“ der Partei.

1903 profilierte sich Kautsky in der Partei als Kritiker des Bernsteinschen Revisionismus, vermittelte zwischen der reformorientierten Parteiführung und der radikalen Linken. 1909 veröffentlichte er das Buch Der Weg zur Macht. In der Massenstreikdebatte 1910 wandte sich Kautsky gegen Rosa Luxemburgs Revolutionskonzept, das stärker auf spontane revolutionäre Strömungen in der Arbeiterschaft setzte. Im Spätsommer 1914 brach die Parteilinke um Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Clara Zetkin endgültig mit Kautsky, da dieser beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs dem Kriegskurs der SPD-Führung und der Burgfriedenspolitik ihrer Ansicht nach nicht entschieden genug entgegentrat.

Wie Rudolf HilferdingHugo HaaseKarl Liebknecht und andere entwickelte Kautsky ab ca. 1900 kritische Positionen zum Gesamtphänomen des Imperialismus, der nur durch den Sozialismus aufgehoben werden könne. 

Kautsky war in erster Ehe von 1883 bis 1889 mit Louise Kautsky, geb. Strasser (1860–1950) verheiratet, die nach der Scheidung Sekretärin von Friedrich Engels in London wurde. Ab 1890 war er mit Luise Kautsky, geb. Ronsperger (1864–1944) verheiratet..

Rosa Luxemburg, die in der nahen Cranachstraße 58 in Schöneberg wohnte, verband eine enge Freundschaft mit Luise Kautsky.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kautsky

Luise Kautsky

Luise Kautsky, geborene Ronsperger (* 1864 in Wien; † 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau) war eine Berliner Kommunalpolitikerin der USPD. Sie war Sozialistin und seit 1890 Ehefrau von Karl Kautsky. Außerdem war sie eine Freundin Rosa Luxemburgs.

Luise Kautsky wurde in eine gutbürgerlich-jüdischen Familie geboren. Ab ca. 1880 arbeitete sie in der Konditorei ihrer Eltern. Sie freundete sich zu dieser Zeit mit der sozialistischen Schriftstellerin Minna Kautsky an und verlobte sich im Winter 1889/90 mit deren ältestem Sohn Karl Kautsky offiziell.

https://de.wikipedia.org/wiki/Luise_Kautsky

7. Richard Titmuss

Richard Morris Titmuss (* 1907 Bedfordshire; †1973 in London) war ein britischer Sozialwissenschaftler und Ökonom.

Er begründete das Fach Sozialpolitik bei der London School of Economics und prägte den britischen Wohlfahrtsstaat in ähnlichem Ausmaß wie das der ebenfalls in der Eugenikbewegung engagierte Gunnar Myrdal in Schweden tat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Titmuss

Familien Oppenheimer, Wertheimer, Gomperz

Zu den Oppenheimers, einleitend die Information, dass die Tochter von Junis Frei, alias Moses Dobruška, alias Franz Thomas Edler von Schönfeld, in die Familie der Oppenheimers in Wien einheiratete.

Oppenheimer (Familie)

Aus dem jüdischen Geschlecht Oppenheimer gingen die Adelsfamilien „von Oppenheim“, „von Oppenheimer“, „von Oppenfeld“ sowie die „Lichtenstein“ hervor. Die Familie ist mit den Familien WertheimerCohenGomperzGuggenheimAuspitzLieben und Todesco verwandt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Oppenheimer_(Familie)

Samuel Oppenheimer

Samuel Wolf Oppenheimer (1630 in Heidelberg; 1703 in Wien) war ein Hoffaktor und Diplomat des 17. Jahrhunderts am Wiener Hof Leopold I.

Oppenheimer hatte ein freundschaftliches Verhältnis zu dem österreichischen Feldherrn und Kunstmäzen Prinz Eugen und spielte als dessen Armeelieferant und Geldgeber eine wichtige Rolle in der Finanzierung der Türkenkriege.

Obwohl die Juden in Wien 1670 von Leopold I. vertrieben worden waren, bat dieser Oppenheimer, sich dort niederzulassen. Er bekam das Privileg zugestanden, im Herzen Wiens ein Wohnhaus zu errichten. Er wurde zum Oberhoffaktor ernannt und zum Hofjuden Ludwigs von Baden, dem er 100.000 Gulden für Kriegsauslagen zur Verfügung stellte. 

1697 wurde er durch eine antisemitische Intrige des Kardinals Kollonitsch für einen Monat verhaftet, weil er angeblich die Ermordung eines Konkurrenten geplant habe. Weil auch der preußische Hofjude Ruben Gomperz verwickelt wurde, gab es einen längeren diplomatischen Austausch mit Berlin.

Als Österreichs Staatskasse 1701 infolge des Ausbruchs des Spanischen Erbfolgekriegs vor dem Bankrott stand, stellte Oppenheimer die erforderlichen Mittel zur Verfügung, um die Finanzkrise zu bewältigen.

Seine zu 12 bis 20 % verzinsten Darlehen stellten den größten Posten unter den damaligen Schulden Österreichs dar. Sie sollen sich auf ca. sechs Millionen Gulden belaufen haben, die Oppenheimer größtenteils über Dritte refinanziert hatte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Samson_Wertheimer

Sein engster Vertrauter und Vertreter war Samson Wertheimer (1658–1724) ( siehe Oppenheimer / Familie)

  • Mendel Menachem Emanuel Oppenheimer (* 1657; † 13. September 1721 in Wien) verheiratet mit Judith Juta Tamar Gomperz (* 1671; † 18. April 1738 in Wien), Tochter des Josef Elias Cleve-Gomperz († 1689)
  • Lea Eleonora Oppenheimer (* 1695; † 15. Oktober 1742 in Wien), ehelichte Simon Wolf Wertheimer (* 1681; † um 1764 in München), Sohn des Samson Wertheimer (1658–1726)
  • Simon Wolf Oppenheimer († 10. November 1726 in Hannover) übersiedelte nach Hannover und gründete dort ein Bankhaus. Er war verheiratet mit Fradel Behrens († 2. Mai 1717), einer Enkelin des Leffmann Behrens
  • Frumet Oppenheimer († 1713 in Frankfurt am Main) heiratete Josef Guggenheim (* ca. 1660 in Lengnau; † 1735 in Frankfurt am Main)

David Oppenheimer (Rabbiner)

David ben Abraham Oppenheimer (1664 in Worms – 1736 in Prag) war Oberrabbiner von Prag, Landesrabbiner von Mähren und Böhmen und ein jüdischer Schriftgelehrter.

David Oppenheimer kam in Worms als Sohn eines vermögenden Mannes zur Welt. In seiner Jugend war er Schüler des Rabbiners Gerson Ulif in Metz, dessen literarischen Nachlass er veröffentlichte. Seit 1686 war er Rabbiner und wurde 1690 mit 26 Jahren zum Rabbiner von Mähren gewählt. 1702 berief man ihn zum Oberrabbiner von Prag. Mit Kaiserlichem Dekret wurde er 1718 zum Landesrabbiner von Mähren und Böhmen erhoben.

Mit seinem großen Reichtum legte er eine umfassende Bibliothek an, die bald zur größten Sammlung alter hebräischer Handschriften und Drucke in Böhmen anwuchs. Zu diesem Zwecke nutzte er die Geschäftsverbindungen, die das große Oppenheimer Geschäftshaus in Wien unterhielt, sandte viele Einkäufer aus, zahlte für Bücher, die er noch nicht besaß, die höchsten Preise und soll sogar Besitzern, die ihm ihre Bücher nicht verkaufen wollten, mit dem Banne gedroht haben.

Da er die Zensur in Österreich fürchtete, die nach allem Nichtchristlichen fahndete, ließ er die Bibliothek nach Hannover bringen, wo sein Schwiegervater lebte, der Hoffaktor Cohen (Leffmann Behrens). Nach dem Tode Oppenheimers wollte man die 7.000 Bücher und 1.000 Handschriften gewinnbringend verkaufen, doch der Kaufpreis von 60.000 Talern schreckte alle Kaufleute ab, so dass sie bis 1826 in Kisten verpackt blieben. Erst 1829 wurden sie für 9.000 Taler an die Bibliothek von Oxford verkauft, wo sie sich heute noch als Bestandteil der Bodleiana befinden.

Er ehelichte Gnendel († 13. Juni 1712 in Hannover), eine Tochter des Elieser (Ezechiel) Lippmann Cohen, bekannt als Leffmann Behrens (1634–1714).

https://de.wikipedia.org/wiki/David_Oppenheimer_(Rabbiner)

  • Jehuda Löb Oppenheimer (* um 1650 in Worms; † 1701 in Laudenbach) ehelichte Chawa „Eva“ Bacharach (* um 1660 in Worms; † 1701 in Laudenbach ). Sie war die Tochter des Rabbi Jair Chajim Bacharach (1638–1702) und Urenkelin des Jehuda ben Bezal´el Löw (1512–1609)
  • Salomo Mose Oppenheimer († 1737) ehelichte Dobrusch Bacharach († 1739), Tochter des Rabbi Jair Chajim Bacharach (1638–1702)
  • Jair Chajim Bacharach,  1639, vermutlich in Leipnik in Mähren; † 1702 in Worms) war Rabbiner und jüdischer Gelehrter, zuletzt Rabbiner der Jüdischen Gemeinde in Worms.

Jair Chajim Bacharach hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk von 50 Sammelbänden wissenschaftlichen Inhalts. Er war Kabbalist und zeitweise Anhänger des Pseudo-Messias Schabbtai Zvi.

  • Eva Bacharach ( um 1580 in Prag; † 1652 in Sofia) war eine jüdische Hebraistin. Sie war die Tochter von Isaac ben Simson ha-Kohen und Enkelin des bekannten Rabbi Löw aus Prag. Sie war außerdem die Großmutter des Jair Bacharach.
  • Judah Löw oder Jehuda ben Bezel’el Löw von Prag (geboren zwischen 1512 und 1525; gestorben am 1609 in Prag), war ein bekannter Rabbiner, Talmudist, Darschan (hebräisch „Prediger“) und Philosoph des 16. Jahrhunderts. Ihm wird der Legende nach die Erschaffung des Golem zugeschrieben. Rabbi Judah Löw wurde zum Sinnbild für das mystische Prag, gilt er doch nach der im 19. Jahrhundert entstandenen Legende als der Erschaffer des Golem, der zum Leben erweckten Lehmfigur. Auch um seine geheimnisvolle Zusammenkunft mit Kaiser Rudolf II. ranken sich viele Geschichten und Legenden.

Salomon Oppenheim junior

Salomon Oppenheim junior (* 1772 in Bonn; † 1828 in Mainz) war ein deutscher Bankier. Er war der Begründer der bedeutenden Privatbank Sal. Oppenheim Jr. & Cie.

Die Erben wurden die Söhne Abraham Oppenheim und Simon Oppenheim, die das Bankhaus erheblich ausbauten. Der Sohn Dagobert Oppenheim war Mitherausgeber der Rheinischen Zeitung und Eisenbahnunternehmer. Seine Tochter Betty Oppenheim heiratete Heinrich David Hertz aus Hamburg. Zusammen mit ihrem Ehemann konvertierte sie vom Judentum zum Christentum. Dieser Ehe entstammt Gustav Ferdinand Hertz. Der Physiker Heinrich Hertz ist wiederum dessen Sohn. Der Nobelpreisträger Gustav Hertz war ein Ur-Urenkel von Salomon Oppenheim.

Er gehörte zu den Wiederbegründern der jüdischen Gemeinde in Köln.

1816 wurde sein Unternehmen erstmals als „Sal. Oppenheim jr. & Cie“ bezeichnet.

Zusammen mit dem Bankhaus Mendelssohn aus Berlin war Oppenheim ab 1818 mit der Organisation der französischen Kriegsentschädigungen an Preußen beauftragt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Salomon_Oppenheim_junior

  • Gustav Ferdinand Hertz

Gustav Ferdinand Hertz (*1827 als David Gustav Hertz in Hamburg; † 1914 ebenda) war ein deutscher Jurist und Hamburger Senator.

David Gustav Hertz entstammte einem jüdischen Elternhaus, dessen Vorfahren sich bis 1720 zurückverfolgen lassen. Er selbst war jedoch seit 1834 getaufter Protestant und nahm dabei den Namen Gustav Ferdinand Hertz an. Seine ebenfalls konvertierten Eltern waren Heinrich David Hertz und Bertha Hertz (geb. Betty Oppenheim), einer Tochter von Salomon Oppenheim junior, dem Gründer des Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim. Aus derselben Oppenheim-Familie entstammen u. a. auch ihre Geschwister AbrahamSimon und Dagobert Oppenheim.

Einige von Gustav Ferdinand Hertz’ Nachkommen traten als Physiker in Erscheinung. Sein Sohn Heinrich Hertz war einer der bekanntesten deutschen Physiker und der Entdecker der elektromagnetischen Wellen. Sein Enkel Gustav Hertz erhielt für die 1912–1913 durchgeführten Elektronenstoßversuche 1925 den Nobelpreis für Physik. Auch dessen Sohn Carl Helmut Hertz war ein bedeutender Physiker auf dem Gebiet der Sonografie.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Ferdinand_Hertz

Gustav Hertz, als Atom-Forscher in der Sowjetunion : Aus diesem Grund wurde Hertz zusammen mit Manfred von ArdenneMax Steenbeck und anderen „Atom-Spezialisten“ im April 1945 von einer Spezialeinheit der Roten Armee nach Suchumi am Schwarzen Meer gebracht. In Agudsera bei Suchumi hatte Hertz dann ein Forschungsinstitut mit deutschen Spezialisten zu leiten – nach transkribiertem Gertz Institut G genannt, in dem auch sein Neffe Hardwin Jungclaussen sechs Jahre gearbeitet hat

Heinrich Rudolf Hertz (* 1857 in Hamburg; † 1894 in Bonn) war ein deutscher Physiker. Er konnte 1886 als Erster elektromagnetische Wellen im Experiment erzeugen und nachweisen und gilt damit als deren Entdecker. Ihm zu Ehren wurde die internationale Einheit für die Frequenz als Hertz (abgekürzt mit dem Einheitenzeichen Hz) bezeichnet.

Abraham Oppenheim

Abraham Oppenheim, ab 1868 Abraham Freiherr von Oppenheim, (* 1804 in Köln; † 1878 ebenda) war ein deutscher Bankier und Mäzen.

Oppenheim war der zweitälteste Sohn unter insgesamt zwölf Kindern des Bankiers Salomon Oppenheim junior und dessen Ehefrau Deigen Levi (1775–1842), die sich später Therese Stein nannte. Sie war die Tochter eines Geschäftsmanns aus Dülmen.

1821 trat der älteste Sohn von Salomon Oppenheim (junior), Simon, mit in das väterliche Bankhaus ein, ihm folgte später Abraham.

Durch seine Hochzeit 1834 mit Charlotte Beyfus (1811–1887) wurde die Familie eng mit der Bankiersfamilie Rothschild, der Charlottes Mutter entstammte, verwandt und auch geschäftlich verbunden.

 1868 wurde er als erster ungetaufter Jude in Preußen in den Freiherrnstand erhoben und gehörte zum engeren Kreis um König Wilhelm I. Im Rahmen seiner Beratung des Königs organisierte er zusammen mit Gerson Bleichröder und anderen befreundeten Bankiers die Finanzierung des preußisch-österreichischen Kriegs von 1866 durch eine Staatsanleihe.

Neffen von Abraham Oppenheim waren Albert von Oppenheim, späterer Mitinhaber des Bankhauses Sal. Oppenheim und bedeutender Kunstsammler. der Bankier Eduard von Oppenheim und der Bankier Henry Oppenheim

https://de.wikipedia.org/wiki/Abraham_Oppenheim

  • Charlotte Oppenheim seit 1868 Charlotte Freifrau von Oppenheim, geborene Beyfus (* 1811 in Frankfurt am Main; † 1887 in Köln) war eine Mäzenin in Köln und Bassenheim.

Charlotte Beyfus wurde 1811 als zweites von fünf Kindern des Bankiers Siegmund Leopold Beyfus (1786–1845) und dessen Frau Babette Beyfus geb. Rothschild (1784–1869) geboren. Sie heiratete am 20. April 1834 Abraham Oppenheim (1804–1878), der 1868 als erster ungetaufter Jude in Preußen in den Freiherrnstand erhoben wurde.

Sie wurde neben ihrem Mann auf dem Jüdischen Friedhof Deutz beigesetzt. 


Siegmund Leopold Beyfus  (* 1786 in Frankfurt; † 1845 ebenda) war ein jüdischer Bankier.

Siegmund Leopold Beyfus war eines von vier Kindern der Eheleute Levin Amschel Beyfus (1744–1833) und Frommet, geb. Zunz. Siegmund heiratete am 9. März 1808 Babette Rothschild.

Mit seinem Bruder Mayer Levin (1790–1860), der 1811 Babettes Schwester Julie Rothschild (1779–1815) heiratete, leitete er das von seinem Vater geerbte Bankhaus Levin Amschel Beyfus, das sich fortan Bankhaus Gebrüder Beyfus nannte. Die Brüder waren mit ihrer Heirat zu einem Teil der Familie Mayer Amschel Rothschild geworden. Simon Oppenheim erhielt hier eine kaufmännische Ausbildung.


