Hoffaktoren / Banker

Hoffaktor

Ein Hoffaktor war ein an einem höfischen Herrschaftszentrum bzw. Hof beschäftigter Kaufmann, der (Luxus)waren, Heereslieferungen oder Kapital für den Herrscher beschaffte. Viele Hoffaktoren waren Juden, für die der zeitgenössische Quellenbegriff Hofjude verwendet wurde. Eine weitere Bezeichnung ist Hofagent. Etliche Hoffaktoren dienten auch mehreren Höfen.

Zwischen den jüdischen Hoffaktoren und den Herrschaftsträgern sowie deren Beamten entstand eine neue kommunikative Nähe, die den Hoffaktoren neue ökonomische, politische und kulturelle Handlungsspielräume für sich, ihre Familien und ihre Gemeinden eröffneten. Im 18. Jahrhundert und mit deren Zustimmung war die Praxis der Fürsten, Hofjuden auch mit der Regierung über ihre Heimatgemeinden zu betrauen, weit verbreitet.

Anmerkung : Diese Kategorie ist besonders eingerichtet, um das Bild etwas gerade zu rücken, von DEN Juden, die damals angeblich im ärmlichen Verhältnissen, in einem Ghetto leben mußten .
Ghettos können für manche Kreise auch Vorteile haben und gewollt sein, kommt es dadurch nicht zur Vermischung und Assimilation und letztendlich der Aufflösng der eigenen religiösen Identität

https://de.wikipedia.org/wiki/Hoffaktor

  1. Simon von Eichthal
  2. Aron Elias Seligmann
  3. Moses Israel Fürst
  4. Michael bar Ruben Hinrichs
  5. Salomon Michael David
  6. Michael David
  7. Johann Jacob Martin Philippi
  8. Leopold von Lämmel
  9. Jakub Baševi aus Treuenburg
  10. Alois Dessauer
  11. Daniel Itzig
  12. Joachim Popper
  13. Joseph Süß Oppenheimer
  14. Gabriel Fränkel
  15. Aaron Abrahams Beer
  16. Esther Schulhoff
  17. Jost Liebmann
  18. Liepmann Meyer Wulff
  19. Moses Benjamin Wulff
  20. Moritz von Cohn
  21. Jacob Mussaphia
  22. Leffmann Behrens
  23. Simon Wolf Oppenheimer
  24. Samson Wertheimer
  25. Benjamin Veitel Ephraim
  26. Veitel Heine Ephraim
  27. Herz Samson

1. Simon von Eichthal

Simon Freiherr von Eichthal (* 1787 in Leimen; † 1854 in München ); geboren als Simon Aron Seligmann) war ein königlich bayerischer Hofbankier, königlich griechischer Staatsrat und Mitbegründer der ersten Bank-Aktiengesellschaft Deutschlands, der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank.

Simon Aron, der jüngste Sohn des jüdischen Hoffaktors Aron Elias Seligmann, betätigte sich von Anfang an im väterlichen Bankhaus in der Theatinerstraße in München und übernahm es nach dessen Tod. Der Vater wurde mitsamt seinen Kindern 1814 vom dankbaren König Maximilian I. Joseph zu Freiherrn von Eichthal erhoben, seine Söhne wechselten nach und nach zum katholischen Glauben. In einer feierlichen Messe traten auch Simon und seine Ehefrau Julie 1816 in St. Michael, Berg am Laim zum katholischen Glauben über. Sein Vater zog 1819 nach, seine Mutter blieb jüdisch.

1832 übernahm Simon von Eichthal die Vermittlung einer Staatsanleihe von 60 Millionen Franken an Griechenland, die ihm den Titel eines königlichen griechischen Staatsrates einbrachte. Bekannt wurde er als Unternehmer und Mitbegründer der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank.

Für seine Verdienste als Hofbankier bekam er den Verdienstorden der Bayerischen Krone. König Otto von Griechenland verlieh ihm 1836 das Großkomturkreuz des Erlöser-Ordens

https://de.wikipedia.org/wiki/Simon_von_Eichthal

2. Aron Elias Seligmann

Aron Elias Seligmann (* 1747 in Leimen; † 1824 in München) war ein deutscher Hoffaktor. Er wurde 1814 als Freiherr von Eichthal in den bayerischen Adelsstand erhoben.

Im 18. Jahrhundert waren die Hoffaktoren die Finanziers der Fürsten und ihrer prachtliebenden Höfe. Eine merkantile Wirtschaftshaltung beherrschte die Regierungspolitik der Fürstenhöfe. Zu den größten Finanziers deutscher Fürstenhöfe zählte Aron Elias Seligmann, dem der Aufstieg vom kurpfälzischen Hoffaktor unter Carl Theodor zum bayerischen Oberhoffaktor und königlich-bayerischen Bankier gelang. Im Jahre 1799 sah sich der Nachfolger von Carl Theodor Kurfürst Maximilian Joseph genötigt, den Hoffaktor Aron Elias Seligmann nach München zu beordern, um „unverzügliche Ökonomie in alle Zweige der Staatsverwaltung zu bringen“.

Am 16. Juni 1799 erklärte Maximilian Joseph öffentlich in einem Rescript, dass er „die bayrischen Finanzen in großer Unordnung, alle Staatskassen ausgeleert und selbe überdies noch mit unerschwinglichen Rückständen belastet angetroffen habe.“ In den bayerischen Regierungskreisen erinnerte man sich an den umtriebigen jüdischen Leimener Finanzier Aron Elias Seligmann. Ihm erteilte man schon am 28. Juni 1799 „und dessen sämtliche Kinder sowohl Söhne als Tochtermännern das vollkommene Bürgerrecht nebst der Befugnis, dass sie in Churpfalz allenthalben sich niederzulassen, liegende Güter an sich zu bringen und überhaupt alle Gewerbe, die sonst ein Christlicher Unterthan nur zu unternehmen befähiget, nach ihrem gutfinden ebenfalls zu treiben befugt und ermächtigt seyn sollen.“ Damit war die Voraussetzung geschaffen, dass der Hoffaktor auch in München das Bürgerrecht besaß. Einem Umzug von Leimen nach München stand nun nichts mehr im Wege. Seligmann rettete den bayerischen Staat vor dem Ruin und besorgte weitere Darlehensgeber. Auch der rheinpfälzische Hausschatz samt Hof- und Kirchensilber wurde ihm 1799 zum Verkauf und zur Vermünzung übergeben. Es gelang ihm, Bayerns Finanznöte zu mildern und die Regierung zu stabilisieren.

Hauptgläubiger Bayerns unter den Bankiers war auch 1811, als das Königreich mit rund 110 Millionen Gulden Schulden vor dem Staatsbankrott stand, weiterhin Aron Elias Seligmann. Ihm war es wohl vor allem zu verdanken, dass der König und sein Finanzminister Montgelas angesichts der prekären Lage eine „Schuldentilgungsanstalt“ einrichteten und für die Finanzkontrolle am 20. Oktober 1812 den Rechnungshof gründeten. Beides waren im Grunde von Gläubigern diktierte Maßnahmen für einen Staat, der nicht mit seinen Geldern umgehen konnte. Auch das Bayerische Judenedikt vom 10. Juni 1813 erfolgte mit aus Dankbarkeit des Königs gegenüber seinem Hauptfinanzier. Schließlich wurde Seligmann vom bayerischen König Maximilian I. Joseph am 22. September 1814 in den Adelsstand als Freiherr von Eichthal erhoben.

1819 konvertierte Eichthal zum katholischen Glauben.

Die älteste Tochter Chaila (Caroline) heiratete 1785 den Mannheimer Hoffaktor Ignatz Mayer. Friederike heiratete den Hannoveraner Hofagenten Philipp Salomon David, nach der Konversion nahmen sie den Familiennamen Philipp an. Rachel, die Jüngste, feierte am 22. August 1815 mit großem Pomp in Leimen die Hochzeit und ehelichte den k. u. k. Hoffaktor Leopold von Lämel, Direktor der Österreichischen Nationalbank in Prag und Mitglied des Böhmischen Landtags. Die Söhne Seligmanns heirateten ebenfalls Töchter bekannter Hoffaktoren und schufen damit die Voraussetzung für die Abwicklung von Geldtransaktionen im ganzen Reich. Unter ihnen ragen besonders zwei heraus, die den unternehmerischen Geist des Vaters zeigten: der ältere Sohn David und der jüngste Sohn Simon (Aron), der am 11. August 1787 in Leimen geboren wurde.

David Freiherr von Eichthal zählte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den führenden Industriellen Badens. Sein Bruder Simon Freiherr von Eichthal betätigte sich von Anfang an im väterlichen Bankhaus zu München. 1832 übernahm er die Vermittlung einer Staatsanleihe von 60 Millionen Franken an Griechenland, das ihm den Titel eines königlichen griechischen Staatsrates einbrachte. Bekannt wurde er als Unternehmer und Mitbegründer der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank.

Sein Sohn Carl von Eichthal, ein Enkel des Aron Elias Seligmann, war Mitbegründer der Bayerischen Vereinsbank und schlug damit nicht aus der Reihe der eichthalschen Bankiers. Er gehörte dem Verwaltungsrat dieser Bank an. Nachdem 1998 die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank mit der Bayerischen Vereinsbank zur HypoVereinsbank fusionierte, könnte man meinen, dass sich die ehemaligen Gründungsgelder der Familie Eichthal wieder auf ihren ursprünglichen Besitz besonnen hätten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aron_Elias_Seligmann

3. Moses Israel Fürst

Moses Israel Fürst (geboren 1617; gestorben nach 1692 in Hamburg) war ein deutsch-jüdischer Kaufmann.

Als Angehöriger einer hanseatischen Kaufmannsfamilie war er unter anderem als Bankier und Hofjude in Hamburg und Norddeutschland tätig. Sein Großvater war Chajim Fürst, sein Vater Moses Fürst. Am 14. August 1688 kaufte er gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Michael Hinrichs (in der Literatur auch Michel Henrichs oder Michel Henricus genannt) aus Glückstadt das Tabakmonopol in Mecklenburg-Schwerin auf, das er bis 1692 innehatte.

Dieses Privileg erwarb er auf Empfehlung von Abraham Hagen, dessen Verwandte Michael Hinrichsen und Moses Israel Fürst waren. Am 16. November 1692 bestätigte Herzog Friedrich Wilhelm I dieses Privileg.

Zu seinem erweiterten Familienkreis zählte über die Familie Goldschmidt die bekannte Kauffrau Glikl bas Judah Leib, die als Modell der emanzipierten jüdischen Frau des 17. Jahrhunderts Eingang in die Geschichte fand.

https://de.wikipedia.org/wiki/Moses_Israel_F%C3%BCrst

4. Michael bar Ruben Hinrichs

Michael bar Ruben Hinrichs (auch Hinrichsen; * 1634; † 1710 in Schwerin) war ein deutsch-jüdischer Hoffaktor am Schweriner Hof von Herzog Christian Ludwig I.

Der portugiesische sephardische Jude Ruben Henriques (1607–1690) wanderte nach Norddeutschland ein und wurde 1646 Bürger von Glückstadt. Sein Sohn Michael erhielt 1671 das Glückstädter Bürgerrecht, ging zunächst nach Altona und zog 1675 als Gehilfe von Abraham Hagen nach Schwerin. Hier hatte mit Datum vom 8. Mai 1671 Levin Salomon (Saalmann) ein erstes Privileg für den Tabakhandel erhalten. Dessen Nachfolger wurden 1673 aus Hamburg Nathan Benedix, auch Bendit Goldschmidt genannt, und Simon Salomon Fürst, dessen Nachfolger wiederum 1675 Abraham Hagen († 1689) mit der Funktion eines Hoffaktors wurde. Auf dessen Empfehlung folgten mit Privileg vom 14. August 1688 Michael Hinrichs als Hoffaktor von Herzog Christian Ludwig I. gemeinsam mit Moses Israel Fürst.

1701 wurde für die führenden Familien Hinrichsen und Goldschmidt die Abschaffung des Judenleibzolls erreicht.

