Evangelikalismus

  1. Bibelhumanismus
  2. Der Einfluss des Calvinismus in der angelsächsischen und der Neuen Welt
  3. Evangelikalismus
  4.  Grundlage des Evangelikalismus ist Calvin
  5. Ercole II. d’Este
  6. Tempel Salomos gibt wissenschaftliche Prinzipien wieder
  7. Zeichen für nahende Endzeit: Die EU als wiederbelebtes Römisches Reich
  8. Langerwartete Reform des Malteserordens sorgt für Unruhe
  9. Der Protestantismus in England im 17. Jahrhundert
  10. Sophie von der Pfalz
  11. Friedrich V. (Pfalz)
  12. Józef Beck
  13. John Hagee
  14. Pietismus
  15. Dispensationalismus
  16. Eschatologie
  17. Thomas Chalmers (Theologe)
  18. Christlicher Zionismus

Zu Zeiten der Reformation wäre eine Übernahme kabbalistischer Einflüsse, im Christentum, undenkbar gewesen Es verhält sich daher genau, wie die Geschichte der Genisis worin nach kabbalistischer Sichtweise, die Schlange Lilith, Eva dazu verführte, vom Baum der Erkenntnis zu essen.

Wichtig für die Reformation war der Humanismus der Renaissance, welcher zufällig aufblühte, als sich die Kabbala in Europa verbreitete ( Siehe Marranos / Alhambra Edikt) und auch christliche Gelehrte erfasste (christliche Kabbala).

Der Humanismus (nicht zu verwechseln mit Humanität) hat selbstverständlich sehr viele positive Aspekte, wie der Apfel, im Garten Eden. Nach dem Verzehr des Apfels, änderte sich für Adam und Eva, die Welt radikal. Die Schlange Lilith hatte Eva verführt, mit dem Versprechen : „Wenn ihr davon esst, werdet ihr wie Gott“ oder umgekehrt, Gott wird wie ihr. Im heutigen Transhumanismus finden wir um so klarer, was Lilith damals ansprach. Der Mensch wird Schöpfer und mithilfe der Humangenetik, in Zukunft, wohl auch Schöpfer von neuen Schöpfungen. Die Wurzeln liegen im Renaissance Humanismus, dass Göttliche weiter zurückdrängend und den Menschen, mit seinen Bedürfnissen, in den Mittelpunkt stellend. In Zeiten, einer absolutistischen katholischen Kirche, war es leicht, humanistische Ideen zu verbreiten, sodass es zur Reformation kam. Ob es dadurch besser wurde, lässt sich bezweifeln, waren es doch Protestanten, die die Rosenkreuzer gründeten und die Freimaurerei den Weg ebneten ( z.b. Puritaner, England). Mit diesen Organisationen, hielt auch die Kabbala, Einzug bei Adel und Intelligenzia.


1. Bibelhumanismus

Der so genannte Bibelhumanismus war eine Unterart des Renaissance-Humanismus.

Durch die Rückbesinnung auf die antiken Werte kam es den Humanisten des 15. und 16. Jahrhunderts darauf an, die Bibel von den antiken hebräischen und griechischen Texten in einen möglichst einwandfreien Text neuerer Sprachen zu übertragen. Weiterhin lag ihnen bei der theologischen Auslegung der Bibel und in ihrer philosophischen Auseinandersetzung daran, diese möglichst mit den zeitgenössischen, das heißt antiken Quellen vorzunehmen. In diesem Sinne wurde die Losung der Humanisten, „ad fontes“ (zu den Quellen) zu gehen, begrüßt. Diese Bewegung, die mit ihrer erneuernden Kraft gegen die überkommenen scholastischen Ideale der Kirche anging, entfachte damit den Widerstand der Kirche.

Mehrere deutsche Theologen wurden zu Hebraisten, die sich eingehend mit der hebräischen Sprache und Grammatik befassten. Johannes ReuchlinSebastian Münster und Johann Böschenstein schrieben Abhandlungen über die hebräischen Akzente und die Rechtschreibung.

Diese Bewegung, aus der zahlreiche Persönlichkeiten hervorgingen, hatte letztlich einen großen Anteil am Zustandekommen der von Martin Luther ausgehenden Reformation. Neben Luther und Philipp Melanchthon gehörte Erasmus von Rotterdam hierzu. Erasmus wandte sich aber – nach einem Streit mit Luther bezüglich der römischen Kirche und des Papsttums (Luther nannte den Papst den „Antichristen“) und über die Freiheit des Willens – von ihm und der Wittenberger Reformation ab. Erasmus legte seinen Schwerpunkt auf die ethisch–moralische Seite der Religion, was vor allem 1502 im Enchiridion militis Christiani (Handbuch des christlichen Streiters) offenbar wurde. Zunächst der Reformation gegenüber offen, zumal er durchaus Bedarf für eine Kirchenreform sah, wandte er sich jedoch von ihr ab, als er Martin Luther in einem unüberbrückbaren Gegensatz zur Römisch-katholischen Kirche sah. Sie war auch die Ursache für seinen Streit mit Ulrich von Hutten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bibelhumanismus

Anmerkung : Was der Wikipediaeintag verschweigt, ist der christlich kabbalistische Hintergrund der Protagonisten. Sowohl Melanchton, als auch Reuchlin waren christliche Kabbalisten.

Siehe Christliche Kabbala : Christliche Kabbala | Die Erben Salomos (wordpress.com)


Die Evangelikalen gehen auf Johannes Calvin zurück. Bereits der Name Calvin ist umstritten: (Wikipedia)

Der Reformator hieß eigentlich Jehan (Jean) Cauvin. Bereits als Jugendlicher, bei Studienbeginn in Paris, latinisierte er seinen Namen: aus Jean Cauvin wurde Ioannes Calvinus. Dabei mag eine Rolle gespielt haben, dass reale und fiktive Personen namens Calvinus in der Antike mehrfach bezeugt sind, unter anderem ein fiktiver Schriftsteller Calvinus in Martials Epigrammen.

Im französischen Sprachraum ist heute die re-gallizierte Namensform Jean Calvin üblich, im deutschen Sprachraum dagegen Johannes Calvin.


Ohne Wertung, sei erwähnt, dass es in jüdischen Kreisen häufig vorkam, seinen Namen zu ändern. Sobald man neben dem Nachnamen, auch den Vornamen ändert, gibt man ein Stück seiner eigenen Identität auf. So schrieb Eustace Mullins, in „Der Fluch von Kanaan“, dass sich Calvin, in Genf, als „Cohen“ ausgab. Cohen oder Cohn ist ein jüdischer Name, eine Abwandlung von Kohanim ist. Die Kohanim übten den Tempeldienst im Tempel Salomos aus.


2. Der Einfluss des Calvinismus in der angelsächsischen und der Neuen Welt

Die zweite Voraussetzung für das Entstehen demokratischer Strukturen im angloamerikanischen Raum war, dass Calvin als beste Regierungsform eine Mischung aus Demokratie und Aristokratie favorisierte. Die Monarchie kam für ihn nicht in Frage, weil nach der geschichtlichen Erfahrung Könige dazu neigten, alle Macht an sich zu reißen – zum Schaden ihrer Untertanen…..

In Schottland zwang der puritanische Adel 1567 die katholische Königin Maria Stuart, zugunsten ihres protestantischen Sohns Jakobs VI. abzudanken.

