Golem – Okkultes Prag

  1. Golem
  2. Josefov (Prag)
  3. Judah Löw
  4. Mordechai Meisel
  5. Mordechai Jaffe
  6. Ezechiel Landau
  7. Jesaja Horovitz
  8. Meir ben Judah Leib Poppers

Die Geschichte des Golem, veranschaulicht, wie mystisch-kabbalistisch aufgeladen bestimmte Gemeinden, besonders im Gebiet Böhmen und Mähren (Österreich/Ungarn) bis weit nach Polen – Litauen (Podolien) waren.

Die Wirkmacht und Verbreitung, kabbalistischer Erzählungen und das gilt auch für Shabbtai Zvi und Jakob Frank war um so mächtiger, da sich die jüdische Bevölkerung damals auf zugeteilte Bereiche beschränkten, wie z.b. die Judengasse in Frankfurt.

Oft Ablehnung und Verfolgung der christlichen Nachbarn ausgesetzt, galt es zunächst, einen inneren Zusammenhalt zu bewahren. Es entstanden Gruppendynamiken. Abweichler und stark gegenteilige Meinungen, konnten nicht einfach, wie Christen, in einen anderen Stadtteil ziehen, sondern mussten die Gegend verlassen. Diese Aussicht, dürfte viele jüdischen Gemeindemitglieder von starker Kritik abgeschreckt haben, besonders die Kabbala und das mystische Judentum betreffend. Wenn man also weiß, dass eine Gemeinde besonders z.b. kabbalistisch geprägt war, kann man davon ausgehen, dass die gesamte Gemeinde, davon mehr oder weniger, ergriffen war.


Der Golem

Der Golem ist ab dem frühen Mittelalter in Mitteleuropa die Bezeichnung für eine Figur der jüdischen Literatur und Mystik. Dabei handelt es sich um ein von Weisen mittels Buchstabenmystik aus Lehm gebildetes, stummes, menschenähnliches Wesen, das oft gewaltige Größe und Kraft besitzt und Aufträge ausführen kann. Er ist seinem Schöpfer/Meister unterworfen und besitzt keinen freien Willen.

Golem ist das hebräische Wort für „formlose Masse; ungeschlachter Mensch“, aber auch für „Embryo“ (s. Psalm 139,16 EU). Im modernen Iwrit bedeutet das Wort golem „dumm“ oder „hilflos“. Die rabbinische Tradition bezeichnet alles Unfertige als Golem. Auch eine Frau, die noch kein Kind empfangen hat, wird als Golem bezeichnet .

Von der Golem-Legende sind verschiedene Varianten bekannt. Ihr Ursprung liegt jedoch im Dunkeln. Die erste schriftliche Erwähnung datiert auf das 12. Jahrhundert. Damals wurde in Worms ein Kommentar zum Buch der Schöpfung (Sefer Jetzira), einem Text der Kabbala, verfasst, in dem Zahlenmystik um die zehn Urziffern, die Sephiroth, und die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets eine Rolle spielen. In diesem nur fragmentarisch erhaltenen Text wird ein Ritual erwähnt, das durch bestimmte Kombinationen dieser Buchstaben und Zahlen unbelebte Materie zum Leben erwecken sollte.

Im Talmud (Traktat Sanhedrin 38b) wird die Erschaffung Adams in der Weise beschrieben, dass er wie ein Golem aus einem formlosen Brocken gestaltet worden sei. Wie er werden alle Golems als aus Lehm geformt beschrieben, und zwar als Schöpfung derer, die als besonders heilig gelten, da ihnen in ihrer Nähe zu Gott seine Weisheit und Kräfte mitgeteilt worden seien.

Da die Erschaffung eines Golems folglich als Merkmal großer Gelehrtheit und Weisheit galt, wurden im Mittelalter verschiedenen jüdischen Gelehrten und Rabbinern Golems zugeschrieben. Dass zunehmend Prag als Schauplatz der Golemgeschichte angesehen wurde, hat offenbar mehrere Gründe: Dort befand sich im Spätmittelalter die größte und zahlreiche Gelehrte zu ihren Mitgliedern zählende jüdische Gemeinde Europas. Außerdem förderte Kaiser Rudolf II. von seinem Sitz in der Prager Burg aus sowohl die Wissenschaften als auch okkulte Künste und Alchemie. Darüber hinaus sind Beratungen zwischen Rabbi Judah Löw und dem Kaiser überliefert.