Über einige Jahrzehnte blieb die Familie Hinrichsen(-Ahronheim) in dieser Position und wirkte als Staatsbankiers, Hofjuweliere, Inhaber des Tabakmonopols (bis 1708) und Pächter der Staatslotterie. Der erste Nachfolger war der Sohn Ruben (bar) Michel(s) Hinrichs(en) (1682–1757), der um seine Privilegien mit Konkurrenten immer wieder kämpfen musste. Das Monopol der Familie wurde im Mai 1727 endgültig gebrochen.

Ruben Hinrichsen holte weitere Juden nach Schwerin, teilweise ohne Erlaubnis des Herzogs, ließ aber auch hausierende „Ostjuden“ aus der Stadt verweisen. Wie ungesichert deren Stellung war, zeigt noch 1741 die Ausweisung aller Juden durch den Herzog, bei der nur für die Familie Hinrichsen eine Ausnahme gemacht wurde. Bald wurden neue Hoffaktoren in Schwerin gesucht, die in Frankfurt (Oder) gebürtigen Brüder Philipp und Nathan Aaron übernahmen 1749 die Aufgabe und gelten als Neubegründer der bald wieder wachsenden Gemeinde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_bar_Ruben_Hinrichs

5. Salomon Michael David

Salomon Michael David (circa 1718/1724 in Hannover – 1791 in Hannover) war ein deutscher Bankier und Mäzen. Er war zuständig für „die Geld- und Wechselgeschäfte der welfischen Kriegskanzlei“ und zählte zu den reichsten und angesehensten Juden Europas.

Salomon Michael David war Kriegsagent der Welfen. Er war zuständig für „die Geld- und Wechselgeschäfte der welfischen Kriegskanzlei“ und zählte zu den reichsten und angesehensten Juden Europas.

Nachdem David seit längerem geschäftliche Kontakte zu dem Vater von Abraham Isaak in Kopenhagen unterhalten hatte (der mit Sprintze aus Hannover verheiratet war), heiratete Abraham Issak die Tochter Davids, Goldchen. Sie erhielt eine Mitgift von 6.000 Reichstalern und sollte nach dem Tode Salomon Michael Davids noch einmal 10.000 Reichstaler erhalten.

Der Schutzjude David war Begründer des späteren Bankhauses Salomon Michael David & Söhne in Hannover. Später musste das Bankhauses Salomon Michael David & Söhne Konkurs anmelden.

Die jüdische Familie David gilt als die von der insbesondere durch Moses Mendelssohn vertretene Haskala geprägte intellektuelle Elite in Hannover, die Anfang des 19. Jahrhunderts teilweise zum christlichen Glauben konvertierte. Salomon Michael David, selbst eher den Traditionen verhaftet, entstammte dieser Hofjuden-Familie David, auch Davids.

Darüber hinaus war er „mit den einflussreichsten Hoffaktorfamilien Europas verwandtschaftlich verbunden“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Salomon_Michael_David

6. Michael David

Michael David (* 1685 in Halberstadt; † 1758 in Hannover) war kurfürstlich hannoverscher und königlich britannischer Hof- und Kammeragent und Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Hannover.

Der in Halberstadt als Sohn des gelehrten David Alexander Federschneider geborene Michael David stammte aus einer begüterten Schutzjudenfamilie. Seine Brüder Alexander und Abraham waren als Kammeragenten in Braunschweig und Kassel tätig.

Michael David, in jüdischen Urkunden Michael Hannover ha-Levy genannt, der älteste der drei erwachsenen Söhne von Alexander David gen. Federschneider, absolvierte seine „Lehrzeit“ in Hannover bei Leffmann Behrens, dem berühmten kurfürstlichen Kammeragenten und Oberhoffaktor. Hier war er verantwortlich für das Kontor. Dies hatte er wohl dem Wirken und den Stiftungen des in Halberstadt ansässigen sächsischen Hofjuden und königlich polnischen Residenten Issachar Berend Lehmann (dessen Witwe Hannele später seine zweite Frau wurde) zu verdanken. Dessen Kontakte zu den welfischen Höfen und dessen Protektion bereiteten ihm den Weg, sich in Hannover als Hofjude niederzulassen, obwohl Michael erst 15 oder 16 Jahre alt war (17-jährig hatte er schon Söhne). Er machte sich selbständig, zunächst noch partnerschaftlich mit Leffmann Behrens sehr verbunden. Aber schon bald erwuchs sein Handelshaus zum Konkurrenten der Firma Behrens, nachdem bereits 1713 das Leffmann erteilte Privileg auf ihn mit ausgedehnt worden war. 1714 erreichte Michael beim Kurfürsten seine offizielle Bestallung zum Hof- und Kammeragenten. Nach dem Niedergang des Hauses Behrens übernahm er auch weitgehend dessen Geschäftsbereich. Allerdings litt diese Stellung durch die Berufung des hannoverschen Kurfürsten Georgs I. auf den englischen Königsthron (1714) und die Verlegung der Residenz nach London, da die englischen Welfenkönige nunmehr ihre Geschäfte in der Hauptsache durch die Londoner Bankiers besorgen ließen. Immerhin haben sich Michael David und seine Nachkommen aber fast ein Jahrhundert lang in der Position von Kur-Hannoverschen Hof- und Kammeragenten oder Kriegsagenten zu behaupten vermocht.

Bei seinen Kindern betrieb Michael David, ebenso wie für sich selbst, eine – zumindest geschäftlich gesehen – geschickte Heiratspolitik. Sein Sohn Moses heiratete in die in Kassel herrschende Familie Goldschmidt, womit er auch Michaels Bruder Abraham, der ja in Kassel saß, Vorteile verschaffte. Sohn David heiratete in die Familie Bösing (Hirschel), Münzlieferanten der Breslauer Münze. Salomon, sein später sehr erfolgreicher Geschäftsnachfolger, heiratete in die Familie Gomperz in Amsterdam (nachdem er in jungen Jahren und erster Ehe mit seiner Nichte verheiratet war). Aber auch die Töchter dienten mit ihren Eheverbindungen dem Unternehmen: Bela heiratete in die Wolfenbüttelsche Hoffaktoren-Familie Gumpel, und Golde wurde die Schwiegertochter des in Deutschland einflussreichsten Hoffaktors Issachar Berend Lehmann. Damit vernetzte er seine geschäftlichen Aktivitäten quer durch ganz Europa.

https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_David

Alexander David

Alexander David (1687 in Halberstadt; 1765 in Braunschweig) war herzoglicher braunschweigischer Hof- und Kammeragent und Kaiserlicher Faktor. Er war der Wiederbegründer der jüdischen Gemeinde in Braunschweig.

Der in Halberstadt als Sohn des gelehrten David Alexander Federschneider geborene Alexander David stammte aus einer begüterten Schutzjudenfamilie. Seine Brüder Michael († 1758) und Abraham waren als Kammeragenten in Hannover und Kassel tätig.

David kam 1707 nach Braunschweig, wo er zunächst auf den Widerstand der Stadt und ihrer Bürger traf. Als Kammeragent stand David unter dem Schutz Herzog Anton Ulrichs († 1714) und dessen Nachfolgers August Wilhelm († 1731). Dieser stellte ihm 1715 einen Schutzbrief auf Lebenszeit aus und ernannte ihn 1717 zum Hoflieferanten. David belieferte den Hof mit Luxusartikeln wie Stoffen, Juwelen und Gemälden, die vor Ort nicht erhältlich waren und durch Beauftragte in London, Paris oder Brüssel eingekauft wurden. Im Jahre 1716 wurde er Direktor der neu eingerichteten Tabakfabrik am Kohlmarkt. Seit 1722 war er Hofbankier und Berater in Finanzfragen und gewährte dem herzoglichen Hof Kredite. Während des Siebenjährigen Krieges war David auch als Heereslieferant tätig.  Sein Nachfolger als herzoglicher Kammeragent wurde 1782 der aus Wolfenbüttel stammende Bankier Herz Samson (1738–1794),

Um den privilegierten und wirtschaftlich erfolgreichen Hofjuden David entstand die neuere jüdische Gemeinde, nachdem die Juden 1546 aus der Stadt vertrieben worden waren. David wurde in seinem Geburtsort Halberstadt beerdigt, wo damals eine der größten jüdischen Gemeinden Europas bestand.

Sohn Abraham (1710–1785) war fürstlich-ansbachischer Hoffaktor in Fürth und Hoflieferant in Braunschweig.

Sohn Simson (1753–1813) alias Alexander Daveson oder Professor Karl Julius Lange (1755–1813) war Publizist, Mitarbeiter von Karl August von Hardenberg, Herausgeber der ersten deutschen, täglich erscheinenden Zeitung Telegraph in Berlin und enger Freund von Gotthold Ephraim Lessing

Sohn Philipp (um 1730–1808) war Kaufmann in Altona und verheiratet mit seiner Cousine Krona David aus Kassel.  Er ließ sich 1801 taufen, nannte sich seit 1816 Johann Jacob Martin Philippi und wurde kgl. preußischer Hofrat am Steuerdirektorium in Köln.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_David

Moses Hirschel

Moses Hirschel (* 1754 in Breslau; † 1818) war ein deutscher Aufklärer, Schriftsteller und Schach-Autor. Er war ein Repräsentant der Haskala der Breslauer Juden.

Zunächst erhielt er eine talmudische Ausbildung, wandte sich dann der europäischen Aufklärung zu, deren Ideen er sich als Autodidakt aneignete. Nach seiner kurzen Tätigkeit als Handlungsgehilfe unternahm er mehrere Reisen, die ihn unter anderem nach Berlin und Holland führten. Daraufhin wurde er einige Jahre Hofmeister.

….. Dabei arbeitete er eng mit Johann Joseph Kausch zusammen, der mehrere seiner Schriften herausgab.

Anfang 1791 bewarb er sich um ein Lehramt an der von aufklärerisch-reformerischen, in der Gesellschaft der Brüder zusammengeschlossenen Gemeindemitgliedern –

Hirschel ließ sich 1804 zusammen mit seiner Familie protestantisch taufen und nahm in der Folge den Namen Christian Moritz Hirschel an.

https://de.wikipedia.org/wiki/Moses_Hirschel

Issachar Berend Lehmann

Issachar Berend Lehmann  ( 1661 in Essen;1730 in Halberstadt) handelte in Luxusgütern, war Bankier, Münzagent, Heereslieferant sowie Verhandlungsdiplomat und wirkte als Hoffaktor hauptsächlich für August den Starken. Dank seines vielseitigen Wirkens, seines zeitweiligen Reichtums, seiner Privilegien und seines sozialen und kulturellen Engagements war er um 1700 eine in Mittel- und Osteuropa berühmte jüdische Autoritätsperson.

Lehmanns Vater gehörte in Essen zur jüdischen Oberschicht, aus der auch sein in Bochum geborener, später in Hannover etablierter Schwager stammte, der Hofjude Leffmann Behrens

1694 wurde er brandenburgischer Münzagent und Hoffaktor.

Berend Lehmann ist eine der höchstgeschätzten jüdischen Persönlichkeiten seiner Zeit; er gehört mit den Wienern Wertheimer und Oppenheimer sowie mit dem Württemberger Joseph Süß Oppenheimer, dem Hannoveraner Leffmann Behrens und dem Frankfurter Mayer Amschel Rothschild zu den großen Hofjuden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Issachar_Berend_Lehmann

Goldschmidt (Familie)

Die Familie Goldschmidt ist aschkenasischer Herkunft und entstammt ursprünglich einer Geldwechsler- und Bankiersfamilie in Frankfurt am Main. Sie stammt von Mosche Goldschmidt und seiner Frau Bela ab, die sich im Jahr 1521 in der Frankfurter Judengasse im Haus Goldener Schwan niederließen.