Im englischen Bürgerkrieg übernahmen sie unter Oliver Cromwell die Macht im Land und inaugurierten zeitweise ein autoritäres Regime…  Aus denselben Gründen setzte das Parlament in der Glorious Revolution 1688 Jakob II. ab und übertrug die Königswürde – allerdings mit eingeschränkten Vollmachten – seiner Tochter Maria und ihrem Gemahl Wilhelm III. von Oranien. Beide waren Protestanten. Damit waren die Grundzüge der englischen bzw. britischen Demokratie geschaffen. 1776 machten sich die amerikanischen Kolonien von Großbritannien unter Georg III. unabhängig. In allen diesen Revolutionen, die Meilensteine auf dem Weg zur neuzeitlichen Demokratie waren, spielte Calvins Staats- und Widerstandstheorie eine herausragende Rolle; jedes Mal handelten die Revolutionäre mit der Unterstützung der großen Mehrheit der jeweiligen Bevölkerung. Calvinistisches Glauben und Denken trugen auch zum Entstehen der amerikanischen Demokratie – und der Menschenrechte – bei, und zwar durch die reformierte Bundestheologie. Durch seine Erwählung schließt Gott einen Bund oder Vertrag (engl. covenant) mit den Glaubenden, die dadurch zugleich miteinander zu einer Gemeinde zusammengeführt werden. Bei den Kongregationalisten verdichteten sich diese theokratischen Gedanken zur politischen Form der Demokratie, die aber in England nicht zu verwirklichen war. Die dort verfolgten separatistischen bzw. puritanischen Kongregationalisten, die ab 1620 in das spätere Massachusetts auswanderten, waren überzeugt, dass die Demokratie die „gottgemäße Staatsform“ ist. Die amerikanische Revolution nährte sich auch aus Traditionen die auf Calvin zurückgingen. Daneben sind insbesondere die Ideen der Freimaurer oder der Aufklärung wiederzufinden. Die Staatstheorie der radikalen Whigs fand weitverbreiteten Anklang in Amerika, weil sie die traditionellen Anliegen einer protestantischen Kultur wieder zum Leben erweckte, die stets dem Puritanismus sehr nahe gestanden hatte.“ Entsprechend der religiös-geistigen Haltung der Kolonisten begründet die amerikanische Unabhängigkeitserklärung die Menschenrechte nicht philosophisch-naturrechtlich, sondern biblisch-theologisch. Der „Schöpfer“ verleiht den Menschen diese unveräußerlichen Rechte, zu denen unter anderem „Leben, Freiheit und das Streben nach Glück“ gehören. Die Unabhängigkeitserklärung, die amerikanische Verfassung und die (amerikanische) Bill of Rights mit ihren elementaren Bürgerrechten und Menschenrechten wurden Vorbild für viele andere Staaten in allen Teilen der Welt, z. B. Lateinamerika. Sie hatten starken Einfluss auf die Französische Revolution. Ein wichtiges Bindeglied zwischen beiden Umwälzungen war der freimaurerisch-orientierte Marquis de la Fayette, der als französischer Offizier einen Teil der siegreichen amerikanischen Revolutionsarmee kommandiert hatte.  Im 19. Jahrhundert engagierten sich die von Calvin geprägten oder stark beeinflussten Kirchen bei vielen sozialen und politischen Reformen in der angloamerikanischen Welt, beispielsweise bei der Abschaffung der Sklaverei (William Wilberforce, Harriet Beecher Stowe u. a.), Einführung des Frauenwahlrechts, Gründung von Gewerkschaften und der britischen Labour Party

https://de.wikipedia.org/wiki/Calvinismus

3. Evangelikalismus

„Der Calvinismus entstand in der Schweiz und breitete sich von dort aus in Frankreich, den Niederlanden, England und Schottland aus. Er gelangte auch nach Amerika. In diesen Ländern ist der Calvinismus auch heute noch vertreten.

Interessant ist, dass er je nach Land unterschiedliche Namen bekam! In Frankreich nennst du die Calvinisten Hugenotten, in England Puritaner. Die calvinistischen Kirchen in Schottland nennst du presbyterianische Kirchen. In den USA gibt es die southern Baptists.“

Sammelbegriff der unterschiedlichen Glaubensrichtungen ist Evangelikalismus.

„Der Evangelikalismus (vom englischen evangelicalism) ist eine theologische Richtung innerhalb des Protestantismus, die auf den deutschen Pietismus, den englischen Methodismus und die Erweckungsbewegung des 18. Jahrhunderts zurückgeht.“ Das relativ junge Wort evangelikal bedeutet „auf das Evangelium zurückgehend“ und ist heute ein feststehender Ausdruck für ein Christentum geworden, das sich auf besondere Weise als bibeltreu versteht und sich daher von liberaler Theologie und Säkularismus abgrenzt.

Ein politischer Schulterschluss von Evangelikalen und Erzkatholiken ist ebenfalls politisch im Rechtspopulismus zu beobachten, beispielsweise bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016 oder der Präsidentschaftswahl in Brasilien 2018. Personelle und inhaltliche Überschneidungen sind ebenfalls bei der Bundesvereinigung Christen in der AfD zu beobachten.

Ebenfalls weit bei Evangelikalen verbreitet ist die bedingungslose Unterstützung der Juden als „Gottes auserwähltes Volk“ und seines von Gott „JHWH“ versprochenen einzigen Staates Israel. In Organisationen wie z. B. der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) unterstützen solche christlichen Zionisten aktiv die „Alija“, also die Migration von Juden nach Israel, sowie die Anerkennung Jerusalems als unteilbare Hauptstadt des jüdischen Staates und den Wiederaufbau des biblischen Tempels. Während die großen Kirchen aus Angst, ihren „interreligiösen Dialog“ zu gefährden, zunehmend den biblischen Missionsauftrag skeptisch betrachten und besonders die „Judenmission“ ablehnen, sehen sich die meistenmessianischen Judenals Teil des evangelikalen Christentums.

Die Evangelikalen sind in weiten Teilen der Erde verbreitet und, wenn man die Pfingstbewegung dazuzählt, eine der schnellst wachsenden Bewegungen. Nach aktuellen Statistiken gibt es derzeit 329 Millionen evangelikale Christen weltweit. Der evangelische Theologieprofessor Werner Ustorf, selbst einem liberalen Protestantismus verpflichtet, schätzt die Evangelikalen einschließlich der pfingstlerischen und charismatischen Kirchen auf „27,7 per cent of organised global Christianity“.

  • Absolutheitsanspruch: Mit Ausnahme des Judentums, das bei manchen Evangelikalen einen Sonderstatus genießt, werden andere Religionen (z. B. Islam, Buddhismus) als Irrwege abgelehnt. Ein Dialog der Religionen findet meist nur unter missionarischem Gesichtspunkt statt.

Die Bibel: Evangelikale sehen die Bibel als Gottes Wort, von Menschen aufgeschrieben, aber von Gottes Geist inspiriert. Über das genaue Verständnis der Inspiration besteht keine Einigkeit. Nicht alle Evangelikalen glauben beispielsweise an die Irrtumslosigkeit der Bibel und die Verbalinspiration. Die Bibel sei der verbindliche Maßstab des Glaubens und der Lebensführung, an dem sich alles andere messen müsse.

https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus


Anmerkung : Kurz gesagt, die Evangelikalen sehen die gesamte Bibel als „Gottes Wort“ und stellen dadurch das „Alte Testament“ auf die gleiche Wertigkeit, wie das „Neue Testament“. Das alte Testament ist jüdischen Ursprungs (Tora) und darum auch die Unterstützung der Juden.

Problematisch und widersprüchlich ist, dass sich Evangelikale den jüdisch messanischen Gruppen anschließen, gleichzeitig aber die kabbalistischen Lehren stark kritisieren. Die Evangelikalen glauben, sobald der Tempel Salomos gebaut ist, käme Jesus zurück und würde die Juden davon überzeugen, dass er der wahre Messias ist. Auch das orth. Judentum will den 3. Tempel bauen, da sie glauben, dann käme ihr lang ersehnte Messiach.

In Sao Paulo haben evangelikale Christen bereits den Tempel Salomos nachgebaut. Die Evangelikalen klammern völlig den okkult, diabolischen Hintergrund von König Salomon aus, denn dieser ist nicht mit dem Christentum vereinbar. Ohnehin ist der alttestamentarische König Salomon nicht mit Jesus in Verbindung zu bringen, ja, im Gegenteil, mag Jesus erst auf die Erde gekommen zu sein, um den Anhängern des Salomonkultes, den „rechten“ Weg zu weisen .


Offb 2,9 und 3,9: »Synagoge des Satans« oder »Versammlung des Satans«?