Zu einer Mythologisierung der historischen Gestalt des Rabbi Löw kam es aber erst um 1725, als der Grabstein Löws restauriert wurde und Prag das Zentrum einer erneuten Beschäftigung mit der Kabbalah war.

Unter anderem wird dem Rabbi Baal Schem Tov und zuletzt um 1800 Davidl Jaffe, dem Rabbi von Drohiczyn (damals im Gouvernement Grodno im Russischen Kaiserreich gelegen) die Erschaffung des Golems zugeschrieben. Rabbi Jaffe soll den Golem allerdings im Wesentlichen als Ersatz für einen „Schabbesgoi“ verwendet haben, also für einen Nicht-Juden, der die nötige Arbeit für Juden am Sabbat verrichtet.

Die bei weitem bekannteste Version der Golem-Legende ist jedoch diejenige um den aus Worms stammenden Prager Rabbiner Judah Löw (1525–1609), der sich auch als PhilosophTalmudist und Kabbalist hervortat. Diese Version der Geschichte erschien, soweit bekannt ist, 1836 zum ersten Mal im Druck (in der Oesterreichischen Zeitschrift für Geschichts- und Staatskunde). Kurz darauf gab der Schriftsteller Berthold Auerbach sie in seinem Roman Spinoza (1837) wieder. 1847 war die Legende Teil einer Sammlung jüdischer Märchen namens Galerie der Sippurim von Wolf Pascheles aus Prag. Sechzig Jahre später wurde das Thema von Judl Rosenberg im Jahr 1909 literarisch aufgegriffen.

Nachfolgend ist die Legende auszugsweise wiedergegeben.

Die Tätigkeit des Rabbi Löw war der Legende zufolge darauf gerichtet, dem bedrängten Volk der Juden von Prag zu helfen und es von den immer wieder vorgebrachten Anwürfen zu befreien, es bediene sich zu rituellen Zwecken des Bluts kleiner Kinder, an denen es angeblich Ritualmorde verübte. Im Jahr 1580 soll ein Geistlicher mit dem Namen Thaddäus sich erneut gegen die Juden gewandt und gegen die Prager Judengemeinde Ritualmordbeschuldigungen gerichtet haben. Der Himmel gab dem Rabbi im Traume den Gedanken ein, aus Ton das Bild eines Menschen zu formen, um so die gegen die Prager Juden gerichteten Pläne zu vereiteln (ata bra Golem devuk hakhomer v’tigtzar tzedim khevel torfe yisrael – „schaffe du aus Lehm einen Golem und überwinde das feindselige Pack, welches den Juden Übles will“).

Hierauf rief Rabbi Löw seinen Schwiegersohn sowie einen Schüler zu sich und erzählte ihnen von seiner Vision. Zur Erschaffung des Golems waren die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft vonnöten. Rabbi Löw maß sich selbst die Eigenschaften des Windes bei, der Schwiegersohn verkörperte das Feuer, während dem Schüler die Eigenschaften des Wassers zugeteilt wurden. Den beiden wurde der Eid abgenommen, von dem Vorhaben nichts verlauten zu lassen, und der Rabbi ordnete an, dass sie sich sieben Tage lang gewissenhaft im Gebet auf das Werk vorbereiten sollten.

Um vier Uhr morgens (es soll sich um den 20. Adar 5340 gehandelt haben, was dem 17. März 1580 entspräche) begaben sich die drei Männer zu einer Lehmgrube an der Moldau außerhalb der Stadt. Aus feuchtem Lehm fertigten sie eine drei Ellen hohe Figur an, der sie menschliche Züge verliehen. Als dies geschehen war, befahl Rabbi Löw seinem Schwiegersohn, siebenmal um den Golem herumzugehen und hierbei eine Formel (tzirufim) aufzusagen, die der Rabbi ihm vorgab. Hierauf begann die Tonfigur zu glühen, als sei sie dem Feuer ausgesetzt. Danach umschritt der Schüler den Golem siebenmal: Der Körper wurde feucht und strömte Dämpfe aus, und dem Golem entsprossen Haare und Fingernägel. Als letzter schritt der Rabbi siebenmal um den Golem herum, und schließlich stellten sich die drei Beteiligten zu Füßen des Golems auf und sprachen gemeinsam den Satz aus der Schöpfungsgeschichte (Gen 2,7 EU): „Und Gott blies ihm den Lebensatem in die Nase, und der Mensch wurde zu einem lebendigen Wesen.“

Da öffneten sich die Augen des Golems. Als Rabbi Löw ihn sich aufrichten hieß, erhob sich der Golem und stand nackt vor den drei Männern. Da kleideten sie den Golem in das mitgeführte Gewand eines Synagogendieners und Rabbi Löw gab ihm den Namen Joseph nach dem talmudischen Joseph Scheda, der halb Mensch gewesen sei und den Schriftgelehrten in vielen Bedrängnissen beigestanden haben soll.