Die Familie Goldschmidt war beruflich und familiär besonders mit der deutsch-jüdischen Familie Bischoffsheim aus Mainz verbunden; sie gründeten gemeinsam die Pariser Bank Bischoffsheim, Goldschmidt & Cie. Dieses Unternehmen wurde 1999 von der französischen Bank Banque nationale de Paris (abgekürzt „BNP“) übernommen; diese firmiert seitdem unter dem Namen BNP Paribas

Der britische Zweig der Familie anglisierte seinen Familiennamen zu Goldsmith, Der französische Zweig ändert seinen Namen während des Ersten Weltkriegs in Goldet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Goldschmidt_(Familie)

Die deutsch-jüdische Goldschmidt Familie war im 19. Jahrhundert eine der wichtigsten Bankiersfamilien Deutschlands. Heute gehört ein Familienzweig zur britischen und französischen Elite.

Gomperz (Familie)

Die Familie Gomperz ist eine der ältesten und bedeutendsten jüdischen Familien, welche seit dem 16. Jahrhundert am Niederrhein in Emmerich und Kleve nachweisbar ist und sich europaweit verzweigt hat.

Die Gompert Emmerich nahmen später den Namen Gomperts (Gompertz, Gompers, Gompert) an und gingen über Amsterdam nach London und in die USA. In England heirateten sie u. a. in die Familie Montefiore ein.

Vor allem die Nachkommen des Rabbi Mordechai Gumpel, welche in Emmerich und Kleve (Cleve) ansässig wurden, brachten berühmte und einflussreiche Familienmitglieder hervor. Die Patrizierfamilien der OppenheimerWertheimerTodescoAuspitz und Lieben heirateten wiederholt in seine Nachkommenschaft ein

https://de.wikipedia.org/wiki/Gomperz_(Familie)

Gumbel (Familie)

Die Familie Gumbel stammt von einem im 18. Jahrhundert in der jüdischen Gemeinde Stein am Kocher belegten Abraham Gumbel (1791–1851),

Abrahams Söhne Moses (später: Max) und Isaak waren die Begründer einer Bankiersfamilie, die über mehrere Generation im Bankengeschäft tätig war. So gründete Abraham Gumbel (1852–1930), Sohn des Heilbronner Bankiers Isaak Gumbel, in den Jahren 1909/10 den Heilbronner Bankverein (den Vorläufer der heutigen Volksbank Heilbronn).

https://de.wikipedia.org/wiki/Gumbel_(Familie)

7. Johann Jacob Martin Philippi

Johann Jacob Martin Philippi (* 1761 in Altona; † 1850 in Elberfeld) war ein jüdischer Gelehrter, Publizist und königlich preußischer Hofrat.

Martin Philippi wurde als Moses Alexander David geboren. Er war der Sohn des Philipp Alexander David und Enkel des bekannten Braunschweiger Hoffaktors Alexander David.

Er absolvierte als erster jüdischer Schüler mit Erfolg die fortführende Selekta der königlichen Gelehrtenschule in Altona, des Christianeums. Seine Mitschüler waren u. a. Naphtali Hartwig Wessely, der Sohn des Lessing-Freundes Moses Wessely (1737–1792), Salomon Maimon und Salomon Ludwig Steinheim .

Noch in seinem Abschlussjahr auf dem Christianeum ging er 1784 als „Buchhalter und Geschäftsführer“ in das „Fideicommisscomtoir“ des Bankhauses seines Onkels Meyer Michael David nach Hannover; dort blieb er für 28 Jahre. In dieser Zeit änderte er nach jüdischer Tradition seinen Namen und nannte sich fortan Moses Alexander Philipson (Philippsohn).

Als jüdischer Gelehrter war er mit beteiligt am politischen und philosophischen Diskurs der Maskilim ebenso wie an der der nicht-jüdischen Aufklärung. Das zeigt seine publizistische Tätigkeit seit 1786 mit einer Biographie Spinozas und einem von der Regierung in Auftrag gegebenen Gutachten „Über die Verbesserung des Judeneids“ (1794). Den Weg der Emanzipation ging er über die Konversion zum christlichen Glauben: 1801 ließ er sich und seine Familie in Stolzenau taufen.

Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Geschäftsführer und Finanzexperte, unterstützt durch seine Veröffentlichungen, wurde er preußischer Beamter bei der Finanz- und Rechnungskammer. Er wirkte zunächst bei der Ober-Rechnungs-Kammer in Berlin, später dann beim neu geschaffenen Provinzial-Steuerdirektorium in Köln, stieg dort zum Büro-Dirigenten und Hofrat auf.

Martin Philippi heiratete am 2. Oktober 1793 in Hannover Marianne Amalia Wertheimer, Tochter des Samuel Wertheimer und der Bella/Bejle Michael David aus Hannover. Seine Schwiegermutter ist die Enkelin von Michael David (seinem Großonkel, Bruder von Alexander David), also eine Cousine 2. Grades.

1786 verfasste er eine kleine Schrift zur Auseinandersetzung zwischen Moses Mendelssohn und Jacobi.

1791 auf Anregung des Theaterintendanten Gustav Friedrich Großmann verfasste er den Text einer Kantate auf Lessings Tod…..sondern auch an Christian Adolph Overbeck in Lübeck und Johann Jacob Engel in Berlin gewandt hatte, gewann er einen „hiesigen“, also Hannoveraner Freund als Verfasser. 

( Christian Adolph Overbeck Am 16. Oktober 1776 wurde Overbeck Mitglied der Freimaurerloge Zum goldenen Zirkel in Göttingen und trat am 31. März 1777 in die Lübecker Loge Zum Füllhorn über. 1779 war er Mitstifter der Lübecker Loge Zur Weltkugel. Er war Illuminat unter dem Namen Anacreon. )

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Jacob_Martin_Philippi

Hartwig Wessely, siehe auch : Salonnière

8. Leopold von Lämmel

Leopold von Lämmel , auch als Leopold von Laemel  oder Lämel  aufgeführt , geb. Simon (* 1790 Prag – 1867 Prag ), war ein tschechischer Geschäftsmann und Industrieller. Er gehörte zu den führenden und einflussreichsten Bankiers und Finanziers der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts  . Er war deutscher Nationalität und jüdischer Herkunft. Aus den 1830er Jahren, als österreichischer Hoffaktor, war er einer der Hauptfinanziers des österreichischen Staates, in den 1860er Jahren Mitglied der Tschechischen Landversammlung für die Josefstadt von Prag .

Sein Vater, Simon von Lämmel, war ein Großhändler, der Anfang des 19. Jahrhunderts für seine Verdienste um die Staatsfinanzen zum Ritter geschlagen wurde. Leopold übernahm die Firma seines Vaters, bzw. ein Privatbankhaus in Prag mit einer Filiale in Wien, denn zu dieser Zeit gab es in Prag nur Privatbankhäuser vom Typ der Firmen Prager Finanziers mit jüdischem Hintergrund – Porges aus Portheim und Morice Zdekauer . 1825, nach der Gründung der Prager Sparkasse , wurde er deren Direktor, die Ende des Jahrhunderts das Prager Rudolfinum finanzierte . Ab 1850 war er Direktor der Prager Filiale der Österreichischen Nationalbank . Er fungierte auch als Finanzberater für Regierungsinstitutionen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Staatsapparat große Finanzoperationen durchführten  . Er gehörte zu den reichsten Juden der österreichischen Monarchie, auch František Ladislav Rieger  ( Protestant, gelistet unter Tschechische Freimaurer ) war ein häufiger Gast in seinem Haus.

Als wohlhabender Finanzier fungierte er ab 1831 als einer der Hauptkreditgeber des österreichischen Staates.

Besonders bedeutsam war seine Verbindung zu Anselm Salomon von Rothschild , da beide am Anfang der größten Kreditanstalt für die Entwicklung des Handels und der Kleinindustrie standen – der ck-privilegierten Kreditanstalt für Handel und Gewerbe  , der Vorgängerin der heutigen Creditanstalt Bank Konzern. Zu den weiteren bedeutenden Aktionären zählten die Fürstenbergs, Fürst Jan Adolf II. aus Schwarzenberg. Die Gründer sammelten 60.000.000 Gold. Am 11. Dezember 1855, bereits einen Tag vor der geplanten Aktienzeichnung, versammelten sich mehrere hundert Menschen vor Salomon Rothschilds Wohnhaus in der Renngasse und ließen sich anschließend die ganze Nacht über warme Suppe servieren.

Leopold heiratete unter großem Tamtam am 22. August 1815  die Tochter des Bankiers, Tabakhändlers und bayerischen Hoffaktors Aaron Elias Seligmann , dem Maximilian I. Joseph von Bayern 1814 für seine außergewöhnlichen Verdienste die Baronetz verlieh.

Die älteste Tochter Augusta heiratete praktischerweise den französischen Freimaurer, Bankier, Industriellen und Politiker Leopold Javal , der durch diese Ehe sein Geschäft erheblich erweiterte. Augusta hatte sechs Kinder mit Javal.

Der Name Javal hatte das gleiche Prestige wie die prominenten Familien und Finanzdynastien Fould und Rothschild

https://cs.wikipedia.org/wiki/Leopold_von_L%C3%A4mmel

Simon von Lämmel

Simon von Lämmel ( 1766  1845 Wien  ) war ein Kaufmann und Bankier jüdischer Herkunft, der für seine Verdienste um Kaiser Franz I. von Österreich geadelt wurde . Während der Napoleonischen Kriege galt er als einer der Hauptlieferanten der österreichischen Armee.

Zusammen mit seinem Sohn Leopold gehörte er zu den bedeutenden Geldverleihern des vormärzlichen Prags

Lämmel gehörte zu den pragmatisch denkenden Geschäftsleuten , die die deutsche Assimilation anstrebten bzw zum deutschen Liberalismus . Zusammen mit anderen gleichgesinnten jüdischen Familien (Zdekauer, Lederer, Dormitzer, Epstein, Brandeis) beginnen sie mit der Industrialisierung in Prag . 

Simon wurde zu einer Reihe von Treffen im Zusammenhang mit der Zoll- und Handelspolitik der Monarchie eingeladen. Er nahm an zahlreichen Bankgutachten teil. Er hatte enge Beziehungen zum Dichter und Romancier Johann Wolfgang von Goethe , für den er Bankgeschäfte arrangierte.

https://cs.wikipedia.org/wiki/Simon_von_L%C3%A4mmel

Leopold Javal

Léopold Javal ,1804 Mulhouse in Frankreich,1872 in Paris , war ein französischer Bankier , Politiker und Agronom .

Gründer einer mächtigen Familie elsässischer Industrieller jüdischer Herkunft und Sohn des Bankiers und Industriellen Gilots Jacob (Jacques Javal der Jüngere), Präsident des jüdischen Konsistoriums von Paris von 1824 bis 1829, und Lucie Blumenthal

Als Freund der Gebrüder Pereire entwickelte er eine Leidenschaft für den Saint-Simonismus und arbeitete gleichzeitig weiterhin in den Familienunternehmen, die die ersten Omnibuslinien in Paris gründeten

Er heiratete in  Augusta de Laemel (1817–1893), Tochter des Finanziers Leopold von Lämel (de) (1790–?) und Baronin Sophia von Eichthal , Schwester des Barons Simon von Eichthal 

1868 wurde er Vizepräsident der Alliance Israelite Universelle .

Léopold Javal war Freimaurer , Mitglied der sehr elitären und bonapartistischen Loge Saint-Lucien du Grand Orient de France 

https://fr.wikipedia.org/wiki/L%C3%A9opold_Javal

9. Jakub Baševi aus Treuenburg

Jakub Baševi aus Treuenburg 1570 , Verona – 1634 , Mladá Boleslav ) war ein jüdischer Adliger, Hoffinanzier und Kaufmann.

Er kam Ende des 16. Jahrhunderts mit seinem Bruder Samuel aus Verona , Italien, nach Prag . Von Rudolf II. Sie erhielten hier sofort bedeutende Privilegien, die für einen jüdischen Einwanderer ziemlich außergewöhnlich waren – das Recht auf freien Handel, das Recht, sich ohne besondere Bezeichnung frei durch die österreichischen und deutschen Länder zu bewegen, oder das Recht, vom Kaiser selbst vor Gericht gestellt zu werden.