Offb 29 und 39 sind in der christlichen Theologie sehr lange aus­schließlich antijüdisch ausgelegt worden. Die christliche Gemeinde in Smyrna werde von der »Synagoge des Satans« bedrängt, schreiben viele Übersetzungen. Dort werde Gott gelästert von denen, die von sich sagen, sie seien jüdische Menschen, es aber nicht sind, wird ge­schlussfolgert. Gemeint sei das Judentum im Allgemeinen oder zu­mindest die ortsansässige jüdische Gemeinde mit der Synagoge als Zentrum.

https://www.bibel-in-gerechter-sprache.de/download/offb-2-9-und-3-9-synagoge-des-satans-oder-versammlung-des-satans/


Interssant beim oben genannten Text, ist die Erwähnung von Smyrna, heute Izmir. Smyrna war einer der Hochburgen der sabbatianischen Sekte von Shabbtai Zvi.


Messianische Juden

Als messianische Juden bezeichnen sich manche Menschen jüdischer Herkunft, die an Jesus Christus als ihren Messias glauben, sich aber dennoch weiterhin mit fortführender Zelebrierung jüdischer Bräuche als Juden verstehen. Die ‚Bibel‘ – dazu gehören für sie sowohl das Alte Testament (Tanach) als auch das Neue Testament (sie nennen es oftmals „Zweites Testament“) – bildet für sie die Grundlage ihres Glaubens. Sie sind der Überzeugung, dass die Bibel in ihrer Ganzheit durch Gott inspiriert ist.

Unter den Menschen jüdischen Glaubens oder religiöser Traditionen, die sich dem Glauben an Jesus Christus zugewandt haben, bilden die messianischen Juden eine kleine Untergruppe. Denn die allermeisten Jesusgläubigen jüdischer Herkunft treten in eine christliche Kirche ein und geben ihre jüdische Identität – mindestens über ein, zwei Generationen hin – auf. Sowohl in der russisch-orthodoxen wie in der katholischen Kirche, vor allem aber in vielen protestantischen Denominationen gibt es solche Christen aus einem jüdisch-religiös geprägten Umfeld. Ihre Zahl ist nicht erfasst. Aufgrund einer von den Nationalsozialisten geführten Kartei weiß man allein von Deutschland, dass es 1933 etwa eine halbe Million Menschen gab, die als „nichtarische Christen“, als Christen jüdischer Herkunft, nach Nürnberger Gesetzen klassifiziert wurden.

„Messianische Juden“ dagegen werden in der Regel jene Menschen jüdischer Herkunft genannt, die sich in eigenen Gemeinden versammeln und bewusst versuchen, ihre jüdische Identität beizubehalten. Vereinzelt vermeiden solche Gemeinden aus unterschiedlichen Gründen, sich als „messianisch-jüdisch“ zu bezeichnen; gleichzeitig gibt es Menschen jüdischen Glaubens in christlichen Kirchen, die sich „messianische Juden“ nennen. Der Begriff wird also nicht eindeutig verwendet, bezeichnet in diesem Artikel aber jene unabhängigen Gemeinden, die versuchen, jüdische Identität und Jesusglauben zu verbinden. In solchen Gemeinden gibt es auch viele Mitglieder, die keine jüdisch geprägte religiöse Identität haben; sie werden in der messianisch-jüdischen Bewegung meist als „messianische Nichtjuden“ kategorisiert. Die meisten messianischen Juden stehen theologisch den evangelikalen Christen nahe; viele von ihnen sind in ihrer Spiritualität durch die Charismatische Bewegung beeinflusst worden.

Von jüdischen Organisationen und dem Obersten Gericht des Staates Israel werden messianische Juden nicht als Juden anerkannt. Juden in Israel betrachten messianische Juden zumeist nicht als Juden und lehnen sie weitgehend ab; nur ausnahmsweise wird die Meinung geäußert, das messianische Judentum sei als Strömung innerhalb des Judentums anzuerkennen.

Messianische Jüdische verstehen sich selbst als Juden und glauben gleichzeitig an Jesus von Nazareth als den göttlichen Messias des jüdischen Volkes. 

Die Anfänge der Hebräischen Christen sind u. a. verwoben mit den judenmissionarischen Organisationen, die im 19. Jh. im angelsächsischen und deutschen Raum entstanden.[21] Allen voran sei die London Society for Promoting Christianity Among the Jews genannt, die 1809 in London gegründet wurde. Im Umfeld solcher Organisationen entstanden Gruppen und Gemeinden von jesusgläubigen Juden, die ihre „hebräische“ Identität nicht aufgeben wollten. 1814 begann die Kirche am Palästina-Platz in London mit Gottesdiensten in hebräischer Sprache. In Hamburg wurde 1845 eine Jerusalem-Gemeinde gegründet. Im Jahre 1866 entstand die Hebrew Christian Alliance of Great Britain, 1882 die First Hebrew Christian Church von Jakob Freshman in New York sowie die Hebrew Christian Prayer Union in London. Die Übernahme jüdischer Religionspraxis galt in diesen Kreisen weithin als verpönt.

Neue Wege in dieser Hinsicht schlug 1884 Joseph Rabinowitz (1837–1899) in BessarabienKischinew, ein. Er gründete eine messianische Synagoge, die sich nun bewusst von den christlichen Kirchen fernhielt und die Eigenständigkeit der messianischen Bewegung betonte. Als Wegbereiter dieses Ansatzes ist er auch schon „Herzl des messianischen Judentums“ genannt worden.

Seit der Aufklärung gab es zahlreiche Juden, die zum Christentum in üblicher katholischer oder evangelischer Prägung konvertierten. Sie bildeten aber weitgehend keine eigenen Gemeinden oder Verbünde,

https://de.wikipedia.org/wiki/Messianische_Juden

Anmerkung : Das Thema “ messianische Juden „, wird hier deshalb so breit wiedergegeben, könnte diese Gruppierung ein Teil derjenigen ausmachen, die zuvor Frankisten oder Sabbatäer waren.

4. Grundlage des Evangelikalismus ist Calvin

Die Reformation in der Schweiz: Zwingli und Calvin

1522 schuf der Schweizer ULRICH ZWINGLI in Zürich die Grundlagen zur Einführung der Reformation. Verschiedene christliche Einrichtungen (z.B. die Klöster) und Bräuche (Prozessionen und Orgelspiel) wurden abgeschafft. 10 Jahre nach seinem Tod führte CALVIN in Genf das reformatorische Werk ZWINGLIS fort. Es wurde dort eine äußerst sittenstrenge Ordnung eingeführt.

Die Reformation in der Schweiz

In Teilen der Schweiz vollzog sich die Reformation fast zeitgleich zu den reformatorischen Ereignissen in Deutschland. Die bestimmende Person war zunächst Ulrich Zwingli.

Etwa ab dem Jahre 1514 beschäftigte sich Zwingli mit den Schriften des großen Humanisten Erasmus von Rotterdam, der zu dieser Zeit in Basel lebte. Ein Jahr später kam es dort auch zu einer Begegnung Zwinglis mit dem Gelehrten. Von Erasmus beeinflusst, vertrat er ein sich auf Vernunft und Moral gründendes Christentum.
Ähnlich wie Luther suchte Zwingli einen tieferen Zugang zum Neuen Testament und beschäftigte sich auch mit den Schriften des Kirchenlehrers Augustinus. 

Unterschiede zu LUTHER

Neben einer Reihe von Gemeinsamkeiten gab es auch wesentliche Unterschiede zur von Luther vertretenen Glaubensauffassung. Eine Unterscheidung von geistlicher und weltlicher Macht (LUTHERS Lehre von den zwei Reichen) gab es nicht. Da die Kirchengemeinde die oberste Instanz in geistlichen und in weltlichen Dingen war, durfte ihr auch kein Widerstand entgegengesetzt werden.
Auf Betreiben des Landgrafen PHILIPP VON HESSEN, der einen Zusammenschluss evangelischer Territorien anstrebte, kam es im Oktober 1529 zum Marburger Religionsgespräch. Hier standen die beiden Wittenberger Reformatoren Luther und Melanchton den Schweizern Zwingli und Oekolampad (aus Basel) gegenüber.