In der Stube des Rabbi pflegte der Golem in einer Ecke zu sitzen, und kein Leben war an ihm zu erkennen. Zum Leben erweckt wurde der Golem erst durch kabbalistische Rituale mit Hilfe des Sefer Jezirah. Hierzu musste ihm ein Zettel mit dem Schem, dem Namen Gottes, unter die Zunge gelegt werden. Dieser Zettel verlieh ihm Leben; sollte der Golem auf seinen Missionen aber nicht gesehen werden, so legte ihm der Rabbi zusätzlich ein Amulett aus Hirschhaut um. Die Aufgabe des Golems war es, in der Zeit vor dem Pessachfest allnächtlich durch die Stadt zu streifen und jeden aufzuhalten, der eine Last mit sich trug, um zu kontrollieren, ob er ein totes Kind mit sich führe, um es zum Verderben der Prager Judenschaft in die Judengasse zu werfen. Zusätzlich machte sich der Golem als Schammes nützlich, indem er die Synagoge ausfegte. Der Zettel unter der Zunge musste an jedem Sabbat (der Tag, an dem nach jüdischem Glauben nicht gearbeitet werden darf) entfernt werden.

In Abwandlung des Motivs eines Zettels mit dem Schem wird auch von einem „Siegel der Wahrheit“ berichtet, das der Golem auf der Stirn getragen habe. Dieses Siegel habe das hebräische Wort für „Wahrheit“ (d. i. AMT (transkribiert: EMETh)) dargestellt. Entfernt man den ersten der drei Buchstaben dieses Wortes, bleibt das hebräische Wort für „Tod“ übrig (d. i. MT (transkribiert: METh)). Die Entfernung des Buchstabens stellte demnach eine Möglichkeit zur Deaktivierung des Golems dar.

Als der Rabbi Löw einmal vergessen hatte, ihm den Zettel aus dem Mund zu nehmen, begann der Golem durch die Straßen des Prager Ghettos zu rasen und alles zu zerschlagen, was sich ihm in den Weg stellte. Da warf sich der Rabbi vor ihn, entfernte den Zettel und vernichtete diesen, woraufhin der Golem in Stücke zerfiel. Nach einer anderen Fassung der Sage allerdings soll Rabbi Löw den Gottesdienst in der Altneu-Synagoge auf die Kunde hin, der Golem sei außer Rand und Band, unterbrochen haben. Löw soll auf die Straße gegangen sein und laut ausgerufen haben: „Joseph, bleib stehen!“ Hierauf sei der Golem stehen geblieben, und der Rabbi habe ihn geheißen, zu Bett zu gehen. Rabbi Löw, in die Altneusynagoge zurückgekehrt, ordnete an, das Sabbatlied nochmals zu singen, weshalb es angeblich seitdem in Prag – und nur dort – im Rahmen des jüdischen Gottesdienstes stets zweimal gesungen wird.

Eine andere Version beschreibt, wie die Frau des Rabbi Löw – entgegen dem ausdrücklichen Geheiß des Rabbis, dass der Golem für derartige Arbeiten nicht heranzuziehen sei – dem Golem befahl, Wasser ins Haus zu bringen. Dann ging sie auf den Markt, und der Golem trug weiter mehr und mehr Wasser ins Haus, weil ihm nicht befohlen war, damit aufzuhören. Diese Legende könnte möglicherweise als Vorlage für Goethes Ballade vom Zauberlehrling gedient haben.