Gerson von Bleichröder

Gerson Bleichröder, ab 1872 von Bleichröder (*1822 in Berlin; † 1893 ebenda), war ein deutsch-jüdischer Bankier und als Bankier Bismarcks und Vertreter der Rothschild-Banken am Finanzplatz Berlin einer der wichtigsten Privatbankiers seiner Zeit.

Gerson Bleichröder war ein Sohn Samuel Bleichröders (1779–1855). Dieser hatte 1803 das Bankhaus S. Bleichröder gegründet und sich ab den 1830er Jahren zum Hauptkorrespondenten der Rothschild-Banken entwickelt. Gerson Bleichröder wurde 1847 Teilhaber der väterlichen Firma und nach dem Tod des Vaters 1855 Seniorchef. Um 1860 war die Bleichröder-Bank eine der ersten Adressen am Markt für Staatsanleihen und, zusammen mit dem Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim, führend bei der frühen Eisenbahn- und Industriefinanzierung. Wichtig wurde zudem die Beteiligung an der Finanzierung russischer Unternehmen und des russischen Staatshaushalts. Als prominentes Mitglied des Preußen-Konsortiums, eines Zusammenschlusses führender deutscher Banken, war Bleichröder an der Finanzierung Preußens und des Reiches beteiligt.

Zeitgenossen galt er als einer der reichsten Männer Preußens und der Welt – sein Vermögen wurde mit 100 Millionen Goldmark angegeben. Sein internationales Auftreten als Emissär Bismarcks muss auch vor dem Hintergrund seiner erfolgreichen Bankierstätigkeit gesehen werden. Bismarck nutzte die Geschäftsbeziehungen Bleichröders vor allem zu den Rothschilds und anderen bedeutenden Privatbankiers in vielen europäischen Hauptstädten, um Informationen über die wirtschaftliche und politische Lage dieser Länder zu erhalten. Gleichzeitig profitierte er davon, dass Bleichröder gesellschaftlich mit den wirtschaftlichen und teilweise den politischen Eliten dieser Länder verkehrte. Da Bismarck und Bleichröder einen vertrauensvollen bis freundschaftlichen Umgang miteinander pflegten (Bleichröder gilt als einer der „engsten Berater“ Bismarcks), konnte der Bankier und Privatmann Bleichröder zum Träger heikler Botschaften werden, die Bismarck auf offiziellem, diplomatischem Parkett nicht formulieren wollte.

Bleichröder und mit ihm kooperierende Bankiers organisierten die Finanzierung des Preußisch-Österreichischen Krieges von 1866 durch eine Staatsanleihe.

 Bleichröder war an den Verhandlungen und der Abwicklung der französischen Reparationszahlungen im Anschluss an den Deutsch-Französischen Krieg 1870–71 maßgeblich beteiligt.

Gerson Bleichröder zählte zu den assimilierten Juden und galt Bismarck als „konservativ und loyal“. Trotz seines geschäftlichen Erfolgs und seiner Verdienste um die Regierung gelang es ihm aber nicht, sich unangefeindet an der Spitze der wilhelminischen Gesellschaft zu etablieren.

Bis in die 1880er Jahre war Gerson Bleichröder zusammen mit dem aus Bayern stammenden belgischen Bankier Maurice de Hirsch der wichtigste deutsche Investor im damaligen Osmanischen Reich. Die beiden jüdischen Bankiers wurden aber im Zuge der beginnenden staatlichen imperialistischen Politik des Deutschen Reiches von der Deutschen Bank aus dem Orientgeschäft verdrängt, speziell im Zusammenhang mit dem Projekt Bagdadbahn, bei dem Hirsch keine Rolle mehr und das Bankhaus Bleichröder nur noch eine untergeordnete spielte. Ab 1908 war das Bankhaus Bleichröder einer der wichtigsten Finanziers der neu gegründeten Istanbuler Tageszeitung Osmanischer Lloyd, die bis zum November 1918 erschien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerson_von_Bleichr%C3%B6der

Maurice de Hirsch

Baron Maurice de Hirsch (1831 in München; 1896 in der Nähe von Ersek-Ujvar (Ungarn); gebürtig Moritz Freiherr von Hirsch auf Gereuth) war ein deutscher Unternehmer und Philanthrop.

Hirsch stammte väterlicherseits aus einer geadelten Bankiersfamilie aus Bayern, den Freiherren Hirsch auf Gereuth. Seine Mutter war eine geborene Wertheimer aus Frankfurt am Main. 1855 heiratete er Clara Bischoffsheim aus der belgischen Familie Bischoffsheim und begann bald Teile seines erheblichen Vermögens in Eisenbahngeschäfte auf dem Balkan und in der Türkei zu investieren.

Bis in die 1880er Jahre war Hirsch zusammen mit dem Berliner Bankier Gerson Bleichröder der wichtigste deutsche Investor im Osmanischen Reich. Zudem war er der Gründer der Palestine Jewish Colonization Association. Beide wurden jedoch im Zuge der beginnenden imperialistischen Politik des Deutschen Reiches von Siemens und der Deutschen Bank aus dem Orientgeschäft verdrängt, speziell im Zusammenhang mit dem Projekt Bagdadbahn, bei dem Hirsch keine Rolle mehr und das Bankhaus S. Bleichröder nur noch eine untergeordnete Rolle spielte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Maurice_de_Hirsch

Henry Oppenheim

Henry Oppenheim, eigentlich Henri Maurice William Oppenheim (* 1835 in Frankfurt am Main; † 1912 in London), war ein Bankier aus Deutschland.

Henry Oppenheim war ein Sohn des Bankiers Simon Oppenheim und seiner Ehefrau Henriette, geb. Obermayer. Seine Geschwister sind Eduard von OppenheimAlbert von Oppenheim und Emma von Oppenheim. Henry Oppenheim vertrat das Pariser Bankhaus Oppenheim, Alberti, Pinto et Cie. in Ägypten. Er lebte zunächst in Alexandria, später in Kairo.

Zusammen mit Frederick Greenwood von der Pall Mall Gazette organisierte Oppenheim 1875 den Kauf der 176.602 Aktien des Suezkanals, die sich in ägyptischem Staatsbesitz befanden, durch die englische Regierung. Schon 1873 hatte Disraeli sich deshalb an Lionel de Rothschild gewandt, woraufhin Nathan Mayer Rothschild zu Lesseps nach Paris geschickt worden war, um ein Kaufangebot zu unterbreiten. Ob Oppenheim später unabhängig von den Rothschilds handelte oder nicht, wird in verschiedenen Quellen unterschiedlich dargestellt. Neben den beiden Versionen, laut denen entweder das Bankhaus Rothschild oder Oppenheim die Initiative beim Kauf der Aktien ergriff, gibt es noch die Theorie, dass Ernest Cassel seine Finger im Spiel hatte.

In seinen späteren Jahren lebte Oppenheim in London

https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Oppenheim

Ernest Cassel

Sir Ernest Cassel,  (1852 in Köln; †  1921 in London), aufgrund seines „schlossherrenhaften“ Reichtums und seiner guten Beziehungen zur königlichen Familie auch „Windsor-Cassel“ genannt, war ein britischer Bankier deutscher Abstammung

Ernest Cassel wurde als Ernst Cassel in Köln geboren. Er war das jüngste von drei Kindern des Ehepaars Amalaia und Jacob Cassel. Sein Vater war ein in Köln niedergelassener jüdischer Bankier. Mit vierzehn Jahren begann Cassel eine Banklehre in der Bank von J. L. Eltzbacher in Köln, die sich auf die Finanzierung großer Industriekonzerne und von Auslandsgeschäften spezialisiert hatte. 1869 kam Cassel im Alter von knapp 17 Jahren nach England, wo er bei Blessig, Braun & Co. in Liverpool eine Anstellung fand.

Cassels gute Beziehungen zur Familie Bischoffsheim, sowie seine rasche Auffassungsgabe, ein zäher Wille und ein instinktsicheres Urteil in finanziellen Angelegenheiten führten ihn mit nur zweiundzwanzig Jahren in die Führungsebene des angesehenen Bankhauses. 

Der zunehmende Erfolg öffnete Cassel den Zugang zu den angesehensten Londoner Kreisen aus Adel, Politik und Hochfinanzen. 1878 heiratete er Annette Maxwell, aus der Ehe ging eine Tochter, Amalia Mary Maud (Maudie) Cassel hervor, die Sir Wilfred Ashley – den späteren 1. Baron Mount Temple – heiratete. Cassels Enkeltochter aus dieser Verbindung war Edwina Ashley, die als Gemahlin von Lord Louis Mountbatten 1922 Mitglied der weiteren königlichen Familie wurde.

Annette Maxwell Cassel starb 1881 nach nur drei Jahren Ehe an Tuberkulose. Ihrem Wunsch auf dem Sterbebett folgend konvertierte Cassel, der sich selbst freilich immer als Jude fühlte, zum Katholizismus.

Ab 1896 begann er, mit selbstgezüchteten Rassepferden an Pferderennen teilzunehmen. Bei einem dieser Rennen lernte er Edward, Prince of Wales – einen bekannten Pferdenarren und häufigen Besucher von Rennen – kennen, dem er zeit seines Lebens freundschaftlich verbunden blieb. Daneben unterhielt Cassel auch Beziehungen zu den liberalen Politikern und späteren Premierministern Herbert Henry Asquith und Winston Churchill, den er vor allem in seinen Anfangsjahren finanziell förderte.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollzog er den Namenswechsel von Ernst Cassel zu Ernest Cassel. 1902 ernannte sein Freund Edward, nun mehr als Edward VII. zum König gekrönt, Cassel zu seinem privaten Finanzberater und Geheimkämmerer. Außerdem wurde er 1902 zum Privy Councillor.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernest_Cassel

Er gehörte zu den Finanziers des Assuan-Staudamms , der zwischen 1899 und 1902 in Ägypten gebaut wurde, und war bei der Eröffnung des Staudamms im Dezember 1902 in Ägypten

Im Jahr 1912 befürchtete sein enger deutscher Freund Albert Ballin , dass die Seerivalität zwischen Großbritannien und Deutschland außer Kontrolle geriet und sogar mit einem Krieg drohte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Ernest_Cassel

Robert Oppenheimer

Julius Robert Oppenheimer (*1904 in New York City; † 1967 in Princeton, New Jersey) war ein amerikanischer theoretischer Physiker.

Oppenheimer wurde vor allem für seine Rolle als wissenschaftlicher Leiter des Manhattan-Projekts während des Zweiten Weltkriegs bekannt. Dieses im geheim gehaltenen Los Alamos National Laboratory in New Mexico lancierte Projekt hatte zum Ziel, die ersten Nuklearwaffen zu entwickeln. Oppenheimer gilt als „Vater der Atombombe“, verurteilte jedoch ihren weiteren Einsatz, nachdem er die Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki gesehen hatte.

Robert Oppenheimers Vater Julius Seligmann Oppenheimer (1871–1937), wanderte 1888 als Textilimporteur in die Vereinigten Staaten ein. Er kam aus dem hessischen Hanau und war Mitglied des jüdischen Geschlechts Oppenheimer

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Oppenheimer

Frank Oppenheimer war der acht Jahre jüngere Bruder des berühmten theoretischen Physikers J. Robert Oppenheimer, Er promovierte am Caltech und war während des Zweiten Weltkriegs am Manhattan-Projekt beteiligt

Ernest Oppenheimer

Sir Ernest Oppenheimer, ursprünglich Ernst Oppenheimer (* 1880 in Friedberg (Hessen); † 1957 in Johannesburg (Südafrika)) war Begründer des Diamantenkartells unter der Firma De Beers.

….. 1888 von Cecil Rhodes gegründet, in Schwierigkeiten geriet, stieg Oppenheimer ein und wurde 1920 Präsident dieser Firma. Im Jahre 1929 hatte Anglo American schließlich die Kontrolle über De Beers erreicht.

1957 starb Oppenheimer, sein Syndikat wurde von seinem Sohn Harry Frederick Oppenheimer weitergeführt. Sein Bruder Sir Bernard Oppenheimer (1866–1921) war ebenfalls im Diamantenhandel involviert. Harrys Sohn Nicholas „Nicky“ F. Oppenheimer (* 8. Juni 1945), seit 1968 bei der Anglo American, musste jedoch im Jahre 1982 erstmals Macht abgeben, als ein Amerikaner bei Anglo-American die Führung übernahm, was bis heute unverändert der Fall ist. Im Jahr 2011 verkaufte die Familie Oppenheimer den verbleibenden 40%-Anteil an De Beers für rund 5,1 Milliarden Dollar an Anglo American. Nicky verwaltet laut Forbes Magazine ein Vermögen von sechs Milliarden US-Dollar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernest_Oppenheimer

Harry Oppenheimer

Harry Frederick Oppenheimer OMSG (28. Oktober 1908 – 19. August 2000) war ein bekannter südafrikanischer Geschäftsmann, Industrieller und Philanthrop. Oppenheimer wurde oft als einer der reichsten Menschen der Welt bezeichnet und galt vier Jahrzehnte lang als Südafrikas führender Industrieller.

Als Sohn von May (Pollack) und Sir Ernest Oppenheimer wurde Harry in einer assimilierten jüdischen Familie deutscher Herkunft in Kimberley , dem ursprünglichen Zentrum des Diamantenabbaus in Südafrika, geboren .

Als er dreizehn wurde, hielt er in der Kimberley-Synagoge eine formelle Bar-Mizwa -Zeremonie („Erwachsenwerden“) ab. Als er seine Frau heiratete, konvertierte er zum Christentum.

 Er ordnete persönlich an, dass Israel die notwendigen Diamantrohprodukte von De Beers erhält, um sich als eines der Diamantenschleif- und -exportländer der Welt zu etablieren.

 Er war ein südafrikanischer Freimaurer

https://en.wikipedia.org/wiki/Harry_Oppenheimer

Moritz Daniel Oppenheim

Moritz Daniel Oppenheim ( 1800 in Hanau; 1882 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Porträt- und Historienmaler, der neben Porträts auch häufig Milieustudien in Öl malte. Er gilt als erster jüdischer Maler, der eine weltweite Bekanntheit erreichte.

In Neapel traf er schließlich seinen späteren Mäzen Baron Carl Mayer von Rothschild, für dessen Familie er in den folgenden Jahren als Porträtist und Kunstagent tätig wurde. Neben seinen Arbeiten für die Familie Rothschild fertigte er Porträts bedeutender jüdischer Persönlichkeiten wie Heinrich HeineLudwig Börne und Gabriel Riesser an.

( gelistet unter Freimaurer )

https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_Daniel_Oppenheim

siehe auch hier : https://diemaechtigstenfamilienderwelt.ch/2021/03/14/oppenheimer-familie/

Wertheimer-Familie

In Frankfurt waren mehrere Familien namens Wertheim oder Wertheimer ansässig, die aus Wertheim am Main kamen. Die bekannteste Familie Wertheimer, auch Wertheimber genannt, stammte jedoch von dem berühmten kaiserlichen Hoffaktor und Oberrabbiner Samson Wertheimer ab, der von 1684-1742 in Wien lebte. Diese Familie war eine der reichsten und angesehensten im damaligen Deutschen Reich. Die Familie stammte ursprünglich aus Worms, gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde Wien zu ihrem Zentrum. Eine Tochter des Samson Wertheimer lebte in Frankfurt und war mit dem Bankier Moses Löb Isaak zur Kann verheiratet. Für seinen Stiefsohn Isaac Nathan Oppenheimer ließ Samson Wertheimber 1717 das Steinerne Haus erbauen. Seit 1769 lebten zwei weitere Familienmitglieder, Zacharias Isaac und Elias Isaac Wertheimer, in Frankfurt und tätigten hier große Geschäfte mit Wechseln und Staatspapieren. Zahlreiche Familienmitglieder waren Hoffaktoren und später dann Bankiers, die Familie besaß ein weites Netz von verwandtschaftlichen und geschäftlichen Beziehungen. Auch im 19. Jahrhundert blieben die Wertheimers führend im Geldhandel, die Bank E. & L. Wertheimer in Frankfurt gehörte zu den wichtigsten Banken der Stadt.

https://metahubfrankfurt.de/jmf/stories/familie-wertheimer/

Samson Wertheimer

Samson Wertheimer, auch Samson Wertheimber, ( 1658 in Worms; gestorben 1724 in Wien) war kaiserlicher Hoffaktor, Oberrabbiner und Förderer des Judentums.

Wertheimers Familie stammte ursprünglich aus Worms. Er zog 1684 nach Wien, wo er durch Vermittlung von Samuel Oppenheimer (1630–1703), dem damaligen Wiener Hofjuden und „Fugger seiner Zeit“ zu den Finanzgeschäften am Wiener Hof zugelassen wurde. Gemeinsam mit Oppenheimer unterstützte er Kaiser Leopold I. während des Spanischen Erbfolgekrieges.