Jakub wurde nach und nach Finanzberater vieler Adliger und schließlich des kaiserlichen Hofes. Drei böhmische Könige nutzten seine Dienste. Im Jahr 1610 bestätigte Matyáš die von Rudolf II. gewährten Privilegien. und verlieh ihm den Titel eines Hofjuden (Hofjud),  und erlangte damit den gleichen Status wie andere Adlige im Reich. Ferdinand II 1622 verlieh er den erblichen Adelstitel Treuenburg mit dem Recht zur Führung des Wappens. Dies verschaffte Jakob zusätzliche Privilegien, die Möglichkeit, im ganzen Reich umzuziehen, Häuser und Grundstücke zu kaufen oder Befreiung von Steuern und Zöllen. Als Hofbeamter konnte er auch am Hof ​​wohnen, er durfte eine Synagoge bauen und einen Rabbiner bezahlen.

Im Jahr 1616 wurde Jakub zum Oberhaupt der jüdischen Gemeinde von Prag gewählt . Er führte die Arbeit seines Vorgängers Mordechai Maisel fort 

Er half finanziell vielen Glaubensbrüdern in ganz Europa – von Polen bis Spanien. 

https://cs.wikipedia.org/wiki/Jakub_Ba%C5%A1evi_z_Treuenburka

10. Alois Dessauer

Alois Dessauer (geb. als Aron Baruch Dessauer, * 1763 in Gochsheim (Kraichtal); †  1850 in Aschaffenburg) war ein ehemals kurmainzischer Hofbankier und Militäradmodiator (Heereslieferant) sowie Papierfabrikant.

Er wurde als Aron Baruch, Sohn des jüdischen Gemeindevorstehers Baruch Dessauer († 17. März 1772 Gochsheim/Baden) und Mindel Seligmann († 20. Februar 1795 Gochsheim/Baden), Tochter des Nathan Seligmann aus Gochsheim/Baden, geboren. Er kam 1792 nach Königshofen ob der Tauber (Baden) und heiratete dort Behlasina (Belusina, Beile) David (* 25. Juni 1775 Königshofen † 11. Juni 1819 Aschaffenburg), Tochter des Joseph David († 1824), Bürger und Handelsmann in Königshofen, und der Henriette Sontheim. Sein Großvater war Jacob David, genannt „der Reiche“ († 1783), Bürger von Königshofen.

1798 kam der Kaufmann, ehemals Churmainzische Hofbankier und Militäradmotiator mit seiner Familie nach Aschaffenburg. Dessauer wurden beste Beziehungen zum Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg nachgesagt; dennoch begann der soziale Aufstieg erst nach seiner (katholischen) Taufe im Jahre 1805. Am 23. August 1805 wurden Aron Baruch, seine Frau Behlasina und die 3 Kinder in der Pfarrkirche St. Agatha in Aschaffenburg getauft. 

Er genoss in der Bürgerschaft hohes Ansehen und wurde 1805 bereits Ehrenmitglied der Schützengesellschaft und 1826 Magistratsrat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alois_Dessauer

11.Daniel Itzig

Daniel Itzig (* 1723 in Berlin; † 1799 ebenda) war königlich preußischer Hoffaktor und einer der bedeutendsten jüdischen Bankiers in Preußen. Er war außerdem Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Berlin und Landesältester der Judenschaften in den preußischen Provinzen.

Daniel Itzig war königlich preußischer Hoffaktor, Münzunternehmer, Oberhofbankier, Lederfabrikant, Eisenhüttenbesitzer, Bergwerksunternehmer, Rittergutsbesitzer, Oberlandesältester der preußischen Juden in Berlin und im Jahr 1778 gemeinsam mit seinem Schwiegersohn David Friedländer Gründer der ersten jüdischen Freischule Chevrat Chinuch Ne’arim‚ Gesellschaft für Knabenerziehung‘ in Berlin.

Gemeinsam mit Veitel Heine Ephraim machte Itzig sein Vermögen als Münzpächter im Siebenjährigen Krieg (1756–1763). Der preußische König Friedrich II. ernannte ihn zum obersten Repräsentanten der Juden in Preußen. Anschließend war er Hoffaktor des nachfolgenden preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. und erhielt von diesem im Jahr 1791 als erster Jude für sich und seine Familie das preußische Naturalisationspatent, also die rechtliche Gleichstellung mit den christlichen Untertanen Preußens.

Einerseits der Tradition fest verbunden – so war er seit 1764 Oberältester der jüdischen Gemeinde Berlins –, andererseits offen für die zeitgenössischen Wissenschaften und Künste, ließ Itzig seine 15 Kinder, und zwar seine Töchter ebenso wie seine Söhne, zeitgemäß der europäischen Aufklärung verpflichtet erziehen, unter anderen durch den Komponisten Wilhelm Friedemann Bach und den Philosophen Moses Mendelssohn.

Daniel Itzig, moderner Großbürger und Oberhaupt einer der angesehensten und wohlhabendsten Familien Berlins, trug gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten durch die Förderung junger Intellektueller, die sich seit etwa 1770 in Berlin um Moses Mendelssohn geschart hatten, maßgeblich dazu bei, dass sich die von Mendelssohn und seinen Anhängern betriebene Reformarbeit entfalten und Berlin zum Ausgangspunkt und Zentrum der jüdischen Aufklärung in Europa werden konnte

https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Itzig

David Friedländer

David Friedländer (1750 in Königsberg (Preußen);  1834 in Berlin) war ein deutsch-jüdischer Seidenfabrikant und Autor, der sich für die Emanzipation der Juden in Berlin einsetzte. Nach dem Tode Moses Mendelssohns 1786 wurde Friedländer der Wortführer und entscheidende Organisator der jüdischen Aufklärer in Berlin

1771 ließ sich David Friedländer in Berlin nieder. 1772 wurde er durch Heirat mit Blümchen (1752–1814), dem vierten von 15 Kindern, Schwiegersohn des wohlhabenden Hoffaktors und Münzpächters Daniel Itzig,

Friedländer bemühte sich um praktische Formen der Konvergenz (Littmann) zwischen Judentum und Christentum .In diesem Sinne gab es 1799 „von jüdischer Seite in Berlin eine atemberaubende Initiative“ (Paul). Anonym richtete Friedländer ein Sendschreiben von einigen Hausvätern jüdischer Religion an Wilhelm Abraham Teller, in dem praktische Vorschläge für den „Versuch einer Glaubensvereinigung“ von Judentum und Protestantismus gemacht wurden. „Für die Juden reklamierte er dazu die Befreiung vom Jesus-Glauben und von einigen Riten, während er eine Taufe in jenem nicht-dogmatischen Sinn für möglich hielt, den Teller in seinen Schriften umrissen hatte. Christentum und Judentum teilten eine gemeinsame, natürliche Religion, für die Rituale keine Bedeutung hätten –

Er legte auch die Basis der bedeutenden Münzsammlung seines Sohnes Benoni Friedländer (1773–1858), welche dieser 1861 dem neugegründeten Münzkabinett übermachte, dessen Direktor seit 1854 sein jüngster Enkel Julius Friedländer war. Sein zweiter Sohn Moses Friedländer (1774–1840) trat 1799 in das 1795 von Joseph Mendelssohn gegründete Mendelssohnsche Bankhaus ein. Josephs Schwägerin Lea, die Mutter von Felix Mendelssohn Bartholdy, und Moses’ Frau Regina, beide geborene Salomon, waren Cousinen. Die Bank hatte bis 1804, als sich die Partner wieder trennten,

Der Sohn seines Bruders Abraham war der nachmalige liberale Landesrabbiner Joseph Abraham Friedländer in Westfalen.

https://de.wikipedia.org/wiki/David_Friedl%C3%A4nder

Benoni Friedländer

Benoni Friedländer (* 1773 in Berlin; † 1858 in Berlin), Benoni Friedländer wuchs in einem reichen jüdischen Elternhause als Sohn von David Friedländer und seiner Frau Margarete (Blümchen) Itzig, Tochter des Hoffaktors und Bankiers Daniel Itzig, auf.

…. Im gleichen Jahr wurden seine Kinder evangelisch getauft. Aus Respekt vor dem Glauben des Vaters und trotz der eigenen Überzeugung, Christ zu werden, wartete er selbst damit bis nach dem Tod seiner Eltern. Aber kaum zwei Monate nach dem Tode seines Vaters am 25. Dezember 1834 ließem sich Benoni und seine Frau Rebecca am 23. Februar 1835 taufen. 

Benonis Bruder Moses Friedländer (* 1774, Berlin; † 1840, ebenda) wurde im Januar 1799 Teilhaber des Bankgeschäfts von Joseph Mendelssohn, das fortan den Namen Mendelssohn & Friedländer führte. Ende 1803 schied er wieder aus und war selbständig als Kaufmann tätig. Später nahm er seinen bisherigen Disponenten Moses Moser als Teilhaber auf. Die Firma trug fortan den Namen Friedländer & Co. Moses Friedländer war 1801–1805 mit Rebecca Salomon (1783–1850) verheiratet, die nach der Scheidung unter ihrem Schriftstellernamen Regina Frohberg eine bekannte und umstrittene Autorin wurde.

Siehe auch den Menüpunkt : Salonierre

https://de.wikipedia.org/wiki/Benoni_Friedl%C3%A4nder

Joseph Abraham Friedländer

Joseph Abraham Friedländer (1753 in Kolin, Böhmen; 1852 in Brilon, Sauerland, Provinz Westfalen) war ein deutscher Landrabbiner für das Herzogtum Westfalen sowie das Fürstentum Wittgenstein und jüdischer Reformer.

Joseph Friedländer war der Sohn von Abraham Friedländer und Neffe von David Friedländer.

Friedländer studierte an den Jeschiwot von Oberrabbiner Ezechiel Landau in Prag und in Pressburg. Anders als seine Lehrer war er ein Anhänger der Jüdischen Aufklärung. Wichtige Impulse kamen dafür von seinem Onkel David Friedländer, der in Berlin zum Kreis um Moses Mendelssohn gehörte. Er soll schon 1771 ein Rabbinatsdiplom erhalten haben.

Der Obervorsteher der jüdischen Gemeinden im Sauerland Levi Lazar Hellwitz unterstützte die Reformideen Friedländers. Dieser setzte wie Alexander Haindorf in Münster auf eine weitgehende Assimilation. Er meinte, dass ein Festhalten an einer traditionellen Lebensweise und Religionsausübung zur Absonderung führen würde. Im ging es darum, das Judentum von den weit verbreiteten Vorurteilen zu befreien und es in ein friedliches Miteinander zu den Christlichen Mitbrüdern zu stellen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Abraham_Friedl%C3%A4nder

Levi Lazar Hellwitz

Levi Lazar Hellwitz (* 1786 in Beverungen; † 1860 ebenda) war ein deutscher Kaufmann und Geldhändler. Er war von 1825 bis 1837 Obervorsteher der Landjudenschaft des Herzogtums Westfalen und Vertreter eines liberalen Reformjudentums.

Sein Vater war Kaufmann und Munizipalrat während des Königreichs Westphalen. Innerjüdisch war er wie der Landesrabbiner Joseph Abraham Friedländer Anhänger weit gehender Reformen bis hin zur Assimilation.

In der innerjüdischen Reformdebatte in Westfalen war er der liberale Hauptkontrahent gegenüber dem eher konservativen Abraham Sutro.

https://de.wikipedia.org/wiki/Levi_Lazar_Hellwitz

Abraham Sutro

Abraham Sutro ( 1784 in Erlangen-Bruck –  1869 in Münster) war ein profilierter Vertreter der jüdischen Orthodoxie und der erste Landesrabbiner in der preußischen Provinz Westfalen.

Abraham Sutro besuchte die Talmudschulen in Fürth und Prag. Anschließend war er zunächst als Hauslehrer in Prag, Aschaffenburg und Kassel tätig,

Bis 1830 hatte er sich Neuerungen durchaus offen gezeigt: So hatte er auf Deutsch gepredigt und in Synagogen Orgeln und Konfirmationsfeiern nach protestantischem Vorbild zugelassen.