Ferner soll zu Jom Kippur des Jahres 1587 ein Gemeindevorsteher die Thorarolle fallen gelassen haben, was als böses Vorzeichen galt. Im Traum fragte Rabbi Löw, auf welche Sünde dieses böse Vorzeichen zurückzuführen sei. Die Antwort war eine Buchstabenfolge, die er sich nicht zu erklären wusste. Daher beauftragte er den Golem, eine Antwort darauf zu finden, was diese Buchstaben wohl besagten. In der Thora fand der Golem im Dekalog einen Vers, dessen Worte mit den besagten Buchstaben begannen: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib.“ Mit diesem Vers konfrontierte der Rabbi den Gemeindevorsteher, der weinend seine Sünde gestand.

Norbert Wiener interpretierte den Golem in God & Golem, Inc. (1964) als Vorläufer kybernetischer Maschinen. Als der Kabbala-Forscher Gershom Scholem hörte, dass 1965 im Weizmann-Institut in Rechovot (Israel) ein neuer Großrechner in Betrieb genommen werden sollte, schlug er dem Konstrukteur des Rechners, Chaim L. Pekeris, vor, diesen „Golem I“ zu nennen. Pekeris stimmte unter der Bedingung zu, dass Scholem die Einweihungsrede halte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Golem

2. Josefov (Prag)

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Josefov (deutsch Josefsstadt oder auch Josephstadt) ist ein Stadtteil der tschechischen Hauptstadt Prag. Die historische Prager Judenstadt (Židovské Město pražské) ist von der Altstadt umgeben und wurde 1850 eingemeindet. Vor 1949 hieß sie auch Stadtviertel V.

Die Prager Judenstadt entstand im 13. Jahrhundert und entwickelte sich zu einer der bedeutendsten in Europa. Mit der Verleihung der Bürgerrechte an die Juden im Jahr 1848 konnten sich Juden auch in anderen Stadtteilen niederlassen.

Josefov wird oft durch die Flagge der Prager Juden repräsentiert, ein gelber Davidsstern auf rotem Grund.

Bereits im 10. Jahrhundert werden erstmals Juden in Prag erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde ein separates Ghetto, die Judenstadt errichtet. In diesem mussten die Juden wohnen, abgetrennt von der übrigen Bevölkerung. Im 16. und 17. Jahrhundert erlebte die Judenstadt ihre Blüte mit Synagogen, einer Jeschiwa, Gelehrten wie Rabbi Judah Löw und Mäzenen wie Mordechai Maisel.

1744 mussten die Juden die Stadt verlassen nach einem Erlass von Maria Theresia. 1748 durften sie zurückkehren.

1848 wurden allgemeine Bürgerrechte für Juden in Böhmen erklärt. Juden durften sich nun in ganz Prag niederlassen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Josefov_(Prag)

3. Judah Löw

Judah Löw oder Jehuda ben Bezel’el Löw, bekannt auch als Rabbi Löw,  von Prag (geboren zwischen 1512 und 1525; –  1609 in Prag), war ein bekannter Rabbiner, Talmudist, Darschan (hebräisch „Prediger“) und Philosoph des 16. Jahrhunderts. Ihm wird der Legende nach die Erschaffung des Golem zugeschrieben.

 Er entstammte einer durch ihre Gelehrsamkeit berühmten rabbinischen Familie, die wohl ursprünglich aus Worms stammte. Judah wurde als zweitältester Sohn des Bezal’el ben Chajjim geboren, eines Bruders des Reichsrabbiners Jacob Löw.

Rabbi Judah Löw wurde zum Sinnbild für das mystische Prag, gilt er doch nach der im 19. Jahrhundert entstandenen Legende als der Erschaffer des Golem, der zum Leben erweckten Lehmfigur. Auch um seine geheimnisvolle Zusammenkunft mit Kaiser Rudolf II. ranken sich viele Geschichten und Legenden. Er wird heute weithin als einer der bedeutendsten Denker und Rabbiner des Judentums überhaupt betrachtet. Nachfahren von Judah Löw waren der ungarische Rabbiner Leopold Löw und dessen Sohn Immanuel Löw.

Belegt sind erst die Jahre 1553–1573, in denen er Rabbi im mährischen Nikolsburg (Mikulov) und später auch Oberrabbiner war. Dort hatte er den Ruf eines Organisators in Verwaltungsfragen und auch als Rechtsexperte. In Prag lebte er erst nach seinem 60. Lebensjahr. Er leitete als Privatmann die Talmudschule „Klaus“, die sein Freund Mordechai Maisel erbauen ließ und auch finanzierte.