Nach dem Tode Oppenheimers wurde Wertheimer der alleinige Kreditgeber der österreichischen Regierung und zum kaiserlichen Hoffaktor ernannt. Nach Abschluss der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 begründete er in Wien eine der reichsten und angesehensten Familien des Heiligen Römischen Reiches.

Wertheimer verfügte über ein großes talmudisches Wissen und besaß den Titel eines ungarischen Landesrabbiners. Da aber seit 1670 eine jüdische Gemeinde in Wien nicht mehr zugelassen war (siehe Vertreibung der Wiener Juden 1670), übte er die rabbinischen Funktionen in Eisenstadt aus, das zu den sieben Gemeinden gehörte, in denen auf Einladung von Paul I. Fürst Esterházy jüdisches Leben willkommen war.

Zu den Schülern von Samson Wertheimer gehörte der Talmudist und Kabbalist Jonathan Eybeschütz.

Bis ins 19. Jahrhundert blieben die Wertheimers führend im Geldhandel. Die Bank E. & L. Wertheimer gehörte zu den wichtigsten Banken Frankfurts.

https://de.wikipedia.org/wiki/Samson_Wertheimer

Moses Meïr Perls, langjähriger Sekretär und Almosenverwalter Wertheimers, erwähnt ihn in seinem „ Megillat Sefer “ (1709) als „einen Rabbiner großer Gemeinden in Israel“. In einigen Werken wird Wertheimer als „Rabbiner von Prag und Böhmen “ bezeichnet; diesen Titel nahm er jedoch nicht an, wie aus einer Ausgabe von Alfasi (Frankfurt am Main, 1699–1700) hervorgeht . Sein Ruf verbreitete sich sogar bis in den Orient, wo er als „Fürst des Heiligen Landes“ beschrieben und mit dem Titel „Rabbiner von Hebron und Safed “ ausgezeichnet wurde. Auch seine Heimatstadt verlieh ihm den Titel eines Rabbiners. 

Durch die Ehen seiner Kinder wurde Wertheimer mit den bedeutendsten Familien Österreichs und Deutschlands verbunden. Sein Stiefsohn Isaac Nathan Oppenheimer heiratete eine Tochter des wohlhabenden Hoflieferanten Pösing; sein ältester Sohn Wolf heiratete eine Tochter von Emanuel Oppenheimer.

Wertheimer starb im Alter von 66 Jahren in Wien .

Samsons zweiter Sohn, Löb , heiratete eine Tochter von Issachar ha-Levi Bermann aus Halberstadt , einem Verwandten von Leffman Behrens , Hofjude aus Hannover ; somit waren die drei großen „ Shetadlanin “ eng miteinander verbunden. Samsons Schwiegersöhne waren: R. Moses Kann aus Frankfurt am Main; Issacbar Berush Eskeles, Vater des Wiener Bankiers Bernhard Eskeles; Joseph, Sohn von R. David Oppenheimer; und Seligmann Berend Kohn, genannt Salomon von Hamburg.

https://en.wikipedia.org/wiki/Samson_Wertheimer

Da der Blog: Liste der mächtigsten Familien der Welt, stark auf sein Urheberrecht wert legt, verlinke ich nur seinen Blog, mit sehr gut recherchierten Informationen zur Familie Wertheimer : https://diemaechtigstenfamilienderwelt.ch/2020/02/25/wertheimer-familie/

Guggenheim

Die Familie Guggenheim ist eine amerikanische Industriellenfamilie, die aus dem schweizerischen Lengnau stammt und zeitweise den weltweiten Markt für Kupfer, Silber und Blei beherrschte. Der Name ist vom elsässischen Dorf Gougenheim abgeleitet.

Die amerikanische Linie der Guggenheims geht auf Simon Guggenheim (1792–1869) zurück, der aus Lengnau im schweizerischen Kanton Aargau kam. Lengnau und der Nachbarort Endingen waren die einzigen Orte, in denen sich Juden im 18. und 19. Jahrhundert in der Schweiz niederlassen durften. 1847 wanderte er mit seiner zweiten Ehefrau und seinen Kindern in die USA aus. Mit seinem einzigen Sohn Meyer Guggenheim baute er in Philadelphia ein Handelsunternehmen auf. Eine Silbermine, die Meyer Guggenheim 1881 erwarb, legte den Grundstein zu einem mächtigen Bergbaukonzern, der zeitweise bis zu 80 % der weltweiten Produktion von Kupfer, Silber und Blei beherrschte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Guggenheim_(US-amerikanische_Familie)

Meyer Guggenheim

Meyer Guggenheim (geboren am 1828 in Lengnau (AG), Schweiz; 1905 in Lake Worth, Florida) war ein schweizerisch-amerikanischer Industrieller und Philanthrop. Er war das Oberhaupt der amerikanischen Linie der Guggenheim-Familie.

Die Guggenheims importierten auch Silber aus Mexiko und hatten bald eine marktbeherrschende Stellung inne. Sie erwarben weitere Kupfer-, Silber- und Bleiminen und bauten eine Produktionskette auf, die vom Erzabbau bis zum fertigen Produkt reichte. 1899 gründeten ihre Konkurrenten die American Smelting and Refining Company, einen Trust von internationaler Bedeutung, um den Einfluss der Guggenheims einzudämmen. Diese jedoch erwarben im darauf folgenden Jahr große Anteile am Trust und errangen bald die Kontrolle. Zeitweise beherrschten die Guggenheims 80 % der weltweiten Produktion von Kupfer, Silber und Blei.

Meyer Guggenheim zog sich 1891 aus dem Geschäftsleben zurück und zog nach Florida. Er überließ die Bergbauaktivitäten seinen Söhnen und widmete sich fortan wohltätigen Zwecken.

https://de.wikipedia.org/wiki/Meyer_Guggenheim

Familie Warburg / Republik Venedig

  1. Geschichte der Familie Warburg
  2. Die verborgene Geschichte Venedigs – Frank Stoner bei SteinZeit
  3. Otto Warburg (Agrarwissenschaftler)
  4. Albert Ballin
  5. Emil Warburg
  6. M. M. Warburg & CO

Die Familie Warburg ist eine deutsch-jüdische Familie, aus der international herausragende Bankiers, Mäzene, Politikberater sowie Natur- und Kulturwissenschaftler hervorgegangen sind. Die Warburgs gehören seit dem späten 19. Jahrhundert vor allem in Deutschland und den USA zu den bedeutendsten Familien des jüdischen Bürgertums.

Der früheste bekannte Vorfahre der Familie Warburg ist Anselmo Asher Levi Del Banco (1480–1532). Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war Del Banco einer der führenden Geld- und Pfandleiher in der italienischen Handelsmetropole Venedig. Per Dekret vom 29. März 1516 beschloss die Regierung Venedigs die jüdische Gemeinde in einem einzigen Stadtviertel zu ghettoisieren. Nach weiteren Einschränkungen verließen Mitglieder der Familie Del Banco Venedig und siedelten ins Fürstentum Hessen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

Ab 1556 wirkte Simon Del Banco (1500–1566) als Geldverleiher für Bauern und Getreidehändler in Kassel, der Residenz von Philipp I. Nach einer Hausdurchsuchung änderte Del Banco aus Sorge vor weiteren Repressalien und im Sinne der Integration seinen Namen in Simon von Cassel. Via Herford und Beckum siedelte Simon von Cassel 1557 mit Frau, Kindern und Dienerschaft schließlich in die westfälische Hansestadt Warburg im Hochstift Paderborn.

Nach einigen Jahren adaptierte Simon von Cassel schließlich Warburg als neuen Familiennamen und gilt seither als Ur-Ahn der Familie Warburg. Die zunächst auf zehn Jahre begrenzte Aufenthaltsgenehmigung wurde vom Hochstift Paderborn immer wieder verlängert, sodass die Familie fast über 100 Jahre im Westfälischen blieb. Offenbar gelangte sie in dieser Zeit zu Wohlstand und Ansehen.

Simon von Cassels Urenkel Levi Juspa Joseph Warburg (1627–1678) verlagerte nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) den Familiensitz 1668 nordwärts in das unter dänischer Herrschaft stehende Altona, da den deutschen Kleinstaaten nach dem Westfälischen Frieden (1648) der einfache Weg zum Meer fehlte und der Handel im Binnenland zum Erliegen kam. Gumprich Marcus Warburg (1727–1801) verlegte 1773 seinen Wohnsitz von Altona in die nur wenige Kilometer entfernte Wirtschaftsmetropole Hamburg.

Die Seehandelsatmosphäre, die Hamburgs Bewohner eng mit LondonAmsterdam und anderen Städten im Ausland verband, gepaart mit einer toleranten Bürgerkultur brachte die Warburgs mit einem Kosmopolitismus in Berührung, das nach den Erfahrungen im provinziellen Binnenland befreiend war. In der Hansestadt entwickelten Gumprichs ungleiche Söhne Moses Marcus Warburg (1763–1830) und Gerson Warburg (1765–1825) aus dem Geldleih- und Pfandwechselgeschäft ihres Vaters im Jahre 1798 das bis heute bestehende Bankhaus M.M.Warburg & CO.

Die vierte Generation der Familie Warburg aus der von Moritz M. Warburg (1838–1910) und seiner Frau Charlotte Esther Warburg (geb. Oppenheim, 1842–1921) gegründeten Familienlinie der Mittelweg-Warburgs prägte das frühe Zeitalter der Globalisierung dies- und jenseits des Atlantiks. Während Max M. Warburg (1867–1946) die familieneigene M.M.Warburg & CO in Hamburg zu einer der größten und renommiertesten Privatbanken der Welt entwickelte, wurden seine Brüder Paul M. Warburg (1868–1932) und Felix M. Warburg (1871–1931) Teilhaber des Wall Street-Bankhauses Kuhn, Loeb & Co. in New York. Paul M. Warburg war zudem maßgeblich an der Entwicklung der US-Notenbank Federal Reserve System sowie an der Gründung des politikberatenden Council on Foreign Relations beteiligt.

Zur Zeit der NS-Diktatur (1933–1945) ermöglichten Max M. Warburg, Felix M. Warburg, Edward M.M. Warburg, Bettina Warburg, Eva Warburg, Gisela Warburg, Anita Wolf-Warburg und Lola Nina Hahn-Warburg mit enormer finanzieller, politischer und organisatorischer Hilfe zehntausenden Juden die Emigration nach Palästina, England, die USA und Skandinavien. Lola Nina Hahn-Warburg (1901–1989), seit 1933 aktives Vorstandsmitglied in der Reichsvertretung der Juden in Deutschland, war zu dieser Zeit die Geliebte von Chaim Weizmann, dem damaligen Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation und späteren ersten Präsidenten des 1948 gegründeten Staates Israel.

Fast die gesamte Warburg-Familie emigrierte bis 1938 in die USA, England und Schweden. In London gründete Siegmund George Warburg 1938 das Bankhaus S. G. Warburg & Co. und wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten britischen Bankiers. Eric M. Warburg (1900–1990), als Erich Hermann Moritz Warburg in Hamburg geborener Sohn von Max M. Warburg, gründete 1938 in New York eine Bank und diente in der US-Army als einflussreicher Nachrichtenoffizier. Nach dem Krieg wurde er einer der Hauptinitiatoren der deutsch-amerikanischen Verständigung im Umfeld des US-Hochkommissars John McCloy.

https://de.wikipedia.org/wiki/Warburg_(Unternehmerfamilie)


Bevor auf die einzelnen Familienmitglieder eingegangen wird, ist es wichtig, auf die Ursprünge der Familie Warburg ein zu gehen. Diese liegen in Venedig. Die Republik Venedig war damals eine sehr starke See- und Handelsmacht. Die Verbindungen reichten bis weit in den Orient. Inwieweit die Venezianer vom Judentum beeinflusst wurden, müsste noch näher beleuchtet werden. Es war die Hoch-Zeit der Templer, Hauptquatier auf dem Tempelberg. Da die Venezianer eine Seemacht waren, wurden die Landwege von anderen Gruppen dominiert. Darunter dürfte auch das Netz der jüdischen Radhaniten gewesen sein. Selbst als die Radhaniten nicht mehr existierten, bestand ein sehr gut ausgebautes jüdisches Händlernetz. Das war der Grund, warum viele europäische Höfe, so genannte Hoffaktoren hatte, oft jüdisch, da sie nahezu alle gewünschten Waren beschaffen konnten. Das Wappen der Republik Venedig war der Markuslöwe. Die älteste Begründung für die Zuordnung des Löwen zum Evangelisten Markus, findet man bei Hesekiel. Hesekiel wiederum, ist ein wichtiger, alttestamentarische Prophet der Kabbala. Der Löwe ist ein Symbol des Judentums und Babylon.

2. Die verborgene Geschichte Venedigs – Frank Stoner bei SteinZeit

Im Beitrag wird auch die Familie D` este genannt :

Este (Adelsgeschlecht)

Die Este gehen im Mannesstamm auf die Otbertiner (italienisch Obertenghi) zurück, eines der ältesten italienischen Adelsgeschlechter, seit 951 Markgrafen von Ostligurien, ab ca. 1000 Markgrafen von MailandTortona und Genua.

Die jüngere Linie „Fulc-Este“ regierte von 1240 bis 1597 Ferrara und von 1288 bis 1796 Modena, seit 1452 als Herzöge von Modena. Angehörige dieser Familie waren bedeutende Mäzene der Renaissancezeit. Diese Linie erlosch 1803 und wurde von der habsburgischen Nebenlinie Österreich-Este beerbt.

Welf IV. d’Este (Guelfo), der Älteste, war der Sohn von Kunigunde († vor 1056), der letzten Erbin der Welfen. Er ist der Stammvater der jüngeren deutschen Welfenlinie (Welf-Esten), die bis ins heutige britische Königshaus reicht und noch im Mannesstamme blüht (Haus Hannover).

Die Stadt Este selbst war in der Regierungszeit Kaiser Friedrichs II. in den Kämpfen zwischen Kaisertreuen und Papsttreuen („Ghibellinen und Guelfen“) mehrfach besetzt worden; die Markgrafen hatten sich auf die guelfische (päpstliche) Seite gestellt. 1275 kam Este an Padua und 1405 mit Padua an die Republik Venedig.

Die Este bauten in den nächsten drei Jahrhunderten Ferrara zu einer der führenden Wirtschaftsmächte und zum Kultur- und Kunstzentrum aus. Die Hauptresidenzen der Herzöge waren (bis 1598) das Castello Estense in Ferrara und der Herzogliche Palast in Modena.

Franz V. starb 1875 in Wien. Er vererbte den Titel und sein Vermögen jedoch nicht an seine Nichte, Erzherzogin Marie Therese, die mit dem späteren König Ludwig III. von Bayern verheiratet war, sondern bot Erzherzog Karl Ludwig, einem jüngeren Bruder von Kaiser Franz Joseph I. an, einen von dessen beiden Söhnen als Erben seiner böhmischen Güter und als Prätendent für Modena einzusetzen – unter der Bedingung, dass dieser den Namen „Österreich-Este“ annehmen sollte, obgleich er nicht aus diesem Zweig stammte. So trug ab 1875 dessen Sohn, Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este (geboren 1863), den Namen. Nach dem Tod des Kronprinzen Rudolf wurde Franz Ferdinand 1896 außerdem Thronfolger von Österreich-Ungarn. Nach der Ermordung Franz Ferdinands im Jahr 1914 ging der Name „Österreich-Este“ auf seinen Großneffen Erzherzog Robert (geboren 1915), den Sohn des späteren Kaisers Karl I. über.

https://de.wikipedia.org/wiki/Este_(Adelsgeschlecht)

Giovanni Pico della Mirandola

Er war der Begründer der Tradition der christlichen Kabbala , einer Schlüssellehre der frühneuzeitlichen westlichen Esoterik 

Mirandola war eine kleine autonome Grafschaft (später ein Herzogtum) in der Emilia , in der Nähe von Ferrara. Die Pico della Mirandola waren eng mit den Dynastien Sforza , Gonzaga und Este verwandt , und Giovannis Geschwister heirateten die Nachkommen der erblichen Herrscher von Korsika , Ferrara, Bologna und Forlì .

Beim plötzlichen Tod seiner Mutter drei Jahre später verzichtete Pico auf das Kirchenrecht und begann ein Philosophiestudium an der Universität von Ferrara.


Während der Zeit, als Renée von Frankreich Herzogin von Ferrara war, zog ihr Hof protestantische Denker wie Johannes Calvin und Olympia Fulvia Morata an .  Das Gericht wurde nach der Heirat von Renées Tochter Anna d’Este mit dem glühend katholischen Herzog von Guise feindselig gegenüber protestantischen Sympathisanten.

https://en.wikipedia.org/wiki/Ferrara

Die jüdische Geschichte dieser Stadt begann erst so richtig im Jahr 1492. Damals regierte hier die tolerante Familie D’Este. Es war Ercole I., der die aus Spanien vertriebenen Juden aufforderte, sich doch in seinem Herzogtum niederzulassen. Er verlieh den Flüchtlingen, die von der spanischen Krone nicht mehr geduldet wurden, eine für seine Zeit beispiellose gesellschaftliche, juristische, religiöse und ökonomische Gleichberechtigung. Eine weise Entscheidung: Ferrara wurde dank des Know-Hows jüdischer Geschäftsleute aus Spanien eine der blühendsten Städte Italiens. Daniele Levi:

Ercole ließ alle Bestimmungen der katholischen Kirche, die Einschränkungen des jüdischen Lebens vorsahen, streichen. Die hier bei uns ausgestellten Dokumente weisen nach, dass die Juden mit Christen Handel trieben und dass in den benachbarten Staaten niemand Probleme damit hatte, mit den Ferrareser Juden Geschäfte abzuschließen. Sie genossen die Protektion der D’Este und da konnte auch die Kirche nicht viel machen.