Als Landesrabbiner – obgleich seine Position juristisch nie voll anerkannt wurde – verfolgte er eine andere Politik: Er pochte auf kulturelle Eigenständigkeit der jüdischen Minderheit, die sich nicht mit der christlichen Mehrheitsgesellschaft vermischen sollte.

Sutro setzte sich als Landesrabbiner für die Erhaltung des altjüdischen Ritus ein und trat dem Reformjudentum und seinem westfälischen Wortführer Alexander Haindorf entgegen. Zwischen Sutro und Haindorf entwickelte sich eine lebenslange Rivalität, aber trotz gegensätzlicher religiöser Positionen pflegte Sutro intensiven Kontakt mit Haindorf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abraham_Sutro

Anmerkung : Man kann sich verlieren, wenn man allen Verzweigungen folgt. Tut man es aber nicht, verliert man den roten Faden. Im Falle von Sutro und Joseph Abraham Friedländer, ist auffällig, dass beide in Prag studiert haben. Prag war damals sehr okkult- kabbalistisch unterwegs. Sei es der Golem von Prag oder Ezechiel Landau und der Emden / Eybeschütz Kontroverse. Landau war zwar ein Gegner von Eybeschütz und der Kabbala, er wußte aber sehr wohl um deren okkulte Gefährlichkeit auf die Gesellschaft. Wenn es dem Reformjudentum wirklich um die Intergration in die ganze Gesellschaft gegangen wäre, hätten sie die christlichen Mitbürger eindringlich vor der Kabbala, insbesonders auch in der Freimaurerei vertreten, gewarnt, da Christen keine Ahnung von dieser Lehre hatten.

12. Joachim Popper

Joachim Popper (* 1722 in Bresnitz; † 1795 in Prag) (später Joachim Edler von Popper) war ein jüdischer Unternehmer und Hoffaktor in Österreich.

Der Vater, Wolf Popper, war Händler und versah das Amt eines Obersten Richters der böhmischen Judenschaft.

Joachim Popper handelte in Prag mit Fischbein, Kali, Wolle sowie Textilien und hatte intensive Geschäftsbeziehungen zum böhmischen Adel als auch zu den Habsburgern, die ihm großen politischen Einfluss verschafften. Während des Siebenjährigen Krieges war er Lieferant der Österreichischen Armee. In den 1780er-Jahren gründete er mit seinem erworbenen Kapital ein Devisenhandelsunternehmen in Wien. Gleichzeitig engagierte er sich auch im gerade freigegebenen Tabakhandel. 

Im Jahr 1790 wurde er, ohne zum Christentum zu konvertieren, geadelt. Er gehört zu den ersten jüdischen Nobilitierten in der Habsburgermonarchie.

Er hatte keine eigenen Kinder, adoptierte aber mehrere Neffen, die auch seinen Adelsrang weiterführen durften. Seine Adoptivtochter Elke Joß heiratete 1773 den Frankisten Moses Dobruška und nannte sich nach der Konversion zum Katholizismus 1775 Wilhelmine Schönfeld. Dobruška wurde 1794 als Jakobiner Junius Frey in Paris hingerichtet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Popper

Er gründete mit Israel Fränkel einen Beth Midrasch in Prag und half bei der Finanzierung des Baus der Popper-Synagoge .

Joachim hatte keine leiblichen Kinder, adoptierte jedoch seinen Großneffen Simon Popper, der seinen Titel als Simon Edler von Popper erbte . Er adoptierte auch seinen Neffen Abraham Löbl Duschenes, der als Andreas Josef Edler von Popper seinen Titel erbte , und Elke Joß, die Moses Dobruška heiratete . Elke wurde aufgrund ihrer Konvertierung enterbt.

https://en.wikipedia.org/wiki/Joachim_Edler_von_Popper

Moses Dobruška

Moses Dobruška oder Dobruschka , alias Junius Frey (1753, Brünn , Mähren – 1794) war ein Schriftsteller, Dichter und Revolutionär. Seine Mutter war die erste Cousine von Jacob Frank , der sich als jüdischer Messias ausgab und die Frankistensekte gründete.

Am 17. Dezember 1775 konvertierte er vom Judentum zum katholischen Glauben und nahm den Namen Franz Thomas Schönfeld an.

Zusammen mit dem  nicht konvertierten Ephraim Joseph Hirschfeld wurde er einer der Hauptaktivisten der zwischen Deutschland und Österreich tätigen Freimaurerloge der „Ritter des Evangelisten Johannes für Asien in Europa“. 1783 und 1790 war es der erste deutschsprachige Freimaurerorden, der Juden aufnahm.

1792, im Zuge der Französischen Revolution , reiste er über Straßburg nach Paris, wurde Jakobiner und änderte seinen Namen erneut in Junius Frey .

Er wurde wegen Hochverrats und Spionage verhaftet und am 5. April 1794 im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen seinen Schwager François Chabot durch die Guillotine hingerichtet 

https://en.wikipedia.org/wiki/Moses_Dobru%C5%A1ka

François Chabot

François Chabot (* 1756 †  1794 in Paris) war ein französischer Priester und Politiker.

Chabot erhielt zunächst seine schulische Ausbildung im Kloster von Rodez, wo er insbesondere Kenntnisse auf dem Gebiet der Mathematik erlangte. Später trat er als Novize in den Kapuzinerorden ein und absolvierte ein Studium der katholischen Theologie.

 Als maßgeblicher Förderer einer Entchristianisierung der Kirchen unterbreitete er den Vorschlag zur Umwandlung der Kathedrale Notre-Dame de Paris zum Tempel der Vernunft.

Nach seiner im Sommer 1793 erfolgten Rückkehr lernte François Chabot einflussreiche Bankiers kennen, wie den englischen Bankier Boyd und die aus Böhmen stammenden Brüder Emanuel und Junius Frey, deren Schwester Leopoldine er im Oktober 1793 heiratete. Aufgrund seiner Verwicklung in den Skandal der Indienkompanie verlor er die Gunst seines Förderers Maximilien de Robespierre, der ihn im November 1793 verhaften ließ.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois_Chabot

13. Joseph Süß Oppenheimer

Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer (kurz Joseph Süß Oppenheimer, auch diffamierend Jud Süß;  1698 in Heidelberg, ; 1738 in Stuttgart, Herzogtum Württemberg) war Hoffaktor des Herzogs Karl Alexander von Württemberg. Nach dessen Tod wurde Oppenheimer als Opfer eines Justizmordes aufgrund judenfeindlicher Anschuldigungen hingerichtet und sein Leichnam sechs Jahre lang in einem Käfig zur Schau gestellt.

Joseph Süß Oppenheimer diente u. a. als historische Vorlage für Wilhelm Hauffs Novelle Jud Süß von 1827 und Lion Feuchtwangers Roman Jud Süß von 1925; die Nationalsozialisten nutzten die Geschichte 1940 propagandistisch für den antisemitischen Film Jud Süß.

Joseph Süß Oppenheimer wuchs in Heidelberg in bürgerlichen Verhältnissen in einer angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie auf. Von 1713 bis 1717 unternahm er Reisen nach AmsterdamWien und Prag. Die Berufe, die Juden zur damaligen Zeit ergreifen durften, beschränkten sich weitgehend auf Handels- und Finanztätigkeiten. Der Landbesitz oder die Mitgliedschaft in Zünften war ihnen in der Regel verboten. So begann Oppenheimer erfolgreich, sich seinen Lebensunterhalt in der Pfalz als Privatfinanzier zu verdienen; auch das Eintreiben von Schulden gehörte zu seinen ersten Tätigkeiten. Mit der Vergabe von Krediten an verschuldete Adlige stieg er gesellschaftlich auf; er sprang immer dann ein, wenn Banken sich weigerten, den aufwändigen Lebenswandel der Geldsuchenden zu finanzieren.

Als Finanzmakler und Bankier brachte er es schnell zu Wohlstand und Ansehen. Er arbeitete unter anderem für den pfälzischen und den kölnischen Kurfürsten. Bei einer Heiratsvermittlung im Auftrag des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg lernte er 1732 in Wildbad dessen Cousin Karl Alexander kennen, der unter chronischem Geldmangel litt. Noch im selben Jahr ernannte dieser Oppenheimer zu seinem Hof- und Kriegsfaktor.

Herzog Karl Alexander war lange vor der Thronbesteigung vom protestantischen zum katholischen Bekenntnis übergetreten. In seiner vierjährigen Regierungszeit (1733–1737) regierte also ein katholischer Fürst, beraten von einem Juden ohne volle Bürgerrechte, über eine protestantische Bevölkerung, was erhebliche Spannungen erzeugte.

Er gründete eine Tabak-, Seiden- und Porzellanmanufaktur und auch die erste Bank Württembergs, die er selbst betrieb. Er besteuerte Beamtenbezüge und verkaufte gegen hohe Gebühren Handelsrechte für Salz, Leder und Wein an Juden. Daneben handelte er mit Edelsteinen, Edelmetallen, pachtete die staatliche Münze, veranstaltete Lotterien und andere Glücksspiele und vermittelte in Rechtsstreitigkeiten.

Herzog Karl Alexander beschloss die von Oppenheimer vorgeschlagenen Maßnahmen und Reformen in absolutistischer Machtvollkommenheit ohne die Zustimmung der protestantischen Württembergischen Landstände, obgleich diesen nach dem Tübinger Vertrag, der auch als württembergische Verfassung galt, das Recht der Steuerbewilligung zugestanden hätte. Vor dem Hintergrund dieser politischen und konfessionellen Spannungen weckten Oppenheimers erfolgreiche Staatssanierung, sein Wohlstand und seine rigide Geld- und Steuerpolitik bei vielen Landesbeamten und Bürgern Neid, Hass und antijüdische Ressentiments. Da sich Oppenheimer dieser Spannungen bewusst war, wollte er aus dem Dienst des Herzogs ausscheiden, was ihm aber verboten wurde. Er werde ihn für vogelfrei erklären lassen, wenn er weggehe, soll der Herrscher gedroht haben.

……Die Anklage lautete auf Hochverrat, Majestätsbeleidigung, Beraubung der staatlichen Kassen, Amtshandel, Bestechlichkeit, Schändung der protestantischen Religion und sexuellen Umgang mit Christinnen. 

Man stellte Oppenheimer in einem rot gestrichenen Käfig zur Schau und versprach, ihn zu begnadigen, falls er zum Christentum übertrete, was er jedoch ablehnte. Vor seinem Tod sprach er das Schma IsraelMardochai Schloß, der Vorsteher der jüdischen Gemeinde, durfte ihm Beistand leisten, ein Rabbiner wurde ihm jedoch vorenthalten.

Seit 2015 wird im Gedenken an Joseph Süßkind Oppenheimer alle zwei Jahre vom Landtag von Baden-Württemberg und der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) gemeinsam die „Joseph-Ben-Issachar-Süßkind-Oppenheimer-Auszeichnung für herausragendes Engagement gegen Minderheitenfeindlichkeit und Vorurteile in Wissenschaft und Publizistik“ verliehen. Erste Preisträgerin ist die in Heidelberg eingetragene Amadeu Antonio Stiftung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_S%C3%BC%C3%9F_Oppenheimer

Anmerkung : Als Schuldeneintreiber und dem Konzept einer Abgabenerhöhung, macht man sich keine Freunde im Volk, unabhängig der Religion. Das er jüdisch war, war nur eine weitere Angriffsfläche, aus damaliger christlicher Sicht.

14. Gabriel Fränkel

Gabriel Löw Fränkel (auch Gabriel Levi, 1640 in Fürth;  1710 in Bamberg) war Gemeindevorsteher der jüdischen Gemeinde in Fürth und Hoffaktor.

Gabriel Fränkels Familie war schon länger in Fürth ansässig, gehörte nicht zu den Migranten aus Wien 1670 und war nicht mit Elkan Fränkel verwandt. Er wurde als Hofjude im Bistum Bamberg wohlhabend und stiftete in Fürth eine Lehrschule (Klaus) zum Studium der jüdischen Schriften, aus der sich eine private Synagoge entwickelte. Hinweise auf Fränkels religiöse Wurzeln und seine Geschäfte finden sich auch bei Glückl von Hameln.