Über seine Beziehungen zur Kabbala gibt es unterschiedliche Ansichten. Gershom Scholem vertritt die Meinung, er habe kabbalistische Ideen allgemein bekannt gemacht und sei so zu einem Vorläufer des osteuropäischen Chassidismus geworden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Judah_L%C3%B6w

4. Mordechai Meisel

Mordechaj (Markus) ben Samuel Meisel,  (1528 in Prag;- 1601 in Prag) war Hofbankier, Philanthrop und Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Prag.

Mordechai Meisel entstammte einer weitverzweigten bedeutenden jüdischen Familie, die seit Generationen in Prag ansässig war. Er wurde 1576 Mitglied des Ältestenrates der jüdischen Gemeinde und später deren Primas. In dieser Funktion betätigte er sich als bedeutender Bauherr der Judenstadt (heute Josefstadt) und trug wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung derselben bei. Meisel war Bankier und Hofjude Kaiser Rudolfs II. und sehr vermögend. Er hatte das Privileg, Gelder gegen Schuldverschreibungen und Verpfändung von Immobilien verleihen zu dürfen, sowie andere Handelsvorrechte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mordechai_Meisel

Lucian O. Meysels

Lucian O. Meysels (*1925 in Laxenburg; † 2012 in Wien) war ein österreichischer Autor und Journalist.

Lucian Otto Meysels, Sohn des Journalisten und Schriftstellers Theodor F. (Friedrich) Meysels (1899–1963) und seiner Frau Lucie besuchte das Akademische Gymnasium in Wien und musste als Jude nach dem „Anschluss“ Österreichs nach Palästina emigrieren.

( Lucian O. Meysels – Meysels ist Autor zahlreicher Bücher, darunter auch Gottes Rächer – Fundamentalisten im Vormarsch, in dem er die Entwicklung bis zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 vorausahnte.

Meysels ist Autor zahlreicher Bücher, darunter auch Gottes Rächer – Fundamentalisten im Vormarsch, in dem er die Entwicklung bis zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 vorausahnte. 

In der Familie wird die Geschichte tradiert, dass ein Vorfahre, der Vorstand der Prager Juden, Mordechai Maisel, Kaiser Rudolf II. das Geld für die Anfertigung der Kaiserkrone lieh. Weder der Kaiser noch sein Nachfolger Matthias hat es je zurückerstattet. Als kaiserliche Huldbezeugung wurde Maisel aber gestattet, sein Eigentum zu vererben, darunter auch die zwei Schuldscheine des Kaisers. Eine Kopie des Testaments von Maisel ist in der Maisel-Synagoge ausgestellt.„Ich leihe die österreichische Kaiserkrone der Schatzkammer unter der Bedingung, dass sie daneben eine Tafel anbringt: Eigentum von Mordechai Maisel, Primator der Prager Judengemeinde. – Recht muss schließlich Recht bleiben.“ (Lucian O. Meysels)

Im Exil änderte die Familie 1940 ihren Namen von „Meisels“, der in der englischen Aussprache „measles“ (Masern) bedeutet, in „Meysels“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lucian_O._Meysels


5. Mordechai Jaffe

Mordechai ben Abraham Jaffe (1530 in Prag; – 1612 in Posen) war ein jüdischer Gelehrter, Rabbiner, Rosch-Jeschiwa und Dezisor. Bekannt wurde er als Autor des zehnbändigen Werkes Lewusch Malchut, nach welchem er auch Lewusch genannt wird. Er gilt als einer der führenden Talmudisten und Kabbalisten des 16. Jahrhunderts.

Jaffe wurde in Prag geboren. Er ging in jungen Jahren nach Lublin, um bei Salomo Luria zu lernen. Später ging er nach Krakau zu Moses Isserles. Offenbar auf Betreiben von Isserles studierte er gleichzeitig Astronomie und Philosophie, sowie Kabbala bei Mattathias ben Salomo Delakrot.

Nach einem mehrjährigen Aufenthalt kehrte er nach Prag zurück und wurde 1553 Leiter der dortigen Jeschiwa.

Während der Arbeit an diesem Buch wurden die Juden 1561 aus Böhmen vertrieben, und Jaffe ließ sich in Venedig nieder, wo er zunächst seine Beschäftigung mit Karos Werk fortsetzte, darauf jedoch Werke von Maimonides und Menachem Recanati zu kommentieren begann.