Diese Blütezeit in den Beziehungen zwischen Juden und Christen endete abrupt 1598. In jenem Jahr fiel Ferrara an den Kirchenstaat. 

https://www.deutschlandfunk.de/warum-ferrara-100.html


Anmerkung: Es handelte sich bei spanischen Juden um diese Zeit (1492 ) oft um Marranos, die die Kabbala im Gepäck hatten.


Anselmo del Banco

Oberhaupt der jüdischen Gemeinde in Venedig. Anselmo, Besitzer mehrerer Kreditbanken in den venezianischen Gebieten, flüchtete nach Venedig (von dem die Juden bisher ausgeschlossen waren), als Padua 1509 von Truppen der Liga von Cambrai geplündert wurde. Von da an fungierte er als Sprecher Venedigs Judentum und war maßgeblich für die Sicherung des Aufenthaltsrechts und der Besteuerung verantwortlich. Er vertrat die Gemeinde auch im Jahr 1516, als der Senat die Errichtung eines Ghettos beschloss. Er engagierte sich auch in der jüdischen Gemeinde Jerusalems, indem er Geld schickte und denjenigen half, die von Venedig aus dorthin segelten. Er korrespondierte auch mit dem berühmten Kabbalisten *Abraham ha-Levi aus Jerusalem über messianische Themen, und sein Sohn Shimon übernahm die Kosten für David *Reuveni in Venedig. Seine Tochter Diamant war mit Jehiel da Pisa verheiratet.

Sein Bruder Vita (Hayyim) war ebenfalls ein wohlhabender Bankier und Philanthrop. Die Familienmitglieder waren Eigentümer einer der sieben venezianischen Synagogen, der Scuola Meshulamim. Einige ihrer Nachkommen ließen sich in Hamburg nieder und zählten zu den Vorfahren der Familie *Warburg .

https://www.encyclopedia.com/religion/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/del-banco-anselmo

Jehiel da Pisa

Jehiel von Pisa (gestorben am 10. Februar 1492) war ein Philanthrop und Gelehrter von Pisa .

Das im Bankgeschäft erworbene Vermögen gab er großzügig für wohltätige Zwecke aus. Da er selbst ein Gelehrter war, weitete er seinen Schutz auch auf die jüdische Gelehrsamkeit aus. Johanan Alemanno , der Lehrer des Pico di Mirandola , scheint jahrelang in Jehiels Haus gelebt zu haben. Jehiel hatte enge Beziehungen zu Don Isaac Abravanel , mit dem er einen Briefwechsel führte

Gedaliah ibn Yaḥya berichtet, dass der größte Teil von Jehiels Vermögen für die Unterstützung der Flüchtlinge aus Spanien ausgegeben wurde 

https://en.wikipedia.org/wiki/Jehiel_ben_Samuel_Pisa

https://www.jewishencyclopedia.com/articles/8557-jehiel-of-pisa

David Reuveni

David Reuveni war ein jüdischer Messiasprätendent.

 Im Herbst 1523 tauchte Reuveni in Venedig auf. Dort fand er die Unterstützung des jüdischen Malers Moses da Castellazzo. Im Februar 1524 erreichte er mit Hilfe der venezianischen Juden Rom, wo er wie ein König auf einem Schimmel einritt und verkündete, eine wichtige Botschaft für den Papst überbringen zu müssen.

Tatsächlich gewährte ihm Papst Clemens VII. eine Audienz. Nachdem osmanische Heere Belgrad und Malta besetzt hatten, sah sich die römische Kirche in Bedrängnis, und so nahm der Papst das Angebot Reuvenis an, ein christlich-jüdisches Bündnis gegen die Muslime zu schmieden und Reuvenis Bruder, König Joseph und dessen Truppen zu unterstützen. Mit einem päpstlichen Empfehlungsschreiben ging Reuveni 1525 an den Hof des Königs von Portugal. Darin bat Clemens König Johann III. um Waffen und Schiffe für die jüdischen Krieger, die das Heilige Land befreien wollten. Reuveni verbrachte insgesamt zwei Jahre am portugiesischen Hof.

Diogo Pires, der Schreiber des Königs, ein Marrane, fühlte sich vom Judentum Reuvenis angezogen und suchte dessen Nähe. Als Pires andeutete, zum Judentum konvertieren zu wollen, sah Reuveni seine politische Mission in Gefahr, da die Konversion zum Judentum ebenso wie die Förderung derselben unter Androhung der Todesstrafe verboten waren. Daraufhin beschnitt sich Pires selbst, um zu zeigen, was ihm seine Religion bedeutete. Er gab sich den jüdischen Namen Salomon Molcho.

Im Jahr 1530 erschien er erneut in Venedig. Auch hier wurde er von vielen Juden als Messias empfangen, von anderen hingegen als Betrüger abgelehnt.

Als Reuveni 1532 in Venedig Molcho wieder begegnete, beschlossen sie, gemeinsam zum Reichstag nach Regensburg zu reisen, um eine Audienz beim Kaiser zu erbitten. Doch Karl V. empfing sie nicht, ließ sie verhaften und nahm sie auf seinem Weg nach Italien nach Mantua mit, wo Molcho als rückfälligem Marranen der Ketzerprozess gemacht wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/David_Reuveni

Salomon Molcho

Salomon Molcho  (ca. 1500 – 13. Dezember 1532), war ein portugiesischer jüdischer Mystiker und Messias-Anwärter .  Als er sich mit Kaiser Karl V. des Heiligen Römischen Reiches traf, um die Schaffung einer jüdischen Armee zu fordern, übergab ihn der Kaiser der Inquisition und er wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt .

Molcho veröffentlichte Ende 1529 in Saloniki ein Buch mit Predigten Derashot über die Bibel mit dem Titel Sefer Hamefoar , das hauptsächlich auf dem Talmud und dem Midrasch basiert.Molchos Schriften und Reden hoben die Rolle des Messias ben Joseph und des Messias ben David im Prozess der Erlösung hervor und betonten, dass die Erlösung kommen könnte, wenn die Juden Gott und seinen Geboten treu blieben oder wenn die nichtjüdischen religiösen und politischen Mächte überaus böse wären und bedrückend. Ein Traum, den Molcho im Jahr 1526 hatte, ließ ihn offenbar glauben, er sei dazu bestimmt, entweder der Messias ben Joseph oder sein Vorläufer zu sein, aber in keiner seiner Schriften oder Reden äußerte er dies jemals ausdrücklich oder proklamierte sich selbst zum Messias.

https://en.wikipedia.org/wiki/Solomon_Molcho

3. Otto Warburg (Agrarwissenschaftler)

Otto Warburg  (* 1859 in Hamburg; † 1938 in Berlin) war ein deutscher Agrarbotaniker, Mitbegründer des Kolonialwirtschaftlichen Komitees und Zionist. Er war Präsident der Zionistischen Weltorganisation.

Um 1900 folgte seine Hinwendung zum Zionismus. Gemeinsam mit Franz Oppenheimer und Selig Eugen Soskin war er Mitglied der vom Sechsten Zionistenkongress in Basel 1903 eingesetzten Commission zur Erforschung Palästinas und Herausgeber der Zeitschrift Altneuland.

Verheiratet war Otto Warburg mit Anna Bertha Cohen (1864–1937), der Tochter des Hamburger Bankiers Gustav Gabriel Cohen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Warburg_(Agrarwissenschaftler)

4. Albert Ballin

Albert Ballin (1857 in Hamburg; . November 1918 ebenda) war ein deutscher Reeder und eine der bedeutendsten jüdischen Persönlichkeiten in der Zeit des deutschen Kaiserreiches. Er machte als Generaldirektor die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) zur größten Schifffahrtslinie der Welt.

1883 heiratete Albert Ballin Marianne Rauert, Tochter eines mittelständischen Hamburger Tuchhändlers. Die Trauung wurde nach protestantischem Ritus vollzogen, wenngleich Ballin nicht konvertierte.

Albert Ballin wurde als jüngstes von acht Geschwistern 1857 in Hamburg geboren. Der Vater Samuel Joseph Ballin (1804–1874) war jüdischen Glaubens und aus Dänemark eingewandert, seine Mutter Amalie (genannt Malchen), geborene Meyer, war aus Altona und stammte aus einer angesehenen Rabbinerfamilie.

Sein Judentum kann als ein weiterer Aspekt gelten, der Ballin zum Außenseiter machte. Er bekannte sich stets zu seiner jüdischen Herkunft, und es war allgemein bekannt, dass eine Konversion für Ballin nicht in Frage kam. Trotzdem war er aufgrund seines Erfolges, aber auch seiner einnehmenden Persönlichkeit durchaus geachtet und angesehen und pflegte Beziehungen mit maßgebenden Persönlichkeiten in ganz Deutschland, darunter selbstverständlich auch viele Hamburger. Mit seinen Hamburger Mitbürgern sprach Ballin in bestem Hafenplatt. Bekannt war er unter anderem für seine Kontakte mit Kaiser Wilhelm II., die er ab 1905 besonders intensiviert hatte und die ihm die Bezeichnung „der Reeder des Kaisers“ einbrachten. Der Kaiser stattete Ballin erstmals im Jahr 1905 einen Besuch in Hamburg und ab 1910 in seinem Haus in der Feldbrunnenstraße ab. Er fühlte sich so wohl, dass er diese Besuche von nun an bis 1914 jedes Jahr im Juni wiederholte. Die Kaiserbesuche waren ein gesellschaftliches Großereignis, an dem die Hamburger Gesellschaft rege teilnahm.

In der Hamburger Gesellschaft gehörte Ballin zweifelsohne zum Kreis prominenter Juden, die vor dem Krieg die Nähe Kaiser Wilhelms II. suchten und ihn als Garanten für wirtschaftliche Prosperität ansahen. Diese später in despektierlicher Absicht mitunter „Kaiserjuden“ genannten Persönlichkeiten – neben Ballin gehörten dazu der Hamburger Bankier Max Warburg und Berliner Großbürger und Industrielle wie Carl FürstenbergWalter RathenauJames Simon oder Eduard Arnhold – schmeichelten dem Kaiser und machten ihm zum Teil erhebliche Geldgeschenke.

https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Ballin

5. Emil Warburg

Emil Gabriel Warburg (1846  † 1931 ) war ein deutscher Physiker.

Die Familie Warburg geht zurück auf einen Simon Jacob, der im 16. Jahrhundert in westfälische Warburg lebte und vermutlich der Bankier des Landgrafen von Hessen-Kassel war. Da er nicht auf Wunsch des Landgrafen konvertieren wollte, ließ er sich in Altona nieder, da dort Glaubensfreiheit herrschte und auch Juden Handel und Schiffbau betreiben durften. Emil Warburg konvertierte später zur evangelischen Konfession

 Otto Warburg war sein Sohn.

Zum Freundeskreis der Familie Warburg gehörte Albert Einstein, mit dem Warburgs Tochter Lotte, die ihn 1933 im englischen Oxford aufsuchte, einen Briefwechsel unterhielt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Warburg

6. M. M. Warburg & CO

Die M. M. Warburg & CO (Eigenschreibweise: M.M.Warburg & CO ohne Leerzeichen zwischen M.M.), kurz auch Warburg-Bank genannt, ist eine 1798 in Altona von den Brüdern Moses Marcus Warburg und Gerson Warburg aus der deutsch-jüdischen Bankiersdynastie Warburg gegründete unabhängige Privatbank. M. M. Warburg erlangte im Verlauf seiner Geschichte erhebliche Bedeutung für die nationalen und internationalen Kapitalmärkte und ist auch heute noch eine der größten Banken Deutschlands in Privatbesitz. Mehr als 80 % der Gesellschafteranteile gehören den Familien von Max M. Warburg Jr. und Christian Olearius.

Das Bankhaus M. M. Warburg & Co hat seinen Hauptsitz in Hamburg und unterhält mehrere Geschäftsstellen in ganz Deutschland

Die Geschichte des Bankhauses begann mit dem bereits in sechster Generation als Pfand- und Geldleiher wirkenden Gumprich Marcus Warburg (1727–1801), dessen Vorfahren 1668 aus der westfälischen Hansestadt Warburg nach Altona in die Nähe Hamburgs gezogen waren. Gumprich Marcus Warburg übertrug seinen Söhnen Moses Marcus Warburg (1763–1830) und Gerson Warburg (1765–1825) im Jahr 1797 sein Unternehmen. Die Brüder gründeten am 1. Januar 1798 das Bankhaus M. M. Warburg & Co. im damals noch zum dänischen Herzogtum Holstein gehörenden Altona.

Nachdem Abraham Samuel Warburg 1856 verstorben war, leitete seine Witwe Sara bis 1864 als Alleininhaberin die Geschäfte von M. M. Warburg & Co. Saras Tochter Rosa (1833–1908) heiratete Paul Schiff, den geschäftsführenden Bankdirektor der von Salomon Rothschild gegründeten Wiener Credit-Anstalt. Diese familiären Bande halfen Sara Warburg und dem Bankhaus Warburg bei der Bewältigung der durch den Krimkrieg ausgelösten existentiellen Krise der Hamburger Wirtschaft:

Schließlich bekam Paul Schiff im November 1857 vom österreichischen Finanzminister den Auftrag, Hamburg eine entsprechende Anleihe zu gewähren. Österreich und die Wiener Credit-Anstalt schickten am 13. Dezember 1857 einen Zug voll Silberbarren in die Hansestadt, woraufhin sich die Unsicherheit an den Finanzmärkten schlagartig beruhigte und das Chaos beendet wurde. Das Bankhaus Warburg gewann durch diese auf persönlichen Beziehungen beruhende Rettungsaktion erheblich an Ansehen. Der hamburgische Staat erkannte die große Bedeutung der Auslandskontakte der Warburgs, die fortan stärker in die Finanzgeschäfte des Stadtstaates involviert wurden.

Der weitere Aufstieg der Warburg-Bank fiel zeitlich mit den Ereignissen zusammen, die 1871 zur Errichtung des Deutschen Kaiserreichs führten. Seit der Mitte des Jahrhunderts, insbesondere aber nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870–1871 nahm die deutsche Wirtschaft einen enormen Aufschwung. Der Geldbedarf der in der Gründerzeit entstehenden neuen Industrieunternehmen konnte durch die Privatbankiers nicht mehr gedeckt werden. Daher vervielfachte sich die Zahl der Aktiengesellschaften und die Warburg-Bank stieg in den Wertpapierhandel ein. Mit Unterstützung der Pariser Rothschild Frères wurde sie an der zweiten Anleihe beteiligt, die Frankreich aufnehmen musste, um die im Frieden von Frankfurt vereinbarten Reparationszahlungen in Höhe von fünf Milliarden Franc an Deutschland leisten zu können. Für die Bankiers bedeutete dies einen Gewinn von gigantischem Ausmaß.

Wichtigste Partnerbanken neben den Rothschildhäusern waren zu dieser Zeit die Stern Bros. in London mit ihren Zweigniederlassungen in Frankfurt und Paris, das Bankhaus Bischoffsheim & Goldschmidt in London, Paris und Brüssel, das Bankhaus S. Bleichröder in Berlin sowie L. Behrens & Söhne in Hamburg

Mit Max Moritz Warburg und seinem jüngeren Bruder Paul Moritz Warburg aus der Linie der Mittelweg-Warburgs bekam die Bank zwei neue Teilhaber aus der vierten Generation der Familie. Vor allem das Wirken von Max M. Warburg beeinflusste die Geschichte der Bank nachhaltig. Nach Lehrjahren ab 1887 bei J. Dreyfus & Co. in Frankfurt, Wertheim & Gompertz in Amsterdam, Banque Impériale Ottomane in Paris und N M Rothschild & Sons in London trat Max M. Warburg 1891 als Prokurist in das Hamburger Familienunternehmen ein

M. M. Warburg & Co. verdiente an der Finanzierung von Eisenbahnlinien in den Vereinigten Staaten, die ihnen Kuhn, Loeb & Co. in New York vermittelte. Jacob Schiff, aus Frankfurt stammender Teilhaber dieser Bank, war 1871 Lehrling bei Warburg gewesen. Durch die eingeheiratete Familie Günzburg beteiligte sich die Warburg-Bank am Verkauf von Obligationen der Großrussischen Eisenbahn-Gesellschaft und von Anteilen an der Diamantmine Bultfontein in Südafrika und verkaufte russische, norwegische, chinesische und hamburgische Staatsanleihen

1893 wurde Max M. Warburg Teilhaber von M. M. Warburg & Co. Zu dieser Zeit entwickelte er eine enge geschäftliche und persönliche Beziehung zu dem mit ihm verwandten Hamburger Reeder Albert Ballin und dessen weltgrößter Fracht- und Passagierreederei HAPAG. Während M. M. Warburg & Co. Ballins HAPAG ab 1901 als Teil eines Bankenkonsortiums finanzierte und Max M. Warburg in den Aufsichtsrat der HAPAG aufstieg, wurde Ballin Patenonkel von Max M. Warburgs Sohn Erich Hermann M. Warburg. Auf Ballins Initiative wurde Max M. Warburg auch Aufsichtsrat bei der Hamburger Großwerft Blohm & Voss und damit zu einem maßgeblichen Mann in der deutschen Schiffahrtsindustrie.[23] Zudem verband Warburg und Ballin ihre Tätigkeit als Berater des deutschen Kaisers Wilhelm II. In der wilhelminischen Epoche wandte sich das Bankhaus verstärkt nationalen und internationalen Emissionsgeschäften zu und vollzog unter Max M. Warburg als Seniorchef den Eintritt in die internationale Politik und Finanzwelt.