Hinsichtlich der Abendmahlsfrage ging es um die Gegenwart Christi beim Abendmahl in Gestalt der Hostie. Luther vertrat die in dem kurzen Satz zusammengefasste Überzeugung: „Dies ist mein Leib“. Für Zwingli konnte das Wort Christi bei der Einsetzung des Abendmahls mit seinen Jüngern nur beinhalten: „Dies bedeutet mein Leib“.

JOHANNES CALVIN (1509–1564)

Nach Luther war Johannes Calvin der bedeutendste Reformator dieser Zeitepoche. Seine Lehre verbreitete sich in west- wie auch in osteuropäischen Ländern: in Frankreich, den Niederlanden und Schotland, in Polen und Ungarn.
Geboren wurde CALVIN (als Jean Cauvin) am 10.07.1509 im Norden Frankreichs, in dem in der Picardie gelegenen Ort Noyon. Von 1523 bis 1528 studierte er in Paris Theologie, danach bis 1532 Rechtswissenschaften in Orleans und Bourges. Als er sich 1533 in Paris zur Reformation bekannte, musste er aus Frankreich fliehen. Er hielt sich in den Jahren danach zeitweise in Straßburg, Basel und Ferrara (Italien) auf….


Unterbrechung :

Marranos, Als sie sich in Ferrara niederließen, gewährte Herzog Ercole I. d’Este ihnen Privilegien. Sein Sohn Alfonso bestätigte die Privilegien für einundzwanzig spanische Gesprächspartner:

Während der Herrschaft von Alfonso und Ercole aus dem Hause Este im 16. Jahrhundert wurde das Herzogtum Ferrara als spiritueller Hafen und sicherer Ort für sephardische Juden und Konversanten bekannt

Nach Ferrara kamen einige der großen sephardischen Familien, sowohl Juden als auch Converso

https://cryptojews.com/ferrara-spiritual-haven-for-conversos-in-the-early-renaissance/embed/#?secret=dZ8lWXyZMm#?secret=oEioJb2Vcx


5. Ercole II. d’Este

Ercole folgte seinem Vater am 31. Oktober 1534 als Herzog nach. Er bot ab 1536 den aus Spanien und Portugal vertriebenen Juden eine neue Heimat, weil das den Handel und somit den Wohlstand Ferraras förderte. So wurde die Stadt von 1536 bis 1554 zur wichtigen Anlaufstelle der sefardischen Juden. 1554 fand in Ferrara ein rabbinischer Kongress statt, zwei Jahre später konnte eine jüdische Universität gegründet werden. Die Gesetze, die Ercole zum Schutz der Juden einführte, galten als die fortschrittlichsten in Italien.

Seine Frau Renée war dagegen Anhängerin der Reformation und mit dem evangelischen Lehrer Fulvio Pellegrino Morato und seiner Tochter Olympia Morata (1526–1555) befreundet. Sie öffnete den Hof von Ferrara für religiös verfolgte Intellektuelle aus Mitteleuropa, vor allem aus Frankreich. So kamen 1535 der französische Dichter Clément Marot nach Ferrara, 1536 Johannes Calvin, 1537 Vittoria Colonna und Bernardino Ochino und um 1540 Celio Secondo Curione, Camillo Renato und Aonio Paleario.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ercole_II._d%E2%80%99Este


weiter, Artikel Calvin:

Im Herbst des gleichen Jahres kam Calvin nach Genf, wo der Reformator Guillaume Farel, der dort gerade den neuen Glauben eingeführt hatte, ihn zum Bleiben überredete. Beide versuchten nun ein christliches Gemeinwesen nach ihren strengen Vorstellungen aufzubauen. 

Ähnlichkeiten und Unterschiede zu LUTHER

Ähnlich wie LUTHER betonte CALVIN die grundlegende Bedeutung der Bibel für ein christliches Leben. Die Unterschiede zu Luther lagen

  • in der Auffassung von der Gegenwart Christi beim Abendmahl,
  • im Verhältnis zur weltlichen Obrigkeit (es gab ein Widerstandsrecht) und
  • in der Ansicht, wie die ewige Seligkeit erlangt werden könne.

Zum letztgenannten Punkt hatte CALVIN seine Prädestinationslehre aufgestellt. Danach stand von vornherein fest, wer zum ewigen Leben oder zur ewigen Verdammnis bestimmt war. Man glaubte, dies an einem sittenstrengen und arbeitsamen Leben erkennen zu können. Erfolg und Reichtum waren sozusagen wünschenswert, man sollte aber mit seinem Reichtum nicht protzen. Dementsprechend waren viele Bürger bemüht, auch im wirtschaftlichen Bereich besonders erfolgreich zu sein.

Die reformatorischen Ideen Calvins verbreiteten sich noch zu seinen Lebzeiten in Westeuropa: in der Schweiz, in Frankreich (Hugenotten), den Niederlanden, England und Schottland (Puritaner). In Ost- und Südosteuropa fand der Calvinismus Anhänger in Polen, Ungarn und Siebenbürgen. Nach Calvins Tod gingen die reformierten Kirchen in den genannten Ländern zum Teil ihre eigenen Wege.

Ihnen gemeinsam war nach wie vor die intensive Beschäftigung mit der Bibel und in der Regel auch der Glaube an die Auserwähltheit des Einzelnen und damit die Prädestinationslehre.
Die nach Calvin benannte Richtung des Protestantismus, der Calvinismus, beeinflusste in bemerkenswerter Weise die wirtschaftliche Entwicklung in Europa wie auch in Nordamerika.

Der deutsche Soziologe Max Weber veröffentliche 1904/05 eine Untersuchung mit dem Titel „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“. In den darin vertretenen – umstrittenen – Thesen versuchte Weber aufzuzeigen, dass eine wesentliche Wurzel der industriellen Leistungsgesellschaft und der Erfolge des Kapitalismus in den Lebensvorschriften des Calvinismus liegen.

https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/die-reformation-der-schweiz-zwingli-und-calvin#


Erasmus von Rotterdam

Napoleon und die Schweizerische Evangelische Allianz

1871 entstand in Bern die erste Deutschschweizer Sektion der Evangelischen Allianz. Interessant, dass die gesellschaftlichen Umbrüche der napoleonischen Zeit dafür den Weg bereitet hatten.

https://www.livenet.ch/themen/kirche_und_co/kirchen_gemeinden_werke/407617-napoleon_und_die_schweizerische_evangelische_allianz.html

Was schon Isaac Newton wusste :

6. Tempel Salomos gibt wissenschaftliche Prinzipien wieder

Saul Kullok, ein Wissenschaftler mit vielen Patenten, studiert die Bibel anhand seines mathematischn Genies. Beim Tempel Salomos entdeckte er Hinweise darauf, dass wissenschaftliche Prinzipien mit bemerkenswerter Genauigkeit beschrieben sind. Kullok glaubt, dass diese Hinweise von Sir Isaac Newton benutzt wurden, um die Grundlage der modernen Wissenschaft zu schaffen.

https://www.livenet.ch/news/mehr/kommentare/331254-tempel_salomos_gibt_wissenschaftliche_prinzipien_wieder.html

7. Zeichen für nahende Endzeit: Die EU als wiederbelebtes Römisches Reich

Für die Generation, welche die Endzeit beziehungsweise deren Beginn miterleben wird, wird in der Bibel das wiedererstarkte Römische Reich vorausgesagt. Und zwar vom Propheten Daniel.

„Ein viertes endlich wird hart wie Eisen sein; Eisen zerschlägt und zermalmt ja alles; und wie Eisen alles zerschmettert, so wird dieses Reich alle anderen zerschlagen und zerschmettern.

Die Füße und Zehen waren, wie du gesehen hast, teils aus Töpferton, teils aus Eisen; das bedeutet:
Das Reich wird geteilt sein; es wird aber etwas von der Härte des Eisens haben, darum hast du das Eisen mit Ton vermischt gesehen.

Dass aber die Zehen teils aus Eisen, teils aus Ton waren, bedeutet:
Zum Teil wird das Reich hart sein, zum Teil brüchig.

Wenn du das Eisen mit Ton vermischt gesehen hast, so heißt das:
Sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander verbinden; doch das eine wird nicht am anderen haften, wie sich Eisen nicht mit Ton verbindet.