Bärmann Fränkel war von 1700 bis 1708 Oberrabbiner in Fürth. Dessen Enkel waren Landesrabbiner von Ansbach bzw. Hofjuden in Ansbach.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriel_Fr%C3%A4nkel

15. Aaron Abrahams Beer

Aaron Abrahams Beer (* vor 1685 in Frankfurt am Main; † 1740 in Aurich) war ein deutsch-jüdischer Finanzmann, Münzmeister und Rabbiner.

Beers Geburtsdatum ist nicht bekannt. Sein Vater Abraham Beer Oppenheim zum goldenen Einhorn kam aus der in Frankfurt ansässigen jüdischen Familie Haas-Kann. Er hatte einen Onkel namens Aaron Beer zum Einhorn, gemäß Literatur auch „zum Pelikan“, der als kurpfälzischer Hofresident diente. Dieser war am kurpfälzischen Hof und weiteren Fürstenhöfen tätig, Hoffinanzier des Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth und Korrespondenzbankier des Hoffaktors Meyer Calmans aus Aurich.

1685 beauftragte Aaron Beer zum Einhorn seinen Sohn Emanuel, in Aurich mehrere Forderungen zu klären, die den Hof des Grafen von Ostfriesland betrafen. Aaron Abrahams Beer begleitete seinen Neffen und ließ sich in Aurich nieder. Wenig später ehelichte er eine Tochter Meyer Calmans‘, der im Folgejahr starb. Danach arbeitete er als Hoffaktor der Regentin Christine Charlotte und anschließend in gleicher Funktion für die Fürsten der Cirksena. Als Hofjude des Fürsten Christian Eberhard wurde er mit Silberlieferungen für die Münze betraut. Beide schlossen Münzverträge, gemäß denen Beer beispielsweise 1694 als Gewicht 40.000 Mark ausmünzen musste.

Beers Hauptgeschäft war, den Hof des Fürsten und dessen Verpflichtungen zu finanzieren.

Als Hofjude musste Beers dafür sorgen, dass der Fürst die fehlenden Mittel erhielt. Dies geschah durch sogenannte Assignationen. Es handelte sich hierbei um Schuldverschreibungen auf kommende Einnahmen, die der Fürst erhielt oder die die Landstände zusagten. Damit sollten die konstant steigenden Wechselkredite bedient werden. Dies war nur mit Beers guten Kontakten zu ausländischen Finanziers, bei denen es sich zumeist um Juden handelte, möglich.

Über die Geschäfte mit Münzen hinaus hatte Beer eine Tabakmanufaktur in Esens sowie eine Grube für Potterde in Middels.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Abrahams_Beer

16. Esther Schulhoff

Esther Schulhoff (* 1649; †  1714 in Frankfurt (Oder)) war eine jüdische Unternehmerin, Münzmeisterin und hatte als erste Frau das Münzregal von Brandenburg und im Königreich Preußen inne.

Esther Schulhoff entstammte der Prager Familie Schulhoff, die sich nach dem Dreißigjährigen Krieg im Westen Deutschlands niedergelassen hatte und gute Kontakte zu den deutschen Fürstenhöfen unterhielt.

In erster Ehe war sie ab ca. 1663 mit Israel Aaron (gest. 1673) verheiratet, einem erfolgreichen Finanzmakler und Hoffaktor, der für Kurfürst Friedrich Wilhelm Steuern eintrieb und Zwangsanleihen aufnahm. Mit fürstlicher Sondererlaubnis hatte er sich als erster Jude in Berlin niederlassen dürfen. Als Hofjude wurde Aaron in den Beamtenstand aufgenommen. Esther begleitete ihren Mann auf Geschäftsreisen und erlernte seine Geschäfte. Nach seinem frühen Tod Anfang 1673 behielt sie vom Kurfürsten seine Handelsprivilegien und zog die drei Kinder groß, die sie mit Aaron gehabt hatte.

Nach seinem Tod im Jahr 1702 erwarb Ester Schulhoff von König Friedrich das Münzregal und entschied von nun als Münzmeisterin über die staatliche Währung und damit über den Gold- und Silbergehalt der Geldstücke. Damit gilt sie als eine der ersten Frauen Europas, die über Währungswert und Finanzpolitik ihres Landes entscheiden konnte. Sie erzielte durch Münzverschlechterung private Gewinne, die ihr vorgehalten wurden. Durch Transaktionen an den Börsen von London und Amsterdam hatte Schulhoff im Gegenzug die Mittel für die Baupläne und Hofhaltung des Königs zu beschaffen.

Der neue König Friedrich Wilhelm I. verurteilte die prunkvollen Projekte des Vaters als Geldverschwendung. Schulhoff und ihre Söhne fielen darum 1713 am preußischen Hof in Ungnade, als sie nach Friedrichs I. Tod noch eine Forderung von 106.418 Talern geltend gemacht hatten. Am 7. Mai des Jahres wurden Esther Schulhoff und ihr Sohn Salomon Israël in ihrem Haus verhaftet und alle dort zu findenden Wertgegenstände beschlagnahmt. Sie stand bis zu ihrem Tod im Folgejahr unter Hausarrest, bevor sie auf ihre Schulden verzichtete und verarmt zu Verwandten nach Frankfurt (Oder) ging. Die gegen sie vorgebrachten Vorwürfe der Unehrlichkeit erwiesen sich als haltlos.

https://de.wikipedia.org/wiki/Esther_Schulhoff

17. Jost Liebmann

Joel oder Jost Liebmann (auch Jehuda oder Juda Berlin; geb. um 1639 in Halberstadt; gest. 1702 in Berlin) war ein deutscher Schutzjude und Hoffaktor am Hof von Brandenburg bzw. im Königreich Preußen.

Sein Vater war Elieser Liepmann, Kaufmann in Göttingen, seine Mutter Merle. Aus dem vermutlichen Geburtsort Halberstadt ging Liebmann 1660 nach Hamburg, um bei Chaim Hameln († 1689) den Juwelenhandel zu erlernen. Dort lernte er auch dessen Frau, Glückel von Hameln, und deren Nichte, eine Tochter des Rabbiners von Hildesheim, Malke Goldschmidt kennen, die er heiratete.

Er lieferte aber ab 1668 dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg und den Kurprinzen als Hofjuwelier Juwelen, die seit 1684 vom Leibzoll ausgenommen wurden. Nach dem Tod seiner Frau ging er mit einem Schutzbrief vom 30. Januar 1677 über Hildesheim nach Berlin, wo die Witwe des Gemeindegründers und Hoffaktors Israel Aaron, Esther Schulthoff, heiratete und bald dessen Stelle als Hofjude und damit Lieferant und Kreditgeber des Hofes einnahm. Auch der Nachfolger Friedrich III. (später Friedrich I. von Preußen) bestätigte 1688 diese Privilegien. Das Luxusbedürfnis des Hofes nutzte er für seine Geschäfte. Für die Krönung in Königsberg 1701 besorgte er die Krone für die Königin im Wert von 300 000 Reichstalern, von deren Steinen er nach der Feier die meisten wieder zurücknahm und somit nur 8000 Taler berechnete. 1694 wurde ihm als erstem Juden das Privileg zugestanden, seine Handelsbücher juristisch denen der christlichen Kaufleute gleichzustellen, wodurch u. a. er die Schulden besser eintreiben konnte. Zu seiner Kundschaft gehörten auch die Höfe von Anhalt-DessauHessen-Homburg und Holstein. Den Konkurrenten und Verwandten seiner ersten Frau, Moses Benjamin Wulff, drängte er nach Dessau ab.

Bei seinem Tode betrug sein Vermögen etwa 100 000 Reichstaler (Zahl nach Glückel). Somit zählte er nach den österreichischen Hoffaktoren Oppenheimer und Wertheimer und seinen Vettern Leffmann Behrens und Behrend Lehmann zu den reichsten Juden im Reich.

Der Urenkel und Enkel des Isaak, Wolf Liebmann, gründete 1760 die luxuriöse Western Synagogue in Westminster. Zu den Nachfahren zählen über die Ehefrau des Berliner Unternehmers Liepmann Meyer Wulff (1745–1812) dessen Tochter und Salonière Amalie Beer (1767–1854) sowie deren Söhne, der bekannte Komponist Giacomo Meyerbeer sowie der Eisenbahnpionier und Astronom Wilhelm Beer (1797–1864). Ein Teil nahm nach dem Übertritt zum Christentum den verkürzten Namen Liman an (vgl. die Familie von General Otto Liman von Sanders). Zu den späteren Nachfahren gehört der ehemalige Direktor des Jüdischen Museums Berlin, vormals US-Finanzminister W. Michael Blumenthal.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jost_Liebmann

Otto Liman von Sanders

Otto Viktor Karl Liman von Sanders, bis 1913 Otto Viktor Karl Liman (* 1855 in Stolp; † 1929 in München) war ein preußischer General der Kavallerie und osmanischer Marschall

Er war der Sohn von Carl Leonhard Liman, Kaufmann und Geheimer Kommissionsrat, Rittergutsbesitzer auf Schwessin, und dessen Ehefrau Emma, geborene Michaelis. Über seinen angeblichen Urgroßvater gibt es divergierende Behauptungen: So sei z. B. Wolff Nathan Liepmann der Urgroßvater väterlicherseits gewesen, ein jüdischer Händler, der um 1740 in Halberstadt geboren worden sei und dessen Sohn Heinrich (geboren in Hamburg 1788), also der Großvater von Otto, sich habe 1807 taufen lassen. Die Neue Deutsche Biographie notiert dazu abweichend, der Urgroßvater sei Isaak Nathan Liepmann gewesen, ein Berliner Bankier jüdischen Glaubens (1762–1819), dessen Sohn Victor dann der Großvater von Otto Liman von Sanders gewesen sei. Als weitere Urgroßvater-Variante wird Wolff Nathan Liepmann genannt, diesmal geboren in Berlin 1763, dessen Sohn Victor der Großvater von Otto gewesen sei.

Militärmission im Osmanischen Reich und Erster Weltkrieg

Nach seiner Ernennung zum Leiter einer Militärmission am 30. Juni 1913 wurde Liman von Sanders im Dezember in das Osmanische Reich entsandt, um dort die osmanische Armee, die sich in einem äußerst schlechten Zustand befand, neu zu organisieren. Der Rang, den er in der preußischen Armee bis zu seiner Abreise in das Osmanische Reich bekleidet hatte, war Generalleutnant.

Am 24. März 1915 übernahm Liman von Sanders den Oberbefehl über die zur Verteidigung der Dardanellen neu gebildete 5. Osmanische Armee auf der Halbinsel Gallipoli und konnte in der Schlacht von Gallipoli die Landungsversuche der Entente erfolgreich abwehren.

Wirkung und Bewertung

Obwohl Liman von Sanders die strategische Grundlage für den bedeutungsvollen Sieg über die Entente in der Schlacht um den Zugang zu den Dardanellen gelegt hat, der als Zeichen der effektiven Reorganisation des osmanischen Heeres der moralischen Depression in Heer und Öffentlichkeit nachhaltig entgegenwirkte, wurde dem in seiner undiplomatischen Vorgehensweise bei vielen Deutschen wie Türken unbeliebten Preußen aus verschiedenen Gründen kaum eine angemessene Würdigung zuteil.

Schon während des Krieges hatten verschiedene Faktoren einer Bündelung der Kräfte entgegengestanden und das Ansehen und die Effizienz des deutschen Einsatzes im Osmanischen Reich geschmälert.

Unter den Jungtürken mit dem Kriegsminister Enver Pascha wurde sowohl Limans Verdienst wie auch das von Mustafa Kemal verschwiegen oder heruntergespielt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Liman_von_San

18. Liepmann Meyer Wulff

Liepmann Meyer Wulff, auch Liebmann Meyer Wulff (* 1745 in Berlin; † 1812 ebenda), genannt auch Liepmann Tausk oder Lippmann Tauss, war ein preußischer Hoffaktor. Er entstammte der Familie des Wolf Tausk, einer der fünfzig jüdischen Familien, die aus Wien vertrieben und 1671 in Berlin aufgenommen wurden.