Nach einem über zehnjährigen Aufenthalt verließ Jaffe Italien und begab sich nach Polen-Litauen, das zu dieser Zeit das wichtigste Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit in Europa war. Hier wurde er zum Gerichtsvorsitzenden und Leiter der Jeschiwa im litauischen Grodno ernannt. Später erhielt er eine ähnliche Stelle in Lublin, und daraufhin in Kremenez. In Polen unterzeichnete Jaffe die wichtigsten Beschlüsse des Rats der vier Länder. 1592 kehrte er nach Prag zurück, wo er dem Rabbi Löw als Gerichtsvorsitzender folgte, der dieselbe Stelle in Posen übernahm. 1599 tauschten Judah Löw und Jaffe ihre Positionen aus, und Jaffe blieb in Posen bis zu seinem Tode.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mordechai_Jaffe

6. Ezechiel Landau

Ezechiel ben Jehuda ha-Levi Landau ( 1713 in Opatów, Königreich Polen; 1793 in Prag, Königreich Böhmen) war Dezisor der Halacha, also der jüdischen Rechtslehre, Oberrabbiner in Prag und ein Bekämpfer des Sabbatianismus, aber auch der Aufklärung (Gegner des Mendelssohnschen deutschen Pentateuchs).

Landaus Familie stammt von dem bekannten mittelalterlichen Talmudgelehrten Raschi ab. Ezechiel Landau besuchte die Jeschiwa, die Talmudhochschule, in Ludmir und Brody. Im Jahr 1734 wurde er in Brody zum Dajan, also zu einem rabbinischen Richter, ernannt, und 1745 wurde er Rabbiner im ukrainischen Jampol. In Jampol versuchte er in einem Streit zwischen Jacob Emden und Jonathan Eybeschütz, der „Emden-Eybeschütz Kontroverse“, zu schlichten. Diese Auseinandersetzung „störte das Leben der jüdischen Gemeinde über viele Jahre“. Seine Rolle in dieser Kontroverse wurde als „taktvoll“ angesehen und brachte ihm Aufmerksamkeit und Wertschätzung der Gemeinde in Prag, zu deren Rabbiner er 1755 ernannt wurde.

Landau stand den sozialen und politischen Auswirkungen des Josephinismus nach dem Erlass des Toleranzpatents sehr kritisch gegenüber und verurteilte alle Änderungen der traditionellen jüdischen Lehre, wie sie Hartwig Wessely oder Moses Mendelssohn propagierten. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Ezechiel_Landau


Anmerkung : Zum Einen sieht man, dass der Sabbatianismus noch lange bestand. zum Anderen muss die Frage gestellt werden, ob der Sabbatianismus im Reformjudentum weiter existiert(-e) ? Landau war Gegner von beiden Strömungen. Erkannte er die Neuausrichtung der Sabbatianer ?

7. Jesaja Horovitz

Jesaja b. Abraham Horovitz (1565 in Prag;  1630 in Tiberias) war Talmudist, Kabbalist und eine Zeit lang Oberrabbiner in Prag.

Mit seinem Vater ging er nach Polen. Er studierte bei Meir Lublin in Krakau und bei Joschua Falk. Er heiratete Chaya Moul, die Tochter von Abraham Moul aus Wien. 1590 nahm er am jüdischen Vierländerrat in Lublin teil. 1597 wurde er Rabbiner in Dubno, 1606 in Frankfurt am Main 1614 verließ er Frankfurt nach dem Fettmilchaufstand und ging nach Prag. Dort wurde er Oberrabbiner.

Horovitz, auch Hurwitz u. ä., war/ist eine jüdische Familie aus Hořovice in Böhmen. Im 13. Jahrhundert wählten die Herren der Stadt erstmals diesen Namenszusatz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jesaja_Horovitz

Horowitz beschäftigte sich seit seiner Jugend intensiv mit der jüdischen Mystik – der Kabbala . Bereits 1597 veröffentlichte er das Werk seines Vaters Emek Berach mit eigenen kabbalistischen Glossen und Kommentaren.

 Laut Horowitz war die Kabbala die wahre Lehre, die Gott Moses am Sinai gegeben hatte , und es war an der Zeit, sie als Auftakt für die zukünftige Erlösung zu offenbaren. Auch in Fragen der Bibelauslegung bevorzugte er mystisch orientierte Interpretationen ( Nachmanides ) gegenüber Rationalisten ( Maimonides ).