Zur Zeit jener Könige wird aber der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen.
Es wird alle jene Reiche zermalmen und endgültig vernichten; es selbst aber wird in alle Ewigkeit bestehen.“
[Daniel Kapitel 2, Verse 40 – 44]

Haben Sie richtig gelesen? Es muß dieses wiederbelebte Römische Reich (= EU) auf der Erde existieren („zur Zeit jener der Könige“), dann erst wird das Reich Gottes auf Erden errichtet werden.

Am 14. Mai 1948 fand die Staatsgründung Israels statt. Eine wesentliche Voraussetzung für den weiteren Ablauf der biblischen Prophezeiungen.

Am 25. März 1957 ging es mit der EU los. An jenem Tag wurden die sogenannten „Römischen Verträge“ unterzeichnet. Und zwar von
– Belgien
– der Bundesrepublik Deutschland
– Frankreich
– Italien
– Luxemburg
und
– den Niederlanden.
Die Unterzeichnung fand in Anlehnung an das ehemalige Römische Reich in Rom, und zwar im Senatorenpalast, statt.

http://www.bibel-und-2012.de/2011-09/zeichen-fur-nahende-endzeit-die-eu-als-wiederbelebtes-romisches-reich.html

8. Langerwartete Reform des Malteserordens sorgt für Unruhe

Fünf Jahre nach einem offenen Führungskonflikt steht die Neuordnung der Verfassung des Ordens unmittelbar bevor. Doch manche Ritter befürchten den Verlust der Souveränität.

Im Malteserorden regt sich einmal mehr Unmut im Zusammenhang mit der seit Jahren geplanten Reform des jahrhundertealten Ritterordens. Ein vom Gesandten des Papstes vorbereiteter Entwurf für die Neuordnung der Verfassung des eine Krise durchmachenden katholischen Ordens bedrohe den souveränen Status der jahrhundertealten Organisation, lautet die Befürchtung. Die Malteser würden damit zu einem „Subjekt des Heiligen Stuhls“ degradiert und den Status eine nichtstaatlichen Völkerrechtssubjekts verlieren.

https://www.derstandard.de/story/2000132702898/langerwartete-reform-des-malteserordens-sorgt-fuer-unruhe

9. Der Protestantismus in England im 17. Jahrhundert

….Wilhelm und Maria (1688-1702): die Glorreiche Revolution

Der Calvinist Wilhelm und seine Frau Maria haben ohne Blutvergießen den englischen Thron besteigen können. Darum haben die Engländer dieser Zeit den Namen „Glorreiche Revolution“ gegeben. Der neue Herrscher lässt England und die Vereinigten Provinzen in den Krieg der Augsburger Allianz gegen Ludwig XIV. antreten, was auf Seiten der in Frankreich verfolgten Protestanten Hoffnungen weckt, die schnell enttäuscht werden…..

….Da die Kinder von Wilhelm und Maria nicht überlebt haben, lässt der König vom Parlament die Nachfolgeakte von 1701 verabschieden, die jeglichen katholischen Monarchen vom Thron Englands ausschließt und die Nachfolge der Protestantin Anna, der Schwester von Maria, dann die des Hauses von Hannover sichert.

https://museeprotestant.org/de/notice/xviie-siecle/embed/#?secret=VHjWtJYxkT#?secret=NT9QDTya6K

10. Sophie von der Pfalz

Sophie, Prinzessin von der Pfalz, auch bekannt als Sophie von Hannover ( 1630 in Den Haag; † 1714 in Herrenhausen), wurde durch ihre Heirat mit Ernst August zur Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg und Kurfürstin von Braunschweig-Lüneburg. Durch den Act of Settlement war sie ab 1701 die designierte Thronfolgerin der britischen Monarchie.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_von_der_Pfalz

11. Friedrich V. (Pfalz)

Friedrich V. (*1596 im Jagdschloss Deinschwang; † 1632 in Mainz) aus dem Haus Wittelsbach (Linie Pfalz-Simmern) war von 1610 bis 1623 Pfalzgraf und Kurfürst von der Pfalz sowie als Friedrich I. von 1619 bis 1620 König von Böhmen.

Bei seinem Versuch, die Kurpfalz als führende protestantische Macht im Heiligen Römischen Reich zu positionieren, verstrickte er sich in die durch religiöse Gegensätze verursachten politischen Wirren Europas. Am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges nahm Friedrich V. die böhmische Königskrone an und stellte sich damit gegen Kaiser und Reich. 

Sein politisches Handeln hatte weitreichende und verheerende Auswirkungen auf das Reich und ganz Europa und war einer der Auslöser des Dreißigjährigen Krieges. 

….Die Oberpfalz oder Obere Pfalz bildete zur damaligen Zeit gemeinsam mit der Unteren Pfalz, auch als Rheinpfalz bezeichnet, die Kurpfalz. Der calvinistische Glaube des pfälzischen Zweiges der Wittelsbacher bildete einen tiefen Gegensatz zur katholischen Linie der Familie in Bayern, die zu dieser Zeit durch Herzog Maximilian I. in München repräsentiert wurde.

Sein Lehrer wurde der Theologe Daniel Tilenius, der dort schon seit 1559 wirkte und als Vertreter eines gemäßigten königstreuen Calvinismus galt. Tilenius war durch den Unabhängigkeitskampf der Niederlande und die Religionskriege in Frankreich geprägt und predigte eine umfassende Solidarität der protestantischen Fürsten. Er machte es sogar zu deren Christenpflicht, einzugreifen, wenn Glaubensbrüder in Gefahr waren oder von der Obrigkeit bedrängt wurden. Diese Ansichten dürften Friedrich geprägt und die theologischen Grundlagen für die spätere Politik der Kurpfalz unter seiner Regierung gebildet haben.

Im Jahre 1610 kehrte Friedrich nach Heidelberg zurück, da am 19. September 1610 sein Vater Friedrich IV. an den Folgen seines „ausschweifenden Lebenswandels“ gestorben war. Friedrich IV. war nur 36 Jahre alt geworden, und sein früher Tod führte zu einem Konflikt mit der lutherischen Verwandtschaft der Pfalzgrafen von Pfalz-Neuburg.

Nach den Bestimmungen der Goldenen Bulle von 1356 hätte die Vormundschaft über den noch minderjährigen Friedrich und die Administration der Kurpfalz dem nächsten männlichen Verwandten zugestanden. Dies war Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg. Vor seinem Tod hatte Friedrich IV. jedoch bereits den calvinistischen Pfalzgrafen von Zweibrücken Johann II. von Pfalz-Zweibrücken als Vormund und Kuradministrator bestimmt.

Heirat mit Elisabeth Stuart

Die Heiratspolitik des kurpfälzischen Fürstenhauses war darauf ausgerichtet, die Stellung des Landes im reformierten Lager zu stärken: Zwei Schwestern Friedrichs waren bereits mit protestantischen Fürsten des Reiches verheiratet, und auch die 1595 geborene Katharina Sophie sollte mit Gustav Adolf von Schweden vermählt werden. Für Friedrich bot sich eine Heirat mit Elisabeth Stuart, der einzigen Tochter des englischen, schottischen und irischen Königs Jakob I. und somit einer der zu jener Zeit höchstgestellten Bräute Europas, an. Auch wenn der dortige Hof schon einige Bewerber als nicht standesgemäß abgelehnt hatte und die Kurpfalz weder über die territoriale Ausdehnung noch die politische Macht einer großen europäischen Monarchie verfügte, versuchte man, die Gelegenheit zu nutzen, zumal König Jakob zu dieser Zeit bereits Pläne seiner Berater verworfen hatte, Elisabeth mit dem katholischen französischen König Ludwig XIII. zu verheiraten, da dies zu einer Störung des konfessionspolitischen Gleichgewichts in Europa hätte führen können… Zu diesem Zweck reiste der Hofmeister des Kurprinzen Hans Meinhard von Schönberg im Frühjahr 1612 nach London und versuchte dort die Vorbehalte auszuräumen, indem er die königsgleichen Rechte des Kurfürsten und dessen Stellung als Führer der protestantischen Kräfte im Reich hervorhob. Auch von den Niederlanden und Sedan aus wurde von Verwandten das Projekt vorangetrieben, so dass man sich am 26. Mai 1612 über den Heiratsvertrag einig war…Die Festlichkeiten nach der Trauung werden als außergewöhnlich beschrieben. Ein Festspiel von Francis Beaumont wurde aufgeführt, worin religiöses Verhalten und Rittertum in Verbindung gebracht wurden. Die gesamten Festlichkeiten wurden von Francis Bacon ausgerichtet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_V._(Pfalz)


Wikipedia : “ Francis Bacon spielte eine führende Rolle bei der Gründung der britischen Kolonien in Nordamerika , insbesondere in Virginia , den Carolinas und Neufundland im Nordosten Kanadas “ Er soll den Rosenkreuzern nahe gestanden haben.