Der wirtschaftliche Erfolg der Warburg-Bank wurde weiter gefördert durch Max M. Warburgs patriotische Verbundenheit mit der deutschen Regierung um Kaiser Wilhelm II. 

1904 wirkte M. M. Warburg & Co. an einer Anleihe der Deutschen Bank für das Osmanische Reich zur Finanzierung der Bagdad-Bahn mit.

Der Erste Weltkrieg band Max M. Warburg und seine Bank noch enger an die Regierung des Deutsches Kaiserreichs. Zu Kriegsanfang lehnte Max M. Warburg das Angebot ab, als deutscher Botschafter nach Washington zu gehen. Eine zunehmend wichtige Rolle in der Arbeit der Bank spielten jetzt Kriegsanleihen. M. M. Warburg & Co. hatte infolge des Krieges mehr mit Staatsunternehmen als mit Privatfirmen zu tun. Max M. Warburg wurde 1915 in den Beirat des Kriegsernährungsamtes berufen. In Zusammenarbeit mit Albert Ballin organisierte M. M. Warburg & Co. die Einfuhr von Nahrungsmitteln aus dem Ausland, stellte Devisen zur Verfügung und leistete Vorauszahlungen.

Der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten am 6. April 1917 war für die in Deutschland und den USA lebenden Warburgs eine familiäre und geschäftliche Katastrophe. Der in den USA lebende Felix M. Warburg musste seine Teilhaberschaft an M. M. Warburg & Co. abgeben, die er 1914 von seinem Bruder Paul M. Warburg übernommen hatte, als dieser ins Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der Federal Reserve berufen wurde. Erstmals in der 120-jährigen Geschichte der M. M. Warburg & Co. wurde 1917 mit dem firmenintern sehr geschätzten Carl Melchior ein Gesellschafter aufgenommen, der nicht zur Familie Warburg gehörte.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Gründung der Weimarer Republik führten teils bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen und die Hyperinflation der Jahre 1922/1923 zu einer politischen Radikalisierung und nicht zuletzt zu einem Aufschwung des Antisemitismus. Sowohl in Deutschland als auch in den USA gerieten die M. M. Warburg & Co., Max M. Warburg sowie Paul M. Warburg und die US-Zentralbank in den Fokus antisemitischer Verschwörungstheorien. Da Mitglieder der Familie Warburg zudem Staatsangehörige verschiedener Länder waren, eigneten sie sich als Projektionsfläche für Hassphantasien über ein internationales „Weltjudentum“, das vorgeblich die Weltherrschaft anstrebe. Die Warburgs wurden sowohl als Drahtzieher an der Wall Street wie als geheime Handlanger russischer Revolutionäre wie Leo Trotzki verleumdet.

1924, als die deutsche Währung durch die Einführung der Rentenmark wieder stabilisiert worden war, beschäftigte M. M. Warburg & Co. in der Hamburger Ferdinandstraße 358 Mitarbeiter. Der Dawes-Plan vom August 1924 hatte weitreichende Konsequenzen für die Bank. Da Deutschland nun der größte Schuldner und Amerika der größte Gläubiger der 1920er Jahre war, nahm die Warburg-Bank im transatlantischen Finanzwesen erneut eine Schlüsselrolle ein. Paul M. Warburg hatte mittlerweile in New York die International Acceptance Bank (IAB) gegründet und versorgte im Zusammenspiel mit M. M. Warburg & Co. die deutsche Industrie mit Krediten. Über die Bankhäuser floss zusätzlich ausländisches Geld in Hamburger Staatsanleihen, mit dem unter anderem der Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte und der HAPAG finanziert wurde.

In den 1920er Jahren erlebte die deutsche Industrie eine Konzentrationswelle, bei der riesige Konzerne und Kartelle entstanden. 1926 fusionierten Daimler und Benz zur Daimler-Benz AG. Im Jahr zuvor bildeten die Bayer AG, BASF, Agfa und fünf weitere Chemieunternehmen mit der I.G. Farben den größten Konzern des Landes, der ungeheure Mengen an Arzneimitteln, Stickstoff, Magnesium, Filmen und Farben produzierte. Als Max M. Warburg 1928 in den Aufsichtsrat der IG Farben berufen wurde, bekleidete er 27 Aufsichtsratsmandate. Alle Teilhaber der Bank zusammen hatten 1928 insgesamt 87 Aufsichtsratsmandate inne.

Bereits 1925 wurde Carl Melchior als einziges deutsches Mitglied in den Finanzausschuss des Völkerbundes berufen, was das Ansehen von M. M. Warburg & Co. weiter mehrte. 1929 wurden Ernst Spiegelberg aus der Bankiersfamilie Spiegelberg sowie Max M. Warburgs Sohn Erich M. Warburg Teilhaber der Bank. Es folgte 1930 Max M. Warburgs Neffe Siegmund G. Warburg. Damit wurde die Übergabe des Bankhauses an die fünfte Generation der Warburgs eingeleitet.

Um für das amerikanische Anleihegeschäft einen weiteren Stützpunkt in Europa zu haben, gründeten die Hamburger M. M. Warburg & Co. und die von Paul M. Warburg geschaffenen und geführten New Yorker Bankhäuser International Acceptance Bank und Bank of Manhattan Co., Vorgängerbank der Chase Manhattan, wenige Wochen vor dem Börsencrash 1929 das Bankhaus Warburg & Co. in Amsterdam. Über die Amsterdamer Vertretung nahmen die Warburgs am internationalen Emissions- und Effektenhandel teil. Geschäftsführer der Amsterdamer Niederlassung waren Erich M. Warburg, Ernst Spiegelberg und Leonard Keesing, der langjährige Prokurist von Kuhn, Loeb & Co. Im Beirat saßen Max M. Warburg (Vorsitzender), Paul M. Warburg (stellv. Vorsitzender) und Fritz M. Warburg.

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation gelang es der Bank bis zum Schwarzen Donnerstag am 24. Oktober 1929, ihre Bilanzsumme zu erhöhen. Doch die nun einsetzende Weltwirtschaftskrise, die weitgehende Liquidation deutscher Wertpapiere durch Amerikaner, der Kurssturz deutscher Aktien, einsetzende politische Tumulte und die Kapitalflucht nach dem Wahlerfolg der NSDAP 1930 brachte auch die M. M. Warburg & Co. in Bedrängnis. Die Zahlungsunfähigkeit der Rothschildschen Wiener Creditanstalt im Mai 1931 verursachte zudem eine weitere Bankenkrise, die auf ganz Mitteleuropa übergriff. Die mit dem Zusammenbruch der von Jakob Goldschmidt geleiteten Darmstädter und Nationalbank (Danat) im Juli 1931 einsetzende Deutsche Bankenkrise spitzte die ohnehin angespannte Lage für viele weitere Banken zu, auch für die Warburg-Bank. Die amerikanischen Warburg-Brüder Felix M. Warburg und Paul M. Warburg mussten M. M. Warburg & Co. mit Krediten in Höhe insgesamt von 9,1 Millionen US-Dollar (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung etwa 162 Millionen US-Dollar) stützen. In der Krise blieben die engen geschäftlichen Beziehungen mit Kuhn, Loeb & Co. und den Rothschild-Banken von überragender Bedeutung für M. M. Warburg & Co.

1933 war M. M. Warburg & Co. mit einem Kapital von 18 Millionen Reichsmark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung etwa 98 Millionen Euro) noch vor Mendelssohn & Co. die bedeutendste und größte Privatbank Deutschlands.

Nach der NS-Machtergreifung durch die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 entwickelte die M. M. Warburg & Co. gemeinsam mit dem Berliner Bankhaus A. E. Wassermann und der von Theodor Herzl gegründeten Anglo-Palestine Bank die Palästina-Treuhandstelle zur Beratung Deutscher Juden GmbH (Paltreu). Aufgabe dieser 1934 als Teil des Ha’avara-Abkommens geschaffenen und unter der Aufsicht des Auswärtigen Amts, des Reichswirtschaftsministeriums und der Reichsbank stehenden Treuhandgesellschaft war es, deutsche Juden zu beraten, die nach Palästina auswandern und einen Teil ihres Vermögens mitnehmen wollten. Ferner wurden über sie drei Viertel aller Finanztransfers abgewickelt, die für die Emigration deutscher Juden und den Export deutscher Waren nach Palästina im Rahmen des Ha’avara-Abkommens nötig waren. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs flossen so 140 Millionen Reichsmark durch die Warburg-Bank

Unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtergreifung begann die Ausgrenzung und Entrechtung der deutschen Juden, deren Opfer auch die jüdische Familie Warburg und die von ihr geleitete Bank wurden. Innerhalb des Jahres 1933 nahm die Zahl der Kunden von 5241 auf 1875 ab und das Bankhaus wurde aus zahlreichen Wertpapierzusammenschlüssen ausgestoßen. Zum vorläufigen Niedergang des Bankhauses trugen aber nicht nur die Nationalsozialisten bei. Durch den Zahlungsaufschub für die Deutschland gewährten Kredite wurden internationale Zahlungsströme eingefroren. Außerdem litt die Bank immer noch unter dem Debakel von 1931. An ein und demselben Tage starben am 30. Dezember 1933 die beiden Teilhaber Carl Melchior und Aby S. Warburg. Im Januar 1934 emigrierte Siegmund G. Warburg nach London und eröffnete dort das Bankhaus S. G. Warburg & Co. Im Sommer 1938 emigrierte Erich M. Warburg nach New York und gründete in den Büros von Kuhn, Loeb & Co. die Investmentbank E.M. Warburg & Co.

Makabre Haupttätigkeit im Jahr 1937 war die Übernahme der Kunden von bereits arisierten jüdischen Banken wie dem Bankhaus S. BleichröderJ. Dreyfus & Co. und 200 weiteren Privatbanken. M. M. Warburg & Co. war eine der letzten Vertrauensbanken für die jüdische Geschäftswelt. Im September 1937 teilte Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht Max M. Warburg bei einem Gespräch in Berlin mit, die Bank nicht länger im Reichsanleihen-Konsortium halten zu können. Daraufhin entschloss sich Max M. Warburg, die Bank mit Hilfe von Freunden wie Franz Schütte und Konsul Dubbers in Bremen und Mitgliedern der Familie Nottebohm und Laeisz in Hamburg in eine Kommanditgesellschaft (KG) umzuwandeln. Rudolf Brinckmann, langjähriger loyaler Generalbevollmächtigter der M. M. Warburg & Co., und der Hamburger Geschäftsfreund Johann Jacob Paul Wirtz übernahmen 1938 die Bank.

Wenige Tage nach der deutschen Kapitulation 1945 kehrte Erich M. Warburg, mittlerweile amerikanischer Staatsbürger, am 11. Mai 1945 als Lt. Col. Eric M. Warburg, Oberster Offizier des Nachrichtendienstes der United States Army Air Forces, in das britisch besetzte Hamburg zurück. In der Folge erhielten die Teilhaber der M. M. Warburg & Co. ihre eingefrorenen Vermögen zurück. Der 1938 ins amerikanische Exil emigrierte Firmenpatriarch Max M. Warburg starb am 26. Dezember 1946 in New York.

1986 trat Christian Olearius als Komplementär in die Bank ein und baute in den folgenden Jahren seinen Anteil immer weiter aus. Mit Stand März 2018 halten die Familien der Hauptgesellschafter Max M. Warburg Jr. und Christian Olearius mehr als 80 % der Anteile an M. M. Warburg & CO . Nach der Wiedervereinigung Deutschlands nahm die Bank 1991 wieder ihren ursprünglichen Namen M. M. Warburg & CO an. Das „O“ in M. M. Warburg & CO wird seither groß geschrieben, da „CO“ als Namenskürzel für Christian Olearius steht. Um die Jahrtausendwende wuchs unter der Unternehmensführung von Olearius die M. M. Warburg & CO durch die Übernahme zahlreicher deutscher Privatbanken stark an. 

Seit 2016 stehen M. M. Warburg & CO und deren Verantwortliche im Zentrum staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen zu illegalen Cum-Ex-Geschäften. Das Landgericht Bonn verurteilte die Bank zu einer Rückzahlung von 155 Millionen Euro für unrechtmäßig erhaltene Steuererstattungen. Ein verantwortlicher Generalbevollmächtigter der Bank wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Im Zuge möglicher politischer Einflussnahme führt zudem die Hamburgische Bürgerschaft einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der klären soll, wieso das Hamburger Finanzamt auf weitere Steuernachforderungen in Höhe von rund 47 Millionen Euro von der Warburg-Bank verzichtete. Der von der Warburg-Bank zu verantwortende Steuerschaden soll knapp 280 Millionen Euro betragen.

Am 6. November 2020 nahm ein Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft seine Arbeit zur Klärung der Frage auf, warum der Hamburger Senat und die Hamburger Steuerverwaltung bereit waren, im Hinblick auf die Cum-Ex-Geschäfte Steuern in Millionenhöhe verjähren zu lassen und inwieweit es dabei zur Einflussnahme zugunsten der Warburg-Bank und zum Nachteil der Hamburgerinnen und Hamburger kam.

Auch gegen die inzwischen pensionierte Leiterin des Hamburger Finanzamts für Großunternehmen, die die Steuerschuld der M. M. Warburg & CO in Höhe von knapp 47 Millionen verjähren ließ, wird ermittelt. Im September 2021 ließ die Staatsanwaltschaft Köln Privatwohnungen und Räume der Hamburger Finanzbehörde durchsuchen. Die Ermittlungen wegen Begünstigung der Warburg-Bank richteten sich neben der Finanzbeamtin auch gegen die SPD-Politiker Johannes Kahrs und Alfons Pawelczyk.

 Laut Antragsentwurf soll sich der Untersuchungsausschuss vor allem mit der Rolle des inzwischen zum deutschen Bundeskanzler aufgestiegenen SPD-Politikers Olaf Scholz als Hamburger Bürgermeister und Bundesfinanzminister bei der steuerlichen Behandlung der Cum-ex-Geschäfte der Hamburger Warburg-Bank befassen.

https://de.wikipedia.org/wiki/M.M._Warburg%26_CO

Sara Warburg

Sara „Särchen“ Warburg (* 1805 in Hamburg; †  1884 ebenda) war eine deutsche Unternehmerin.

Sara, genannt Särchen Warburg, war die einzige Tochter des Ehepaares Moses Marcus Warburg und Röschen (Rosa), geborene Hausen, genannt Abrahamson. Der Vater hatte gemeinsam mit seinem Bruder Gerson Warburg die Bank M.M.Warburg & CO ins Leben gerufen. Sara Warburg galt als hübsches Kind. Sie hielt lebenslang streng am jüdischen Glauben fest und liebte Musik.

Sara Warburg führte das Bankhaus matriarchalisch zum viertgrößten Hamburger Finanzinstitut hinter den Bankiers Salomon HeineConrad Hinrich Donner und der Berenberg Bank. Nach dem Tod Salomon Heines konnte sie im Sommer 1865 über den Erben Carl Heine, mit dem sie eine Freundschaft verband, eine enge Geschäftsbeziehung mit der Rothschild-Bank in London herstellen. 1865 vermachte sie ihre Geschäftsanteile den beiden Söhnen und schied um diese Zeit aus der Geschäftsführung aus.

Sara Warburg verheiratete ihre Söhne und Töchter aus wirtschaftlichen Interessen und hatte somit großen Einfluss auf die Entwicklung der Familie Warburg.