Meyer Wulff gründete Handels- und Transport-Unternehmen, war in Preußen Lieferant der Armee und der Münze und organisierte das Postwesen. 1793 erwarb er die Erbpacht für das Potsdamer Leihhaus, von 1794 bis 1806 war er Generalpächter der staatlichen preußischen Lotterie. Er war vielfacher Hausbesitzer und Hypothekengläubiger, um 1800 nannte er sich Bankier, allgemein wurde er Berliner Krösus genannt.

Besonders unter Friedrich Wilhelm II. genoss Wulff das Wohlwollen des Hofes. Louis Eichborn nannte ihn einen Mann, der durch Privilegien und sonstige Vorteile mit Gewalt zum Nachteil der übrigen Welt reich gemacht worden sei. Auch wenn unter dem Freiherren vom Stein die Privilegien eingeschränkt wurden, so war Wulff 1812 doch noch der reichste Bürger Berlins.

1786 wurde Liepmann Meyer Wulff neben David Friedländer und Isaak Daniel Itzig als ein Repräsentant der preußischen Juden gewählt. Ziel des dreiköpfigen Gremiums war die bürgerliche Gleichstellung und weitere Emanzipation der Juden. Wulff vertrat dabei die Position des traditionellen Judentums.

Eine Tochter von Liepmann Meyer Wulff war Amalie Beer ( siehe auch Salonaire ), deren Sohn war der Komponist Giacomo Meyerbeer. ( Freimaurer )

https://de.wikipedia.org/wiki/Liepmann_Meyer_Wulff

19. Moses Benjamin Wulff

Moses Benjamin Wulff (* 1661 in Halberstadt; gest. 1729 in Dessau) war ein deutsch-jüdischer Hoffaktor in Berlin und Dessau.

Die Familie, die sich von Moses Isserles aus Krakau ableitete, war aufgrund einer Verfolgung aus Litauen nach Deutschland geflohen. Der Großvater Simon Wolf von Wilna war in den 1650er Jahren nach Hamburg gekommen. Ein Sohn Bernd (Baruch) ging nach Berlin, wo er 1672 Hoffaktor des brandenburgischen Kurfürsten wurde, später nach Halberstadt und Minden. Dessen Bruder war Benjamins Vater, der wirtschaftlich erfolglosere Simha Bonem Benjamin Wulff, der der jungen Berliner Gemeinde vorstand, und seine Mutter war Deborah Wulff. Benjamins Ehefrau war Zipora Wulff (1661–1714).

In Berlin konkurrierte Wulff eine Zeitlang mit Jost Liebmann, dem Hoffaktor und Juwelier des Großen Kurfürsten

https://de.wikipedia.org/wiki/Moses_Benjamin_Wulff

20. Moritz von Cohn

Baron Moritz von Cohn (* 1812 in Wörlitz; †1900 in Dessau) war ein deutscher Privatbankier jüdischer Konfession.

Als Inhaber einer Dessauer Privatbank avancierte er zum Hofbankier der anhaltischen Herzöge und verwaltete darüber hinaus über mehrere Jahrzehnte auch das Privatvermögen des preußischen Kronprinzen und späteren Kaisers Wilhelm I. Moritz von Cohn machte sich zudem als kapitalstarker Finanzier des sich zu dieser Zeit entwickelnden Eisenbahnbaues in Deutschland verdient.

Moritz von Cohn wurde als Moses Cohn, Sohn des jüdischen Kaufmanns Itzig Moses Hirsch Cohn aus Wörlitz und dessen Ehefrau Marianne Nathan geboren. Den Vornamen Moritz nahm er erst später an. Aus der Ehe mit Charlotte Wolff (* 1821), Tochter des jüdischen Bankiers Abraham Hirsch Wolff aus Bonn, ging die Tochter Julie hervor, die 1839 in Berlin geboren wurde.

Als künftiger Firmeninhaber sollte er wichtige Bankhäuser außerhalb Dessaus kennenlernen. Deshalb schickte ihn sein Vater 1837 auf mehrere Reisen, die ihn zu den einflussreichsten deutschen und ausländischen Bankhäusern führen sollte. Der angehende Bankier knüpfte im Verlauf dieser Geschäftsreisen tiefgreifende finanzielle Kontakte und Verbindungen, unter anderem zu den Frankfurter Bankhäusern Rothschild und Gebr. Bethmann sowie zu Sal. Oppenheim aus Köln. Er beteiligte sich ab 1839 intensiv an den Geschäften seines Vaters und errang in der Finanzwelt zunehmend Ansehen als Privatbankier und Eisenbahnfinanzier. Im Jahr 1850 übernahm Cohn vollends die Leitung des väterlichen Bankhauses und führte dieses bis zu seinem Tode.

Ab 1878 war von Cohn Mitglied der Berliner Gesellschaft der Freunde.

Durch die geschäftlichen Erfolge der Familie Cohn wurde das kleine Provinzbankhaus I. H. Cohn aus Dessau weit über die Grenzen Anhalts hinaus bekannt.

Mit dem Ziel, die finanzielle Situation in den unteren und mittleren Bevölkerungsschichten zu verbessern, gründete die Landesregierung von Anhalt-Dessau 1833 ein herzogliches Sparkassensystem, mit dessen Konzession das Bankhaus I. H. Cohn von 1834 bis 1865 beauftragt wurde. In ihrer Funktion als herzoglich bestellte Verwalter des Sparkassengeschäfts gelang es den Cohns, erfolgreich sich einen Namen als seriöses und profitables Geldinstitut zu machen.

Durch diese Tätigkeit entwickelte sich eine enge Beziehung zwischen der Bankiersfamilie Cohn und der herzoglichen Regierung des Staates Anhalt-Dessau. In besonderen Finanzangelegenheiten wandte man sich nun überwiegend an das Bankhaus I. H. Cohn. Moritz Cohn, der 1850 zum Hofbankier des Herzogs ausgerufen worden war,

In den Wirren der Märzrevolution 1848 gelang es Moritz Cohn, auch die Gunst des späteren deutschen Kaisers Wilhelm I. zu gewinnen und sich als loyaler, monarchietreuer Verbündeter zu empfehlen. Der Bankier war zwei Jahre zuvor dem damaligen Kronprinzen auf Empfehlung des in Dessau lebenden preußischen Generalleutnant Graf Wilhelm Ludwig Viktor Henckel von Donnersmarck ( gelistet unter Freimaurer ) erstmals bekanntgemacht worden.

Auf Vermittlung des anhaltischen Herzogs Leopold IV. finanzierte der Dessauer Unternehmer einen zweimonatigen Aufenthalt in England, den der Prinz nach überstürzter Flucht auf Befehl seines Bruders und Königs Friedrich Wilhelm IV., unmittelbar nach den Berliner Barrikadenkämpfen von 1848 antreten musste.

Darauf gründend, entwickelte sich ein intensives Vertrauensverhältnis, das Moritz Cohn zum privaten Vermögensverwalter des Hohenzollers werden ließ. In Anerkennung der ihm geleisteten Dienste ernannte ihn Wilhelm, kurz nach seinem Regierungsantritt als Prinzregent im Jahr 1859, offiziell zum Hofbankier des Prinzen von Preußen.

Cohn verwaltete schließlich auch den finanziellen Nachlass, den der Kaiser nach seinem Tod am 9. März 1888 hinterließ und übernahm im Vertrauen von Wilhelm auch die Finanzgeschäfte von dessen Sohn Friedrich III., dem nachfolgenden deutschen Kaiser und König von Preußen, der jedoch nur drei Monate regierte.

Im Jahre 1889 erhielt er das selten verliehene Großkreuz mit Brillanten im Orden vom Zähringer Löwen.

Bereits im Jahr 1869 war er, aufgrund seiner Verdienste um den Eisenbahnbau, durch Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha und nicht zuletzt auch auf Geheiß von Wilhelm I., in den erblichen sächsischen Adelsstand erhoben worden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_von_Cohn

Ernst II. (Sachsen-Coburg und Gotha)

Ernst August Karl Johann Leopold Alexander Eduard (* 1818 in Coburg; † 1893 in Reinhardsbrunn bei Gotha) war von 1844 bis 1893 Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha.

Ernst war der älteste Sohn von Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld und Prinzessin Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg, der letzten legitimen Nachkommin des gleichnamigen Fürstenhauses. Der Altersunterschied zwischen den beiden Ehepartnern war erheblich. Zum Zeitpunkt der Eheschließung am 31. Juli 1817 war die Braut 16 Jahre alt, der Bräutigam 33. Sie trennte mithin viel an Lebenserfahrung. Ernsts jüngerer Bruder war Prinz Albert, der spätere Gemahl der britischen Königin Victoria.

Aufgrund seiner weitreichenden internationalen Beziehungen zu den Herrschaftshäusern in Europa profilierte er sich in Opposition zur Politik Otto von Bismarcks, war aber trotzdem im Deutschen Krieg von 1866 Bundesgenosse Preußens. Das Herzoglich Sachsen-Coburg-Gothaische Infanterieregiment war an der Schlacht bei Langensalza beteiligt und erlitt hierbei schwere Verluste.

Seine intensiven Bemühungen um eine bundesstaatliche Einheit der deutschen Länder unter preußischer Führung trugen ihm den Respekt König Wilhelms I. ein. Unmittelbar vor der Annahme des Kaisertitels im Spiegelsaal von Versailles zollte er Ernst II. vor allen anderen deutschen Fürsten öffentlich Anerkennung: „Ich vergesse nicht, daß ich die Hauptsache des heutigen Tages Deinen Bestrebungen mit zu danken habe. Ein Hinweis auf die Wertschätzung von Ernsts Beitrag zur Einheit des Reiches findet sich auch in Anton von Werners bekanntem Gemälde Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871): Ernst II. steht mit auf dem Podest, auf dem sich der neu proklamierte Kaiser von den deutschen Fürsten bejubeln lässt.

Die Freimaurerloge Ernst zum Kompass in Gotha feierte am 16. Mai 1856 ihr 50. und am 30. Januar 1881 ihr 75. Jubiläum, letzteres im Herzoglichen Residenzschloss zu Gotha, unter dem Vorsitz des Herzogs Ernst II. Auf seine Initiative baute die Loge ihr Logenhaus, das am 3. September 1882 feierlich eingeweiht wurde.

Da Ernsts Ehe mit Prinzessin Alexandrine von Baden kinderlos blieb, wurde sein Neffe Alfred, der zweitgeborene Sohn seines Bruders Prinz Albert und Königin Victorias, sein Nachfolger als Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_II._(Sachsen-Coburg_und_Gotha)


Anmerkung : Ein Deutsches Reich war natürlich einfacher zu manipulieren, als viele deutsche Einzelstaaten. Aus Sicht der Deutschen, war es natürlich begrüßenswert, aus der Sicht der Freimaurer, war es wohl strategischer Natur. Einzelstaaten wären in der Gesamtheit viel schwieriger in einen 1.Weltkrieg, eingetreten.


21. Jacob Mussaphia

Jacob Mussaphia (* 1647 in Glückstadt; † 1701) war ein deutscher HofjudeMünzmeister und Finanzier der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jacob_Mussaphia

22. Leffmann Behrens

Leffmann Behrens, jüdischer Name: Elieser (Ezechiel) Lippmann Cohen (* 1634 in Bochum; †1714 in Hannover), war ein deutscher Hoffaktor, Hof- und Kammeragent (Bankier) der hannoverschen Welfenherzöge des späten 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts.

Nach seiner Heirat mit Jente Hameln (1629–1695), der Schwägerin der berühmten Memoirenschreiberin Glikl bas Judah Leib (auch Glückel von Hameln) (1645–1724), Witwe des Kaufmanns Salomon Gans aus der Familie Gans und Tochter des vermögenden Kaufmanns Jobst Goldschmidt, gelang es Leffmann Behrens erfolgreich eine Firma aufzubauen, deren erste Gewinne mit der Vermittlung von Luxusartikeln für Herzog Johann Friedrichs Hof gemacht wurden.