12. Józef Beck

Józef Beck (* 1894 in Warschau, Russisches Kaiserreich; † 1944 in Stănești, Rumänien) war polnischer Politiker, Diplomat, Oberst der polnischen Armee, enger Vertrauter von Józef Piłsudski und von 1932 bis 1939 polnischer Außenminister.

Beck stammte aus einer polnischen calvinistischen Familie, deren Vorfahren zu Zeiten des Königs Stephan Báthory im 16. Jahrhundert aus Flandern nach Polen eingewandert waren. Sein Vater war österreichischer Beamter in Galizien.

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B3zef_Beck

13. John Hagee

John Hagee ( 1940 – ) ist ein US-amerikanischer Prediger und Televangelist sowie Gründer und Leiter der Cornerstone Church in Texas mit mehr als 19.000 Mitgliedern.  Er verbreitet Verschwörungstheorien neben umstrittenen Ansichten zu Nationalsozialismus und Homosexualität. Er zählt zu den finanziell erfolgreichsten und politisch einflussreichsten Predigern innerhalb des amerikanischen Protestantismus.

John Hagee gründete 2006 die Lobbyorganisation Christians United for Israel (CUfI). Diese unterstützt die israelische Regierung bedingungslos und vertritt eine militaristische Außenpolitik. Um seine Unterstützung gegenüber Israel zum Ausdruck zu bringen, organisiert Hagee diverse Veranstaltungen wie beispielsweise die Night to Honor Israel. Hagee ist davon überzeugt, dass der Nahostkonflikt das deutlichste Anzeichen dafür ist, dass der Weltuntergang kurz bevorstehe. Im Wahlkampf um die Präsidentschaft 2008 zählte Hagee zu den wichtigsten Kirchenführern, die John McCain unterstützten. Am 22. Mai 2008 erklärte McCain seine Zusammenarbeit mit Hagee für beendet, da dieser den Holocaust als „gottgewollt“ bezeichnet hatte.

CUFI vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von 15 Mio. evangelikalen Christen in den Vereinigten Staaten. Ca. 500 Personen sind Mitglieder der Lobbyorganisation. Darunter befinden sich einflussreiche Prediger, Autoren, Besitzer von christlichen Fernsehsendern und zahlreiche Politiker der Republikanischen Partei. Hagees Buch Jerusalem Countdown hat sich mehr als 600.000 Mal verkauft.

Hagee befürwortet die Todesstrafe. Er verteidigt sie auf seiner Website. Das biblische Gebot „Du sollst nicht töten!“ steht für ihn nicht im Widerspruch zu seinen politischen Ansichten. Gott fordere im Alten Testament mehrfach die Todesstrafe für verschiedene Vergehen.

Hagee ist davon überzeugt, dass die Bibel das nahe Ende der Welt prophezeit. Seiner Ansicht nach werden die islamischen Staaten, die Europäische Union (die in seinen Augen Werkzeug des Antichristen ist), Russland und China Israel angreifen. Dieser Krieg wird das jüngste Gericht auf die Welt bringen. Hagee schließt aus der Gründung des Staates Israels 1948 und dem verstärkten muslimischen Terrorismus seit dem 11. September 2001, dem Afghanistan-, Irak- und Libanonkrieg sowie den Wahlerfolgen Mahmud Ahmadinedschads und der Hamas im zurückliegenden Jahrzehnt, dass die Endschlacht in wenigen Jahren stattfinden wird.

Hagee kann sich auf eine Vielzahl politischer Unterstützer verlassen. In 30 Jahren bereiste er Israel 22 Mal und traf sich mit allen Ministerpräsidenten seit Menachem Begin. Die Jahresversammlung seiner Organisation CUfI 2007 wurde vom israelischen Botschafter in den USA Danny Ayalon besucht. George W. Bush geriet bei Hagee in die Kritik, da er die israelische Regierung zu Kompromissen gegenüber der Bevölkerung des Gazastreifens ermahnt hatte. Dennoch war Bush um gute Beziehungen zur CUfI bemüht und sandte eine Grußbotschaft zu den Jahresversammlungen 2006 und 2007.

Im Präsidentschaftswahlkampf traf sich Hagee mit Gouverneur Mike Huckabee und Senator John McCain, die beide für die Präsidentschaft kandidierten. Auch weitere Senatoren wie der Jude Joe Lieberman, der Katholik Rick Santorum oder der Presbyterianer James Inhofe unterstützen Hagees Israelpolitik. Außerdem zählen der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, und der Fraktionsvorsitzende der Republikaner, Roy Blunt, und Tom DeLay, zu den Unterstützern der CUfI.

In seinem Buch Jerusalem Countdown vertritt John Hagee die Ansicht, dass der Holocaust gottgewollt sei.

https://de.wikipedia.org/wiki/John_Hagee

Anmerkung: Da plaudert jemand sehr stark aus dem Nähkästchen. Die Ursprünge und die Verbindungen der Evangelikalen, habe ich ja schon aufgezeigt. Vielsagend ist der Bezug zum Alten Testament (Todesstrafe), was ein Christ, niemals als Argumentation, in dieser Frage heranziehen sollte. Die Evangelikalen gelten gemeinhin als konservativ und rechts, der Marxismus gilt als links, hat aber gemeinsame Ursprünge…kabbalistisches Denken bzw. Einflüsse !

14. Pietismus

Pietismus auch bekannt als pietistischer Lutheranismus , ist eine Bewegung innerhalb des Luthertums , die ihre Betonung der biblischen Lehre mit einer Betonung der individuellen Frömmigkeit und eines heiligen christlichen Lebens verbindet. 

Obwohl die Bewegung mit dem Lutheranismus verbündet ist, hatte sie einen enormen Einfluss auf den Protestantismus weltweit, insbesondere in Nordamerika und Europa. Der Pietismus entstand im modernen Deutschland im späten 17. Jahrhundert mit der Arbeit von Philipp Spener , einem lutherischen Theologen, dessen Betonung auf persönlicher Transformation durch spirituelle Wiedergeburt und Erneuerung, individuelle Hingabe und Frömmigkeit den Grundstein für die Bewegung legte. Obwohl Spener die quietistischen, legalistischen und halbseparatistischen Praktiken des Pietismus nicht direkt befürwortete, waren sie mehr oder weniger an den von ihm vertretenen Positionen oder den von ihm geförderten Praktiken beteiligt.

Der Pietismus breitete sich von Deutschland über die Schweiz und das restliche deutschsprachige Europa bis nach Skandinavien und ins Baltikum aus (wo er einen großen Einfluss hatte und das vorherrschende Luthertum der Region nachhaltig prägte, mit Persönlichkeiten wie Hans Nielsen Hauge in Norwegen , Peter Spaak und Carl Olof Rosenius in Schweden , Katarina Asplund in Finnland und Barbara von Krüdener im Baltikum und ins übrige Europa, weiter nach Nordamerika, vor allem durch deutsche und skandinavische Einwanderer, wo es Protestanten anderer Ethnien und andere beeinflusste (nicht-lutherische) Konfessionhintergrund und trug zur Gründung des Evangelikalismus im 18. Jahrhundert bei , einer überkonfessionellen Bewegung innerhalb des Protestantismus, die heute etwa 300 Millionen Anhänger hat.