  • Die Tochter Rosa (1833–1908) ehelichte um 1852 Paul Schiff (1829–1893), der bei der von Albert Salomon Anselm von Rothschild geleiteten Wiener Creditanstalt Bank einen Direktorenposten hatte.
  • Siegmund Warburg heiratete Théophile Rosenberg (1840–1905), die bei Eheschließung eine große Mitgift in die Ehe einbrachte, von der zwei Drittel dem Bankhaus zufließen mussten. Das Ehepaar mit Wohnsitz am Alsterufer 18 begründete die sogenannten „Alsterufer-Warburgs“. Über die Heirat von Théophiles Schwester Anna mit dem Bankier Horace de Gunzburg (1833–1909) entstanden Kontakte zwischen der von ihm geleiteten Bank in Sankt Petersburg und M.M.Warburg & CO.
  • Moritz M. Warburg heiratete Charlotte Oppenheimer und verschaffte der Familie somit Kontakte zu jüdischen Bankhäusern in Frankfurt am Main. Die Familie begründete die „Mittelweg-Warburgs“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sara_Warburg

Naphtali Herz Günzburg

Naphtali Herz Günzburg, auch Horace Günzburg, ( 1833 in Swenigorodka, Gouvernement Kiew, Russisches Kaiserreich; † 1909 in Sankt Petersburg) war ein russischer Bankier und ein Mitglied der jüdisch-russischen Händler- und Bankiersfamilie Günzburg.

Günzburg war Direktor der von seinem Vater Joseph Günzburg gegründeten Bank, einem der zentralen Finanzinstitute in Russland. Unter anderem managte er auch die Finanzgeschäfte von Großherzog Ludwig III. von Hessen und bei Rhein, der ihn zum Generalkonsul (1868–1872) des Großherzogtums Hessen in Russland ernannte. Dies war das einzige Mal, dass die russische Regierung der Ernennung eines Juden zustimmte.

Die Günzburg-Bank stellte 1892 ihre Geschäftstätigkeit in Russland aufgrund einer Krise im russischen Kreditwesen ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Naphtali_Herz_G%C3%BCnzburg

Anmerkung : Die Familie Günzburg heiratete in viele einflussreiche Familien ein, wie Sassoon, Rothschild, Goldschmidt oder Brodskyj https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnzburg_(Familie)

Max Warburg

Max Moritz Warburg (* 1867 in Hamburg; † 1946 in New York) war ein deutscher Bankier und Politiker und Spross der wohlhabenden deutsch-jüdischen Bankiersfamilie Warburg. Als Leiter und Teilhaber der Privatbank M.M.Warburg & CO war Warburg einer der bedeutendsten Bankiers, Politikberater und Netzwerker seiner Zeit.

Seine Brüder Paul Moritz WarburgFelix Moritz Warburg und Fritz Moritz Warburg wirkten ebenfalls als international bedeutende Bankiers und Politikberater.

Warburg war der zweitälteste Sohn von Moritz M. Warburg (1838–1910), Teilhaber der familieneigenen Privatbank M.M.Warburg & CO, und Charlotte Esther Warburg (geb. Oppenheim; 1842–1921). Er stammte aus der Familie Mittelweg-Warburg, einer wohlhabenden, konservativen jüdischen Bankiersfamilie.

Sohn Eric M. Warburg (1900–1990) wurde ein international angesehener Bankier, Politikberater und vielfach ausgezeichneter Offizier der US Army, der nach dem Zweiten Weltkrieg die deutsch-amerikanische Lobbyorganisation Atlantik-Brücke und den American Council on Germany gründete.

Die Tochter Lola Nina Hahn-Warburg (1901–1989) war die Geliebte von Chaim Weizmann, dem damaligen Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation und ersten Präsidenten des neu gegründeten Staates Israel.

Mit zunehmendem Alter vernachlässigte Warburg im Gegensatz zu seiner streng jüdisch-orthodox lebenden Großmutter Sara Warburg (1804–1884) und den Eltern die jüdischen Gebräuche und „glaubt an vieles nicht, an das ein frommer Jude glauben sollte“

Warburg absolvierte nach dem Abitur 1886 eine zweijährige Lehre bei J. Dreyfus & Co. in Frankfurt am Main. Es folgte ein Volontariat bei Wertheim & Gompertz in Amsterdam.

1891/92 wurde Warburg zu N M Rothschild & Sons in London gesandt. 1893 kehrte er als Kenner der europäischen Finanzwelt zurück in die Hamburger Bank M.M.Warburg & CO und wurde dort Teilhaber. 1895 wurde auch Paul Teilhaber. Felix, der jüngere Bruder, wanderte in die USA aus und trat dort in die Bank Kuhn, Loeb & Co. ein.

Gemäß der Bedeutung des Bankhauses rückte Warburg in den Zentralausschuss bzw. Generalrat der Reichsbank auf und fungierte seit 1902 als Vorstandsmitglied des Zentralverbandes des Deutschen Bank- und Bankiersgewerbes in Berlin.

Er schloss intensive Freundschaft mit dem erfolgreichen Reeder Albert Ballin, dem Generaldirektor der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG). Ballin war ebenfalls ein Spross der Warburg-Familie. Mit der Unterstützung der Warburg-Bank stieg die HAPAG zu einer der beiden größten Reedereien Deutschlands auf. Ab 1910 trat Warburg in den Aufsichtsrat bei der HAPAG ein. Auf Ballins Initiative wurde Warburg auch Aufsichtsrat bei der Hamburger Großwerft Blohm & Voss und wurde zu einem maßgeblichen Mann in der deutschen Schifffahrtsindustrie. Zudem gründeten er und Ballin 1908 die Cuxhavener Hochseefischerei AG, die sich in wenigen Jahren zum umsatzstärksten Fischanbieter Deutschlands entwickelte. Ab 1910 leitete er die Bank M.M.Warburg & CO als Direktor und war trotz großer Probleme im Ersten Weltkrieg und in den folgenden Wirtschaftskrisen sehr erfolgreich.

Vom Februar 1903 bis 1919 gehörte er der Hamburgischen Bürgerschaft an. Ebenfalls ab 1903 wurde Warburg Finanzberater für Kaiser Wilhelm II.
Mit dem gleichaltrigen späteren Reichsaußenminister Walther Rathenau verband Warburg eine freundschaftliche Bekanntschaft. 1910 wurde Warburg Vorstandsmitglied der Deutschen Kolonialgesellschaft in Hamburg. Warburg galt als „Big Linker“, einer der ganz Großen im personell verflochtenen Netzwerk der Wirtschaft und Politik. Er knüpfte Verbindungen zu ausländischen Regierungen. Im Juni 1914 gründete Warburg für Investitionen in Marokko mit dem deutsch-britischen Politiker und späteren Initiator der Balfour-Deklaration Lord Milner die Anglo-German-Bank – mit Zustimmung der deutschen und der britischen Regierung.

In Zusammenarbeit mit dem Reeder Ballin war er einer der Initiatoren der Zentral-Einkaufsgesellschaft und organisierte über die M.M.Warburg & CO die Einfuhren, stellte Devisen zur Verfügung und leistete Vorauszahlungen. Die Bank, Warburg und Ballin ernteten für ihre Hilfsaktionen heftige Anfeindungen von amerikanischen Zionisten wie Louis Brandeis, die keinerlei Verständnis für den weiterhin bestehenden deutschen Patriotismus der jüdischen Geschäftsmänner hatten.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Warburg am 12. März 1919 von Reichsminister Graf Rantzau als einer der sechs Hauptdelegierten für die Verhandlungen zum Friedensvertrag von Versailles bestellt. Er lehnte ab und nahm stattdessen als Sachverständiger an den Verhandlungen teil. Auf Empfehlung Warburgs wurde Carl Melchior, seit 1917 Teilhaber der M.M.Warburg & CO, als wirtschafts- und finanzpolitischer Vertreter einer der Hauptdelegierten der Friedensverhandlungen. Er und Melchior verließen jedoch ihre Delegationen, weil sie die Reparationsverpflichtungen gegenüber der Entente als unannehmbar ansahen. 

 Er gehörte von 1925 bis 1931 dem Aufsichtsrat der Ende 1925 gegründeten I.G. Farben an

https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Warburg

Paul Moritz Warburg

Paul Moritz Warburg (1868 in Hamburg;  1932 in New York City) war ein deutschamerikanischer Bankier und Politiker. Er entstammte der wohlhabenden deutsch-jüdischen Bankiersfamilie Warburg, die bis in das 21. Jahrhundert mit dem Bankhaus M. M. Warburg & CO und der Private-Equity-Unternehmung Warburg Pincus am Finanzmarkt aktiv ist. Paul M. Warburg gilt als Hauptinitiator der 1913 gegründeten US-Zentralbank FED. Seine Brüder Max Moritz WarburgFelix Moritz Warburg und Fritz Moritz Warburg wirkten ebenfalls als international bedeutende Bankiers und Politikberater. 

Nach einer Bankausbildung in Hamburg lernte Paul M. Warburg weitere Jahre bei Samuel Montagu & Co. in London und der Banque Russe pour l’Etranger in Paris. 1893 wurde er Prokurist der familieneigenen M. M. Warburg & CO-Bank in Hamburg. Während eines Aufenthalts in den USA heiratete er 1895 Nina Loeb (1870–1945), eine Tochter von Solomon Loeb, Mitbegründer und Inhaber des New Yorker Bankhauses Kuhn, Loeb & Co. Nach seiner temporären Rückkehr nach Hamburg war er von 1900 bis 1902 als einer der ersten Juden Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Während sein Bruder Max M. Warburg (1846–1946) die Bankgeschäfte in Hamburg weiterführte, gingen Paul M. Warburg und sein Bruder Felix M. Warburg (1871–1937) an die Wall Street in New York, wo sie 1902 Teilhaber von Kuhn, Loeb & Co. wurden. 1911 nahm Warburg die amerikanische Staatsbürgerschaft an.

Paul M. Warburg war nach seiner erneuten Ankunft 1902 in New York fassungslos über den primitiven Zustand des amerikanischen Bankensystems. Als ausgemachter Experte auf dem Gebiet nationaler Zentralbanken in Europa bemängelte Warburg das Fehlen einer US-Zentralbank und schlug die Etablierung einer privaten amerikanischen Zentralbank nach deutschem Muster vor, um die Geldhoheit vom Staat zu übernehmen. 1903 erstellte Warburg eine Schrift mit dem Titel Plan für eine ZentralbankJakob Heinrich „Jacob“ Schiff, Warburgs Schwiegervater und Seniorpartner bei Kuhn, Loeb & Co., nahm diese Expertise und präsentierte sie seinem Geschäftspartner James Jewett Stillmann, dem Vorstandsvorsitzenden der National City Bank (heute Citibank), der damals größten Bank der USA. Einige Tage später trafen sich dann auch Warburg und Stillman und es kam zu einer konfliktreichen Unterhaltung. Stillman warnte Warburg seine Expertise irgendjemand anderem zu zeigen, da das amerikanische Volk eine Zentralbank strikt ablehnen würde, in der nur Wenige die Einlagen Aller kontrollieren können.

Das Resultat von Warburgs Bemühungen war schließlich nach der Wahl Woodrow Wilsons zum US-Präsidenten der Federal Reserve Act vom 23. Dezember 1913, der noch am selben Tag die Gründung der US-Zentralbank FED besiegelte. Den ihm angebotenen Vorsitz der Zentralbank lehnte Paul M. Warburg als eben erst eingebürgerter deutscher Jude ab. Stattdessen wurde Warburg Mitglied des ersten Aufsichtsrates in der Geschichte der FED. Während des 1. Weltkriegs wurde Warburg am 10. August 1916 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Federal Reserve-Aufsichtsrats bestellt. Diese Funktion erfüllte er bis zum 9. August 1918. Als Mitglied des Beraterstabes (Federal Advisory Council) blieb Warburg der US-Zentralbank noch zwischen 1921 und 1926 verbunden.

Paul M. Warburg wurde 1921 Gründungsvorstand des Council on Foreign Relations, einer bis heute einflussreichen privaten Denkfabrik mit Schwerpunkt für internationale Beziehungen. Die Position des Vorstandes beim CFR hielt er bis zu seinem Tod 1932. Von 1922 bis 1927 wirkte Warburg als Kurator für das Institute of Economics und setzte diese Tätigkeit auch nach der Fusion des Institute of Economics mit der Denkfabrik Brookings Institution im Jahre 1927 fort.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Moritz_Warburg

Samuel Montagu, 1. Baron Swaythling

Samuel Montagu, 1. Baron Swaythling (1832 in Liverpool;  1911) war ein britischer Bankier und Politiker.

Er wurde 1832 als Moses Samuel in Liverpool geboren und war der zweite Sohn des Uhrmachers Louis Samuel (1794–1859) und seiner Frau Henrietta Israel († 1860). Später änderte er seinen Vornamen zu Montagu und 1894 ergänzte er mit Royal Licence seinen Familiennamen zu Samuel-Montagu.

Er gründete 1853 in London die Bank Samuel Montagu & Co. und kam dadurch zu einem Vermögen. Von 1885 bis 1900 war er Mitglied des House of Commons für den Wahlbezirk Whitechapel im London Borough of Tower Hamlets.

Als orthodox lebender Jude war er einer der Führer der britischen Juden zu seiner Zeit. Er kümmerte sich stark um die religiöse und soziale Lage der jüdischen Einwanderer im Vereinigten Königreich, insbesondere in seinem Wahlbezirk. Montagu förderte die Chowewe Zion, unter anderem 1893 durch eine Petition an Sultan Abdülhamid II., jüdische Ansiedlungen in Transjordanien zu erlauben.

 Theodor Herzls Bestrebungen gegenüber blieb er reserviert und ließ sich nicht für den Zionismus gewinnen.

Der liberale Politiker Herbert Samuel, 1. Viscount Samuel, war sein Neffe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_Montagu,_1._Baron_Swaythling

Herbert Samuel, 1. Viscount Samuel

Herbert Samuel, 1. Viscount Samuel (1870 in Liverpool; † 1963 in London) war ein britischer Politiker und Diplomat. Im Jahre 1920 wurde er zum ersten Hochkommissar (im Wesentlichen Gouverneur) des britischen Völkerbundsmandats für Palästina ernannt und diente in diesem Amt bis 1925. Als solcher war Samuel der erste Jude, der das historische Land Israel seit 2000 Jahren regierte.

Samuel wuchs in London als Sohn einer jüdischen Bankiersfamilie auf. Die Familie war politisch sehr aktiv. Einer seiner Brüder war Mitglied des Parlaments

Von Premierminister Herbert Henry Asquith wurde er im Jahre 1909 als erster nicht-konvertierter Jude überhaupt ins Kabinett berufen, in dem er zuerst Chancellor of the Duchy of Lancaster, dann Postminister und später Innenminister war. Er brachte 1915 die Idee vor, ein britisches Protektorat über Palästina einzurichten, und seine Ideen beeinflussten die Balfour-Deklaration.

Nachdem die Briten Palästina erobert hatten, war der Sultan freilich nicht mehr der säkulare Herrscher. 1921 ernannte Herbert Samuel Hadsch Mohammed Amin al-Husseini zum Großmufti von Jerusalem, der von 1936 bis 1939 den arabischen Aufstand anführte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Samuel,_1._Viscount_Samuel

Salomon Loeb

Salomon (Solomon) Loeb (*1828 in Worms; †  1903 in New York) war ein Deutsch/US-amerikanischer Kaufmann, Bankier und Philanthrop.

Sein Vater, ein gläubiger Jude , war ein kleiner Getreide- und Weinhändler in Worms, das zum Großherzogtum Hessen und am Rhein gehörte . Solomon Loeb wanderte 1849 in die Vereinigten Staaten aus. Er ließ sich in Cincinnati bei dem Textilhändler Kuhn, Netter & Co. nieder. Er zog 1865 nach New York City und gründete mit seinem Partner Abraham Kuhn das Bankhaus Kuhn, Loeb and Co

Solomon Loeb heiratete Fanny Kuhn, die Schwester von Abraham Kuhn und später Betty Gallenberg.

https://en.wikipedia.org/wiki/Solomon_Loeb

https://de.wikipedia.org/wiki/Solomon_Loeb

Felix M. Warburg

Felix Moritz Warburg (* 1871 in Hamburg; †  1937 in New York) war ein deutsch-amerikanischer Bankier und Mäzen aus der Hamburger Bankiersdynastie Warburg.

Sein Vater leitete die familieneigene Hamburger Privatbank M. M. Warburg & CO-Bank in der dritten Generation. Wie seine Brüder Max M. Warburg (1867–1946), Paul M. Warburg (1868–1932) und Fritz M. Warburg (1879–1964) wurde auch Felix ein international bedeutender Bankier.

1894 wanderte Felix M. Warburg in die Vereinigten Staaten aus und wurde Partner bei der führenden Wall-Street-Bank Kuhn, Loeb & Co. in New York City. 1895 heiratete Felix M. Warburg Frieda Schiff (1876–1958), die Tochter seines Seniorpartners Jacob Schiff aus dem Bankhaus Kuhn, Loeb & Co. Das Paar gehörte der Reformsynagoge Temple Emanu El an und hatte eine Tochter und vier Söhne: Felix M. Warburgs einzige Tochter Carola Warburg Rothschild (1896–1987) heiratete den Unternehmer Walter N. Rothschild aus der Rothschild-Dynastie. Der älteste Sohn Frederick M. Warburg (1897–1973) wurde Investmentbanker und wie sein Vater Partner bei Kuhn, Loeb & Co. in New York. Paul Felix Solomon Warburg (1904–1965) entwickelte hochgradig erfolgreiche Fundraising-Methoden für die Federation of Jewish Philanthropies of Greater New York und war aktives Vorstandsmitglied zahlreicher jüdischer Verbände in New York City.