Die Firma wuchs weiter – auch unter der Herrschaft von Johann Friedrichs Nachfolgern Ernst August und Georg Ludwig – durch ihre Dienste als Hoflieferant (z. B. von Kutschen), Heereslieferant (Stoffe), bei der Übermittlung von sogenannten Subsidien, den Geldern für die Vermietung von eigenen Truppen an andere Mächte, etwa an das katholische Frankreich (1672–80 und 1690/91), den Kaiser in Wien oder Holland und Großbritannien (ab 1702),

Nützlich waren dabei seine auswärtigen Geschäftsbeziehungen nach Hamburg (Manoel Texeira, zu den Mussaphias), Frankfurt am Main, Wien (Oppenheimer, Wertheimer), Lippe-Detmold, Schaumburg-Lippe, Braunschweig-Lüneburg, dem Bistum Münster, Mecklenburg-Strelitz, nach Eichstätt, Sachsen-Gotha und Goslar.

Leffmann Behrens blieb dabei ein frommer Jude, ohne jeglichen Wunsch, sich in seiner christlichen Umwelt zu assimilieren

https://de.wikipedia.org/wiki/Leffmann_Behrens

25. Simon Wolf Oppenheimer

Simon Wolf Oppenheimer oder Simon Wolf Oppenheim (geboren um 1650 in Wien; gestorben 1726 in Hannover) war ein jüdischer Bankier, Kaufmann, Hofjude und Finanzier der welfischen Fürsten.

Oppenheimer war der älteste Sohn und eines von 9 Kindern des für Kaiser Leopold I. tätigen Hofbankiers Samuel Oppenheimer und der Sandela Sentille oder Sandela Gentille Carcassone. Oppenheimers Vater hatte bei der Finanzierung und Ausrüstung der kaiserlichen Armeen im Krieg gegen die Türken eine zentrale Rolle gespielt.

Nach der Gründung seines Bank- und Handelshauses in der Calenberger Neustadt, zugleich eine „Zweigstelle“ des Wiener Bankhauses seines Vaters, gehörte Oppenheimer – gehörten die hannoverschen Oppenheimers – zu den führenden Hofjudenfamilien des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, „die ein durch Verwandtschaft und Geschäftsbeziehungen eng verbundenes Netzwerk darstellten.“ Oppenheimer agierte als Teil eines herausgehobenen jüdischen, geradezu als Aristokratie angesehenen Netzwerkes oftmals durch Heirat verwandter Hofjuden in Wien, Berlin, Hannover, Karlsruhe und anderen Residenzen des Reichs.

Um 1758 oder 1759 nahm das hannoversche Bankhaus Oppenheim den damals 13- oder 14-jährigen Mayer Amschel Rothschild, den späteren Begründer des Hauses Rothschild, zunächst als einfachen Gehilfen auf. Im Bankhaus Oppenheimer in Hannover durchlief er eine Ausbildung, bevor er wenige Jahre später zum Hofjuden berufen wurde bei Wilhelm I. von Hessen-Kassel.

Oppenheimer heiratete in zweiter Ehe Frade Oppenheim geborene Cohen, Tochter von Moses Jacob Cohen. Die auch Freudel Genannte (1683–1717) war Enkelin von Leffmann Behrens aus dessen zweiter Ehe mit Jente oder Jette (1623–1695). Freudel war Tochter von Moses Jacob Behrens (1663–1697) und der Susanne oder Sieße Gomperz (1658–1725) aus Cleve, Tochter des Heereslieferanten des Großen Kurfürsten, Elias Gomperz..

https://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Wolf_Oppenheimer

26. Samson Wertheimer

Samson Wertheimer, auch Samson Wertheimber, (geboren 1658 in Worms; gestorben  1724 in Wien) war kaiserlicher Hoffaktor, Oberrabbiner und Förderer des Judentums.

Wertheimers Familie stammte ursprünglich aus Worms. Er zog 1684 nach Wien, wo er durch Vermittlung von Samuel Oppenheimer (1630–1703), dem damaligen Wiener Hofjuden und „Fugger seiner Zeit“ zu den Finanzgeschäften am Wiener Hof zugelassen wurde. Gemeinsam mit Oppenheimer unterstützte er Kaiser Leopold I. während des Spanischen Erbfolgekrieges.

Nach dem Tode Oppenheimers wurde Wertheimer der alleinige Kreditgeber der österreichischen Regierung und zum kaiserlichen Hoffaktor ernannt. Nach Abschluss der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 begründete er in Wien eine der reichsten und angesehensten Familien des Heiligen Römischen Reiches.

Wertheimer verfügte über ein großes talmudisches Wissen und besaß den Titel eines ungarischen Landesrabbiners. Da aber seit 1670 eine jüdische Gemeinde in Wien nicht mehr zugelassen war (siehe Vertreibung der Wiener Juden 1670), übte er die rabbinischen Funktionen in Eisenstadt aus, das zu den sieben Gemeinden gehörte, in denen auf Einladung von Paul I. Fürst Esterházy jüdisches Leben willkommen war.

Zu den Schülern von Samson Wertheimer gehörte der Talmudist und Kabbalist Jonathan Eybeschütz.

Eine Tochter Wertheimers lebte in Frankfurt am Main und war mit dem Bankier Moses Löb Isaak zur Kann aus der einflussreichen Frankfurter jüdischen Familie Kann verheiratet.

Bis ins 19. Jahrhundert blieben die Wertheimers führend im Geldhandel. Die Bank E. & L. Wertheimer gehörte zu den wichtigsten Banken Frankfurts.

https://de.wikipedia.org/wiki/Samson_Wertheimer

Moses Kann

Moses Kann war ein deutscher Rabbiner ; geboren in Frankfurt am Main ; starb dort am 1. Dezember 1762; Sohn von Löb Kann. Er war Oberrabbiner von Hessen-Darmstadt und Leiter der Talmudschule in Frankfurt, die von seinem Schwiegervater Samson Wertheimer aus Wien gegründet und reich ausgestattet worden war. Über ein halbes Jahrhundert lang florierte diese Schule unter Kanns Führung und wahrte den hohen Ruf Frankfurts als Sitz des Talmudstudiums. Durch seine Energie und sein Engagement für die Juden wurde Moses Kanns Name im gesamten deutschen Judentum berühmt.

Jacob Joshua wurde hauptsächlich durch Kanns Einfluss von Metz zum Rabbinat Frankfurt (1741) berufen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Moses_Kann

Von dem Frankfurter Rabbiner und Historiker Markus Horovitz wurde er als „der größte Gelehrte und geachtetste Mann der hiesigen Gemeinde“ gerühmt.

Markus Horovitz …wirkte er beispielsweise auch auf die von ihm mit initiierte Gründung des Hilfsvereins der deutschen Juden, der Vereinigung traditionell-gesetzestreuer Juden und des Verbandes der deutschen Juden im B’nai B’rith Orden, in deren Vorständen er wirkte. ( B’nai B’rith = jüdische Freimaurerloge )

27. Benjamin Veitel Ephraim

Benjamin Veitel Ephraim (* 1742 in Berlin; † 1811 ebenda) war königlich preußischer Hoffaktor, Diplomat und Unternehmer. Er war ein erfolgreicher Heereslieferant unter den preußischen Königen Friedrich dem Großen, dessen Neffen Friedrich Wilhelm II. und dessen Sohn Friedrich Wilhelm III.

Er war der Sohn und Erbe des preußischen Hoffaktors Nathan Veitel Heine Ephraim, der Friedrich dem Großen bei der Finanzierung des Siebenjährigen Krieges u. a. durch die Herstellung gefälschter Münzen (sog. Ephraimiten) behilflich war. 1757 wurde Benjamin von seinem Vater in die Münzstätte Leipzig geschickt. Im Jahr 1761 zog er nach Amsterdam, wo er die Kaufmannstochter Jeanette Gutche Phillipp (1743–1812) heiratete und einen Zweig der Firma gründete.

Als äußerst wohlhabender Jude in Preußen hatte Ephraim bald viele Neider und Feinde. Doch mit seinen ständigen Denkschriften und Verbesserungsvorschlägen an die preußische Regierung mehrte er selbst den Hass auf sich.

Ephraim, der als überzeugter Patriot eben jenes Staates, dem er als Jude nicht angehören durfte, sich sein Leben lang für die Jüdische Emanzipation einsetzte und in dessen Berliner Salon ( siehe Okkultes Judentum / Salonnière ), im Ephraimpalais, sich die aufgeklärte und auch den Juden gegenüber aufgeschlossene Berliner Gesellschaft traf, geriet in die Mühlen zwischen Spionageverdacht, politischen Anfeindungen und Intrigen: Er wurde schließlich als Parteigänger der Französischen Revolution verunglimpft und – auf einer Fahrt zurück nach Berlin – als französischer Spion verhaftet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Veitel_Ephraim

Anmerkung : Französische Revolution ? War da nicht etwas mit Moses Dobruschka, alias Junius Frey, Cousin von Jakob Frank ?

28. Veitel Heine Ephraim

Veitel Heine Ephraim (* 1703 in Berlin; † 1775 ebenda) war königlich preußischer Hoffaktor, Hofjuwelier, Bankier, Münzmeister, Silberlieferant sowie Inhaber einer Gold- und Silbermanufaktur zum Drahtziehen in Berlin und Potsdam. 

Er lieferte außerdem Lebensmittel, und Getreide an die Armee. Seit 1750 war er betätigt als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und gründete eine Lehranstalt. Ephraim und Daniel Itzig finanzierten Preußens Kriegsführung im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) durch Münzverschlechterung

Schon als Kronprinz war der spätere König Friedrich II. von Preußen bei Ephraim verschuldet. 1744/1745 wurde Ephraim Hofjuwelier des preußischen Königs. 1748 pachtete er eine Fabrik für Spitzen und ließ Waisenkinder in Potsdam in der Herstellung unterrichten.1750 wurde er vom König zum Oberältesten der Berliner Judenschaft ernannt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Veitel_Heine_Ephraim

27. Herz Samson

Herz Samson, auch Naftali Hirz ( 1738 in Wolfenbüttel; 1794 in Braunschweig), war ein deutscher Bankier und Kammerrat jüdischer Herkunft.

Der aus einer Wolfenbütteler jüdischen Familie stammende Herz Samson war der Sohn des wohlhabenden Hoffaktors Samson Gumpel (um 1702–1767) und Enkel des Hofjuden Marcus Gumpel Moses Fulda (1660–1733), der die dortige jüdische Gemeinde neu begründet hatte. Sein Bruder Philipp Samson (1743–1805) war in Wolfenbüttel als Hofbankier tätig.

Im Jahre 1765 zog Samson nach Braunschweig und übernahm die Kammeragentur des im selben Jahr verstorbenen Kammerrats Alexander David.

Im Jahre 1770 besuchte der jüdische Philosoph Moses Mendelssohn Braunschweig und wohnte in dieser Zeit bei Samson. Während seines Aufenthalts traf Mendelssohn mehrmals mit Herzog Karl Wilhelm Ferdinand zusammen, der in der Folge verschiedene Beschränkungen gegen die Juden lockerte.  Seit 1776 besaß er die Oberaufsicht über die jüdischen Gemeinden im Weserdistrikt, ohne jedoch vom Herzog als Landrabbiner bestallt gewesen zu sein. Dieses Amt wurde erst 1824 im Herzogtum Braunschweig geschaffen. Samson genoss den Ruf eines Gelehrten und wurde verschiedentlich als Landesrabbiner bezeichnet.

Herz war verheiratet mit Schendel, geb. Oppenheimer († 27. Juli 1796 oder 1797). Sie ist die Tochter des Hildesheimer Hofkammeragenten Hirsch Isaac Oppenheim.

https://de.wikipedia.org/wiki/Herz_Samson

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