Pietistische Lutheraner treffen sich in Konventikel , „außerhalb des Gottesdienstes , um sich gegenseitig zur Frömmigkeit zu ermutigen“.  Sie glauben, „dass jeder wahre Christ in seinem oder ihrem Leben auf einen inneren Kampf mit der Sünde verweisen könnte, der in einer Krise gipfelte und schließlich zu einer Entscheidung, ein neues, auf Christus ausgerichtetes Leben zu beginnen.“  Pietistische Lutheraner betonen die Befolgung „biblischer göttlicher Gebote der Gläubigen, ein heiliges Leben zu führen und nach heiliger Lebensführung oder Heiligung zu streben “.

Als Vorläufer der Pietisten im engeren Sinne waren Stimmen zu hören gewesen, die die Mängel der Kirche beklagten und für eine Wiederbelebung des praktischen und frommen Christentums eintraten. Unter ihnen waren der christliche Mystiker Jakob Böhme (Behmen); Johann Arndt , dessen Werk True Christianity weithin bekannt und geschätzt wurde; Heinrich Müller , der das Taufbecken , die Kanzel , den Beichtstuhl und den Altar als „die vier stummen Götzen der lutherischen Kirche“ bezeichnete; der Theologe Johann Valentin Andrea, Hofkaplan des Landgrafen von Hessen; Schuppius, der versuchte, die Bibel wieder an ihren Platz auf der Kanzel zu bringen; und Theophilus Grossgebauer (gest. 1661) aus Rostock , der von seiner Kanzel und durch seine Schriften das auslöste, was er „den Alarmschrei eines Wächters in Sion “ nannte.

Der Pietismus hatte einen Einfluss auf die Religion in Amerika, da sich viele deutsche Einwanderer in Pennsylvania, New York und anderen Gebieten niederließen. Ihr Einfluss lässt sich in bestimmten Bereichen des Evangelikalismus nachweisen . Balmer sagt:

Der Evangelikalismus selbst ist meines Erachtens ein typisch nordamerikanisches Phänomen, das aus dem Zusammenfluss von Pietismus, Presbyterianismus und den Überresten des Puritanismus stammt . Der Evangelikalismus nahm die besonderen Merkmale jeder Sorte auf – warmherzige Spiritualität von den Pietisten (zum Beispiel), doktrinäre Präzision von den Presbyterianern und individualistische Selbstbeobachtung von den Puritanern – auch wenn der nordamerikanische Kontext selbst die verschiedenen Manifestationen des Evangelikalismus zutiefst geprägt hat: Fundamentalismus , Neo-Evangelikalismus, die Heiligkeitsbewegung, die Pfingstbewegung, die charismatische Bewegung und verschiedene Formen des afroamerikanischen und hispanischen Evangelikalismus.

https://en.wikipedia.org/wiki/Pietism

15. Dispensationalismus

Der Dispensationalismus ist eine heilsgeschichtlich orientierte Form der Bibelauslegung, die mit einer bestimmten Lehre von der Endzeit verknüpft ist. In Anlehnung an die Lehre altkirchlicher Theologen (Irenäus von LyonAugustinus) wird davon ausgegangen, dass die Heilsgeschichte als Abfolge verschiedener „Haushaltungen“ (Dispensationen) oder Zeitalter verstanden werden müsse. Diesen werden jeweils spezifische Episoden göttlicher Offenbarung bzw. göttlicher Prüfungen der Menschheit zugeordnet. Dabei wird zwischen dem Gottesvolk Israel und der (christlichen) Kirche zumeist eine scharfe Trennlinie gezogen. Für das Ende der Zeiten wird eine Massenbekehrung der Juden zu Jesus als ihrem Messias erwartet.

Die biblischen Texte gelten Dispensationalisten üblicherweise als irrtumsfrei. Ihre Auslegung orientiert sich am Grundsatz der Verbalinspiration. Der so verstandene biblische Text soll Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Menschheit erklären. Dazu werden für biblische Prophetien Entsprechungen auch in jüngeren geschichtlichen Entwicklungen gesucht. Beispielsweise wird vielfach die Gründung des Staates Israel 1948 als Erfüllung der Prophetie verstanden, wonach Gott sein Volk wieder versammeln werde.

Der Dispensationalismus entstand um 1830 im Kontext der Brüderbewegung und stellt im 21. Jahrhundert „eine der populärsten Schulströmungen der Theologie und Bibelauslegung unter konservativen evangelikalen und fundamentalistischen Protestanten“ dar.

Viele Dispensationalisten berufen sich auf 2 Tim 2,15 ELB, wo Timotheus aufgefordert wird, „ein Arbeiter zu sein, der das Wort der Wahrheit richtig schneidet“ (griech. ortho-tomeo). Dies verstehen sie als Zuordnen der einzelnen Bücher der Bibel zu den entsprechenden Heilszeiten und Empfängern. Versäume man dies, entstünden Verwirrung und Widersprüche, denn Gott gebe je nach Heilsabschnitt unterschiedliche Anweisungen. Jeder Christ, der sich beispielsweise nicht an die Opferregeln und Speisegesetze des Alten Testaments halte, sei in diesem Sinn bereits ein Dispensationalist, auch wenn er sich dessen nicht bewusst sei.

Darby machte seinen Plan von „Dispensationen“, in dem im Unterschied zu früheren heilsgeschichtlichen Systemen keine Angaben zur Länge der Zeitalter gemacht werden, auch durch Reisen in die USA bekannt. Besonders bei Presbyterianern und Baptisten stieß er damit auf offene Ohren. Evangelisten wie Dwight L. Moody und Cyrus I. Scofield wurden zu überzeugten Vertretern dieser Sicht. Durch einige Bibelkonferenzen wurde diese Lehre weitergetragen (Niagara-Konferenzen 1870–1900; Bibel- und Prophetie-Konferenzen 1878–1914); in der Folge setzte sie sich auch in der Theologie von Bibelschulen durch (The Nyack Bible Institute 1882, The Boston Missionary Training School 1889, The Moody Bible Institute 1889, Dallas Theological Seminary 1924). 1909 veröffentlichte Scofield eine Bibelausgabe mit Anmerkungen, in denen er Darbys Dispensationalismus weiterentwickelte und systematisierte (die sogenannte „Scofield-Bibel“). Diese wurde zu einer der meistverbreiteten Studienbibelausgaben im angelsächsischen Raum. Eine die neutestamentliche Zeit noch weiter ausdifferenzierende Form des Dispensationalismus (oft Ultradispensationalismus genannt) entwickelte Ethelbert William Bullinger (1837–1913).

Dispensationalistisch ausgerichtet ist auch der 1896 von William Hechler ins Leben gerufene christliche Zionismus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dispensationalismus

16. Eschatologie

Eschatologie ist ein theologischer Begriff, der das religiöse Konzept des Endzeitlichen, insbesondere die prophetische Lehre von den Hoffnungen auf Vollendung des Einzelnen (individuelle Eschatologie) und der gesamten Schöpfung (universale Eschatologie) beschreibt.

Der ursprünglich christliche Begriff wurde im lutherischen Protestantismus geprägt und nach seiner Akzeptanz als Beschreibung für bestimmte Inhalte auch auf andere Religionen übertragen. Auch in altiranischen Religionen (im Avesta, bei Zarathustra) sowie im Islam finden sich eschatologische Vorstellungen.

Judentum

In der alttestamentlichen Wissenschaft kann sich der Begriff Eschatologie zum einen auf die prophetischen Ankündigungen und zum anderen auf die Vorstellungen vom Welt- oder Geschichtsende beziehen. Oftmals wird allerdings eine Verbindung beider Begriffe versucht und so Eschatologie verstanden als Vorstellung von einer innerweltlichen Heilszeit. Es wird also nicht das Ende aller Dinge erwartet, sondern eine grundlegende Änderung der Verhältnisse und damit eine Vollendung der Schöpfung. Im Alten Testament können sowohl präsentische als auch futurische Eschatologievorstellungen gefunden werden.