Durch seine Interessen und Verbindungen wurde Felix Warburg, der 1907 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt, eine Schlüsselfigur der deutsch-jüdischen Elite in der amerikanischen jüdischen Gemeinschaft des frühen 20. Jahrhunderts. Er war ein führendes Mitglied im American Jewish Joint Distribution Committee, das sich die Unterstützung notleidender Juden in Europa nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zur Aufgabe gesetzt hatte.

1925 wurde er zusammen mit Harry SacherChaim WeizmannAlbert EinsteinMartin Buber und Sigmund Freud Mitglied des Board of Governors der eben gegründeten Hebräischen Universität Jerusalem.

https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_M._Warburg

https://en.wikipedia.org/wiki/Felix_M._Warburg

Fritz M. Warburg

Fritz Moritz Warburg (* 1879 in Hamburg; † 1964 in  Israel) war ein deutscher Bankier und jüngster Spross der Hamburger Bankiersdynastie Warburg. Seine Brüder Paul Moritz WarburgMax Moritz Warburg und Felix Moritz Warburg wirkten ebenfalls als international bedeutende Bankiers und Politikberater.

Fritz M. Warburg wurde als letzter von fünf Söhnen in die Familienlinie der am Hamburg-Rotherbaum ansässigen Mittelweg-Warburgs von Moritz M. Warburg (1838–1910) und seiner Frau Charlotte Esther Warburg, geb. Oppenheim (1842–1921) geboren. Sein Vater leitete die Hamburger M. M. Warburg & CO-Bank in der dritten Generation. 1908 heiratete er die Kindergärtnerin und Pädagogin Anna Beata Warburg (1881–1967) aus Stockholm, eine Cousine zweiten Grades. Aus der Ehe gingen die drei Töchter hervor: Ingrid Warburg Spinelli (1910–2000), Eva Warburg-Unger (1912–2016) und Charlotte Esther, genannt Noni (geb. 1922), nach ihrer Heirat Esther Shalmon.

Nachdem die Privatbank der Warburgs im Mai 1938 „arisiert“ wurde, bereitete das Ehepaar Warburg die Emigration nach Schweden vor. Im Zuge der Novemberpogrome vom 9./10. November 1938 wurde Fritz Moritz Warburg zusammen mit 1000 Hamburger Juden verhaftet und ins Konzentrationslager Fuhlsbüttel verbracht, wo er bis zum 25. November festgehalten wurde. Die Familie emigrierte daraufhin in die schwedische Hauptstadt Stockholm und verbrachte dort die folgenden Jahre. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Fritz M. Warburg in Israel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_M._Warburg

 Ingrid Warburg Spinelli

Ingrid Warburg Spinelli (* 1910 in Hamburg; † 2000 in Rom) war eine deutsche Philanthropin, Antifaschistin und Sozialistin.

Ingrid Warburg Spinelli war die älteste Tochter von Anna Warburg und ihrem Gatten Fritz. Ihre Mutter war gelernte Pädagogin, der Vater als Bankier Teilhaber der Bank M.M.Warburg & CO.

In Hamburg engagierte sich Ingrid Warburg im Hechaluz und setzte sich mit Werken von Martin Buber und Schalom Asch auseinander. Während des Studiums befasste sie sich näher mit dem Judentum und erkannte zunehmend, dass sie sich der deutschen Kultur trotz Repressionen durch die Nationalsozialisten zugehörig fühlte. Grund hierfür war die enge Freundschaft mit Adam von Trott zu Solz, den sie in Oxford kennengelernt hatte. Bekannt war sie seit dem Aufenthalt in England ebenfalls mit dem späteren Staatspräsidenten Israels, Chaim Weizmann, mit Isaiah Berlin und dem Wirtschaftswissenschaftler Ernst Friedrich Schumacher, der ein Neffe Fritz Schumachers war.

1936 reiste Ingrid Warburg zu ihrem Onkel Felix Warburg nach New York. 1937 besuchte Ingrid Warburg noch einmal kurzzeitig Hamburg und reiste anschließend nach Zürich weiter, wo sie am Zionistenkongress teilnahm.

Warburg war befreundet mit Eleanor Roosevelt, der Ehefrau von Franklin D. Roosevelt, die hilfreich für Warburg war. 1939 gelang es ihr dennoch nicht, einen Kontakt zwischen Adam von Trott zu Solz, dem deutschen Widerstand und der amerikanischen Regierung herzustellen.

…Im selben Jahr heiratete sie Altiero Spinellis Bruder Veniero Spinelli, einen italienischen Antifaschist und dessen politisches Engagement Ingrid Warburg ohne Vorbehalte förderte.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ging das Ehepaar 1946 nach Rom, wo Warburg Spinelli fünf Kinder gebar. Gemeinsam mit ihrem Mann, der wie sie das Ideal einer humanen und sozialistischen Gesellschaft verfolgte, rief sie die Zeitschrift L’Italia europea ins Leben. 1948 besuchte sie als deren Korrespondentin die internationale Gewerkschaftskonferenz, die in London stattfand. Da sie sich um ihre Familie kümmern musste, war Warburg Spinelli in den Folgejahren politisch weniger aktiv.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ingrid_Warburg_Spinelli

Altiero Spinelli

Altiero Spinelli (* 1907 in Rom; † 1986 in Rom) war ein kommunistischer italienischer Politiker, Mitglied der Europäischen Kommission und Abgeordneter der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) im Europäischen Parlament. Er gilt zugleich als einer der Vordenker des Gedankens der europäischen Integration und des europäischen Föderalismus.

Bereits als Jugendlicher schloss sich Altiero Spinelli der Kommunistischen Partei Italiens an, die nach der Machtergreifung Benito Mussolinis 1922 im Jahr 1926 verboten wurde. Spinelli war daraufhin im Widerstand gegen das faschistische Regime aktiv und wurde deshalb 1927 festgenommen. Nach zehn Jahren in Haft wurde er 1937 auf die Gefängnisinsel Ponza, 1940 auf Ventotene verbannt, von wo er nach dem Sturz Mussolinis Anfang August 1943 befreit wurde.

Während der Haft löste sich Spinelli zunehmend von der Kommunistischen Partei, da diese den Stalinismus unterstützte. 1937 wurde Spinelli deshalb unter dem Vorwurf des „Trotzkismus“ aus der Partei ausgeschlossen. Daraufhin näherte sich Spinelli den Ideen des europäischen Föderalismus an, dem zufolge eine Vermeidung von Krieg und Totalitarismus nur durch die Einrichtung eines europäischen Bundesstaates möglich sei.

Spinelli war im Unterschied zu der Paneuropa-Union um Graf Coudenhove-Kalergi oder der britischen Federal Union um Philip Kerr (Lord Lothian), die konföderale, an einem Staatenbund orientierte Integrationsvorstellungen vertraten, innerhalb der Europäischen Bewegung ein Verfechter einer supranationalen europäischen Integration, die sich nicht nur über die Gründung bundesstaatlich verfasster europäischer Institutionen begründete, sondern aus einer basisorientiert heraus getragenen, unmittelbar von den Bürgern getragenen europäischen Integration konstituierte (Konstituante).

Wesentlich für Spinellis Orientierung zum Föderalismus waren auch seine Mitgefangenen Ernesto Rossi und Eugenio Colorni. Colorni wurde in der Haft von seiner Frau Ursula Hirschmann, der Schwester des revolutionären Marxisten und Zionisten Albert O. Hirschman, begleitet; sie heiratete nach Colornis Tod 1944 Altiero Spinelli.

1941 verfasste Spinelli gemeinsam mit Rossi und Colorni das Manifest von Ventotene, in dem sie die Krise des europäischen Nationalstaates beschrieben und als einzige Lösung die Schaffung einer europäischen Föderation sahen.

Nach seiner Freilassung versuchte Spinelli, die Forderungen aus dem Manifest von Ventotene in die Tat umzusetzen. Zum einen schloss er sich der Partito d’Azione an, einer Widerstandspartei gegen die deutsche Besatzung Italiens, die Spinelli allerdings 1946 nach internen Konflikten wieder verließ. Zum anderen gründete er noch 1943 das Movimento Federalista Europeo, einen italienischen Verein, der eine neue politische Verfassung für Europa propagierte. Zugleich nahm er Kontakt mit ausländischen Organisationen, etwa der Schweizer „Europa-Union“ und französischen Widerstandskämpfern auf, die sich ebenfalls für eine europäische Integration einsetzten. 1946, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, war Spinelli die treibende Kraft bei der Gründung der Union Europäischer Föderalisten (UEF), die in den nächsten Jahren die Einigungsidee vorantrieb.

Allerdings gelang es der UEF nicht, eine europäische Verfassung durchzusetzen. 1948 kam es nach dem Haager Europa-Kongress zu einem Zusammenschluss der verschiedenen europäischen Organisationen (neben der UEF vor allem das von Winston Churchill dominierte United Europe Movement) zu einem Dachverband unter dem Namen Europäische Bewegung. Deren Aktivitäten führten 1949 zwar zur Gründung des Europarats; dieser war jedoch gerade kein europäischer Bundesstaat: Er berührte in keiner Weise die Souveränität der Nationalstaaten und schuf auch keine einflussreichen Gemeinschaftsorgane, wie sie Spinelli gefordert hatte. Spinelli selbst äußerte deshalb seine Enttäuschung über die erreichten Ergebnisse und warf Churchill vor, er habe mit dem United Europe Movement nur eine antikommunistische Gegenbewegung zur UEF aufgebaut, um deren weitergehenden Ziele zu sabotieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Altiero_Spinelli

Albert O. Hirschman

Albert Otto Hirschman (* 1915 in Berlin als Otto-Albert Hirschmann; † 2012 im Ewing Township, New Jersey) war ein US-amerikanischer Volkswirt und Sozialwissenschaftler deutscher Herkunft.

Otto-Albert Hirschmann stammte aus einer bildungsbürgerlichen säkularisierten jüdischen Familie. Seine Schwester Ursula Hirschmann wurde die Ehefrau von Eugenio Colorni und später von Altiero Spinelli.

…. Mit seinem Pariser Abschlussdiplom studierte er an der London School of Economics weiter.

Nach Fortsetzung seiner Studien in Berkeley meldete er sich 1943 erneut zum Heeresdienst zur US Army und nahm am Zweiten Weltkrieg in Nordafrika und Italien für das Office of Strategic Services teil. In dieser Zeit lernte er das Werk Albert Camus’ kennen, dessen Humanismus großen Einfluss auf sein Denken hatte. Beim Kriegsverbrecherprozess gegen den Wehrmachtsgeneral Anton Dostler fungierte er als Übersetzer. Zurück in den USA wurde er vom Aufsichtsgremium der Federal Reserve eingestellt. Unzufrieden mit den Aufgaben wechselte er zum Büro des Marshallplans von W. Averell Harriman, wo ihm die Westeuropaabteilung unterstellt wurde. Unter seinem Einfluss wurde die OEEC, ein OECD-Vorläufer, gegründet.

1952 gab er spontan seine Tätigkeit beim Marshallplan-Büro auf und ging zur Abteilung für Entwicklungspolitik bei der Weltbank, für die er vier Jahre lang in Bogotá in Kolumbien arbeitete.

https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_O._Hirschman

Ursula Hirschmann

Ursula Hirschmann (* 1913 in Berlin; † 1991 in Rom) war eine deutsche antifaschistische Aktivistin und Verfechterin des europäischen Föderalismus.

Ursula Hirschmann war eine Tochter des bürgerlich jüdischen Assistenzarztes Carl Hirschmann (* 9. September 1880) und dessen Ehefrau Hedwig Lea Henriette, geb. Marcuse .

1932 trat sie der Jugendorganisation der Sozialdemokratischen Partei bei, um sich am Widerstand gegen den Vormarsch der Nazis zu beteiligen.

Im Sommer 1933 emigrierten Ursula und ihr Bruder nach Paris, wo sie Eugenio Colorni, einen jungen italienischen Philosophen und Sozialisten wiedertrafen, den sie bereits in Berlin kennengelernt hatten. Von Paris zogen sie weiter nach Triest, der Heimatstadt von Colorni, wo sie ihn im Jahre 1935 heiratete. Sie hatten drei Töchter, Silvia, Renata und Eva, die 1973 den indischen Ökonomen Amartya Sen heiratete.

Zu den anderen Gefangenen und Freunden von Eugenio Colorni auf Ventotene gehörten Ernesto Rossi und Altiero Spinelli, die 1941 das berühmte Ventotene-Manifest „für ein freies und vereintes Europa“, d. h. eine frühe Skizze einer demokratischen Europäischen Union nach dem Krieg, mitverfassten. Das Manifest, das heimlich auf Zigarettenpapier geschrieben wurde, war eine politische Erklärung und Grundlage für eine demokratische europäische Föderation. Der Inhalt waren sowohl Sozialreformen als auch ein neues politisches System und weiter verlangten die Autoren einen Bruch mit dem alten Europa. Ursula gelang es, den Text des Manifests auf das Festland zu bringen und an seiner Verbreitung teilzunehmen. Am 27. und 28. August 1943 beteiligte sie sich in Mailand u. a. mit Altiero Spinelli an der Gründung der Europäischen Föderalistischen Bewegung.

Das Manifest endete mit diesen Worten:Der Augenblick ist gekommen, um veralteten Ballast über Bord zu werfen und sich für den kommenden Umbruch bereit zu halten, der so ganz anders ist, als man ihn sich vorgestellt hat. Die Unfähigen unter den Alten müssen ausgemerzt und unter den Jungen neue Energien geweckt werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ursula_Hirschmann

Amartya Sen

Amartya Kumar Sen  ( 1933 , Westbengalen) ist ein indischer Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Problematik der Armut und die Wohlfahrtsökonomie. Er ist Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Harvard University in Cambridge

…. Dabei sah er früh die Bedeutung der Genderfrage und der feministischen Ökonomie…An der Delhi University und der Delhi School of Economics unterrichtete er von 1963 bis 1971 Wirtschaftswissenschaften. Danach wirkte er an der London School of Economics und ab 1977 in Oxford,…Ab dem Jahr 1987 arbeitete Sen dabei eng mit der amerikanischen Philosophin Martha Nussbaum zusammen, die zu seinem „Fähigkeiten-Ansatz“ eine konkrete Variante entwickelte.

Des Weiteren ist er als ehrenamtlicher Berater für die Organisation Oxfam ( siehe dort : Sexuelle Ausbeutung )  tätig.

Im September 2010 war er an der Gründung der Spinelli-Gruppe beteiligt, die sich für den europäischen Föderalismus einsetzt.

Im Jahr 1973 heiratete er Eva Colorni, die Tochter von Ursula Hirschmann und Eugenio Colorni sowie Stieftochter von Altiero Spinelli,

1986 lernte er Martha Nussbaum am World Institute for Development of Economic Research in Helsinki kennen. Sie ist eine renommierte Philosophin und Professorin für Rechtswissenschaften und Ethik an der University of Chicago. In den folgenden sieben Jahren leitete Nussbaum an dem von Sen gegründeten Institut ein philosophisches Projekt, machte sich mit der Realität Indiens vertraut und führte dort später eigene Feldstudien durch. Die beiden lebten mehrere Jahre zusammen, erzogen gemeinsam ihre Kinder aus früheren Ehen und stießen Initiativen an, die Brücken zwischen engagierter Universität und (Entwicklungs-)Politik schlagen sollten.

Sen ist seit 1991 mit Emma Rothschild in dritter Ehe verheiratet. Sie ist britische Wirtschaftshistorikerin und Professorin an der Harvard University.

https://de.wikipedia.org/wiki/Amartya_Sen

Warburg Familie
Da der Blog wert auf sein Urheberrecht legt, nur ein Zitat, mehr detaillierte Infos im Blog :

Graf Richard forderte, dass man die Juden in diesen Zukunftsadel aufnehmen sollte, da in Europa die Juden die Einzigen seien, die dem Adel ebenbürtig wären. Er schrieb, in Europa gebe es zwei Qualitätsrassen, die sich von der Mehrheit abheben, nämlich der Adel und die Juden. In diesen beiden Vorzugsrassen läge der Kern des europäischen Zukunftsadels.


https://diemaechtigstenfamilienderwelt.ch/2020/02/22/warburg-familie/

Weltkriege

Dieser Menüpunkt soll nicht die ohnehin bekannten Ereignisse der Weltkriege festhalten, sondern Stichpunkte für einzelne Themen liefern.

  1. Vertrag von Saint-Germain
  2. Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei
  3. Brünner Todesmarsch
  4. Warum Hitler die Briten entkommen ließ
  5. Anne Frank

1. Vertrag von Saint-Germain

Der Vertrag von Saint-Germain regelte nach dem Ersten Weltkrieg die Auflösung der österreichischen Reichshälfte  Österreich-Ungarns und die Bedingungen für die neue Republik Deutschösterreich. Der Vertrag von Trianon regelte die Situation Ungarns, des anderen Teilstaates der vormaligen Doppelmonarchie. Der am 2. September 1919 den österreichischen Delegierten übergebene Vertrag wurde am 10. September 1919 im Schloss Saint-Germain-en-Laye unterzeichnet. Am 16. Juli 1920 trat er förmlich in Kraft und bestätigte die Auflösung Österreich-Ungarns auch völkerrechtlich.