Sein wichtigstes, von der Kabbala beeinflusstes Werk war das Werk Shnei luchot ha-brit .

Dieses Werk wurde erstmals 1649 in Amsterdam veröffentlicht.

Das gesamte Buch ist ein ethisch – halachisches Werk, in dem die Kabbala und ihre Ideen als Orientierungshilfe für ein erfülltes und ethisch einwandfreies Leben dienen.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts beeinflusste Horowitz nicht nur seine neue Gemeinde in Jerusalem spirituell, sondern vor allem durch seinen in Europa verbliebenen Sohn Shabtai Sheftl und die gesamte mittel- und osteuropäische jüdische Bevölkerung. Es ist möglich, dass einige seiner Ideen die Entstehung des Chassidismus beeinflusst haben .

https://cs.wikipedia.org/wiki/Je%C5%A1aja_Horowitz

https://en.wikipedia.org/wiki/Isaiah_Horowitz

Shabtai Sheftl Horowitz Jr

Shabtai Sheftl Horowitz der Jüngere  ( um 1590 , Ostroh , Wolhynien oder Lemberg  – 1660 Wien ) war ein Rabbiner und Talmudist .

Er war der Sohn des Kabbalisten Isaiah Horowitz . 

Er ging offenbar mit seinem Vater nach Prag , wo er bei Rabbi Šlomo Efraim Lunčice studierte . Dort wirkte er ab 1621 als Prediger, sechs Jahre später wurde er Rabbiner im bayerischen Fürth , um 1632 wurde er nach Frankfurt am Main berufen . 1643 reiste er nach Posen und schließlich um 1650 nach Wien .

Zusätzlich zu einigen sehr freundlichen Lektionen ermahnt er Strenge in der rituellen Praxis und der kabbalistischen Lehre.

https://cs.wikipedia.org/wiki/%C5%A0abtaj_%C5%A0eftl_Horowitz_mlad%C5%A1%C3%AD

Ruben ben Hoshke

Reuben Hoshke Ha Kohen (Sofer) (gestorben am 3. April 1673)) war ein Kabalist und Rabbiner von Prag . „Hoshke“, der Name seines Vaters, ist eine polnische Verkleinerungsform für „Joshua“

https://en.wikipedia.org/wiki/Reuben_ben_Hoshke

8. Meir ben Judah Leib Poppers

Meir ben Judah Leib Poppers oder Meir ben Judah Loeb Ha-Kohen Ashkenazi Poppers ( ca. 1624–1662) war ein böhmischer Rabbiner und Kabbalist . Er wurde in Prag geboren und starb im Februar oder März 1662 in Jerusalem .

Er studierte die Kabbala bei Israel Ashkenazi und Jacob Zemah und schrieb zahlreiche Werke, alle im Geiste von Isaac Luria ;

Er studierte die Kabbala bei Israel Ashkenazi und Jacob Zemah und schrieb zahlreiche Werke, alle im Geiste von Isaac Luria ; Neununddreißig von ihnen haben „Or“ als Anfang ihrer Titel, in Anlehnung an seinen Namen „Meir“. Zu seinen veröffentlichten Werken gehören: Or Ẓaddiḳim ( Hamburg , 1690), eine mystische Methodologie oder Ermahnung zur Askese, basierend auf Isaac Lurias Schriften, dem Sohar und anderen moralischen Werken (eine erweiterte Ausgabe dieses Werks wurde später unter dem Titel veröffentlicht). Titel Or haYashar [Fürth, 1754]); Oder Penei Melekh , eine Abhandlung über die Geheimnisse der Gebete und Gebote, zusammengefasst und unter dem Titel veröffentlichtSefer Kavanot Tefillot uMitzvot (Hamburg, 1690); Me’orei Or , eine alphabetische Anordnung der kabbalistischen heiligen Namen in Isaac Lurias Sefer haKavanot, herausgegeben von Elijah ben Azriel , mit dem Kommentar Ya’ir Nativ von Nathan Mannheimer und Jacob ben Benjamin Wolf , unter dem Titel Me’orot Natan ( Frankfurt am Main , 1709); Mesillot Ḥokhmah ( Shklov , 1785), Vorschriften und Regeln für das Studium der Kabbala.

https://en.wikipedia.org/wiki/Meir_ben_Judah_Leib_Poppers

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