Debatten um Eschatologie in der Neuzeit

Nach der Reformation und darauf aufbauend gab es verschiedene Debatten über die Art der eschatologischen Wiederkehr Jesu. Zunächst spaltete sich die evangelische Theologie in Bezug auf die Frage, ob die Eschatologie im Sinne eines Prämillenarismus oder im Sinne eines Postmillenarismus verstanden werden soll. Die erste Bestimmung legt Wert darauf, dass Jesus bereits vor dem Tausend Jahre währenden Reich auf die Erde kommen wird, während die zweite Bestimmung behauptet, dass dies erst nach den Tausend Jahren geschehe. In der Zeit davor solle stattdessen sein Wirken in der Kraft des Geistes stattfinden. Dieses Wirken könne daran erkannt werden, dass die Predigten wirken oder dass sich das gegenwärtige Christentum verbessert. Ein Beispiel für Vertreter des Postmillenarismus sind die Pietisten.

Im 19. Jahrhundert gewann die kulturprotestantische Lesart des Protestantismus an Einfluss. Die Theologie aus dieser Tradition betonte vor allem eine Lesart des Reiches Gottes als religiös-sittliche, also von Gottes- und Nächstenliebe getragener Gemeinschaft.Albrecht Ritschl betone insbesondere die notwendige „Arbeit am Reich Gottes“ in der irdischen Welt als Aufgabe der Christen.

Der Anglikaner Nicholas Thomas Wright versucht, wieder stärker die Sichtweise des Neuen Testaments und des frühen Christentums nachzuzeichnen, die vorerst durch eine Nähe zu jüdisch-pharisäischen Vorstellungen geprägt wurden. Neu nehme aber die Auferstehung Jesu Christi die allgemeine Auferstehung vorweg. Er widerlegt die populäre Vorstellung, nach denen es im Christentum nur darum gehe „in den Himmel zu kommen, nachdem man gestorben sei.“ Zentral dagegen sei das bereits auf die Erde gekommene Reich Gottes, bei dem Gott auf Erden König wurde wie im Himmel, was von den Kirchen oft ignoriert wurde. Es gehe um Gottes Handeln, der diese Welt mit sich versöhnt hat und sie „am jüngsten Tag“ nicht beenden, sondern transformieren werde. Die Kirche habe die Aufgabe, dieses endgültige transformative Handeln Gottes schon jetzt bruchstückhaft auszuleben.

Bahaitum

Die eschatologischen Vorstellungen im Bahaitum knüpfen an prophetische Verheißungen im Alten und Neuen Testament sowie im Koran an. Die darin gezeichneten Bilder endzeitlichen Geschehens werden jedoch durchwegs allegorisch und als weltimmanentes Heilsversprechen eines neuen Zeitalters einer in sich geeinten und in Frieden lebenden Menschheit gedeutet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eschatologie

17. Thomas Chalmers (Theologe)

Thomas Chalmers (* 1780  † 1847) war ein schottischer reformierter Theologe und Schriftsteller. Er begründete die Freie Kirche Schottlands.

Chalmers wuchs als eins von 14 Kindern eines streng calvinistischen Kleinunternehmers auf.

Chalmers sah den Auszug aus der Staatskirche als erzwungen, lehnte aber das von den Dissentern und anderen Freikirchen vertretene Freiwilligkeitsprinzip ab. Um den Gegensatz zwischen Staatskirchen und Freikirchen nicht zu tief werden zu lassen, betrieb er seit Juli 1843 die Gründung der Evangelischen Allianz.

Thomas Chalmers war seit dem 30. November 1798 ein Mitglied im Bund der Freimaurer, seine Loge St. Vigean 101 ist in Arbroath ansässig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Chalmers_(Theologe)

18. Christlicher Zionismus

Als Christlichen Zionismus beschreibt man die vor allem im evangelikalen Christentum verbreitete Ansicht, dass Christen den Staat Israel aus theologischen Gründen unterstützen müssen.

Ideengeschichtlich lässt sich der christliche Zionismus aus dem Puritanismus und Pietismus ableiten, die zu einem zunehmenden Engagement in der Judenmission führten. In England waren die philosemitischen Strömungen stärker als in Deutschland, namentlich in einer Bewegung, die seit dem frühen 19. Jahrhundert als evangelical bezeichnet wird, woraus sich das neuere deutsche Wort evangelikal entwickelte.

Der eigentliche christliche Zionismus begann mit dem Entstehen des von Theodor Herzl vorangetriebenen politischen Zionismus und Herzls Bestreben, aus strategischen Gründen Nicht-Juden zur Unterstützung seiner Idee heranzuziehen.

 Als Geburtsjahr kann 1896 gelten, als der anglikanische Pfarrer William Hechler als Chaplain an der britischen Botschaft in Wien wirkte, Herzls Judenstaat las und sich daraufhin dem jüdischen Zionistenführer als Gehilfen anbot. Auch bei Hechler erkennt man, dass es pragmatische Gründe waren, warum sich der Zionismus auf seine christlichen Bewunderer einließ. So schrieb Herzl über den anglikanischen Botschaftsgeistlichen, dass er „ein feines Instrument für meinen Zweck“ sei.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Großbritannien das Land mit dem größten Anteil an christlichen Zionisten, wurde dann aber in diesem Rang von den USA abgelöst. Heute fungieren die christlichen Zionisten unter den Evangelikalen in den USA als eine starke Lobby zugunsten des Staates Israel und nehmen als solche Einfluss auf die Außenpolitik Washingtons.

Der jüdische Zionismus fand um 1900 nicht nur Unterstützung unter den Evangelikalen, sondern auch unter Angehörigen eines eher liberalen Christentums, gerade in Deutschland und Österreich. So verstand sich der liberale Protestant Hermann Maas, der 1903 am 6. Zionistenkongress teilnahm, als (christlicher) Zionist. Auch der mit dem Sozialismus sympathisierende Theologe Friedrich-Wilhelm Marquardt, ein Pionier des christlich-jüdischen Dialogs, versuchte zeitlebens den politischen Zionismus auch im Rahmen einer christlichen Theologie zu bejahen. Für christlich-liberale oder linke Unterstützer des Zionismus und des Staates Israel wird heute allerdings nicht der Ausdruck „christlicher Zionismus“ verwendet. Heute gilt: Viele christliche Zionisten sind Evangelikale, aber bei weitem nicht alle Evangelikalen sind christliche Zionisten, vor allem in Mitteleuropa nicht.

Hechlers Theologie entspricht in ihren Grundzügen bis heute der Lehre der christlichen Zionisten: Die alttestamentliche Verheißung, dass die Juden am Ende der Zeiten nach Palästina zurückkehren würden, erfülle sich gerade jetzt. Deshalb sei es die Pflicht der Christen, die Juden bei der Ansiedlung in Palästina zu unterstützen. Christlicher Zionismus und der starke Glaube an die Endzeit bilden in der Regel zwei Seiten einer Medaille. Die Gründung des Staates Israel 1948 wird hier als das bedeutendste Zeichen der Endzeit gesehen, als Hinweis darauf, dass Jesus Christus als der jüdische wie christliche Messias bald (wieder)komme.

Nach der christlich-zionistischen Endzeitlehre, die sich aus dem traditionellen Chiliasmus und dem Dispensationalismus des 19. Jahrhunderts entwickelt hat, wird es am Ende der Zeiten zur gewaltigen Völkerschlacht in Armageddon (= Megiddo) kommen. Die Nationen, die versucht haben, den Staat Israel auszulöschen, würden durch den nun auf dem Ölberg in Jerusalem wiederkommenden Jesus Christus zurückgeschlagen. Weil hier die Juden Jesus als ihren politischen Befreier erlebten, würden sie ihn kollektiv als ihren eigenen Messias anerkennen. Nun beginne das Tausendjährige Reich (= Millennium), in dem Jesus Christus als neuer jüdischer König über die Erde herrsche. Diese Sichtweise erklärt, warum christliche Zionisten die Nahostgeschehnisse beobachten und jede israelfeindliche Äußerung eines arabischen oder islamischen Präsidenten als Teil der ihrer Ansicht nach heraufziehenden apokalyptischen Endzeitgeschehnisse bewerten.

Die Geschichtstheologie des christlichen Zionismus beruht auf zahlreichen Bibelstellen des Alten und Neuen Testaments, die nach einer spezifischen Art und Weise miteinander kombiniert werden und nach gewissen Analogien mit aktuellen politischen Ereignissen in Verbindung gebracht werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Christlicher_Zionismus

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