Im Mai 1919 reiste eine österreichische Delegation unter der Leitung von Karl Renner nach Saint-Germain-en-Laye. Eine direkte Teilnahme an den Gesprächen wurde ihr verweigert, sie konnte lediglich schriftliche Vorschläge unterbreiten.

Österreich und seinen Verbündeten wurde in Art. 177 die Kriegsschuld auferlegt. Als Urheber sollten sie für die Verluste und Schäden verantwortlich sein, die die alliierten und assoziierten Regierungen und ihre Staatsangehörigen infolge des ihnen durch den Angriff Österreich-Ungarns und seiner Verbündeten aufgezwungenen Krieges erlitten hatten. Der Vertrag von Saint-Germain entsprach in diesen Artikeln dem Versailler Vertrag (Art. 231 ff. VV). In der Folge leistete Österreich jedoch anders als das Deutsche Reich angesichts seiner wirtschaftlichen Situation keine Reparationen.

Territoriale Bestimmungen ( u.a.)

Die Konstituierende Nationalversammlung protestierte am 6. September 1919 öffentlich gegen den Vertragstext, der dem deutschösterreichischen Volk das Selbstbestimmungsrecht und den „Herzenswunsch“, die „wirtschaftliche, kulturelle und politische Lebensnotwendigkeit“ verweigere: die „Vereinigung mit dem deutschen Mutterlande“. Man hoffe auf eine zukünftig mögliche Vereinigung, das Recht auf Einheit und Freiheit der Nation; 3,5 Millionen Deutschösterreichern werde nun eine „Fremdherrschaft“ auferlegt. Die Verantwortung für die zukünftigen Wirren liege bei dem „Gewissen jener Mächte, die trotz der Warnungen den Vertrag vollziehen werden“. Die wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen seien „undurchführbar“ und „politisch verhängnisvoll“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Saint-Germain

2. Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei

Die Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei betraf bis zu drei Millionen Deutsche aus der Tschechoslowakei in den Jahren 1945 und 1946.

Die Sudetendeutschen, auch Deutschböhmen und Deutschmährer sowie die Sudetenschlesier genannt, wurden 1945/1946 unter Androhung und Anwendung von Gewalt zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen. Nach dem Beneš-Dekret 108 vom 25. Oktober 1945 wurde das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen (Immobilien und Vermögensrechte) der deutschen Einwohner konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt.

Peter Glotz hat in seinem Buch Die Vertreibung die menschenrechtliche Problematik aus deutscher Sicht thematisiert. Unter diesem Aspekt erscheinen die Begriffe „Abschiebung“ und „Aussiedlung“ als Euphemismen.

Tschechen und Deutsche konnten sich bis heute nicht auf eine gemeinsame Bezeichnung für die Deportationen einigen: Wer über Abschiebung oder Aussiedlung spricht, wird von Deutschen meist als Verharmloser des Vorgangs angesehen; in ihren Augen erscheint ausschließlich der Begriff „Vertreibung“ angemessen. Tschechen beziehen sich hingegen auf die Vorgeschichte des Vorgangs, die vielen von ihnen die Entfernung der Deutschen aus der Tschechoslowakei als angemessen erscheinen ließ. Sie wählten daher andere Begriffe als den ihrer Auffassung nach ungerechtfertigten oder eine moralische Verurteilung implizierenden Begriff der Vertreibung.

Allerdings scheint sich seit 2015 ein Wandel zu vollziehen. Zum 70. Jahrestag des Brünner Todesmarsches hat der dortige Oberbürgermeister in einer öffentlichen Deklaration zum ersten Mal auch auf Tschechisch den Begriff „Vertreibung“ verwendet.

Böhmen und Mähren hatten zum Heiligen Römischen Reich und danach bis 1866 zum Deutschen Bund gehört, und zwar seit 1804 als Teile des Kaisertums Österreich. Für manche Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung war es 1848 überraschend, dass tschechische Wahlkreise der österreichischen Monarchie keine Abgeordneten nach Frankfurt entsenden wollten, weil diese sich Böhmen und Mähren nicht als Teile eines geeinten Deutschlands vorstellen konnten.

Von Radikalen beider Seiten gab es bereits damals erste Vorstellungen bzw. Pläne dazu, die nationale Frage in den beiden österreichischen Kronländern durch die Vertreibung der Deutschen oder der Tschechen aus Böhmen und Mähren radikal zu lösen. Diese Haltung wurde aber nur von einer sehr kleinen Minderheit beider Nationalitäten vertreten.

 Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie beim Kriegsende 1918 wollten die Deutschen Cisleithaniens, die vorher ihre Privilegien als staatstragende Sprachgruppe genutzt hatten, „Deutschösterreich“ unter Einschluss der deutsch besiedelten Gebiete in BöhmenMähren und Österreichisch-Schlesien gründen; die Tschechen besetzten aber die böhmischen Länder sofort und verhinderten die aktive Teilnahme der dortigen Deutschen an der republikanischen österreichischen Staatsgründung. Die Deutschösterreicher hofften noch auf den Friedensvertrag von Saint-Germain 1919; an dessen Verhandlungen nahmen aber die Tschechen auf der Siegerseite teil, sodass ihnen ganz Böhmen, Mähren und (Österreichisch-)Schlesien zugeordnet wurden.

In der Folge wurden die Deutschen durch Gesetze und Verordnungen, auch in den Gemeinden in denen sie die Mehrheit oder sogar vollständig die Bevölkerung ausmachten, zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt, die zu einer zunehmenden Radikalisierung des Verhältnisses zwischen Tschechen und Deutschen beitrugen. Eine Regelung von Mitbestimmungs- und Selbstverwaltungsrechten gelang nicht oder wurde in Teilen auch durch die tschechoslowakische Regierung verhindert. Die Gründung einer eigenen sudetendeutschen Bewegung unter Konrad Henlein im Jahr 1933 ist eine der Folgen dieser verfehlten Politik.

Nach übereinstimmenden Quellen erreichte Exilpräsident Edvard Beneš bereits während des Krieges die Zustimmung der Alliierten zu einem großen „Bevölkerungstransfer“; dies geschah 1943 in Moskau in einem persönlichen Gespräch mit Josef Stalin. Die Zustimmung wurde jedoch geheim gehalten.

Großbritannien gab Beneš den Rat, auf das Schuldprinzip zu verzichten. Außenminister Anthony Eden warnte bereits im Herbst 1942 davor, die Anwendung des Schuldprinzips könne „das eventuell wünschenswerte Ausmaß von Bevölkerungsverschiebungen begrenzen“. Die USA hatten ebenfalls keinen Einwand gegen „die Eliminierung der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei“

Im November 1944, als das Land noch bis auf die Ostslowakei von deutschen Truppen besetzt war, rief der tschechoslowakische Militärbefehlshaber Sergěj Ingr in der BBC auf:

Auslöser für die sofort nach Kriegsende beginnende Massendeportation war wiederum Beneš, der nun auch für die formaljuristische Basis des Vorgangs sorgte, vorerst durch Präsidialdekrete, bald durch parlamentarisch beschlossene Gesetze.

Bei einer Rede am 12. Mai 1945 in Brünn sagte Beneš, dass „wir das deutsche Problem in der Republik definitiv ausräumen müssen.


Anmerkung : Das rot Markierte, klingt verdächtig wie Hitler und die Judengfrage !


Die öffentlichen Ansprachen Beneš’ am 12. und 16. Mai, in denen er die Entfernung der Deutschen als absolute Notwendigkeit erklärte, bildeten sodann den entscheidenden Impuls zur Intensivierung der „wilden Vertreibungen“. bei der es zu brutalen Exzessen und mörderischen Angriffen gegen Deutsche kam. Sogenannte „Entlausungstrupps“, oft aus ehemaligen Partisanen gebildet, durchforsteten sudetendeutsche Dörfer auf der Suche nach Nationalsozialisten. Viele von ihnen wurden an Ort und Stelle hingerichtet – und „aus Versehen“ auch Sudetendeutsche, die sich nichts hatten zuschulde kommen lassen.

Zwischen Kriegsende und der praktischen Umsetzung des Potsdamer Kommuniqués (Protokoll) wurden durch diese sogenannten wilden Vertreibungen bereits an die 800.000 Deutsche – viele mussten nach Österreich – ihrer Heimat beraubt. Aufgrund des Beneš-Dekretes 108 wurde das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen der deutschen Einwohner konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt.

Um die Täter nicht vor Gericht stellen zu müssen, wurde in der Provisorischen Nationalversammlung am 8. Mai 1946 ein Straffreiheitsgesetz für im „Freiheitskampf“ zwischen 30. September 1938 und 28. Oktober 1945 begangene Straftaten beschlossen. Das Beneš-Dekret 115/46 erklärt Handlungen „im Kampfe zur Wiedergewinnung der Freiheit“ oder jene, „die eine gerechte Vergeltung für Taten der Okkupanten oder ihrer Helfershelfer zum Ziel hatte“, für nicht widerrechtlich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vertreibung_der_Deutschen_aus_der_Tschechoslowakei


Anmerkung : Einträge in der Kategorie „Freimaurer (Tschechien)“ : Edvard Beneš


3. Brünner Todesmarsch

Der Brünner Todesmarsch war Teil der kollektiven Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus Mähren. Er begann am 31. Mai 1945, dem Fronleichnamstag, in Brünn (Brno) und führte über Pohořelice (deutsch: Pohrlitz) über die Grenze ins sowjetisch besetzte Niederösterreich.

Die Zahl der Teilnehmer des Marsches kann heute durch tschechische Akten relativ zuverlässig mit rund 27.000 angegeben werden. Das entspricht fast genau der Hälfte der damaligen deutschen Bevölkerung Brünns von rund 53.000.

Bei der Anzahl der Opfer des Brünner Todesmarsches gehen die Schätzungen weit auseinander. Auf Seite der Vertriebenen wurde die Spanne 4.000 bis 8.000 genannt, von tschechischer Seite nur wenige Hundert. Neuere Studien der 1990er Jahre führen zu einer Zahl von rund 5.200 Toten.

Während der sechsjährigen Besetzung der „Resttschechei“ wurden im neugeschaffenen Protektorat Böhmen und Mähren nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 8.000 und 40.000 Tschechen, ohne Berücksichtigung der jüdischen Opfer, von der Besatzungsmacht ermordet. Zahlreiche Tschechen mussten in Gefängnissen und Lagern schwere Misshandlungen erdulden. Als am 5. Mai 1945, drei Tage vor Kriegsende, der tschechische Maiaufstand ausbrach, sahen die Aufständischen, zu denen sich die Protektoratspolizei, bewaffnete Untergrundorganisationen und zahlreiche tschechische Jugendliche gesellten, die Gelegenheit für gekommen, an den Deutschen Vergeltung zu üben. Somit gelten bis heute in der tschechischen öffentlichen Meinung die an der deutschsprachigen Bevölkerung verübten Massaker und Gräueltaten als spontane Racheaktionen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCnner_Todesmarsch


Anmerkung : Der letzte Absatz unterschlägt den tschechischen Widerstand. Dessen Rolle und die daraus resultierende Reaktionen, müssten noch weiter beleuchtet werden.

Tschechoslowakischer Widerstand 1939–1945

…..Erfolgreiche Aktionen der Widerstandsbewegung waren das tödliche Attentat auf Reinhard Heydrich 1942, der Slowakische Nationalaufstand 1944, das Attentat auf August Gölzer und der Prager Aufstand 1945……


4. Warum Hitler die Briten entkommen ließ

In der größten Evakuierung der Geschichte konnte die Royal Navy 1940 fast 340.000 Soldaten aus Dünkirchen retten. Hitler hatte zuvor die deutschen Panzer gestoppt. Ein Historiker nennt den Grund.

Insgesamt 316.000 Mann hatte die British Expeditionary Force (BEF) in Nordostfrankreich und Belgien umfasst, als die Wehrmacht am 10. Mai 1940 ihren Angriff begonnen hatte. Doch innerhalb von nicht einmal zwei Wochen war diese Streitmacht faktisch geschlagen, hatte die deutsche Heeresgruppe B mehr als zwei Drittel der Männer beiderseits der französisch-belgischen Grenze und dem Ärmelkanal eingekesselt.

Schon am 19. Mai hatte die britische Regierung unter Churchill zum ersten Mal die Evakuierung der eigenen Truppen erwogen, aber noch verschoben. Das hätte sich leicht als verhängnisvoll erweisen können, doch entgegen aller Erwartungen ordnete Hitler fünf Tage später an, die weitere Einschnürung zu stoppen: „Auf Befehl des Führers ist nordwestlich Arras die allgemeine Linie Lens – Bethune – Aire – St. Omer –Gravelines (Kanallinie) nicht zu überschreiten.“

Über diesen Befehl, der die britische Armee retten sollte, wird bis heute gerätselt.Karl-Heinz Frieser, Historiker am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam, hat eine andere These entwickelt: Danach wollte der Diktator seinen Generälen deutlich demonstrieren, „wer bei operativen Entscheidungen das Sagen haben sollte, der Generalstab oder der Zivilist Hitler. Dieser gewann den Machtkampf.“ Denn der Generalstab hatte sich für einen schnellen Vormarsch stark gemacht.

„Ohne Hitlers Intervention wäre es zur größten Katastrophe der Geschichte Großbritanniens gekommen“, sagte Karl-Heinz Frieser der „Welt“. Es hätte fast seine gesamte Berufsarmee verloren. Dies wäre wohl auch das Ende der Regierung Churchill gewesen.

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article141471075/Warum-Hitler-die-Briten-entkommen-liess.html


Anmerkung :Die Begründung, warum die deutschen Truppen gestoppt wurden, klingt doch ziemlich banal.


5. Anne Frank

Anne Frank, eigentlich Annelies Marie Frank und geboren als Anneliese Marie Frank (* 1929 in Frankfurt am Main; † Februar oder Anfang März 1945 im KZ Bergen-Belsen), war eine deutsche Jüdin, die 1934 mit ihren Eltern und ihrer Schwester Margot aus Deutschland in die Niederlande auswanderte, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen und kurz vor dem Kriegsende dem Holocaust zum Opfer fiel. Von Juli 1942 bis August 1944 lebte sie mit ihrer Familie versteckt in einem Hinterhaus in Amsterdam. Dort hielt sie ihre Erlebnisse und Gedanken in einem Tagebuch fest, das nach dem Krieg als Tagebuch der Anne Frank von ihrem Vater Otto Frank veröffentlicht wurde.

Das Tagebuch gilt als ein historisches Dokument aus der Zeit des Holocausts und die Autorin als Symbolfigur gegen die Unmenschlichkeit des Völkermordes in der Zeit des Nationalsozialismus.

Mehr zur Geschichte on Anne Frank, hier :

https://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Frank

Anmerkung : Es wird so dargestellt, als sei Anne Frank ein Mädchen aus einer normal jüdischen Familie, aber ist das wirklich so ? :

Die Geschichte der Familie Frank geht bis in die Zeit der Frankfurter Judengasse zurück. Sie erzählt vom Leben im Ghetto, der jüdischen Aufklärung und Emanzipation wie auch der Erfahrung von Krieg, Flucht, Exil und vom Trauma der Schoa.

Die Vorfahren der Familie Frank lebten mindestens seit dem 16. Jahrhundert in der Judengasse. Sie hießen nicht Frank, sondern Cahn und Stern. Auch Süßkind Stern gehörte zu den Vorfahren der Franks. In der jüdischen Gemeinde des 17. Jahrhunderts genoss er hohes Ansehen. 

Der Name Frank tauchte erst im 19. Jahrhundert in der Familiengeschichte auf. Süßkind Sterns Enkelsohn August Stern wurde mit Cornelia Cahn verheiratet. Als deren Tochter Alice sich 1886 mit Michael Frank vermählte, nahm sie seinen Namen an. Die beiden bekamen vier Kinder, darunter Otto Frank. Nachdem er als einziger seiner vierköpfigen Familie die Schoa überlebt hatte, gab er das Tagebuch seiner Tochter Anne Frank heraus.

https://www.juedischesmuseum.de/sammlung/familie-frank-zentrum/familiengeschichte-anne-frank/


Anmerkung : Was sich nun genau hinter der Familie Frank (Stern) verbirgt, nennt der Blog :
„ Die mächtigsten Familien der Welt, (mit Quellen )

Auszug :

Im Jahr 1800 hatte Samuels Tochter Caroline Stern (1782-1854) in die Rothschild Familie geheiratet. Ihr Schwiegervater war Mayer Amschel Rothschild.

Anmerkung : Die Verflechtungen zur Hochfinanz der Vorfahren von Anne Frank, sind enorm., warum wurde gerade ihre Geschichte ausgewählt ? Mehr zu ihren Vorfahren hier :

https://diemaechtigstenfamilienderwelt.ch/2020/10/06/stern-familie/